29.09.12
Dritter Bericht(warum habe ich bei dem Beitrag davor elfter Bericht geschrieben?? Oo)
Was tut man nicht alles für die Jungpferde...
Anstrengende Tage lagen hinter mir, Korpus und Davi. Hatte im Schritt alles super geklappt, so hatten Trab und Galopp uns dann doch um einiges mehr Probleme gemacht und ich hatte viele, viele Runden neben dem Hengst herlaufen müssen, bis ich nicht mehr konnte, was bei meiner Kondition schon echt ne Leistung war. Korpus war eher groß und ich eher klein und so war vor allem das Galopptraining mit ihm sehr, sehr anstrengend gewesen. Davi und ich hatten nicht verstanden, wo diese Blockade bei Korpus herkam, hatten uns aber nicht beschwert. Was tut man nicht alles für die Jungpferde...
Über eine Woche lang hatten wir das Training mit Korpus durchziehen müssen, bis er vorgestern endlich Ansätze zeigte, den Kreis auch im Galopp hinzubekommen. Davi und ich waren sehr erleichtert gewesen, denn nach den anfänglichen Ausbalanceschwierigkeiten hatten wir keinen Grund gesehen, warum der Hengst so lange brauchte. Gestern hatte ich Korpus weitesgehend alleine longiert, heute blieb Davi ganz weg, war aber in der Nähe, falls was schief gehen sollte. So kam es, dass ich nach einem sehr anstrengenden und langen Tag alleine zu Korpus ging. Lust hatte ich keine große, aber für ihn war das regelmäßige Training sehr wichtig und wie gesagt: was tut man nicht alles für die Jungpferde...
Korpiklani hatte immerhin ein Brummeln für mich übrig, ließ sich geduldig aufhalftern, vor der Box anbinden und machte auch keine Faxen, als ich den Striegel zur Hand nahm und sein Fell begann zu säubern. Ich musste immer noch sehr vorsichtig und sanft sein, traute mich noch nicht an die kräftigten Bewegungen heran und brauchte deshalb manchmal länger, um den Staub rauszubekommen, aber Korpus stellte sich beim Putzen doch um einiges schlauer an als beim Trab/Galopp Longieren. Auch das Hufe auskratzen klappte, auch wenn der Hengst manchmal noch versuchte den Huf wegzuziehen, was ich aber nicht zuließ und so wurde das auch weniger.
Schließlich war mein Schützling trotzt sanften Bewegungen sauber zu nennen, ich stattete ihn zum Longieren aus und ging mit ihm in die Halle. Dort angekommen schickte ich ihn mit einem deutlichen "Raus" nach außen, was auch super klappte. Im lockeren Schritt ließ ich das Pferdchen Runden um mich ziehen, die auch nach Kreisen und nich nach Eiern aussahen. Sehr schön. Nach einer Weile versuchte ich einen Handwechsel, der bei zweiten Anlauf auch funktionierte und begann, mehr mit Impulsen zu arbeiten, mit der Longe und so mit Korpus zu spielen, variierte das Tempo. Irgendwann schien Korpus dann auch mal warm, was mich dazu veranlasste, ihn mit Hilfe des Kommandos "Trab" in den Trab zu bekommen. Dafür brauchte ich aber auch ein Zungenschnalzen, doch dann trabte Korpiklani an, ließ ich auch mit Impulsen gut zu einem gemäßigten Tempo überreden und wenn er mir zu nah kam, genügte ein "Raus", um ihn an den Kreis zu erinneren. Perfekt.
Aus dem Trab heraus ließ ich Korpus schließlich nochmal die Hand wechseln. Natürlich parierte der Hengst wieder in den Schritt durch, aber das war ihm auch erlaubt und dafür trabte er auf der anderen Hand sofort an, als ich nur "Teraaaab" sagte. Zufrieden longierte ich auch hier ein paar Minuten, sagte dann deutlich "Gaaalopp" und ließ meine Zunge schnalzen. Sehr hektsich sprang Korpus um, ich brauchte eine ganze Weile, um ihn langsamer zu bekommen, aber als es erst einmal so weit war, war auch die Kreisform kein großes Problem sehr. Auch hier wechselte ich nochmal die Hand und freute mich, dass es auf der anderen Hand nach einigen Minuten auch klappte. Korpus strengte sich wirklich an.
Für heute war damit auch genug getan und mit einem deutlichen "Teeerab" und danach "Scheeeritt", verbunden mit Longenimpulsen bekam ich Korpiklani wieder in die gewünschten Gangarten und ließ ihn dann locker Schritt laufen zum trocken werden.
Schließlich brachte ich den Hengst zurück in die Stallgasse, tauschte Longe gegen Strick und putzte ihn nochmal gründlich, damit er sich weiter an das Putzzeug gewöhnt. Bald war auch das getan, ich belohnte den Kleinen mit ein paar Karotte, brachte ihn zurück in die Box, schmuste ein bisschen mit ihm und ging dann meines Weges.