Ja das ist jetzt mien Beri, allerdings hatte ich die Kinder ein bisscehn anders beschrieben, hoffe es passt:)
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Ich saß auf einer Bank vor dem Hengststall von Tsubasa und ließ mein Gesicht von der Sonne wärmen.
Es war ein Tag im Januar, aber es herrschten angenehme Frühlingstemperaturen.
Auf der Weide gegenüber von mir standen die trächtigen Zuchtstuten mit so großen Bäuchen, dass ich Angst hatte, sie könnten platzen.
Bald würden neben ihnen ihre kleinen Fohlen stehen und auf ihren wackeligen Beinen die ersten Grashalme zupfen.
Was für ein herrlicher Tag!
Doch heute hatte ich etwas anderes vor, als die ganze Zeit auf dieser Bank zu sitzen.
Zwei zwölfjährige Mädchen wollten auf Tsubasa Reitstunden bei mir nehmen, um ihre reiterlichen Fähigkeiten zu verbessern.
Denn bald würde die Turniersaison beginnen und da wollten sie vorne mit dabei sein.
In diesem Moment kamen sie auch schon laut kichernd angeradelt.
Das etwas kleinere und molligere Mädchen fuhr voraus und bremste direkt vor mir: " Hallo, du bist Sam, unsere Reitlehrerin, oder? Ich bin Paula und das ist Sandra."
Sie deutete auf ein großes, aber zierliches Mädchen, das jedoch nur schüchtern die Hand hob.
"Hallo ihr zwei. Na dann wollen wir sich gleich mal zu den Pferden gehen oder?", fragte ich freundlich.
"Jaaaaa!" Die beiden waren ganz aufgeregt in hüpften hinter mir her zu der Wallachweide.
Man musste sie in ihrer Herzlichkeit einfach gern haben.
Ich betrat die Wiese und nahm zwei Leckerlies aus meiner Tasche, um sie den Freundinnen zu geben.
"Seht ihr den großen Schimmel und den Fuchs da drüben? Das sind Sancho und Pico. Paula nimmt den kleineren Pico und du Sandra Sancho, in Ordnung? Hier habt ihr die Führstricke."
Die Mädchen stiefelten quer über das Gras zu den beiden Pferden und versteckten die Seile hinter dem Rücken.
Als sie direkt vor ihnen standen, begrüßten sie die Vierbeiner und hielten ihnen die Leckerlies hin.
Beide nahmen sie sogleich von ihren Händen und zermalmten sie zufrieden kauend. Sancho ging sofort mit Sandra mit, aber Pico wollte noch schnell einen Büschel Gras fressen.
Ich spürte wie mir meine Mundwinkel unwillkürlich nach oben glitten.
Da war so typisch!
Doch Paula rückte einmal kurz mit dem Führstrick am Halfter, sodass der Fuchs ihr Gehorsam folgte.
" Gut gemacht!", lobte ich sie. " Gebt gleich vor zum Anbindeplatz, ich hole noch schnell das Putzzeug."
Während die Mädchen voller Eifer die Pferde schrubbten, erzählte ich ihnen etwas über ihre besonderen Eigenschaften:
" Sancho heißt mit vollem Namen Sanchero. Er ist superbrav beim Reiten, aber beim Putzen gibt's ein paar Probleme.
Er mag es zum Beispiel nicht, am Bauch berührt zu werden und beim Satteln und Trensen stellt er sich ein wenig an.
Aber zusammen kriegen wir das gut hin."
Sandra lächelte.
"Und Pico?", fragte Paula.
" Er heißt eigentlich Pinocchio und ist ein ganz schönes Schlitzohr bei Anfängern. Aber wenn man's kann, ist er wunderbar zu reiten.
Ich glaube, dass ihr zwei ein gutes Team sein könntet!"
Schließlich halfen wir alle beim Satteln und Trensen zusammen, sodass wir schnell in der Halle waren.
" Nachgurten und aufsteigen Mädels!", orderte ich und die beiden schwangen sich geschickt in den Sattel.
" Lasst erst mal die Zügel schön lang und reitet auf die rechte Hand. Mit dem Sancho auf den Zirkel bei A, Paula geht ganze Bahn.
Beide müssen aufrechter sitzen. Gut jetzt drehen wir das ganze um Pico kommt zu mir auf den Zirkel bei A und Sandra geht ganze Bahn.
Paula, du drehst deine Zehenspitzen so verkrampft nach innen und zieht dabei deinen Absatz hoch.
Das ist aber falsch.
Komm mal hier her zum Zirkelmittelpunkt. Und jetzt halte an. Gut." Dann trat ich zu Pico und streichelte kurz seine Hals.
Als erstes führte ich den Fuß des Mädchens aus dem Steigbügel.
" Und jetzt strecke nicht den Absatz nach unten, sondern die Zehenspitzen nach oben. Das hört sich komisch an, aber da gibt´s einen Unterschied.
Du musst mit der Wade nach unten federn. So werden dein Sprunggelenk, deine Hüfte und deine Schultern nicht blockiert, sodass du immer schön in der Bewegung mitgehen kannst“, fuhr ich fort.
„Wow, das ist ein völlig anderes Gefühl!“, reif Paula aus und wirkte erstaunt.
„Ich weiß“, antwortete ich, „so tust du dich auch beim Treiben leichter. Macht mal beide einen Handwechsel, sobald ihr könnt.“
Sandra wechselte durch die ganze Bahn und ihre Freundin wechselte aus dem Zirkel.
Also wechselte ich zu einer neuen Übung: „Da wir jetzt schon ein paar Minuten Schritt am langen Zügel geritten sind, werden wir nun Verbindung zum Maul herstellen.
Ihr nehmt die Zügel also langsam auf, reitet ein paar Tritte weiter und lasst sie euch wieder aus der Hand kauen.
So ist´s gut Sandra. Jetzt gibt´s du leichte Paraden. Richtig!“
Und tatsächlich streckte sich Sanchos Hals weit nach unten, wobei jedoch die Verbindung zum Zügel aufrecht blieb.
„Schön! Paula trabt jetzt zu Sandra auf und wenn der Abstand klein genug ist, trabst auch du los.
Treibt schon am Anfang vorwärts, damit die Pferde wissen, dass es jetzt losgeht.
Zwei Runden ganze Bahn und dann geht Pico auf den C-Zirkel und Sanchero kommt zu mir.
An der offenen Zirkelseite vergrößert ihr jetzt die Trabtritte. Das heißt nicht, dass ihr schneller werden sollt, sondern, dass ihr mit mehr Schwung vorwärts reitet.
Das Pferd tritt außerdem mit der Hinterhand vermehrt unter. Schau mal kurz bei Sanchero, Paula, damit du weißt wie das aussehen soll.
Gut, dasselbe noch auf der anderen Hand.“ Und schon schnaubten die Pferde ab.
Nachdem die Mädchen auch diese Übung gut bewältigt hatten, beschloss ich, mir jede einzeln anzusehen.
„Sandra pariert bei C zum Schritt durch. Davor vermehrt treiben, damit er mit der Hinterhand dranschließt.
Gut, jetzt links um und auf dem Zirkelmittelpunkt halten.
Paula du gehst ganze Bahn und trabst fleißig vorwärts und begrenze Pico mit den Schenkeln, damit er nicht zu seinem Freund läuft!
Schön gemacht. Bereite ihn jetzt mit einer halben Parade auf den Galopp vor, sitze aus und gib ihm in der Ecke die Hilfe.“
Beim ersten Versuch klappte es nicht, denn Pico wurde nur schneller im Trab.
Deshalb rief ich noch einmal: „ Mit der Parade vorbereiten! Äußerer Schenkel zurück, innerer Schenkel gibt den Impuls und die Außenparade nicht vergessen!“
Tatsächlich: an der nächsten kurzen Seite klappte es.
Paula strahlte und ich lobte sie: „Super! Aber nur mit dem Schenkel drücken, nicht klopfen! Zehenspitzen nach oben, Wade federt.
Ja!
Jetzt geh in den leichten Sitz. Rücken gerade!“
Paula und Pico galoppierten ganz ordentlich vorwärts.
„Setz dich jetzt wieder rein aber vergiss nicht das Tempo zu halten, sonst fällt er dir aus!“
Paula schaffte es.
“ Jetzt durchparieren zum Trab bei A und in der Zirkelmitte einparken. Du bist dran, Sandra!"
Bei ihr und Sancho klappte alles von Anfang an gut, aber ich merkte, dass Sandra sehr verspannt saß und nach vorn kippte.
Deshalb korrigierte ich: „Das macht ihr schon sehr schön. Aber du hast ein bisschen Angst, nicht wahr?
Die musst du auf Sancho aber wirklich nicht haben. Versuch doch mal, mehr in den Bauch zu atmen, dich aufzurichten und deine Ellenbogen in einen besseren Winkel zu bringen.
Geh in der Bewegung mit.
Ja, viel besser.
Wenn du dich traust, kannst du auch mal in den leichten Sitz gehen.
Na siehst du, es klappt echt gut.
Dann setz dich wieder rein und pariere nach ein paar Sprüngen wieder zum Trab durch. Gut.
Gönnt beide euren Pferden mal eine Verschnaufspause im Schritt auf dem unteren Zirkel. Ich werde jetzt Stangen in die Halle legen.“
Also holte ich zwei Stangen und platzierte sie so, dass man sie überreiten musste, um durch die ganze Bahn zu wechseln.
Eine weitere fand auf einem Zirkel Platz.
"Dann bildet mal wieder eine Abteilung. Dieses Mal reitet Paula voraus.
Als sie sich eingeordnet hatten, gab ich das nächste Kommando: „ Reitet immer einmal ganze Bahn, dann durch die ganze Bahn wechseln und anschließend Zirkel ohne Stange.
Wieder wechseln, danach Zirkel. Somit müsst ihr immer biegen und stellen, die Pferde suchen bei den Stangen die wichtige Dehnungshaltung.“
Die beiden Freundinnen bewiesen ungemeines Geschick und waren nur selten an ein Hindernis gestoßen.
Deshalb durfte später auch abwechselnd im Galopp einzeln über die Stange beim Zirkel geritten werden.
Pferd und Reiter waren mit großem Eifer dabei.
Nach der Reitstunde waren alle ein wenig ins Schwitzen gekommen, aber die Pferde wurden später mit einer Dusche für die Beine und Karotten belohnt.
Die Mädchen hatten sich bei mir für die tolle Reitstunde bedankt und freuten sich schon auf das nächste Mal, wenn wir springen würden.
Auch ich war stolz auf mich, meinen ersten Auftrag auf Tsubasa gut bewältigt zu haben und fiel abends totmüde ins Bett.
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ENDE :)