Danke :) Ich hab aber auch echt glück, dass mein Pferd das alles so gut macht (obwohl wir es zusammen lernen mussten)
aber ob du's glaubst oder nicht, ich bin ein bisschen neidisch wenn ich das von den Reitstunden höre... ich bin immer nur alleine mit meinem Pferd, höchstens meine mutter oder schwester (die auch noch ein Pferd haben) sind dabei, aber die sind noch ganz am anfang... ich hätte so gerne auch gruppen, wo man andere leute trifft die in etwa dieselben ziele haben, also auf dem selben Niveau sind.. und sich dann hocharbeiten in bessere gruppen, ist doch voll schön!
naja, ich sollte mich auch nicht beklagen, hab halt immer Einzelstunde, je nachdem wie viel Geld ich übrig hab mal mehr, mal weniger oft. ist auch nicht so teuer, weil der Besitzer vom stall zufällig Reitlehrer ist & für uns einsteller einen "Sonderpreis" macht, weil er sonst in einem anderen verein unterrichtet, und nur für uns ausnahmsweise bei dem verein (RuFV Niederneisen), bei dem der Stall liegt, unterrichtet... der nimmt immer 10 € die halbe Einzelstunde, macht aber meistens länger, je nachdem wie es klappt... Ich mag den wirklich total, der macht den besten unterricht den ich je hatte, trotzdem vermisse ich das in der gruppe reiten...
Najaaa, ist ja auch noch nicht fertig, nur der Anfang ;) Und ich bin gerade voll motiviert :D & mit dem Bewerten lass dir ruhig Zeit, dann kann ich Magic Dream noch ein bisschen reiten ;) & ich hab dazu noch ne frage; könnte ich sie vlt als Reitbeteiligung haben (auch wenn ich später ein eigenes Pferd hab) oder als Turnierreiterin auf Turnieren reiten & darauf vorbereiten oder so?
das hört sich aber echt cool an, was du alles machst :) ich würde auch voll gerne mal Kutsche/Schlitten fahren... aber mein Pferd hat schon angst wenn er die bei nem anderen sieht, leider. Knoten und Türen öffnen kann er zum Glück nicht, sonst würde er bestimmt extremes Chaos anstellen, darin ist er nämlich Spezialist, weil er alles in den Mund nimmt und auch sonst irgendwie untersucht... Stühle umschmeißen ist zum Beispiel eines seiner Lieblingshobbys, vorallem macht er dass immer sehr zielstrebig xD
uuuh, man könnte meinen ich sei ein mensch ohne Hobbys & ohne freunde, so viel wie ich euch hier zutexte xD
naja, bin sehr mitteilungsfreudig, & mein freund hat leider keinen spaß an pferdegeschichten... und damit meine ich überhaupt keinen.
also erzähl ich es euch, ihr könnt euch ja nicht wehren xD
nein, spaß, wenn ich nerve, sagt es ruhig ;) (dann geh ich zu meiner Oma & texte die zu xD - nur leider hat sie keine Ahnung wovon ich rede, aber sie hört mir trotzdem immer interessiert zu :D )
ich hab morgen ein turnier :)
und zwar da -> http://www.rsc-obertiefenbach.de/index.php
hab mich heute entschieden zu fahren, ist nur eine E-Dressur, deshalb kostet das nachnennen nicht so viel, also mach ich das mal :)
und heute hat ich Springstunde mit meinem Baby :) war extrem anstrengen, für uns beide, er war voll geschwitzt, aber anscheinend war es für ihn immer noch nicht genug, hab ihn danach auf die koppel gebracht, wo er erst mal mit allen vieren ein paar mal in die Luft gesprungen ist xD
kennt ihr dass wenn die Pferde so "hüpfen", wie hasen oder so? xD also, erst vorne hochgehen, dann hinten mitspringen oder so ähnlich, ist echt süüüß :)
-> ich muss echt üben die Distanzen besser abzuschätzen :( merke meistens erst zwei galoppsprünge vorher, ob es passt, und dann muss ich immer so gas geben, oder extrem bremsen, oder mein Pferd muss mich retten... hmh.. naja, deshalb hatte ich ja auch 3 fehler im L ;) aber heute war schon ganz gut :)
Als ich am nächsten Morgen mein Fenster weit aufmachte, war die Luft wie reingewaschen von dem Regen in der vergangenen Nacht. Alle Farben wirkten intensiv auf mich, vor allem das Grün der Bäume und Wiesen schien richtig zu leuchten. Tief atmete ich die klare Luft ein. Hier und da trieben kleine Nebelschwaden vom Boden auf, und an manchen Stellen dampfte die Erde richtig. Die Sonne versuchte mit aller Kraft, sich ihren Weg zu bahnen, und die nasse Natur wieder zu trocknen. Aber der Regen war nötig gewesen, nach den wirklich warmen letzten Tagen.
Nur mit meinem Schlaf-T-Shirt bekleidet ging ich langsam in die Küche. Wollte ich jetzt schon etwas essen? Es war für meine Verhältnisse echt noch ziemlich früh, erst halb acht Uhr am Morgen. Nee, entschied ich. Essen konnte ich später noch. Ich hatte richtig Lust, mit Magic einen klitzekleinen Morgenausritt zu machen. Jetzt war alles morgendlich-verträumte wie weggefegt, wenn ich wirklich jetzt in den Stall wollte, musste ich mich beeilen, der nächste Bus fuhr um zwanzig vor acht! Ich putzte mir in Windeseile die Zähne, stieg in die Reitklamotten und schon war ich aus der Tür draußen. So schnell war ich die Treppen noch nie runter gerast! Nur noch ein kurzer Sprint, dann war ich auch schon am Busbahnhof. Der Bus stand schon, aber die Tür war noch offen. Geschafft! Erleichtert ließ ich mich auf den Sitz sinken, und kaum saß ich, fuhr der Bus auch schon ab. Das war knapp...
Träumend betrachtete ich die Gegend durch das große Busfenster. Die Natur faszinierte mich immer wieder aufs Neue. Alles schien heute so lebendig und intensiv zu sein. Als wäre neues Leben, neue Lust und Freude in alles eingedrungen. Hinein gewaschen durch den Regen, und gleichzeitig davon gereinigt, sodass die pure „Seele“ der Natur zum Vorschein zu kommen schien... Als ich nach ein paar Minuten aus dem Bus ausstieg, dachte ich, dass ich froh sein konnte, dass niemand meine Gedanken lesen konnte, das wäre echt peinlich. Aber ich konnte es nicht besser beschreiben, wie alles auf mich wirkte.
Auf dem Hof herrschte schon emsiges Treiben. Die Pferde wurden gefüttert, gemistet und auf die Weiden gebracht. Ein kurzer Blick auf die Stutenweiden sagte mir, dass Magic noch in der Box stand. Gut. Ich ging in den Stall, und konnte gerade noch Chris davon abhalten, sie nach draußen zu bringen. „Hallo!“, begrüßte ich ihn. „Hey“ „Lass sie bitte in der Box, ich wollte gerade reiten, ich stelle sie danach raus, ja?“, bat ich ihn. „Ja klar, kein Thema!“ Er lächelte, und ging weiter, um das nächste Pferd zu holen. Ich ging in die andere Richtung, um Magic's Trense zu holen. Da sie am Vortag so brav gewesen war, und Nina und Julia mir versichert hatten, dass sie generell sehr brav sei – außer in einer fremden Umgebung – wollte ich ohne Sattel nur eine kurze Runde drehen. In der Sattelkammer traf ich auf Lucy, die wohl auch gerade reiten wollte. „Hallo! Na wie hast du dich eingelebt?“, fragte sie mich. „Super, danke! Heute ist es echt wunderschön draußen, oder?“ „Freut mich zu hören. Ja, finde ich auch, deshalb dachte ich, dass ich mir Madonna schnappe und ins Gelände gehe“, gab Lucy zurück. „Das trifft sich ja gut, ich wollte auch ausreiten! Wollen wir vielleicht zusammen gehen? Ich kenne mich hier ja noch nicht so aus... Aber ich wollte nur eine ganz kleine Runde ohne Sattel gehen, weil ich nachher hoch „richtig“ reiten wollte“, erklärte ich. Lucy antwortete, dass eine kleine Runde okay für sie sei und sie dann auch ohne Sattel reiten wollte, dann könnten wir sofort los. Gesagt, getan. Wir schnappten uns Trensen und Helme, und ich ging zu Magic zurück. Ich überprüfte nur schnell die Hufe, dann trenste ich sie und führte sie raus auf den Hof. Lucy war auch schon mit ihrer Norikerstute da, sie saß auch schon oben. „Wie bist du denn da drauf gekommen?“, fragte ich sie, mit einem leicht verzweifelten Blick auf die stattliche Magic. Ohne Hilfe würde ich das nie schaffen! Lucy grinste. „Ich erkläre es dir. Also, ich habe mich neben mein Pferd gestellt, so auf die linke Seite, du weißt schon, und dann habe ich beide Zügel in die linke Hand gekommen und diese...“, an der Stelle prustete sie los. Ich lachte mit „Schon klar, habs gescheckt, danke für die hilfreiche Info!“ Zu meinem Glück kam da Davina vorbei. „Was gibt’s denn hier zu lachen?“, fragte sie gespielt ernst, „Wir sind doch hier nicht zum Spaß!“ Da mussten wir noch mehr loslachen, und Davina lachte diesmal mit. Schließlich fragte ich sie, ob sie mich eben mal hochwerfen könnte. „Wenn ich so ein Koloss wie dich hochheben kann“, scherzte sie, uns stellte sich neben mich, „Auf drei!“ „Eins, zwei...“, diesmal prustete ich los. „...'tschuldigung!“, japste sich. Ich bekam keine Luft mehr vor Lachen. „Kennt ihr dass, wenn man in so ner fast schon hysterischen Stimmung ist, in der man ständig Lachen muss?“, fragte ich schließlich. Mit sehr ernstem Gesichtsausdruck musterte mich Lucy. „Du solltest vielleicht mal einen Arzt aufsuchen, wäre vielleicht zu deinem Besten“, versuchte sie ernst zu sagen, aber schon bei dem Wort „Arzt“ verzogen sich ihre Mundwinkel nach oben und schließlich lachte auch sie. „Oh nein, deine Krankheit ist ansteckend!“, frotzelte Davina. Schließlich schafften wir es doch noch, dass ich aufs Pferd kam. Brave, liebe Magic! Sie stand einfach ruhig da und betrachtete uns, ob verwundert oder nur neugierig, kann ich nicht beurteilen. Hoffentlich dachte sie jetzt nicht, ich wäre der größte Idiot! Aber das glaubte ich nicht wirklich, schließlich sind Pferde nicht so... naja, nicht so gemein wie Menschen manchmal sein können. „Wooow!“, machte ich, und griff schnell in Magic's Mähne. Fast wäre ich mit Davinas Schwung auf der anderen Seite wieder runter gefallen! Das wäre es aber gewesen! Ich rückte mich zurecht und bedankte mich bei Davina, dann ritten wir los. Am langen Zügel ging es im Schritt in einem weiten Bogen einmal um den Hof rum. Allerdings muss ich gestehen, dass ich gar nicht so sehr darauf achtete, wohin wir ritten. Wir plauderten munter drauf los, und Lucy erzählte mir, dass Magic noch nie so wirklich einen Besitzer hatte, der sich so richtig um sie kümmert. Dabei war sie so ein tollen Pferd! „Ich bin echt froh, dass du dich jetzt um sie kümmerst!“, gestand mir Lucy. Oje, jetzt hatte ich aber echt ein schlechtes Gewissen. Ich spielte doch die ganze Zeit mit dem Gedanken, mir ein Pferd zu kaufen! Zwar hätte ich auch Magic kaufen können, Nina hatte es mir erzählt, aber mir schwebte ein ganz anderes Pferd vor... Noch hatte ich nichts konkretes gefunden, aber ich hatte mich in den Gedanken verliebt, einen jungen Hengst zu kaufen. Am liebsten ein Vollblut, er durfte aber auch eine andere Rasse haben, Trakehner oder Hannoveraner zum Beispiel. Ich wollte am liebsten eine kleine Herausforderung haben, ein Pferd, dessen Mitarbeit ich mir erst noch „erarbeiten“ musste. Und Magic war einfach schon so brav, ein absolut nettes Pferd, wunderbar zu reiten. Die meisten würden mich wahrscheinlich nicht verstehen, wenn ich so ein Pferd ausschlug, um mir eines zu kaufen, bei dem es unsicher war, wie es sich entwickeln würde, und ob es sich jemals so angenehm reiten lässt wie Magic. Gedankenverloren starrte ich vor mich hin, bis Lucy sich räusperte. Erschreckt schaute ich auf. Oh. Manchmal war ich wirklich verpeilt. „Worüber hast du so lange nach gegrübelt?“, fragte sie mich mit einem Grinsen. „Äh...“, wie sagte ich das jetzt am Besten?! „Ich hab über Magic nachgedacht.. Ich hab ja jetzt den Job als Turnierreiter, und da wollte ich mir ein Pferd kaufen... Aber einen jungen, relativ unausgebildeten Hengst...“ „Oh“, machte Lucy. Ein bisschen verzweifelt schaute ich sie an. „Aber jetzt hab ich voll das schlechte Gewissen! Magic ist wirklich ein tolles Pferd, sie hat es echt verdient, dass sich jemand so richtig gut um sie kümmert, sie so richtig betüddelt. Och man.“ „Hmh... Naja, du kannst ja nichts dafür, dass sie bis jetzt kein Glück hatte“, meinte Lucy. „Aber...“, sie überlegte, „... wenn du vielleicht Lust und Zeit hat, könntest du ja Julia und Nina fragen, ob du sie als Reitbeteiligung bekommen könntest! Zumindest solange, bis sich vielleicht ein Käufer findet“, schlug sie vor. Ich überlegte kurz. Das war eigentlich eine super Idee! Vielleicht könnte ich mit ihr als Turnierreiter auch ein paar Turniere gehen, da würde ich dann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen! „Das ist echt eine gute Idee! Ich frag sobald ich einen der zwei sehe mal nach, hoffentlich klappt das!“
Schließlich verfielen wir beide in ein angenehmes Schweigen. Nur das leise, stetige Tröpfeln der Regentropfen, die sich in den Bäumen gesammelt hatten, ein gelegentliches Schnauben und das dumpfe Geräusch der Pferdehufe auf dem Grasweg unterbrach die wohltuende Stille. Selbst die Vögel schienen andächtig in ihrem Gesang zu verharren. Magic ging mit langen, sicheren Schritten neben Madonna her. Ich konnte bei jedem Schritt ihre Muskeln spielen spüren, und sie war angenehm warm unter mir. Die frühe Morgenluft, die mit Feuchtigkeit geschwängert war, war etwas kühl. Aber die Sonne bahnte sich ihren Weg immer erfolgreicher, es würde wieder ein schöner Tag werden. (Ein paar Stunden später sollte ich feststellen, dass ich nie Wettermeteorologe werden sollte...)
Ich genoss unseren kleinen Ausritt in vollen Zügen, aber allzu schnell waren wir auch wieder auf dem Hof. „Das war richtig schön, oder?“, fragte ich Lucy, welche bestätigend nickte. „So Ausritte am frühen Morgen sollten wir öfters machen!“, schlug sie vor. „Ja, unbedingt!“, gab ich zurück, „Morgens ist es immer so schön ruhig und irgendwie... besonders, finde ich. Ein neuer Tag bricht an und die Natur erwacht wieder zum Leben...“ „Stimmt!“, stimmte Lucy mir zu. Puh, das war schon hart an der Grenze zum Peinlichen, gut dass Lucy es ähnlich empfand. Gemeinsam brachten wir die Pferde auf die Weide, und gingen dann wieder zur Sattelkammer. Mittlerweile hörte ich meinen Magen schon ganz deutlich gegen die ungewohnte Behandlung protestieren... Also wusch ich nur schnell noch Magic's Gebiss aus, räumte Trense und Helm wieder an ihren Platz, und verabschiedete mich dann von Lucy. Auf dem Weg zur Bushaltestelle schaute ich nochmal im Büro vorbei, in der Hoffnung Julia oder Nina anzutreffen, aber sie waren beide nicht da. Naja, ich wollte später ja nochmal vorbeikommen und „richtig“ reiten, dann würde ich sie ja bestimmt antreffen...
Allerdings musste ich feststellen, dass alles ganz anders kommen würde, als geplant. Als ich wieder zu Hause ankam – mit einem sehr stark knurrendem Magen – stand ein Auto vor dem Haus, in dem ich wohnte. Ein mir sehr bekanntes Auto. Konnte das wirklich Tanja sein? Sie war es! Als ich näher kam, stieg sie aus dem Auto und lief mir mit ausgebreiteten Armen entgegen. Wir umarmten uns halb lachen, halb weinend. Ich freute mich riesig, sie zu sehen, obwohl es noch gar nicht solange her war, als wir uns zuletzt getroffen hatten. Das war schließlich erst mein dritter Tag in Hofling! „Hey, wie geht’s? Hast du es überlebt, ohne dass dir jemand was zum Essen macht?“, fragte Tanja neckend. Ich streckte ihr die Zunge raus. „Natürlich hab ich das!“, antwortete ich empört, „Aber was hat dich hierher verschlagen? Am Ende hast du es wohl ohne mich nicht überlebt, he?“ Wir grinsten uns an. „Komm erst mal rein, hab noch alles ausgeräumt, schau es dir mal an!“, schlug ich vor, und wir gingen Arm in Arm zu meiner Wohnung hoch. „Naja, viel hast du ja nicht hier eingeräumt“, ärgerte Tanja mich. „Wie denn auch? Hab ja nix zum einräumen!“, grinste ich, diesmal unbeeindruckt von ihrer Stichelei. Wir gingen in die Küche, und ich machte uns beiden Tee. Schließlich saßen wir gemütlich Tee trinkend und plaudernd am Küchentisch. „So, nun erzähl mal, wie ist es hier? Du hast mir zwar immer berichtet, was du so getrieben hast, aber ich würd gern mal die schmutzigen Details hören!“ „Phhh, da gibt’s keine!“, gab ich zurück. „Komm, sooo super kann es hier doch nicht sein, oder?“ „Doch, ist es echt. Vielleicht solltest du mal eine Zeit lang hier bleiben, dann verstehst dus bestimmt, auch wenn du mit Pferden nicht viel am Hut hast. Ist echt wunderbar hier, vor allem die Natur. Ich muss nicht erst ein paar Kilometer fahren, bis ich ein Feld vor der Nase hab!“, erklärte ich ihr. „Nagut, ich habs verstanden, du bist wohl nicht umzustimmen. Na los, dann zeig mir mal deine neue, vierbeinige Freundin, und dann nehm ich dich mit auf einen kleinen Ausflug, in München hat grad das neue Erlebnisbad geöffnet, und die anderen wollten alle dahin, und anschließend in ne Disco. Da dachte ich mir, hol ich dich doch mal aus der Einöde raus.“ Ja, so kannte ich meine Tanja. Immer für eine Überraschung gut. Wenig später – nachdem ich noch einen Happen gegessen hatte – saßen wir auch schon in ihrem Auto und fuhren zum Hof. Julia oder Nina waren zwar immer noch nicht da, aber meine Frage konnte ja auch noch bis zum nächsten Tag warten. Auf dem Weg zur Weide begegneten wir noch Samantha, die fröhlich herüberwinkte, dann aber Richtung Sattelkammer verschwand. Magic stand nicht sehr weit weg vom Zaun, und so dauerte es nicht lange, bis wir neben ihr standen. Sie war zufrieden am grasen, und blickte uns nun, da wir bei ihr waren, neugierig an. „Na du Hübsche, wie geht’s? Bist du erstaunt, dass ich schon wieder da bin, hm?“ „Als würde sie dich verstehen!“, lachte Tanja. Naja, sie war nur mal kein Pferdemensch, man musste Nachsicht mir ihr haben. Wir standen noch eine Weile bei Magic, und streichelten sie ausgiebig, bevor wir uns wieder auf den Weg zum Auto machten. Das mit dem Trainieren heute würde dann wohl nicht mehr klappen... Aber ich war ja heute morgen schon geritten, dann würde ich mich morgen einfach noch ausgiebiger mit ihr beschäftigen, und heute konnte sie einen schönen, sonnigen Tag auf der Weide genießen. - Wie gesagt, ich wusste nicht was noch kommen würde...
„Bum, bum, ay, she is untouchable...“, sangen wir laut mir, als im Radio „Rosana“ von Wax gespielt wurde. Das Lied machte einfach nur gute Laune, soeine, in der man am liebsten wie verrückt rumtanzen würde, selbst wenn man eigentlich sehr untalentiert ist, und ein absoluter Bewegungslegastheniker, so wie ich es war. Naja, auf dem Pferd muss man halt keine komischen Verrenkungen machen, deshalb war ich darüber auch gar nicht so traurig, war nur peinlich wenn jemand zusah. Ich grinste bei dem Gedanken, und Tanja bemerkte es und grinste auch. Sie wusste genau, was ich dachte, denn über dieses Thema hatten wir schon ausführlich gesprochen, als sie mich in diversen Discotheken zum Tanzen überreden wollte. „Whats my motherfucking name?“, riefen wir laut und lachten übermütig. Der Song war echt genial! Wir hatten die Fenster weit geöffnet, und der Fahrtwind wirbelte uns die Haare um den Kopf, dazu laut die Musik aufgedreht, mit irrsinniger Geschwindigkeit über die Landstraße, das war reine Lebensfreude! Dann kam ein ruhigeres Lied, aber nicht weniger genial. Pink und Nate sangen gemeinsam „Just give me a reason“ und zwar wunder- wunderschön.
Doch plötzlich musste Tanja abbremsen, denn ein paar hundert Meter weiter vorne stand ein Wagen auf der Landstraße, mit dem Warnblinklicht eingeschaltet. Tanja drehte die Musik leiser, so dass sie nur noch im Hintergrund war, und hielt hinter dem Wagen an. „Was ist denn da los?“, fragte sie mich, doch natürlich wusste ich nicht mehr als sie. Wir stiegen also aus, und gingen zu dem Auto. Davor stand ein junger Mann, höchsten fünf Jahre älter als wir, und telefonierte, wobei er hektisch mit den Armen fuchtelte. „Der ist ja wohl nicht extra angehalten, um ein angeregtes Telefongespräch zu führen?“, flüsterte ich Tanja ungläubig zu. Wir hielten uns in respektvollem Abstand, als der Mann uns gesehen hatte und dabei war, sich zu verabschieden. Er drehte uns den Rücken zu, und redete jetzt ein wenig leiser. „Wow, der sieht voll heiß aus!“, raunte Tanja mir zu. Ich zuckte nur mit den Schultern. War mir jetzt nicht so sehr aufgefallen. Aber ich würde gleich noch mal genauer hinschauen... Der Mann ließ das Handy sinken und drehte sich wieder zu uns um, dann kam er ein paar Schritte näher, und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Die Geste hatte etwas verzweifeltes, verwirrtes, hilfloses. Irgendwie süß, und Tanja hatte Recht. Der WAR heiß! Mit seinen blonden, relativ kurzen Haaren – lang genug um sie sich aus der Stirn zu streichen waren sie aber – und seinen blauen Augen. Der typische Sunnytyp, Volleyballspieler oder Surfer, so jemand, wie man ihn eher in Florida erwarten würde, und nicht mitten im Bayrischen Wald! Außerdem schien er auch auf sich zu achten, er sah durchtrainiert und sehr gepflegt aus, bis hin zu den Nägeln, wie mir auffiel. Ja, im Typen abchecken war ich echt gut, dass war nämlich eines von Tanjas und meinen Hobbys gewesen, als ich noch nicht mit Micah zusammen war. „Hallo, ich bin Ben“, stellte er sich vor und lächelte. „Hey, ich bin Tanja, und das ist Lisa! Wir dachten, wir schauen mal ob alles okay ist, wo du hier so mitten im Wald stehst...“, erklärte Tanja. „Ja, also, nein, es ist nicht alles okay... Mein Hund ist weggelaufen, und er kommt nicht wieder wenn ich rufe, also wollte ich gerade losgehen und ihn suchen.“ „Und dein Hund ist während der Fahrt aus dem Fester gesprungen, oder wie?“, fragte ich sarkastisch, und erntete dafür einen strafenden Blick von Tanja. „Nein, nein“, lachte Ben, „ich musste anhalten,weil mein Reifen einen Platten hat, bin wohl irgendwo rein gefahren. Und als ich angehalten habe, um zu schauen was passiert ist, ist Rex mit raus gesprungen. Was normalerweise nicht schlimm ist, denn er hört meistens auf Wort. Aber da war wohl ein Reh im Wald, jedenfalls ist er weggerannt und jetzt kommt er nicht wieder. So langsam mache ich mir Sorgen, denn das Reh hätte er sowieso nicht bekommen und bis jetzt ist er dann immer sofort mit schlechtem Gewissen zu mir zurück gekommen.“ „Sollen wir dir suchen helfen?“, fragte Tanja spontan. „Das wäre super nett von euch!“ „Na dann los!“, sagte ich, und gemeinsam gingen wir an der Stelle in den Wald, an der Ben's Hund Rex verschwunden war. Wir teilten uns auf, und gingen mit einigen Metern Entfernung voneinander tiefer in den Wald hinein. Rechts von mir konnte ich Tanja's rote Jacke durch die Bäume schimmern sehen, und links war Ben auch noch in Sichtweite, sodass wir uns nicht verlieren konnten. Wir gingen schon etwa fünf Minuten, in denen Ben immer wieder rief und pfiff, als Tanja plötzlich rief: „Hey, kommt mal her, da ist irgendwas!“ Sofort gingen wir zu ihr, und sahen es auch. Etwas weiter vorne bewegte es sich, und wir konnten ein Jaulen hören. „Rex!“, rief Ben und rannte los. Tanja und ich hetzten hinter ihm her. „Oh Gott!“, sagte Tanja, als wir bei Ben's Hund angekommen war. „Ruhig Junge, ganz ruhig!“, sagte Ben mir grimmiger Miene. Denn sein Hund war mit dem Hinterbein in eine fiese Jagdfalle geraten, eine mit scharfen Zacken. Es war alles voller Blut, und Rex – ein weißer Labrador – jaulte erbärmlich. Mir tat das Herz weh, als ich das sah. Der arme Rex! Diese Falle war wirklich fürchterlich, und er schien starke Schmerzen zu haben. „Könnt ihr ihn vielleicht ein wenig fest halten, und beruhigen, damit ich die Falle aufmachen kann?“, bat uns Ben. Wir knieten uns sofort neben den leidenden Hund, und Tanja hielt seinen Kopf, und streichelte ihn, während ich seine Vorderpfoten leicht festhielt und seine Schulter streichelte. „Hey Kleiner, dein Herrschen befreit dich jetzt aus diesem grausamen Ding, also schön ruhig bleiben, gleich ist es besser!“, versuchte Tanja Rex zu beruhigen. Langsam bog Ben die Falle auseinander, und sofort zog Rex sein Bein raus. Ben ließ die Falle wieder los, und diese schnappte mit einem sehr lauten Knall und hellen Fellresten zwischen den Zacken. „Gott, wer tut denn so etwas?“, fragt Tanja schockiert. Ben schüttelte nur den Kopf und streichelte Rex mit einer finsteren Miene. „Aber solche Fallen sind doch in Deutschland schon längst verboten, oder nicht?“, fragte ich entsetzt. Das war wirklich unfassbar, so eine Tierquälerei! Nur wer machte so etwas? Und was konnten WIR dagegen tun? Zunächst einmal musste der arme Rex versorgt werden. Ben hob ihn ganz vorsichtig hoch, und trug ihn durch den Wald. Wir folgten den beiden schweigend, in Gedanken versunken. Es waren scheußliche Gedanken, von armen Füchsen oder anderen Waldbewohnern, die in so eine scheußliche Falle tappten und grausam verendeten. Wir mussten diesen Wilderer stoppen! Nur wie? Als wir wieder an den Autos angelangt waren, rief ich die Polizei an, während Ben und Tanja mit Rex zur nächsten Tierklinik fuhren. Ich sollte bei Tanjas Auto auf die Polizei warten. Am Telefon wurde mir gesagt, dass momentan alle Einheiten unterwegs seien, aber sobald eine verfügbar wäre, würde sie hergeschickt werden. Nur, wie lange würde das dauern? Es hieß, eine gute halbe Stunde, ungefähr. Aber die Polizei ließ auf sich warten. Nach einer dreiviertel Stunde rief ich Tanja an. „Hey! Wie geht es Rex?“, fragte ich sie sofort. „Ganz gut, den Umständen entsprechen“, antwortete Tanja leise, „Aber sein Bein ist gebrochen und eine Sehne gerissen. Der Doktor will sie wieder zusammen nähen, aber es kann sein, dass Rex sein Bein nie wieder voll belasten und benutzen kann. Wahrscheinlich wird er ab jetzt das Bein immer ein wenig nachziehen. Aber er wird wieder schmerzfrei sein. Wenigstens das.“ „Oje. Der Arme. Dieser gemeine Tierquäler muss echt bestraft werden! Aber die Polizei ist immer noch nicht da... Ich hoffe, die kommen bald.“
Doch eine weiter viertel Stunde verstrich, ohne dass sich etwas tat. Ich war das Warten wirklich Leid. Nach weiteren zehn qualvoll langsam verstreichenden Minuten setzte ich mich in Tanjas Auto, und kramte Zettel und Stift hervor. „Bin im Wald, in nördlicher Richtung. Habe mein Handy dabei, wenn sie da sind, rufen sie mich an.“ Ich steckte den Zettel für die Polizei an die Scheibenwischer von Tanjas Auto und machte mich auf den Weg, zurück zu der Falle. Vielleicht würde ich noch mehr von der Sorte finden, dann müsste die Polizei nicht solange suchen. Das Warten hielt ich jedenfalls nicht mehr aus. Und ich hatte am Telefon meine Nummer durchgegeben, außerdem die Stelle im Wald sehr genau beschrieben. Die Polizei würde schon zurechtkommen, vorausgesetzt, sie würde überhaupt noch erscheinen.
Vorsichtig bahnte ich mir meinen Weg durch den Wald. Da ich einen recht guten Orientierungssinn hatte, machte ich mir keine großen Gedanken, dass ich den Weg nicht mehr wiederfinden würde. Aber ich hatte Angst, selber in so eine Falle zu tappen. Denn wo eine ist, waren sicherlich auch mehr. Plötzlich klingelte mein Handy, unnatürlich laut in der Stille des Waldes. „Hallo?“, meldete ich mich. „Hallo, hier ist Detektive Obermayer. Wir haben einen Notfall rein bekommen, alle verfügbaren Einsatzkräfte müssen eingesetzt werden, deshalb schaffen wir es heute nicht mehr, sich ihre Meldung anzuschauen. Hätten sie eventuell morgen früh noch einmal Zeit, um uns die Stelle zu zeigen?“ Ich seufzte lautlos. War ja klar. Aber dafür konnte die Polizei nun wirklich nichts. Trotzdem doof. „Ja, natürlich. Um wie viel Uhr denn?“ „Kommen sie bitte um neun Uhr in die Polizeidienststelle, dann können sie mit uns mitfahren und uns den Weg zeigen.“ „Alles klar, dann bis morgen um neun!“, verabschiedete ich mich, und wir legten auf. Ratlos an einen Baum gelehnt stand ich im Wald. Die wohltuende Stille breitete sich wieder aus. Nur die Vögel zwitscherten und ab und zu knackte es im Wald. Ich war ganz alleine. Aber sollte ich wirklich wieder umkehren? Und was dann? Den Tag weiter so verbringen, wie Tanja es geplant hatte? Oder nach Hause zurück fahren und bis Morgen früh warten? Nein, entschied ich. Wenn ich schon mal hier war, mitten im Wald, dann konnte ich auch genauso gut noch ein wenig weiter suchen. Tanja würde wahrscheinlich sowieso noch ein wenig Zeit brauchen, bis Ben sie wieder hierher brachte. Schon ein komischer Gedanke, dass ich erst heute morgen noch völlig unbeschwert einen tollen Ausritt mit Magic Dream und Lucy erlebt hatte, und nun sowas! Ich war völlig alleine mitten im Wald, in dem es wahrscheinlich von grausamen Fallen wimmelte, und Tanja war mit einem wildfremden Mann unterwegs, um dessen uns ebenfalls fremden Hund zu versorgen. Aber jetzt war keine Zeit, genauer darüber nachzudenken, was alles passiert war. Schließlich war es noch nicht zu Ende! Wild entschlossen, den Wilderer zu stellen, machte ich mich wieder auf den Weg zu der Falle. Unterwegs konnte ich keine mehr entdecken, aber das hatte ja nichts zu sagen. Schließlich war ich wieder an dem Ort angelangt, an dem wir Rex gefunden hatte. Da war die Falle, mit Rex' Fellresten und seinem Blut. Ich prägte mir die Umgebung gut ein, und machte ein Beweisfoto mit meinem Handy. Dann ging ich weiter in den Wald hinein, immer Richtung Norden.
Ich ging sehr langsam und vorsichtig, immer den Blick auf den Boden gerichtet. Da aber überall Laub und kleine Äste herumlagen, und ich eine Falle eventuell überhaupt nicht bemerken würde, nahm ich mir einen etwas längeren Stock und fuhr damit über den Boden vor mir, während ich langsam weiter ging. So arbeitete ich mich gut dreißig Meter weiter, bis ich sie bemerkte. Eine weiter Falle! Sie war mit Laub bedeckt, aber ich konnte das metallische Gehäuse dennoch sehen. Ich ging in die Hocke, und pustete vorsichtig das Laub von den scharfen Zacken. Dann schoss ich auch von dieser Falle ein Foto. In deren Mitte befand sich ein Stück Fleisch, der Köder. Damit keine Tier mehr hinein tappen konnte, berührte ich mit dem Stock die Mitte der Falle, und sie schnappte mit einer gewaltigen Kraft zu. Wie ein dürres Ästchen brach der stabile Stock augenblicklich entzwei. Es war eine grausame Vorstellung, dass es kein Stock wäre, sondern die Knochen von Rex. Ich schüttelte mich. Dann machte ich noch ein Foto, von dem Stock in der Falle. Nun musste ich mir wohl einen neuen suchen.
Bald hatte ich einen geeigneten gefunden, und weiter ging es. Ich fand noch zwei weitere Fallen auf dem Weg nach Norden. Damit ich nicht nur immer in einer Linie gerade aus ging, sondern die Umgebung absuchen konnte, ohne mich zu verirren, ging ich zehn Meter nach Osten, und wollte gerade wieder zurück gehen, parallel meines bisherigen Weges, als ich zwischen den Bäumen etwas ungewöhnliches bemerkte. Es sah aus, als wären da Steine, die irgendwie angeordnet waren... Neugierig ging ich näher, und sah, dass es eine alte Treppe war! Eine Treppe aus Stein, mitten im Wald. Sie war nicht mehr ganz intakt, überall lagen Steinsplitter herum, und ein wenig zugewachsen war sie auch. Ich bahnte mir den Weg durch den Wald, bis ich direkt vor der Treppe stand. Wie aufregend! Mitten im Wald so ein Zeugnis der Menschen, die früher hier gewohnt hatten... Wo die Treppe wohl hinführen würde? Ich war hin und her gerissen. Sollte ich nachschauen? Oder weiter die Fallen suchen? Aber die Neugierde überwog, und so machte ich noch schnell ein Foto von der Treppe, und fing dann mit dem Aufstieg an. Ganz vorsichtig bewegte ich mich über die teilweise losen Steinquader, bis ich immer weiter nach oben kam. Schließlich konnte ich zwischen den Bäumen hindurch die Überreste eines Gebäudes erkennen! Ich blieb stehen, und machte noch ein Foto, doch dann wurde ich komplett überwältigt, von den Eindrücken, die sich mir boten. Es war die Ruine einer Burg! Vorsichtig stieg ich über Geröllhaufen und kletterte durch dichte Hecken hindurch, bis ich die Burg erreicht hatte. Das Eingangstor war noch vorhanden, wenngleich auch der Rest der Mauer an einigen Stellen auseinander bröckelte. „Du wirst es bereuen, wenn du die Burg betrittst“, wisperte da eine unheimlich klingende, alte Stimme. Zu Tode erschrocken wirbelte ich herum, und suchte mit klopfendem Herzen den Wald ab. Da, zwischen den Bäumen, stand eine alte, gebrechlich aussehende Frau. Langsam kam sie, tief auf einen Gehstock gebückt, näher. Sie hatte sehr lange, silbrige Haare und ihr Gesicht war gezeichnet von den Jahren, die sie hinter sich hatte. Ihr trauriger, scheinbar in weite Ferne gerichteter Blick ließ mich frösteln. Es war wirklich sehr unheimlich! Was machte eine so alte Frau hier, mitten im Wald? „Ich muss dich warnen, mein Kind. Du wirst es bereuen, wenn du die Burg betrittst“, wiederholte sie mit einer brüchigen Grabesstimme. Sie stand nun nur noch fünf Schritte von mir entfernt, und hob den Blick, um mich eindringlich zu mustern. „Du bist noch so jung und unschuldig, sei nicht töricht, und mach dir nicht deine Zukunft zunichte! In der Burg sind böse Mächte am Spiel, die dir nichts Gutes wollen. Du wirst es bereuen, wenn du die Burg betrittst“ Immer wieder dieser Unheil verkündender Satz! Mir hatte es die Sprache verschlagen, und ich schaute die Frau nur aus weit aufgerissenen Augen an. Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper, obwohl die Sonne zwischen den Bäumen durchschien und es nicht kalt war. „Wer sind sie?“, fragte ich schließlich, als ich meine Stimme wiedergefunden hatte. Dennoch brach meine Stimme beim letzten Wort, ich war starr vor Angst. „Das spielt keine Rolle. Wichtig ist, wer DU bist. Dein Schicksal hat dich hier, an diesen magischen Ort geführt. Die Welt außerhalb dieses Waldes spielt hier keine Rolle. Deine Zukunft wird sich jetzt entscheiden, denn du bist an dem Ort deiner Bestimmung angelangt. Höre auf dein Herz, es wird dich leiten.“ Verwirrt runzelte ich die Stirn. Was meinte sie? Mittlerweile klang sie wenigstens nicht mehr so gruselig, scheinbar wollte sie mir helfen. Aber wobei? Wusste sie vielleicht von dem Wilderer, meinte sie das? Wenn er sein Versteck in der Burg hatte, dann wäre es tatsächlich besser, nicht alleine hineinzugehen, sondern auf die Polizei zu warten. Wer weiß, was er mir antun würde, wenn ich hier so alleine, mitten im Wald, fernab von jeder Zivilisation, auftauen würde. Wieder überlief mich ein Schauer. Aber andererseits hatte die Frau gesagt, die Welt außerhalb würde hier keine Rolle spielen. Zählte die Polizei nicht zu der Welt außerhalb? Ich blickte mich unsicher zu der Burg um. „Meinen Sie..“, setzte ich an und drehte mich wieder um. Aber da war die alte Frau verschwunden! Aufgeregt schaute ich mich um, aber sie war tatsächlich nicht mehr da! Mir stockte der Atem, und mein Herz fing wieder an zu rasen. „Finde deinen Seelengefährten, dein Herz wird ihn dir zeigen. Nur gemeinsam könnt ihr es schaffen, die Vergangenheit zu rächen.“, ertönte da ein wispern zwischen den Bäumen. Mir jagten Schauder über den Rücken. Die Burg schien plötzlich eine Eiseskälte auszustrahlen, und aus den dunklen Löchern, die mal die Fenster waren, schienen mich böse Gestalten gierig zu betrachten. Ich rannte los und hetzte die Treppe runter. Doch plötzlich löste sich ein Stein, und ich verlor das Gleichgewicht. Mit dem Kopf voran stürzte ich nach unten. Reflexartig riss ich die Hände vor, um meinen Sturz abzufangen, dann wurde es schwarz um mich herum.
Als ich wieder zu mir kam, war die Atmosphäre plötzlich verändert. Ich schaute mich um. Ich befand mich wieder auf der Burg! Aber sie war ganz anders, wirkte nicht mehr so gruselig... Da bemerkte ich, was sich verändert hatte. Sie war vollkommen intakt! Hatte ich mir nur eingebildet, dass sie eine Ruine war, und die alte Frau und den Sturz von der Treppe auch? „Marina!“, rief da plötzlich eine fröhliche Frauenstimme. „Wo steckst du denn?“ Eine junge, sehr hübsche Frau kam durch das Tor auf mich zu gerannt. Verwirrt registrierte ich ihre merkwürdige Kleidung. Oh, wie mein Kopf dröhnte! Die Frau lachte ausgelassen. „Da bist du ja, komm schon!“, sagte sie, scheinbar zu mir, und packte meinen Arm. Ich schaute auf ihre Hand, und bemerkte, dass mein Ärmel eine sehr komische Farbe hatte. Verwirrt blinzelte ich. Was war das? War das Licht dafür verantwortlich, das zwischen den Bäumen durchsickerte? Die Sonne stand noch nicht hoch am Himmel, es sah aus, als würde sie gerade erst aufgegangen sein. Aber das konnte doch nicht sein? Ich musste mir den Kopf stärker gestoßen haben, als vermutet. „Hey, was ist denn los mit dir? Du bist ja so blaß!“, fragte die Frau mich besorgt. Ich blickte sie an, und versuchte zu lächeln. Irgendwie erinnerte sie mich an Tanja, so fröhlich, aber trotzdem besorgt um mich. „Ich hab mir wohl den Kopf gestoßen, ich bin hingefallen...“, antwortete ich ihr. „Oje, hoffentlich ist nichts schlimmes, schließlich ist heute ein ganz besonderer Tag!“, sagte die Frau und zog mich dann mit sich, auf die Burg zu. Ich sträubte mich. Meine Gedanken kreisten. „Du wirst es bereuen, wenn du die Burg betrittst“, wisperte es in meinem Kopf. Wer hatte das nochmal zu mir gesagt? Ich schüttelte mich. Was für eine Fantasie ich doch hatte! Die Frau – wie hieß sie eigentlich? - zog mich mit sich, durch das Tor. Staunend betrachtete ich das innere der Burg. Sie war vollkommen intakt! Weiter hinten war ein mächtiger Turm, aus dessen mittlerem Fester ein Banner hing. Oben drauf war eine Fahne gehisst, sie flackerte munter im milden Wind. Und warum waren hier so viele Leute? Rechts von uns war ein längliches Gebäude, mit vielen Fenstern. Und aus einigen von ihnen schauten Pferdeköpfe. Moment mal, Pferde, mitten im Wald? Es wurde immer komischer. Geschäftig liefen Männer und Frauen, die alle so seltsam gekleidet waren, wie die Frau, die mich mit rein gezogen hatte, herum. Eine Frau trug einen Korb, der randvoll mit Äpfeln war und ich sah einen Mann, der zwei Eimer Wasser in den Stall schleppte. Aber die Frau hielt nicht an, sie zog mich zielstrebig mit sich nach links, wo ein weiteres Gebäude war. Es war höher als der Stall, und sah mehr wie ein Wohnhaus aus. Wir betraten es, und gingen über Teppiche zu einer Treppe. Die stiegen wir hinauf, bis wir in ein Zimmer im ersten Stock gelangten, welches ein Fenster Richtung hinteres Ende der Burg hatte. Ich konnte den Turm sehen, und dass es dahinter keine Bäume mehr gab.. Was da wohl war? Ich war noch benommen von dem Sturz, und so ließ ich es zu, dass die Frau mich auf einen Stuhl drückte, und anfing, meine Haare zu bürsten. „Wenigstens ist da nirgendwo Blut, so schlimm kann der Sturz nicht gewesen sein, Marina.“ Schon wieder sprach sie mich mit diesem Namen an. Marina. Tief in mir hörte ich den Nachklang. Wieder bekam ich Gänsehaut. „Agnes, bereitest du Marina auf das Fest vor?“, rief da eine weibliche Stimme von draußen. „Ja Mama, bin schon dabei!“, antwortete die Frau, die scheinbar Agnes hieß, und mit meinen langen, blonden Haaren beschäftigt war. Moment mal, blond? Irgendetwas lief hier gewaltig schief. Was war nur los mit mir? Agnes fing leise an zu singen, während sie mir vorsichtig das Haar bürstete. „Wenn die bunten Fahnen wehen, geht die Fahrt wohl übers Meer. Woll'n wir ferne Lande sehen, fällt der Abschied uns nicht schwer. Leuchtet die Sonne, ziehen die Wolken, klingen die Lieder weit übers Meer.“ Fasziniert lauschte ich ihrer schönen Stimme, und beruhigte mich wieder. Sie war wirklich nett, also würde ich mich darauf einlassen, was hier geschah. Außerdem war ich innerlich irgendwie so träge, als könnte ich mich gar nicht dazu aufraffen, mich zu weigern, bei dem ganzen mitzumachen. Als Agnes fertig mit dem Bürsten war, fing sie an, meine Haare kunstvoll zu flechten, und zu drehen, bis ich eine altertümliche Flechtfrisur hatte. Dann wandte sie sich meinen Klamotten zu. Sie knöpfte mein Kleid hinten auf, und half mir heraus. Dann holte sie ein anderes hervor, und half mir es über meinen Unterrock anzuziehen. Doch zuvor gab es noch ein Korsett, dass sie mir sehr eng zuband, sodass ich nicht mehr tief einatmen konnte. „Ich bekomme nicht mehr so gut Luft!“, beklagte ich mich bei ihr. „Aber das ist doch normal, das weißt du doch!“, antwortete Agnes und blickte mich leicht erstaunt an, bevor sie mit in das wunderschöne Kleid half, dass sie mir rausgesucht hatte. Es war in einem wunderschönen, strahlendem Rot, mit kunstvollen Goldstickereien und goldenen Schnüren an der Taille. „So, fast fertig. Nur noch das hier...“, sagte Agnes und betrachtete mich zufrieden, bevor sie eine kleine, zierliche Krone aus einem Seidenkästchen hervorholte, und sie mir auf meine Haarpracht setzte. „Wunderschön“, war ihr Kommentar, bevor sich mich zu einem großen Spiegel auf der anderen Seite des Zimmers umdrehte. Staunend betrachtete ich mich. Das war ich? Natürlich, mein Gesicht erkannte ich wieder, auch wenn meine Lippen mir ein bisschen sehr voll und sinnlich vorkamen, sonst fand ich sie nicht so schön. Aber meine Haare! Sie waren tatsächlich blond, ein sehr helles, leuchtendes Blond. Die Frisur ließ mich sehr edel wirken, und die Krone erst! Sie war wunderschön. Sie war aus Gold, und sehr zierlich. In der Mitte war ein leuchtender Rubin eingelassen, der perfekt mit der Farbei meines Kleides harmonierte. Ich war tatsächlich wunderschön! Es war wie ein Traum. Natürlich, ich träumte! Bestimmt lag ich immer noch auf dem Waldboden, anders konnte es gar nicht sein! Erleichtert atmete ich aus. Um gleich danach wieder Herzrasen zu bekommen. Ich musste aufwachen! Was wenn der Wilderer auftauchte, und mich da so hilflos am Boden liegend fand? Aber egal was ich versuchte, es klappte nicht. Ich musste einfach geduldig sein. Und so langsam machte es mir auch ein bisschen Spaß hier. Agnes war so freundlich zu mir, ich sah wirklich wunderschön aus, und es gab sogar Pferde! Also würde ich einfach alles auf mich zukommen lassen. Als nächstes brachte Agnes mich wieder auf den Hof der Burg, und von da aus weiter durch einen anderen Durchgang nach draußen, außerhalb der Mauern. Wir befanden uns auf einem herrlichen Festplatz, mit Tribünen und ganz vielen Leuten, die alle merkwürdig, aber festlich gekleidet waren. Und da sah ich sie, die Ritter! Mit glänzenden Rüstungen saßen sie auf ihren Pferden, die ebenfalls Rüstungen trugen. Es waren feurige Tiere, wohlgenährt und topfit. Sie schnaubten laut und tänzelten, sodass man ihre Muskeln an den Stellen, an denen keine Rüstung war, spielen sah. Ich sah glänzendes Fell, sowohl schwarzes, als auch braunes, rötliches und weißes. Die Pferde waren wirklich wunderschön, so festlich wie sie geschmückt waren! Agnes führte mich zur Tribüne, und zwar nach ganz oben in die Mitte, zu so einer Art Loge, anscheinend ein Sonderplatz. Immer mehr Menschen drängten auf die Tribüne, und bald war alles voll. Ich sah sowohl Kinder als auch Männer und Frauen verschieden Alters, die alle gespannt zu den Rittern blickten. Dann ertönten Fanfaren, und ein älterer Mann mit einer prächtigen, großen Krone – größer als meine – erschien links von mir. Er schritt mit erhobenen Haupt auf dem breiten, mit roten Teppich ausgelegten Mittelgang, und kam auf mich zu. Die Leute erhoben sich, und es wurde geflüstert. „Der König!“, ertönte es rings um uns. Agnes knickste ergeben, als er bei uns angelangt war, und ich wollte es ihr eben nach tun, als er König meine Hand ergriff und sie an seinen Mund führte. „Meine reizende Tochter, wie immer eine Augenweide!“, sagte er liebevoll, und dann wandte er sich an das Publikum. Er breitete die Arme aus und rief: „Mögen die Spiele beginnen, und möge der Beste gewinnen, denn er soll derjenige sein, der meiner Tochter Hand erhält!“ Die Leute applaudierten, und mir dämmerte, das ich ja seine Tochter war. Oder er es zumindest dachte. Oje, da kam aber einiges auf mich zu. Der König setzte sich, und bedeutete mir, mich neben ihn zu setzten. Also setzte auch ich mich, während Anges hinter mir stehen blieb. Auch die Bediensteten vom König – meinem scheinbaren Vater – stellten sich hinter unsere Stühle, und das Fest begann. Ein Mann ließ mit lauter Stimme die Namen der Ritter vor, und kündigte jeden an. Dann fingen die Ritter an, sich jeweils rechts und links vom Feld aufzustellen, und plötzlich ließen sie ihre Pferde los galoppieren, direkt aufeinander zu! Ich hielt den Atem an, und mein Herz klopfte wie wild. Die würden sich doch nicht gegenseitig umreiten? Nein, knapp aneinander vorbei galoppierten sie, und der eine stieß den andern mit einer Lanze vom Pferd. Es gab einen gewaltigen Krach, und das Pferd von dem unterlegenen Ritter galoppierte alleine weiter. Der siegreiche Ritter hielt seine Lanze hoch in die Luft und ließ sein Pferd am anderen Ende des Platzes wieder anhalten und umdrehen. Schnell wurde der immer noch reglos am Boden liegende unterlegene Ritter vom Platz getragen, und der nächste trat an seine Stelle. So ging es eine Weile, und bei jedem Stoß zuckte ich zusammen. Was für ein grausames Spiel! Gegen Ende wurde es immer deutlicher, welcher von den Rittern der Beste war. Er hatte eine glänzende Rüstung und rote Klamotten darunter an, ebenso wie eine rote Feder auf seinem Helm. Na, dann passen wir ja farblich optimal zusammen, dachte ich sarkastisch. Sein Pferd war wirklich prächtig, es war ein großer, muskulöser Rappe, mit edlem Kopf und klugen Augen. Seine Schabracke war in dem selben rot wie die Bekleidung seines Reiters, uns passte hervorragend zu seinem dunkel schimmernden Fell. Am Ende siegte dieser Ritter, er hieß Herzog von Freienfels, tatsächlich, und der König versprach ihm meine Hand. Nach und nach wurde der Platz geräumt, und wir gingen wieder in die Burg, in ein Nebengebäude des Turmes. Dort stand eine riesige Tafel, mit edlen Tüchern bedeckt, auf denen riesige Schüsseln und Platten mit allerlei herzhaften Essen stand. Der König setzte sich vor Kopf, und ich mich rechts neben ihn. Neben mir aber nahm der Sieger des Turniers, Herzog von Freienfels, Platz. Er war ein galanter Mann, und sehr nett. Obwohl ich Anfangs sehr abgeneigt war und ihn mir als ekelhaften Widerling vorstellte, musste ich schließlich zugeben, dass ich ihn mochte. Ich konnte mich gut mit ihm unterhalten, und stellte schließlich fest, dass er sehr an seinem Pferd Talibar hing. Doch plötzlich wurde mir schwindelig, alles drehte sich. Ich versuchte, mich am Tisch festzuhalten, doch das half nicht. „Lady Marina, ist alles in Ordnung mit euch?“, fragte der Herzog besorgt, und faste meinen Arm an. Das war das letzte, was ich wahrnahm, bevor es wieder schwarz um mich herum wurde.
Ich erwachte unterhalb der Steintreppe, mitten im Wald. Die Sonne stand tief am Himmel, und färbte den Wald orange. Bald würde sie untergehen. Oh nein, ich war alleine mitten im Wald und bald würde es dunkel werden! Ruckartig richtete ich mich auf, doch das war nicht gut, mein Kopf drehte sich und kurz war alles verschwommen, bevor meine Sicht sich wieder klärte. Was war nur passiert? Langsam kehrten die Erinnerungen wieder. Ich war die Steintreppe emporgeklettert, oben war eine völlig intakte Burg. Nein, stopp. Es war eine Ruine gewesen, dunkel und unheimlich. Aber da war doch noch etwas... Ach ja, die alte Frau! Wieder überliefen mich Schauern, als ich mich an ihre unheilvollen Worte erinnerte. Ich wäre an dem Ort meiner Bestimmung angelangt, und solle auf mein Herz hören. Dann würde ich meinen Seelengefährten finden, und nur gemeinsam könnten wir die Verbrechen der Vergangenheit sühnen, hatte sie zu mir gesagt. Ziemlich irre, das Ganze. Und dann auch noch dieser komische Traum, der so verblüffend real gewesen war... Schnell rappelte ich mich auf, und stellte erleichtert fest, dass es meinem Kopf wieder besser ging. Erst dieser grausame Wilderer, und dann die Burg und ihre Geheimnisse... Ich wollte nur noch weg von diesem unheimlichen Ort! Also bahnte ich mir eilig den Weg durch den Wald, immer vorsichtig den Boden betrachtend, um in keine Fallen zu treten. Plötzlich grollte Donner über die Baumkronen hinweg, und der Wind wurde stärker. Auch das noch! Ich fröstelte, diesmal war es nicht nur Angst, sonder auch Kälte. Es wurde immer dunkler, da große Wolken über den Himmel zogen. Große, dunkle Regenwolken. Und kam hatte ich diesen Gedanken gefasst, schienen sich die Himmelsschleusen zu öffnen, und es goss wie aus Eimern. Außerdem donnerte es jetzt noch lauter, und hin und wieder durchbrachen helle Blitze die Düsterheit. Grollender Donner begleitete meine hastigen Schritte durch den düsteren Wald. Überall lauerten Schatten, und die Vögel hatten schon längst aufgehört, fröhlich zu zwitschern. Eine beklemmende Stille, die nur von dem harten Prasseln des Regens unterbrochen wurde, lastete schwer auf dem geheimnisvollen Wald. Ich wurde patschnass, und fror erbärmlich. Meine Haare klebten schwer an meinen Schultern und in meinem Gesicht, ich strich sie mir schnell aus den Augen. Plötzlich tauchte vor mir eine große, dunkle Gestalt mit langen Klauen auf. Ich schrie so laut ich konnte, mein Herz pochte, und mir wurde schwindelig vor Angst, bevor ich mit Erleichterung feststelle, dass es nur ein von Moos überwachsener Baum war, der seine langen dürren Äste nach mir auszustrecken schien. Schnell hastete ich weiter.
Schließlich kam ich völlig durchnässt am Waldrand an, aber wo war Tanjas Auto? Ich konnte nicht mehr viel erkennen, denn es war mittlerweile fast vollkommen dunkel. Immer noch prasselte der Regen unbarmherzig über mich hinweg, und es donnerte laut, bevor ein greller Blitz die Gegend kurz erhellte. Da sich es es! Ich war etwa zwanzig Meter weiter rechts aus dem Wald gekommen, und beeilte mich, die Entfernung zum Auto zurück zu legen. Da sprang eine Gestalt aus dem Auto. Tanja! Lachend und weinend zugleich umarmte ich sie erleichtert, und auch ihr ging es nicht besser. „Wo warst du nur? Ich habe mir solche Sorgen gemacht, als ich hier ankam und den Zettel fand und die Polizei nicht da war und du auch nicht! Und du bist nicht an dein Handy gegangen, aber Ben musste wieder zu Rex und du bist als nicht gekommen!“, sprudelte es aus Tanja hervor, der die Erleichterung deutlich anzumerken war. So standen wir da im Regen, und auch Tanja wurde pitschnaß, und umarmten uns. Schließlich stiegen wir ins Auto, denn mir war bitterkalt. Tanja drehte die Heizung auf und gab mir eine trockene Jacke, die noch im Auto gelegen hatte. „D...d..danke!“, schlotterte ich zähneklappernd und zog mir die Jacke an. „Oh Gott, wie siehst du eigentlich aus?“, fragte mich Tanja entsetzt, als sie mich anschaute. „W..w..wieso?“, fragte ich und klappte die Sonnenblende runter, um zu schauen, was sie meinte. Ich hatte überall Schrammen im Gesicht, in meinen Haaren steckten kleine Äste und Blätter und eine kleine Spur Blut, dass vom Regen von meinem Kopf nach unten gewaschen worden war, zog sich von meiner Stirn nach unten zu meinem Hals. „Was ist passiert? Warum warst du ganz alleine so lange im Wald?“, fragte Tanja besorgt. „Sollen wir ins Krankenhaus fahren?“, fuhr sie dann fort, als ich nicht sofort antwortete. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin nur gestürzt, als ich nach Fallen im Wald gesucht habe, war wohl eine Weile weggetreten, deshalb war ich so lange weg. Aber ich glaube nicht, dass ich mir etwas getan habe, mir geht es gut. Lass uns bitte nur nach Hause fahren!“, bat ich sie. Mittlerweile war mir nicht mehr so kalt, aber jetzt spürte ich die Müdigkeit und Erschöpfung dieses merkwürdigen, anstrengenden Tages bis in die Knochen. Tanja startete den Motor und wendete langsam. „Na gut“, sagte sie, bevor sie mich nach Hause brachte. Dort angekommen ging ich erst mal unter die Dusche, und ließ mir die Ereignisse des Tages durch den Kopf gehen, während das heiße Wasser auf mich herab prasselte und die Spuren meines Abenteuers von meinem Körper wusch. Doch die Spuren, die es auf meiner Seele hinterlassen hatte, konnte ich nicht so einfach abwaschen. Ich spürte eine tiefe Angst in mir, und konnte die alte Frau und ihre unheimlichen Prophezeiungen einfach nicht vergessen, geschweige denn aus meinem Inneren verbannen. Tief in mir spürte ich, dass ich es noch längst nicht überstanden hatte, sondern dass es ganz im Gegenteil gerade erst angefangen hatte...
Hallo Leute! :)
ich wollt mal so fragen, was ihr gerne für filme seht, bücher lest, PC-Spiele spielt oder so?
kennt ihr sims? ich hab mir ein paar Erweiterungen gekauft, und alles installiert (hat ewig gedauert) aber es hat zum ersten mal so richtig funktioniert (hab es auf anderen PCs schon probiert, hat nie so gut geklappt, nur seehr langsam oder dauernd abgestürzt oder so), aber jetzt ging es echt gut! und dann hat mein Internet nicht mehr geklappt, wusst nicht woran das liegt (lag wohl am anbieter, Telefon ging auch nicht - hab ich nur zu dem Zeitpunkt nicht überprüft *dumm )
jaaa, und mein pc hat vorgeschlagen alles zu bereinigen, um Probleme zu beheben. dabei würden keine Dateien verloren gehen.
ABER SIMS IST DEINSTALLIERT!!!
(oder ich bin zu doof um es zu finden, aber er startet mit der cd auch nicht das Programm...)
total ätzend! und jetzt bin ich zu faul um wieder zu installieren, müsste mir das ursprungsspiel dafür auch nochmal ausleihen (zum 3. mal) und meine Familie ist wohl auch weg :( (zum zweiten mal!) määänooo :(
Zitatdann lest doch Nr. 14 - Glücklich. Glücklich (Teil 1) noch schnell durch
du bist ja lustig :D geht ja ganz schnell, sind doch nur ein paar Zeilen xD ich fang wohl besser mal beim ersten bericht an... dauert also bis ich mich durchgelesen hab ;)
Ja, das mit dem Brief ist mir so spontan eingefallen :) wollte eh irgendwie kontakt zu Tanja halten, da hab ich gedacht dass es doch perfekt passt, den als "Zusammenfassung" vom bericht zu nehmen :)
Dankeschön :) Ich geb mir mühe ;) ich find das immer so schwer Gespräche zu entwickeln, mit leuten die ich nicht kenne & die das dann am ende auch noch lesen, was ich über sie geschrieben hab^^
wegen Magic Dream muss ich dich glaub ich enttäuschen :( ich wollte mir eigentlich einen Vollbluthengst kaufen, hab mich zwar noch nicht entschieden, aber fast... das ist aber jetzt irgendwie traurig :( kann ich sie vlt als RB weiter reiten, oder als Turnierreiter im Job? weil es hat mir auch echt spaß gemacht über sie zu schreiben (im zweiten bericht), aber ich wollte so gerne einen hengst haben...
Liebe Tanja! Der zweite Tag war noch besser als der erste, ob du's glaubst oder nicht! Ich hab morgens gemütlich gefrühstückt, und bin dann rüber zum Stall. Nina war auch schon da, und während wir Magic Dream fertig gemacht haben, ist auch Julia noch zu uns gestoßen. Natürlich waren auch noch einige andere da, dort ist immer etwas los! Magic Dream hat sich wirklich vorbildlich benommen, sie war immer aufmerksam und brav. Auch unterm Sattel ist sie echt ein tolles Pferd, sie versucht immer, es dem Reiter recht zu machen und hat wunderbare Gänge. Es hat echt Spaß gemacht, sie zu reiten. Aber das Beste habe ich dir noch gar nicht erzählt: Ich hab einen neuen Job!!! :D Ja, ich bin ab heute als Turnierreiter bei den Tsubasa-Stables angestellt! :) Du kannst dir bestimmt vorstellen, das ich mich riesig gefreut habe, als Julia und Nina mir das gesagt haben. Und dass war erst der Vormittag... Jetzt werd ich erst mal was zu Mittag essen, ich hab einen Bärenhunger nach dem Reiten vorhin!
Oh nein, jetzt bin ich gar nicht eingeloggt gewesen! mein pc hatte eben Probleme, musste den neue formatieren oder wie auch immer das heißt, da wurde alles zurückgesetzt... naja, also, das ist von mir ;)
Ich habs mal auf Youtube hochgeladen, dann könnt ihr euch das anschauen, wenn ihr möchtet... nur den ersten sprung hat meine Mutter nicht mehr ganz draufbekommen, war aber eh der schlechteste, den haben wir gerissen, bin blöd dran geritten...
hier ist der LInk:
http://www.youtube.com/watch?v=_E6_xX7T3Mk&feature=youtu.be
Das erste bild hat auch ein profifotograf(der auf dem turnier bilder gemacht hat) gemacht, hat meine mutter mir geschenkt :) (ist eingescannt :D)
joaa... vlt ist es A, aber L kann nicht sein, weil das war letztes jahr & da bin ich nicht mehr als A gegangen ;)
ja, der Schecke, heißt Amanico, ist auch echt süß :) ein auge blau, das andere normal :D bin den vorhin auch wieder geritten, hatte mit ihm Springstunde & mit dem Revo Dressurstunde.. wir üben jetzt L-Lektionen, damit ich auch in der Dressur L gehen kann :) war auch echt richtig gut heute, bin grad voll glücklich :)
aber das ist immer so, wenn die Pferde gut laufen, bin ich gut gelaunt :D
kann man hier auch Videos hochladen? dann könnt ich euch eins zeigen vom A**-Stilspringen, war unsere erste Prüfung dieses jahr...ich guck mir das so gerne an, mein Pferd ist so toll *_*
Ist jetzt vielleicht eine ganz blöde Frage, aber ich weiß nicht was es mit dem Unterbereich "Training" bei den Vollmitgliedern auf sich hat... Hab bei Ayaka geschaut, sie macht da mit ihrem Pferd Verladetraining... Also, immer wenn man dem Pferd was neues beibringt, kommt das da rein, oder wie? Und wenn man ihm unterm Sattel Sachen beibringt, wie Schenkelweichen zum Beispiel?
Und wie ist das mit dem Job, muss man da auch jeden Monat Berichte schreiben?
Liebe Tanja! Mein erster Tag hier in Hofling war echt super. Natürlich bin ich traurig, dass ich mich von allen verabschieden musste, und dass ich mich von Micah getrennt habe. Aber meine Gefühle sind einfach nicht mehr genug gewesen. Und ich werde bestimmt auch den Comfort in München vermissen, denn ich durch das Geld meiner Eltern hatte. Aber ich will einfach beweisen, dass ich es auch alleine schaffe! Jetzt, nach dem Abitur will ich meinen eigenen Weg gehen, und zwar weit weg von allem was ich kenne, und nicht mehr in so einer großen Stadt wie München. Da gibt es auch einfach nicht genug Reitmöglichkeiten für mich. Nachdem du mir beim auspacken in der neuen Wohnung geholfen hast, und wieder nach Hause gefahren bist, hat meine neue Nachbarin Ayaka mich mit in den Stall genommen. Dort habe ich viele neue Leute getroffen, und alle waren sehr nett dort. Ayaka hat mich herumgeführt, die Anlage ist wirklich riiiiiesig! Sogar eine Rennbahn und ein Pferdeschwimmbad gibt es!
Und das Beste: Nina, eine der Besitzerinnen, hat mir angeboten, eines der Pferde, eine braune, ziemlich große Stute - Magic Dream - zu reiten! Morgen werde ich sie zum ersten Mal ausprobieren, weil heute hatte Nina leider keine Zeit mehr. Ich freue mich schon riesig darauf! Und das ist nicht das Einzige! Nina meinte, sie würden noch Turnierreiter suchen, und sie würde sich mit Julia, der anderen Besitzerin, absprechen, und mir morgen Bescheid geben. Hoffentlich klappt das, dann wäre wirklich alles perfekt!
Wie du siehst, wendet sich hier alles zum Besten für mich... Ich hoffe dir geht es gut und du bekommst den erhofften Studienplatz!
Küsse & Umarmungen, deine allerliebste Freundin xD Lisa
Erschöpft legte ich den Stift zur Seite und klappte das Heft zu. Endlich hatte ich meine aller letzte Abiturprüfung hinter mir! Aber so richtig glücklich war ich nicht, sondern einfach nur fertig, ausgebrannt. Das ganze Lernen war mir nicht leicht gefallen; ich hatte viel nachzuholen gehabt. Wäre ich doch nur nie aus diesem Flugzeug gesprungen! Fallschirmspringen, auf so eine Idee konnte natürlich nur meine beste Freundin Tanja kommen, so etwas war absolut typisch für sie. Ich seufzte. Leider war ich ein bisschen vom Kurs abgekommen und auf einem harten Stoppelfeld gelandet. Oder so ähnlich. Genau konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, es ging alles so schnell und plötzlich war da dieser alles übergreifende Schmerz... Schnell schob ich die trüben Gedanken beiseite. Ich hatte meine letzte Prüfung hinter mir!
Zwei Wochen war der letzte Stress endlich vergessen und der Abiball lag vor mir. Ich hatte zusammen mit Tanja das perfekte Kleid für mich gefunden; es war in einem hellen Blauton, relativ eng anliegend und Figur betont. Nach einer nervenaufreibenden Stunde im Badezimmer mit meiner kleinen Schwester und Tanja, die meine Haare zu bändigen versuchten, war ich endlich fertig. Ich bewunderte mich im Spiegel, das Kleid stand mir wirklich gut und auch meine neue Lockenpracht sah super dazu aus, die zwei hatten mich echt gut hinbekommen! Ich selbst bin leider ein wenig unbegabt in solchen Dingen, zumindest was die Haare und das Make-up angeht... Auch Tanja sah in ihrem pastell-grünen Kleid spitze aus, mir ihren schwarzen Haaren, die sie kunstvoll hochgesteckt hatte, sodass einige gelockte Strähnen ihr Gesicht einrahmten. Außerdem brachte die Farbe des Kleides ihre grünen Augen wunderbar zur Geltung. Ein bisschen neidisch war ich, die ich eher unauffällig ausgestattet bin mit braunen Haaren und braunen Augen, ja schon. Obwohl meine Haare manchmal auch echt toll aussehen konnten, so wie jetzt gerade. Wenn helles Licht auf mich viel sahen einzelne Strähnen ein bisschen aus wie Gold, und dadurch kamen schöne Lichtreflexe in mein Haar. Als ich meine Betrachtungen im Spiegel relativ zufrieden beendet hatte zog ich mir noch meine schwarzen Pumps an, die meine eher muskulösen Reiterwaden so schön schlank machten, und wartete auf Tanja, die sich noch schnell schminken wollte. Mein Freund Micah wollte uns beide abholen, Tanjas Date für den heutigen Abend würde uns dort treffen. Als Micah in seinem blauen Opel, der schon etwas älter war, vorfuhr, ging es endlich los. Der letzte Abend an dem es eine Schulveranstaltung für mich gab! Irgendwie machte dieser Gedanke mich nicht nur glücklich, sondern auch ein wenig wehmütig. Nie wieder würde ich in einer großen Pause durch den Trubel in den Schulgängen zum Vertretungsplan gehen, und mich freuen wenn ich früher heim gehen konnte. Nie wieder in den Gängen stehen und mit Tanja und den anderen plaudern, über Noten, Lehrer, Jungs und den neuesten Kinofilm. Wahrscheinlich würde ich noch nicht mal mehr so viel Kontakt zu Anne, Christina und Luisa haben, da ich in zwei Wochen von hier wegziehen wollte. Es zog mich „raus aufs Land“ wie Christina neulich sehr treffend kommentiert hatte. Ich würde nach Hofling ziehen, knapp zwei Stunden von München, meiner derzeitigen Heimat. Manche würden wahrscheinlich den Kopf schütteln und sich fragen, warum ich von einer Großstadt, in der ich allen Komfort der Moderne genießen konnte, in ein kleines Städtchen zog. Natürlich ging es mir gut, hier in München. Meine Eltern hatten ein schönes, großes Haus nahe dem Zentrum, in einem der reicheren Viertel. Es war ruhig dort und trotzdem war man mit dem Fahrrad innerhalb von fünf Minuten im Zentrum. Meine Eltern boten mir auch alles, was ich brauchte. Aber ich wollte nicht von ihrem Geld leben. Ich wollte mein eigenes Leben leben, und zwar auf dem Land. Der Hauptgrund dafür sind wohl die Pferde. Ich ritt schon seit ich 12 Jahre alt war jede Woche in einem Stall am Rand von München, aber dort gab es nicht so schöne Ausreitmöglichkeiten und die Boxen waren sehr klein, dunkel und sehr teuer. Klar, meine Eltern bezahlten mir die teuren Reitstunden ohne zu zögern, würden mir wohl auch ein eigenes Pferd bezahlen, jetzt, wo ich endlich Zeit dafür haben würde. Da ich aber von meinem eigenen Geld leben wollte, kam das für mich nicht in Frage. Also fing ich an, Immobilien im weiten Umkreis zu suchen. Ich wollte eine kleine Wohnung zur Miete in einem kleinen Ort. Als ich schließlich die Wohnung im Lindenweg 14 in Hofling in einer Annonce entdeckte, wusste ich sofort, dass es das richtige für mich war. Kleine, aber gemütliche 2,5 Zimmerwohnung zu vermieten, Einbauküche vorhanden, Bad frisch saniert. Parkplatz vorhanden, Nähe zum Busbahnhof und Drogeriemarkt 450T warm FP Auch bei der Besichtigung, die ich zusammen mit Tanja machte, war ich begeistert, obwohl Tanja versuchte, mich zum Bleiben zu überzeugen. Als ich dann aber hörte, dass nur 9 km von der Wohnung ein Reitstall war, stand meine Entscheidung fest.
Die anwesenden Lehrer, Eltern, Mitschüler und Freunde applaudierten höflich, als ich mein Zeugnis in die Hand gedrückt bekam und die Glückwünsche des Schuldirektors entgegennahm. Dann war ich auch schon fertig und der Nächste war an der Reihe. Als alle durch waren, kam Micah zu mir und drückte mir einen Kuss auf die Backe. „Na, wollen wir jetzt ein bisschen Tanzen?“, fragte er mit einem Lächeln. Natürlich nahm ich die dargebotene Hand an und bald mischten wir uns unter die anderen Tanzenden. Es war ein schöner, unterhaltsamer Abend. Der einzige Wermutstropfen waren meine teilweise trüben Gedanken, von denen mich die anderen aber meistens abzulenken wussten. Ich machte mir Gedanken über den Abschied von meinen Eltern und Freunden, und vor allem von Micah. Ich wollte ihn nicht verletzen, aber in letzter Zeit war es nicht mehr so wie früher für mich, weshalb ich froh war, dass ich sowieso wegziehen würde. Das machte die Sache ein wenig einfacher. Meine Gefühle für ihn waren mittlerweile nur noch freundschaftlicher Natur, obwohl ich am Anfang wirklich sehr verknallt in ihn war. Aber das war nur oberflächlich, und jetzt war es ganz weg. Micah war so ein toller junger Mann, ich wollte ihn nicht verletzten. Aber ich wollte ihm auch nicht nur eine billige Ausrede liefern, so in etwa „Ich möchte keine Fernbeziehung führen, deshalb ich jetzt Schluss“. Ich seufzte. Es war wirklich nicht einfach, sogar unmöglich, Schluss zu machen ohne jemanden zu verletzen oder zu belügen. Hoffentlich würde mir innerhalb der nächsten zwei Wochen etwas einfallen...
Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug. Ich war vollauf beschäftigt mit Packen, Organisieren und Verabschieden. Da waren meine Großeltern, die in einem anderen Teil von München aber in unserer Nähe wohnten, dann die Leute aus dem Stall, natürlich die Pferde, die mir auch sehr ans Herz gewachsen waren, und meine Freunde. Nicht zu Letzt war da natürlich auch der kompliziertere Abschied von Micah...
Vier Tage nach dem Abiball trafen Micah und ich uns Nachmittags in einem Eiscafé. Mittlerweile war es warm genug, um endlich wieder mein heißgeliebten Bananasplit voll und ganz genießen zu können. Im Winter war das nicht ganz so gut... Ich ging langsam auf den Tisch in der Ecke zu, an dem Micah schon auf mich wartete. Fieberhaft überlegte ich, wie ich mich jetzt verhalten sollte, was ich ihm sagen sollte. Mir viel nichts ein. Hoffentlich würde ich einen spontanen Impuls bekommen, der mir sagte, wie ich es ihm schonend erklären konnte. Mein Micah, mein erster Freund, mein bester Kumpel, der immer für mich da war und alle meine Sorgen anhörte und sich auch nie über einen erneuten Redeschwall meinerseits beschwerte. Ich seufzte, dann straffte ich die Schultern und ging die letzten Schritte zu dem Tisch. Micah war in der Zeit aufgestanden und kam mir entgegen. Doch statt mich wie sonst auf den Mund zu küssen, umarmte er mich nur kurz. Als ob er ahnte, dass ich heute nicht zu küssen aufgelegt war... Wir bestellten sofort, da wir beide schon wussten welches Eis wir essen wollten. Es kam auch relativ schnell, und so fingen wir zunächst schweigend an zu essen. Plötzlich sagte Micah: „Willst du mir nicht etwas sagen?“ Erschrocken schaute ich ihn an. Hatte Tanja ihm etwas verraten? Sie war die Einzige, der ich mich anvertraut hatte... „Jetzt guck nicht so erschrocken. Denkst du nicht ich merke, dass etwas anders ist? Und außerdem bist du so still heute, das ist doch nicht normal für dich. Irgendetwas liegt dir doch auf dem Herzen!“, sagte Micah mit einem traurigen Lächeln. Hach, er kannte mich zu gut.. „Jaa...“, begann ich zögerlich, „Ich wollte mit dir darüber reden, wie es weitergehen soll, wo ich doch jetzt weg ziehe und so..“ Feigling, Feigling, Feigling!! Schimpfte ich innerlich mit mir. „Es ist aber nicht nur das, oder?“, fragte Micah. So langsam sollte ich ihm die Wahrheit sagen, dass hatte er verdient.. Ich hatte bloß so eine Angst, dass er mich dann nicht mehr mögen würde... „Du hattest Recht damit, dass sich etwas verändert hat... Nicht nur die Tatsache, dass ich wegziehe, sondern...“, ich zögerte wieder, „meine Gefühle haben sich auf verändert“, fuhr ich leise fort. Micah schaute mich ernst an und nickte schließlich. „Okay“, sagte er in diesem schrecklich traurigen, resignierten Tonfall, der versucht seine wahren Gefühle zu verstecken, es aber nicht schafft. „Oh Micah, ich liebe dich trotzdem noch, aber halt nicht mehr so. Sondern freundschaftlich!“, erklärte ich mit Tränen in den Augen. Ich beugte mich rüber zu ihm, drückte ihm einen Kuss auf die Backe, umarmte ihn von der Seite und legte meine Kinn auf seine Schulter. „Es tut mir so Leid“, flüsterte ich. Mechanisch legte er einen Arm um mich und streichelte meinen Rücken. Als wäre ich es, die getröstet werden müsste! „Schon gut, das ist ja nicht deine Schuld“, erklärte er. Wessen denn sonst, schoss es mir durch den Kopf. Immer versuchte er, dass es allen gut ging. Er kam immer nur an zweiter Stelle, jedenfalls war es in unserer Beziehung immer so gewesen. Wieder seufzte ich. Ich war so traurig, aber gleichzeitig auch erleichtert, dass ich endlich Klarheit geschaffen hatte. Micah hatte es nicht verdient, hingehalten zu werden. Hoffentlich würde er bald seine absolute Traumfrau finden und mich vergessen.. Obwohl, das wollte ich auch nicht. Nicht nur feige, sondern auch noch egoistisch! Ich hatte ihn wirklich nicht mal verdient... Aber ich hatte ihn doch so gerne, ich wollte nicht dass er mich vergaß... Obwohl es besser für ihn wäre, nicht mehr daran zu denken... „Über was grübelst du denn jetzt wieder?“, fragte Micah, der meinen Gesichtsausdruck beobachtet hatte und diesen sehr gut zu deuten wusste. „Ich will dich nicht verlieren, aber du sollst doch glücklich sein und mich vergessen und deine Traumfrau finden aber ich bin so egoistisch, ich will dich nicht weglassen!“, sprudelte es aus mir heraus. Sofort wurde mein Gesicht heiß. Ob es rot wurde weiß ich nicht, ich sollte wirklich mal einen Spiegel mitnehmen und bei nächster Gelegenheit nachschauen. Das wäre echt peinlich! Micah lachte leise. Ein trauriges, wehmütiges Lachen. „Ach, ich werde dich echt vermissen, wenn du weg bist... Musst du wirklich so weit weg ziehen?“, fragte er mich, aber nur halb ernst gemeint. Statt einer Antwort drückte ich ihn ganz fest.
Das war nun wieder eineinhalb Wochen her. Heute war der große Tag gekommen, heute würde ich umziehen! Tanja wollte mich abholen und zu meiner neuen Wohnung bringen, da sie ein großes Auto und Zeit hatte. Ja, und Micah... Von Micah hatte ich mich am Tag zuvor verabschiedet. Er war immer noch ein wenig traurig, versuchte es aber zu überspielen und so wurde es doch noch ein sehr schöner Tag am Ufer der Isar. Er hatte mir versprochen, mir ganz oft Briefe zu schicken, weil ich doch Briefe so gerne bekomme, viel lieber als eine Nachricht in Facebook oder eine E-Mail zum Beispiel... Mit fertig gepackten Koffern stand ich vor der Tür, als Tanja auch schon um die Ecke kam . Eine letzte Umarmung für meine Eltern, und schon ging es los! Ich war richtig aufgeregt, schließlich würde heute mein neues Leben beginnen. Und das war sehr wichtig für mich, nicht nur dass ich ohne Eltern wohnen würde, ganz alleine in einer Wohnung, zum ersten Mal in meinem Leben, sondern ich wollte auch unbedingt all den Neidern beweisen, dass ich nicht die verwöhnte Göre mit reichen Eltern bin, sondern mein Leben auch mit harter Arbeit alleine hinbekommen würde. Natürlich brauchte ich dazu erst einmal einen Job... Aber sobald ich den hätte, würde ich so richtig Gas geben und es allen zeigen, dass mehr in mir steckte! Es war ja nicht so, als hätte ich neben der Schule nicht wie alle anderen jahrelang gejobbt – wodurch mein heutiges Startkapital von 30.000 Tamas zustande kam - , aber so etwas verdrängten all die, die schlecht über mich sprachen, ganz schnell. Allen voran Igor, der „coolste Typ“ in unserem Jahrgang... Seine Kommentare waren die zahlreichsten. Er hatte nicht so viel Glück wie ich, seine Eltern waren vor ein paar Jahren erst von der Ukraine nach Deutschland gekommen und hatten daher noch keine guten Jobs und nur eine kleine Mitwohnung, in der Igor und sein jüngerer Bruder sich ein Zimmer teilen mussten. Aber das war doch nicht meine Schuld!
Schnell verdrängte ich diese Gedanken. Zum Glück war das jetzt vorbei, und ich würde die meisten Mitschüler wahrscheinlich nie wiedersehen! Die Fahrt verging mit lauter Lachen und Erzählen und Tränen wie im Flug, und schon hielt Tanja vor dem Haus, in dem sich meine Wohnung befand. „Noch kannst du dir es anders überlegen!“, versuchte sie ein letztes Mal mich umzustimmen. Natürlich stimmte das nicht, der Mietvertrag war längst unterschrieben und Provision sowie auch die erste Miete schon bezahlt. Also überhörte ich Tanjas Kommentar und sprang aus dem Wagen. Ich streckte mich und gähnte. Autofahren machte mich immer so müde! Dann schaute ich mich neugierig um. „Genauso schön hier wie beim letzten Mal“, meinte ich grinsend zu Tanja, die ebenfalls ausgestiegen war, aber nicht ganz so viel Begeisterung zeigte. Als wir aber die ersten Kartons in die Wohnung gebracht hatten, und anfingen, die Wohnung einzurichten, konnte ich Tanja schließlich mit meiner Begeisterung anstecken. Ich hatte alles zurückgelassen, nur die Grundeinrichtung, die ich für die Wohnung brauchte, mitgenommen. Alle meine Klamotten waren ebenso nun nicht mehr meine, sondern wurden für wohltätige Zwecke gespendet. Nur das wichtigste, was ich im Alltag benötigte, hatte ich mir von Tanja geliehen, wollte es aber sobald ich von meinem Geld Klamotten gekauft hatte, zurückgeben. Man könnte vielleicht meinen, dass wäre vielleicht ein bisschen übertrieben.. Aber naja, ich neigte manchmal zu extremen Handlungen. Vielleicht, weil ich es mir erlauben konnte, weil auch wenn ich es nie zugeben würde, es gab einem doch eine gewisse Sicherheit, dass wenn man total in die Scheiße kam, die Eltern einem immer wieder raus helfen würden.. Als wir ein weiteres Mal die Treppen runter polterten, kam uns ein Mädchen entgegen. Äh, eine junge Frau, etwa in unserem Alter. Sie sah aus, als wäre sie Japanerin, aber irgendwie nicht ganz... Aber in so was bin ich eh ganz schlecht, genauso wie im Alter schätzen... „Hallo!“, begrüßte ich wir sie im Chor. „Hey“, kam es schüchtern zurück. Im Schlepptau hatte sie zwei supersüße Bordercollies, einer davon war noch ganz jung. „Der ist ja süß!“, sagte ich zu ihr und ging in die Hocke, um ihn genauer anzuschauen. „Das ist Cenni, und der hier heißt Cosar“, erklärte meine neue Nachbarin stolz und nicht mehr ganz so schüchtern. Das erste Eis war gebrochen, und ich quetschte sie natürlich sofort aus, wie es hier war, - sehr schön und idyllisch, aber trotzdem immer etwas los - , ob sie schon mal in dem Reitstall war – natürlich war sie! - und wie es da war – super, riesige Anlage, sie selbst hatte auch drei Pferde dort stehen. Ach ja, zum Schluss viel mir dann noch ein, dass ich ihren Namen noch nicht mal wusste! Typisch für mich, dass ich zuerst nach den Pferden frage, und dann nach den Personen! Sie heiß Ayaka – und war tatsächlich zu Hälfte Japanerin. Als sie mir anbot, mich mitzunehmen, wenn sie nachher zum Stall fuhr, war ich natürlich überglücklich! Also verabredeten wir uns für Nachmittags um drei, womit mir noch drei Stunden blieben, mich ein wenig einzurichten und mich von Tanja zu verabschieden. Zügig schafften wir noch die letzten Sachen in meine neue Wohnung und Tanja blieb noch eine Stunde, um mir beim Auspacken zu helfen, dann musste sie aber leider weiter. „Dann bin ich nachher ganz alleine wenn ich so viele Fremde Leute auf dem Hof treffe!“, jammerte ich. Strafend schaute Tanja mich an. „Hast du etwa schon vergessen, wessen Idee das ganze war? Außerdem, du brauchst gar nicht rumzujammern, schließlich hast du schon jemanden kennen gelernt. Und Ayaka stellt dich dann doch bestimmt vor!“ Ja, so war meine vernünftige Tanja. Ich war in ihren Augen wohl manchmal ein wenig albern, aber ich hatte Angst, dass ich am Ende einen schlechten Eindruck dort machen würde und mich dann nicht wohl fühlen würde und nie wieder reiten könnte... Diese sinnlosen Ängste stellten sich natürlich am Ende des Tages als vollkommen unbegründet heraus. Nachdem ich mich auch von Tanja tränenreich mit vielen Umarmungen und Briefversprechungen verabschiedet hatte, kehrte ich in meine nun sehr stille Wohnung zurück. Zielstrebig ging ich auf einen der Kartons zu und holte als erstes mein Radio raus, und steckte es sofort ein. Kurz darauf tönte leise Musik daraus und schon fühlte ich mich wohler.
Als ich zwei Stunden später mit dem Großteil des Auspackens fertig war, zog ich mir schnell Schuhe über und verließ die Wohnung. Ayaka kam auch gerade aus ihrer heraus und so konnte es sofort losgehen. Ich war schon ziemlich aufgeregt, schließlich hatte ich vor, den Großteil meiner Zeit in den „Tsubasa-Stables“ zu verbringen. Hoffentlich klappte alles... „Mach dir keine Gedanken, es sind alle sehr nett da“, lächelte Ayaka mitfühlend. Ich lächelte gequält zurück. Sie verstand meine Sorgen anscheinend gut. Schweigend legten wir den Weg zum Stall zurück und schon konnte ich die ersten Weiden erkennen. „Rechts das ist die Hengstweide, dahinter ist der Hengsstall. Eins weiter links das sind die Padocks, dahinter die Wallachweide und daneben der Hängerplatz. Auf der anderen Seite ist ganz links die Rennbahn...“, hier unterbrach ich sie: „Boah, ihr habt sogar eine eigene Rennbahn? Das ist ja genial, ich wollte schon immer mal eine Runde auf einer Rennbahn galoppieren, das ist bestimmt sau cool!“ Ayaka lächelte und nickte. „Ja, aber du musst den „echten“ Rennreitern, die ihre Pferde trainieren, immer Platz genug lassen, ansonsten kannst du sie ganz normal benutzen. Außer natürlich du willst sowieso selber ein Rennpferd trainieren?“ „Nee“, ich schüttelte den Kopf, „Ich bin ein klassischer Englischreiter“, grinste ich. „Okay. Naja, neben der Rennbahn sind Misthaufen und Round-Pen und da daneben das Gebäude mit Büro, Reitladen und Reiterstübchen. Und jetzt sind wir auch schon auf dem Parkplatz.“ Wow, der Hof war ganz schön groß. Und Ayaka hatte mir wohl längst nicht alles gezeigt, wie ich sehen konnte... Als wir weiter in die Anlage vordrangen, kamen uns zwei weitere Frauen entgegen. „Hallo Leute!“, begrüßte Ayaka sie. „Das ist Lisa, sie ist heute erst angekommen und ist jetzt meine und deine, Catrice, neue Nachbarin!“, stellte Ayaka mich vor. „Und Lisa, dass sind Catrice – die auch in unserem Haus wohnt - und Samantha, sie haben beide ihre Pferde hier stehen.“ „Hallo“, begrüßte ich sie. „Hey, herzlich Willkommen hier bei uns“, erwiderte Catrice. „Hallo auch von mir, ich hoffe es gefällt dir hier!“, begrüßte auch Samantha mich. Die beiden gingen weiter, und Ayaka fuhr damit fort, mir den Hof zu zeigen. Da gab es noch einen Wallachstall, einen Stutenstall, für beide je eine Weide, natürlich eine Sattelkammer, ein Solarium, einen Waschplatz, zwei Plätze und zwei Hallen und, und, und. Sogar ein Pferdeschwimmbad gab es hier! Ich hoffte inständig, dass sich irgendetwas ergeben würde, sodass ich reiten konnte. Vielleicht konnte ich mir sogar ein Pferd kaufen, ich hatte ja genug zusammen gespart. Aber das wollte ich erst riskieren, wenn ich auch ein festes Einkommen hatte, denn Pferde kosten ja bekanntlich nicht nur in der Anschaffung einiges, sondern viel mehr noch jeden Monat in der Haltung... Unterwegs trafen wir noch einige andere, hier war echt was los! Die Gespräche mit Natalie, Davina, Lucy, Sarah, Judith, Chris, dem gutaussehenden Stallburschen und Walter, der Verkäufer im Reitladen war und ebenso gut aussah, verliefen ähnlich wie das mit Catrice und Samantha. Alle waren wirklich nett und freundlich. Zum Schluss zeigte Ayaka mir noch ihre drei Pferde, den wunderschönen Araber-Andalusiermix El Shamir, die Apfelschimmelstute Nordwind und ihr super süßes Fohlen Nordsturm. „Ich werd mich jetzt mal um Shamir kümmern, aber geh doch mal ins Büro, da findest du bestimmt Julia oder Nina, vielleicht gibt es ja ein Pferd, das ein bisschen Zuwendung vertragen könnte“, Ayaka zwinkerte mir zu. Wir verstanden uns. Natürlich wollte ich am liebsten sofort loslegen! „Alles klar, mache ich. Vielen Dank für den Rundgang, hier ist es echt wunderbar. Und deine Pferde sind auch klasse, du kannst echt stolz sein!“, erwiderte ich. „Danke“, gab Ayaka zurück und wurde sogar leicht rot. „Bis später!“ „Jap, bis dann!“ Langsam schlenderte ich davon, und schaute mir auf dem Weg zum Büro noch mal alles in Ruhe an. Der Hof machte echt einen sehr guten Eindruck, sehr gepflegt, aufgeräumt und großzügig angelegt.
Vor der Tür des Büros blieb ich erst mal zögerlich stehen. Dann klopfte ich. „Herein!“, kam es prompt zurück, und ich trat ein. „Hallo!“, grüßte ich die junge Frau, die mich hereingebeten hatte. „Hey, ich bin Nina, was kann ich für dich tun?“, fragte sie mich freundlich. „Ähm, mein Name ist Lisa, und ich bin heute erst hier angekommen. Ayaka, die im selben Haus wohnt wie ich, hat mich mitgenommen und mir alles gezeigt. Sie meinte, ich solle mich an dich oder Julia wenden... Ich bin in München, wo ich gewohnt habe, einmal die Woche geritten, und würde jetzt auch gerne damit weitermachen... Am liebsten mit einem eigenen Pferd, aber ich muss erst noch einen Job finden und dann das passende Pferd natürlich und“ ich holte erst einmal Luft. „Okay, ich glaub ich verstehe schon“, unterbrach Nina mich und zwinkerte mir zu. „Komm mal mit!“ Ich folgte ihr über den Hof zu den Stutenställen. Gemeinsam gingen wir die Boxen entlang, bis wir vor einer anhielten. Darin stand eine großrahmige Braune mit wunderbar schimmerndem Fell. „Magic Dream“ stand an ihrer Boxentür. Magic Dream hob ihren Kopf, als sie uns bemerkte, und kam herüber. Ich streckte ihr meine Hand entgegen und sie schnupperte, dann wandte sie sich wieder ab und fraß ihr Heu. „Magic Dream hat Momentan ein bisschen wenig Bewegung, wenn du möchtest kannst du sie erst mal reiten, bis du dich hier eingefunden hast“, bot mir Nina an. Ich strahlte. „Super, das ist echt voll nett, würde ich natürlich gerne machen!“ „Das freut mich“, lächelte Nina. „Ich muss jetzt leider weg, aber wenn du Lust hast kannst du morgen Vormittag nochmal kommen, dann bin ich da, und dann kannst du Magic ausprobieren. Natürlich kannst du dann, wenn ich dir das okay dazu gegeben habe, sie auch alleine reiten, nur beim ersten Mal wäre ich gerne dabei“, erklärte Nina. Ich nickte eifrig. „Morgen Vormittag passt mir gut“, dann lachte ich, „Momentan passt mir eigentlich alles gut, hab ja noch keinen Job!“ „Hmh, vielleicht wüsste ich da etwas...“, überlegte Nina, „Wir haben hier auf dem Hof noch ein paar freie Stellen, zum Beispiel suchen wir noch Pferdepfleger, einen Sattler und Turnierreiter... Aber ich will dir nichts versprechen, ich will erst mal mit Julia sprechen, dann sag ich dir morgen Bescheid. Spricht dich eins davon überhaupt an?“ „Also, Turnierreiter hört sich echt super an!“, gab ich zurück. Ich konnte es nicht fassen. Konnte es sein, dass ich so viel Glück auf einmal hatte? Erst traf ich hier nur auf nette Menschen, die Wohnung war super, die Reitanlage ebenso. Und dann durfte ich auch noch eins der Pferde reiten, und jetzt bekam ich vielleicht sogar einen Job? Bis jetzt schien der Umzug wirklich das Beste zu sein, was ich je gemacht hatte.
Nina und ich verabschiedeten uns voneinander und ich ging los, um Ayaka zu suchen. Diese war noch mit ihren Pferden beschäftigt, also setzte ich mich eine Weile an den Rand des Platzes in die Sonne und schaute ihr dabei zu, wie sie Shamir ritt. Ich fühlte mich wunderbar, und freute mich auf die Zukunft, hier in den Tsubasa-Stables.
Vielen Dank! :)
ja, ich weiß auch nicht was die Lehrerin damals hatte... aber ist mir auch egal, dadurch wollte ichs allen umso mehr beweisen, das mein Pferd was drauf hat ;)
und sein Stammbaum ist auch ganz gut, er stammt von Rastellani (v. Rodgau), also eine ziemlich gute Springpferdelinie, und seine Mutter (v. Prolog) ist S-Dressur gegangen... also Vater S-Springen, Mutter S-Dressur, da dachte ich mir muss doch Vielseitigkeit herauskommen^^
Bei dem L-springen hatte ich auch nicht erwartet dass wir platziert werden, aber da haben wir gewonnen(E-Stilspringen mit Stechen, hatte die beste Wertnote & war dann noch die schnellste, das war echt sau genial :) ):
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Und das war nochmal wann anders, E-Springen, glaub ich:
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Und dass ist das Pony vom Stallbesitzer (bzw. dessen Tochter) das ich für ihn reite:
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Naja, ich mag als eigene Pferde lieber Warmblüter oder Vollblüter... Aber ich find es toll sowas zu machen, in Amerika die Mustangs werden ja einmal im jahr zusammengetrieben, weil sie den Farmern alles wegessen würden, und wer nicht verkauft wird, kommt glaub ich zum Metzger, jedenfalls hab ich sowas mal gelesen... Das find ich schrecklich, und wenn ich nicht in echt helfen kann, dann vielleicht virtuell ;)