Soul war mittlerweile vier Jahre alt, und so langsam wollte ich anfangen, ihn einzureiten. Dazu half mir Emma wieder, die mir ja auch beim longieren schon netterweise geholfen hatte. Als ersten Schritt wollte ich ihn an mein Gewicht gewöhnen, dazu ließ ich Tanja ihn am Putzplatz halten und holte einen Stuhl, den ich ihm erstmal zeigte. Er schnupperte kurz daran, interessierte sich dann aber nicht weiter dafür. Ich stellte den Stuhl neben ihm ab und stellte mich darauf. Soul beobachtete neugierig, was ich da oben machte, und stupste mich an. Ich streichelte ihn vom Stuhl aus und legte dann meine Hände auf seinen Rücken. Er vertraute mir vollkommen und stand geduldig still, auch als ich feste mit den Händen auf seinen Rücken drückte. Schließlich lehnte ich mich von oben auf ihn drauf, bis ich mit dem Bauch auf seinem Rücken lag, das ganze Gewicht auf ihn verlagert. Soul trat einen Schritt zur seite, ließ sich von Emma aber sofort wieder zur Ordnung rufen und stand still. Er beugte sich zu mir nach hinten und beschnupperte meine Beine, die an seiner Seite hingen. Mehr machte er nicht, und ich lobte ihn von oben, bevor ich wieder von seinem Rücken herunterruschte.

Am nächsten Tag machten wir das Spielchen nochmal, nur diesmal in der Halle und Emma warf mich hoch, sodass ich wieder mit dem Bauch auf Souls Rücken lag. Er hatte überhaupt kein Problem damit, und ich streichelte ihn ein wenig, bevor Emma anfing, ihn im Schritt herumzuführen. Soul ging ganz brav mit und ließ alles mit sich machen, sodass ich ein wenig herumzappelte, und während dessen ruhig mit ihm redete, um ihm zu zeigen, dass selbst wenn ich mich bewegte, das kein Problem war. Er schaute sich nach mir um, machte aber weiter nichts, sodass ich mich schließlich traute, mein eines Bein über seinen rücken zu schwingen, sodass ich schließlich komplett auf ihm drauf saß. Emma ließ ihn anhalten, und er beschnupperte meinen Fuß. Ich streichelte ihm stolz den Hals und redete mit ihm, sagte ihm, was für ein toller Kerl er doch sei. Wie als würde er antworten, schnaubte er entspannt und ich stieg wieder langsam ab.

Von nun an führte Emma mich jeden tag ein paar Runden im Schritt, schließlich auch im Trab.
Eine Woche später kam dann der Sattel dazu, bisher hatten wir ja nur ohne sattel geübt. Nachdem er mein gewicht schon kannte, war der sattel natürlich gar kein Problem mehr, er kannte es ja auch mit longiergurt longiert zu werden, also war das angurten auch kein Ding für ihn. Emma führte mich am ersten Tag mit dem Sattel erst mal im Schritt und ein wenig im Trab, am zweiten Tag schließlich longierte sie mich, wobei ich ihm schon die Hilfen gab, gleichzeitig mit Emmas Stimmkommandos. Schließlich gab ich Stimmkommandos und Gewicht, sowie Schenkelhilfen. schnell hatte Soul begriffen, dass beine andrücken bedeutete, dass er schneller werden sollte.

Wir übten ein paar Tage an der Longe, nahmen auch die Zügel dazu, sodass er lernte, mit halben Paraden durchzuparieren, bis wir schließlich die Longe wegließen und ich ihn frei ritt. Er hatte schnell begriffen, wie er auf Zügel, Schenkel und Gewicht reagieren sollte, und machte brav mit. Ich ließ ihn am Anfang in seinem eigenen Tempo Traben und hielt nur eine leichte Verbindung, ohne ihn am Zügel zu stören, ließ ihn erstmal außen herum laufen, sodass er sich an mich gewöhnen konnte.
Nach und nach fing ich an, sein Tempo und seine Wege zu beeinflussen, ritt großzügige Zirkel und nahm auch Handwechsel dazu. Soul suchte sogar schon die Verbindung zum Zügel und trat vertrauenvoll an das Gebiss heran. Die Galopphilfe hatte er sehr schnell in Verbindung mit einem Stimmkommando gelernt, und er lernte immer mehr, sich auch in dieser Gangart mit mir auf seinem Rücken auszubalancieren.

Bald gingen wir das erste Mal mit Emma zusammen ins Gelände, und da Soul die Umgebung schon von vielen Spaziergängen kannte, war das auch nicht anders als in der Halle, er reagierte gut auf meine Hilfen und versuchte stets das Richtige zu tun.