Ein Herz, zwei Welten

Als ich am nächsten Morgen der Wecker klingelt, es draussen nieselte und ich mich am Liebsten einfach umgedreht und dann weiter geschlafen hätte – schien alles wie immer zu sein. Halt. Stopp! Wie immer? Mein Gehirn schaltete auf on. Wie immer? Gestern war doch Chloe hier gewesen mitsamt ihrer ganzen Clique. Wir waren dann ins Reiterstübchen gegangen, ich hatte Mrs. Neuhaus wiedergetroffen, wir hatten geredet und gelacht. Und dann fragte ich mich: Was it only a dream?

Mein Herz klopfte wie wild, mein Gehirn arbeitete und meine Wangen glühten. Konnte es wirklich sein? Ich sah hinaus. Doch ich konnte keine klaren Gedanken fassen. Ich schloss die Augen und zählte langsam auf 10 – ein Trick um mich zu beruhigen. Meine Therapeutin, zu der ich nach dem Tod meiner Mutter Nataly geschickt wurde, hatte mir den Trick gezeigt. Als ich danach die Augen wieder öffnete, schlug mein Herz zwar noch genauso schnell, aber meine Gedanken waren etwas beruhig. Ich stand auf, schnappte mir meine erst beste Hose – natürlich wie konnte es anderes sein – war dies die Reithose und zog mir einen warmen Pulli über. Ich wollte meine Mitbewohnerin Lily nicht stören. Dann ging ich zum nachdenken nach draussen. Ich brauchte frische Luft um mich. Ich schlug ganz automatisch den kleinen Fussweg Richtung Gestüt ein. Ich war noch nicht weit gegangen, als ich mich entschloss Cate um Hilfe zu bieten. Ich schaltete mein Handy ein und wählte ihre Nummer aus dem Speicher. Es klingelte und klingelte, ich hatte die hoffen, dass sie abnehmen würde, schon fast verloren. Doch dann hörte ich ihre Stimme:
„Wer ist da?“
„Lucy.“
„Ach du bist. Weiss du was für Zeit das wir haben??“
„Nein. Wieso?“
„Wieso? Es ist Sonntag und du rufst mich um 6:20 Uhr morgens an!“
„Oh sorry. Tut mir leide... Es ist nur ich brauche Hilfe.“
„Lucy wo steckst du? Was hast du getan?“
„Nichts. Oder eben doch. Es ist da etwas und ich weiss nicht, ob ich das geträumt habe oder wirklich erlebt.“
Still.
„Also... Ich mein... Ich habe das Gefühl, dass Chloe und ihre Clique hier ist und wir zusammen bei mir waren und dann im Stall.“
„Chloe ist doch deine ABF aus London, richtig?“
„Ja.“
„Und warum soll sie hier sein?“
„Sprachaufenthalt. Meine ganze Klasse und noch einige mehr.“
„Das könnte schon sein. Es gibt da einen grossen Hof, der hat noch ein Lagerhaus auf dem Grundstück. Dieser Hof liegt etwa in der Mitten zwischen Hofling und Sonntal.“
„Echt?“
„Ja.“
„Glaubst du ich habe das geträumt?“
„Kein Ahnung. Aber ich kann mal sehen, ob das Lagerhaus belegt ist. Warte einen Augenblick...“
Ich wartete, mein Herz schlug wie verrückt. Ich wendete wieder meine auf 10- Zählen-Trick an.
Ich wartete und wartete... Wie eine Beschwörung murmelte ich den Namen meines Internats vor mich her, immer und immer wieder.
„Lucy bist du noch da?“
„J-a....“ sagte ich mit einem sehr mulmigen Gefühl. Und mein Herz pochte wieder stark, meine Knie liessen fast nach...
„Hier steht nur: International boarding school St. Claire“
Und nun liessen meine Beine endgültig nach, ich sackte zusammen und fand mich am Wegrand auf einer Wiese wieder sitzend...
„Lucy??“ hörte ich Cate’s Stimme.
„j-j-a.“ hauchte ich.
„Ja, wie ich bin da oder ja, wie das ist die Schule.“
„beides.“
„Echt?“
„Ja.“
„Dann warst du also auf St. Claire.“
„Yes, I was a boarder of St. Claire.“
„Lucy Deutsch bitte, auch wenn du aufgeregt bist....“
„Sorry, but... but...“
„Okay, vergiss es. Wo bist du?“
„Fast bei Tsubasa.“
„Okay, so wie ich dich, respektive mich, kenne, willst du jetzt sofort da hin.“
„Kennst uns zu gut...“
„Endlich, dein Kopf kann wieder normal denken. Also wieder zurück: Ein Bus fährt leider nicht...“
„Aber wir haben doch unsere eigenen PS!“
„Kannst du Gedanken lesen?“
„Nein, aber gleich denken.“
„Egal... Lucy, also ich weiss nicht ob ich das schaffe mit einem Pferd um diese Zeit vom Hof zu kommen. Es tut mir leide, aber dieses mal musst du es wohl alleine schaffen.“
„Cate.... Bitte. Ich kann das nicht.“
„Okay, aber ich kann nur mit dem Fahrrad kommen.“
„Ich werde auf dich warten.“

So schnell wie da war ich noch nie auf dem Hof. Wirklich viel Kraft hatte die Sonne um diese Uhrzeit und Jahreszeit noch nicht. Doch ich kannte alles wie meine Hosentasche, fand ohne Probleme die Box von Madonna. Mit einem Grummeln begrüsste sie mich. Ich streichelte sie und entschuldigte mich stumm, dass ich sie so früh weckte. Tirina in der Box nebenan sah mich an. Ich seufzte, wirklich weit war ich mit ihr noch nicht gekommen. Ich wollte keine Zeit verlieren. Ich verabschiedet mich von meinen beiden Pferden und holte die Trense von Madonna. Dann zog ich meiner Prinzessin das Halfter über und führte sie auf die Stallgasse. Dort wechselte ich das Halfter gegen ihn Zaum. Und dann ich führte sie hinaus. Den Sattel brauchte ich heute nicht. Madonna schien zwar etwas verwirrt zu sein und sie sah mich an als wollte sie fragen: Was machen wir da so früh am Morgen? Ich fuhr ihr durch die Mähne und führte sie zu einer kleinen Mauer, auf die ich kletterte und von da zog ich mich auf den Rücken meiner Prinzessen. Schon sass ich oben. Ein ‚Danke!’ sendete ich an meine Stute. Dann fing ich sie an zu treiben und wir verliessen den Hof. Ich Schlug den Weg aussen am Waldrand entlang ein. Madonna trottete noch etwas müde den Weg entlang. Ich hing meinen Gedanken nach. Die Sonne schien langsam über die ersten Baumspitzen und es lag noch Nebel über dem Land und die Wiesen waren noch Nass vom Tau. Mein Herz pochte, es erinnerte mich alles so sehr an London und St. Claire. Und besonders an den letzten Tag – respektive Morgen. Eine Träne rollte mir über die Wange. Ich putzte sie schnell weg. Nein ich wollte nicht weinen. Es war eine tolle Zeit und ich hatte sie einfach schon ein wenig früher als die andern beendet und gegen all das hier getauscht. Ich war in 2 Welten Zuhause und ich würde nicht einfach aufgeben können und mit ihnen zurückgehen können – vorausgesetzt sie sind überhaupt hier. Ich würde Madonna, Tirina, Nina, Davi, Julia, Judith, ja sogar meine nervige Nachbarin vermissen. Tubasa und Hofling waren mein Zuhause geworden. Nicht nur weil ich meine Familie – Cate und Dad – so nah hatte, nein, sie würde ich natürlich auch vermissen, aber die andern mehr. Wir waren so was wie eine grosse Pferde-Hof-Familie. Die Tsubasa-Familie. Ich lächelte. Aber da kam mir meine St. Claire Familie wieder in den Sinn. Ich hatte mich da auch sehr wohl gefühlt. Nicht einfach abgeschoben wie andere. Damals verstand ich zwar nicht, weswegen ich zu anstrengend für mein Granddad sei, aber heute schon. Es lag nicht an mir und meinem Verhalten, Colin war einfach schon sehr alt und konnte sich gerade noch so um sich kümmern, aber um eine weitere Person zusätzlich, war zu viel für ihn. Damals durfte ich aussuchen wohin ich wollte, ich durfte mitbestimmen und meine Mom stellte mich nicht einfach vor vollendete Tatsachen. Sie hätte wahrscheinlich auch ihr Beruf als Reisejournalistin aufgegeben für mich und eine Arbeit mit geregelten Arbeitszeiten gesucht. Doch ich wusste wie viel ihr ihre Arbeite bedeutete und ich wollte nicht, dass sie diese meinetwegen aufgab. Schon bevor meine Mom das Thema Internat ansprach, hatte ich schon gegooglet. Ich hatte mir St. Claire und viele andere angesehen. St. Claire war mein Traum. Was es war, das mich ansprach, wusste ich nicht. Von St. Claire hatte ich auch schon einiges gehört und besonders die Schüler gesehen. Es lag in London, zwar nicht in demselben Quartier wie ich damals aber es war realer als die andern. Ich dachte an meinen ersten Tag, wie Chloe und ich in ein Zimmer eingeteilt wurden, bei sehr schüchtern. Doch dann entstand eine sehr starke Freundschaft. Chloe war nicht ganz so freiwillig hier wie ich, denn noch fühlte sie sich nicht verstossen von ihrer Familie. Das war bei einigen der Fall gewesen. Ich erinnerte mich an Amelia. Sie war nie glücklich gewesen, ihre Eltern wollte ihr aber eigentlich mit dem Internat nur helfen. Sie hatten das Gefühl, das sie dort ev. endlich sie selber sein könnte. Um das zu verstehen muss man wissen, dass sie bei einer Pflegefamilie lebte und die hatte 4 leibliche Kinder und sie war manchmal so ein bisschen das 5. Rad am Wagen. Doch das sich Amelia bei ihnen wohler fühlte als in St. Claire wurde dann den Pflegeeltern schnell klar und sie durfte wieder gehen. Damals dachte ich noch, dass ich nie freiwillig gehen würde. Erst dann, wenn ich meinen Abschluss hatte und nicht mehr länger bleiben durfte. Damals…. Damals war noch so viel anders gewesen… Damals lebte meine Mutter noch … Damals war die Welt noch in Ordnung gewesen…Ich konnte die Tränen nicht zurückhalten. Aber ist die Welt nun nicht in Ordnung? Ich schniefte und versuchte mich wieder zu beruhigen. Ich sah hoch in den Himmel. Und flüssterte: Mom? Hörst du mich? Ich vermisse dich… Auch wenn Colin, Dad und Cate auf mich aupassen und natürlich noch all die andern. Ich verstummt, doch dann sendet ich noch die Frage, die mir schon so lange auf dem Herzen lang und ich noch nie auszusprechen wagte, hoch in den Himmel: Aber warum hast du mir nie von Cate und Dad erzählt?

„Lucy, Lucy. Alles in Ordnung?“
Ich drehte mich um und sah Cate hinter mir auf dem Rad den Weg entlang zu rassen. „Ja.“
„Lüg mich nicht an. Du stehst schon seit einiger Zeit hier, ich habe dich schon lange gesehen. Und wenn du einen Spiegel hättest, würdest du sehen, dass du in deinem ganzen Gesicht Tränen hast!“
„Sorry.“ murmelte ich und wischte mit dem Handrücken über mein Gesicht.
„Was ist los?“ fragte Cate nun viel fürsorglicher und kraulte Madonna und sah mich an. Da ich noch auf dem Pferd sass, konnte sie mich nicht in den Arm nehmen.
„Ich habe an früher gedacht…“
Cate sah mich an.
„... an St. Claire, an Colin … und an Mom…“ flüsterte ich.
Cate senkte den Blick – es war auch ihre Mom, auch wenn mir dies komisch vor kam. Wie es ihr wohl mit mir und Dad ging? Ich liess mich von Madonna runtergleiten und Cate legte mir einen Arm über die Schulter. Und so weinten wir beide miteinander einige Zeit. Und endlich hatte ich das Gefühl, die Last teilen zu können, ich konnte endlich weinen! Etwas das ich davor nicht wirklich konnte. Ich war nur stumm, ruhig, verstört gewesen und konnte nicht akzeptieren was geschehen war.
„Danke. Cate.“ Meinte ich. Ich war in diesem Moment so froh sie zu haben, sie war da für mich verstand mich in diesem Moment so gut, sie war ein Anker im unruhigen Meer.
„Schon komisch, das es mich auch so mitnimmt... ich meine ich habe Mom nie gekannt.“ Meinte Cate zögernd.
Ich wischte ihr eine Träne weg. „Doch, so wie ich Dad eben nur in den ersten 2, knapp 3 Lebensjahren gekannt hatte. Wir hatten kein Bild mehr von ihnen im Kopf, aber als ich Dad und dich wiederfand, war da so ein Gefühl im unterbewusst sein, also ob ich euch schon sehr lange kennen würde…“
„Mit dem einzigen Unterschied, dass du Dad kennenlernen konntest, ich Mom nicht.“

Als wir uns wieder etwas beruhigt hatten und wir wieder normal denken konnten – Cate einiges besser als ich – setzen wir uns auf einen Stein. Madonna frass Gras neben mir.
„Ich wüsste gerne, ob Chloe merken würde, das ich die andere bin.“ Meinte Cate
„Keine Ahnung… Ich denke schon, da du nicht so gut Englisch sprichst.“ Dachte ich laut vor mich her und fügte hinzu „Wobei ich ja mit allen Deutsch sprechen muss. Sonst dürfen wir nichts gemeinsam unternehmen.“
Cate grinste mich an und ich sie. Der Plan stand. Im Lagerhaus brannten schon die ersten Lichter als wir ankamen. Man konnte den Aufenthaltsraum sehen, in dem einige Schüler/innen den Tisch deckten. Da mich heute noch niemand gesehen hatte, musste ich nicht einmal die Kleider wechseln. Cate ging schon los, als ich sie zurück rief. Wir hatten etwas vergessen. Etwas sehr wichtiges. Wir beide trugen eine Kette mit einem Anhänger. Ich hatte ein L und Cate ein C. Chloe würde das sofort auffallen. So tauschten wir die Ketten und dann ging Cate ein für alle Mal auf das Haus zu.

Aus der Sicht von Cate:
Etwas mulmig war mir schon zu Mute. Was wenn ich mich ganz anderes verhielt als Lucy? Was wenn sie mich auf Englisch ansprachen? Was wenn ich …. ? Zu viele Fragen gingen mir durch den Kopf und dann war ich auch schon bei der Tür. Ich sah nochmals zurück zu Lucy, sie stand neben Madonna und kraulte sie. Ich atmete tief durch und dann klopfte ich. Es ging eine Weile, bis mir eine etwas ältere Frau aufmachte, die ganz erstaunt rief: „Lucy!“ doch dann bat sie mich herein. Ich dürfe gerne mit ihnen Frühstücken, schliesslich sei ich ja auch eine border of St. Claire. Ich verstand das zwar nicht ganz, aber war schlau genug nicht zu fragen. Sie führte mich in den Aufenthaltsraum, den wir schon von aussen gesehen hatten. Und da starten mich auch schon viele Augen an. Mittlerweile waren alle am Frühstücken. Doch dann ging alles schnell. Ein Mädchen – vermutlich Chloe – sprang auf und viel mir um den Hals. Ich bekam ein Platz neben ihr, worauf sie bestand, und dann war ich mitten in Lucy’s Clique ohne Lucy. Wobei ja eigentlich mit. Neben hörte ich Wortfetzen auf Englisch. Hätte ich doch besser aufgepasst in den Englischstunden!! Dann stellte mir jemand eine Frage, ganz verwirrt schaute ich drein und stammelte „Äh…“ Mist!, dachte ich. Du verrätst dich so. „Denkt an unsere Abmachung!“ mahnte zum Glück gerade eine der Lehrerin und so musste die Frage wieder holt werden… Nun verstand ich die Frage mindestens, aber ich hatte keine Ahnung was die korrekte Antwort war… Hilfe Lucy, hole mich hier raus!!

Ich schaute hinüber zum Haus, sehr gerne hätte ich gesehen, was darin nun vor sich ging. Ich berührte den Anhänger, wie immer wenn ich nervös war. Und erschrak, die vertrauten Formen waren verschwunden. Doch im nächsten Augenblick wusste ich auch schon wieder, dass es Cate Kette war.
Ich legte mich ins Gras und schaute hinauf in den Himmel. Madonna, mein Prinzessinnen-Fressack, füllte sich den Bauch mit Gras. Ich schloss die Augen, steckte die Kopfhörer meines Ipods in die Ohren und hörte mir eine Entspannungslied an. Ich wurde jäh aus meiner Traumwelt gerissen, als Madonna plötzlich am Zügel zog. Ich schaute auf und in die Richtung, in die Madonna sah. Dort sah ich ein Mädchen näher kommen und als ich dann etwas genauer schaute, war ich mir fast sicher, dass es Samantha war. Doch musste nicht drinnen bei den andern sein?
Langsam kam sie näher, ob sie mich wohl sah? Ich denke nicht, denn sonst würde sie nicht leise auf das Pferd einreden um es an zu locken. Sie war schon ganz schön nahe, als sie mich dann doch noch sah und sich sofort umkehrte und davon sprintete. „Samantha warte!“ rief ich. Und sprintete los, ihr hinterher. Vor mir braucht sie doch keine Angst zu haben. Was wir nicht alles für Streich gemacht hatten im Internat! Wenn das alles auskommen würde, dürfte kein einziger Schüler mehr beleiben. Doch ich holte sie nicht ein, der Abstand vergrösserte sich laufend. Dann kam ich an einem Baumstrunk vorbei und ich benütze ihn um auf Madonna zu steigen. Ich liess Madonna traben und sobald wir den weichen Waldweg ein paar Meter weiter vorne erreicht hatten, gab ich ihr die Galopphilfen. Madonna und ich donnerte den Weg entlang immer weiter in den Wald hinein. Ich sah Samantha weit vorne, doch ich holte sie langsam ein. Doch dann kam ich zu einer Kreuzung und ich sah sie nicht mehr. Geradeaus konnte sie nicht weiter gegangen sein. Nach links oder nach rechts? Keine Spur von ihr. „Samantha?“ schrie ich. „S-a-m-a-n-t-h-a.“. Keine Antwort. Ich beschloss nach links zu Reiten. Den Weg kannte ich und ich wusste, dass er zu einer grossen Lichtung führt und von da auf offenes Gelände. Dort müsste ich sie sehen, sollte sie diesen Weg genommen haben. Wenn ich sie da nicht sehen würde, müsste ich umkehren. Ich ritt, trieb Madonna an. Brav wie immer Galoppierte sie los. Unermüdlich trommelten ihre Hufe auf den Waldboden. Und dann erreichten wir auch schon die Lichtung, doch Samantha war nirgends zu sehen. Ich wendete, nachdem ich mich versichert hat, dass nirgendswo war und ritt zur Kreuzung zurück. Dort nahm ich den andern Weg. Samantha hatte nun wahrscheinlich wieder einen grösseren Vorsprung. Aber gegen Madonna hatte sie keine Chance. Wir jagten den Weg entlang. Langsam kam Panik in mir auf, als ich sie nicht sah. Ich war schuld, das sie hier im Wald war und sie kannte sich nicht aus. Ich trieb Madonna an schneller zu Galoppieren und klammerte mich in ihrer Mähne fest. Hätte ich doch einen Sattel aufgelegt! Der Weg schlängelte sich durch den Wald, Kurve um Kurve nahm ich und mit jeder legte Madonna weitere Meter zurück. Panisch ritt ich weiter. Irgendwo musste sie sein. Es ging langsam bergauf. Doch ich merkte nichts. Verzweifelt schrie ich immer wieder nach Samantha. Was hatte ich nur angestellt! Wie weit wir schon waren, merkte ich erst, als Madonna langsamer wurde. Ihr Hals war ganz verschwitzt. Sofort fühlte ich mich ihr gegenüber auch noch schuldig. Ich brachte sie in den Schritt und wendete. Madonna schnaufte ganz schön heftig. Als ich mich vergewissert hatte, dass es ihr gut ging, fing ich wieder an zu rufen. Zum zweiten Mal fing ich heute an zu weinen. „Verdammt noch mal Lucy, gewöhne dir das ab!“, schimpfte ich mit mir selber. Doch dann fasste ich wieder klare Gedanken. Ich musste zurück, den andern bescheid sagen. Ich kannte mich gut aus und so nach ich eine Abkürzung. Ich war schon ein gutes Stück voran gekommen, als ich Madonna wieder antraben liess. Nur der verschwitzte Hals deutete noch auf den anstrengenden Galopp hin. Der Weg war zwar sehr schmal, aber Madonna ging sicher den Weg entlang. Ich war unglaublich stolz auf sie. Als der Weg dann wieder breiter wurde, liess ich sie langsam galoppieren. Ich ritt auf das Lagerhaus zu. Doch ich machte mir keine Gedanken über Chloe und co. sondern war ganz panisch wegen Samantha. Was wenn ihr etwas passiert? Ich nahm die Zügel auf und brachte Madonna in den Schritt. Ich sprang von ihrem Rücken ab und sah mich nach einem geeigneten Ort zum anbinden um. Es gab nur einen Zaun, der das Lagerhausgrundstück bezeichnete. Ich wusste, das man Pferde nicht mit einem Gebiss an binden durfte, aber ich hatte keine andere Möglichkeit. Daneben wuchs üppig Gras, was Madonna sowieso beschäftigen würde. Ich rannte zur Tür, öffnete diese ohne Anzuklopfen. Ich folgte instinktiv den Stimmen und stand dann schon im Speiseraum. Erst bemerkte mich keiner. Doch dann schrie plötzlich jemand „Look ... !“. Alle starten mich an. Schnell nutze ich die Gelegenheit. Ich hatte längst alle im Raum angeschaut und Samantha fehlte tatsächlich. „Samantha ist nicht da, sie irrt im Wald alleine rum. Ich bin ihr gefolgt, aber Madonna und ich haben sie nicht wieder eingeholt.“ Cate sah mich mit einem ängstlichen Gesicht an. Die andern schienen nicht zu begreifen, was wirklich Tatsache ist. Die hatten mit uns Zwillingen genug zu tun. Das merkte ich dann auch. „Hört zu, ich meine es ernst. Ich bin’s Lucy und das dort zwischen euch ist Cate. Wir wollten schauen, ob ihr auf uns reinfällt. Ich habe draussen gewartet und da bin ich Samantha begegnet. Als sie mich sah, rannte sie weg. Aber ich habe sie nicht gekriegt.“ Ich sah in die Runde. Mir wurde bewusst, das mich nur meine Deutschlehrerin verstanden hatte und alle andern nur ein wenig. Doch dann gerieten die Lehrer in Panik. Sie hatten nun Samanthas Verschwinden bemerkt und die Dimensionen begriffen. Cate war mit einem Satz neben mir und wie immer behielt sie den kühleren Kopf. „Mag Madonna noch?“ fragte sie
„Ein bisschen. Ich bin mit ihr weit am Stück schnell galoppiert.“
„Okay. Ich kann Farolina nehmen, Carry Me lahmt gerade, du Madonna oder ein anderes Pferd, das ist nicht das Problem.“ Cate dachte wie ich oft laut und fragte: „Kann hier drin jemand reiten? Geländeerfahrung ist aber Pflicht.“
Zögernd meldeten sich 3. Ich wusste das Thomas und Daniel gut reiten konnten, ihr Onkel hatte einen Springstall und da gingen sie regelmässig reiten. Noah hatte sich seinen Kumpels angeschlossen, auch er ging in die Stunde beim Onkel der beiden Brüder. Auffordernd sah ich Tia an. Sie ritt auch. Sie sah etwas unsicher aus, aber ich wusste genau wie gut sie ritt. Vor meiner Abreise ritt sie deutlich besser als ich.
„Wir stellen Suchtrupps zusammen.“ erklärte Cate. „Lucy, wie viele kannst du von Tsubasa organisieren?“
„Keine Ahnung... Nina, Davi, Julia, Judith,... Lessa, Chris, Alex,... Moni,...“ meinte ich.
„Gut dann ruf sie an.“
Ich wählte mir die Finger wund und rief alle an. Zwar erreichte ich nicht alle, aber denn noch bekam ich eine grosse Trupp zusammen. Nina kam und versprach mir für die Reiter von St. Claire Pferde zu bringen. Cate organisierte alles und kämpfte gegen die Lehrer, die schon die Polizei verständigen wollten. Sie machte ihnen Hoffnungen, da sie alle möglichen Namen aufzählte, die kommen wollten. Dann machte sie sich auf den Weg, um Farolina zu holen. Währenddessen warteten wir ungeduldig. Ein Auto fuhr vor ich erkannte Chris am Steuer. Er stieg aus und Felicia und Jana stiegen aus. „Ich habe die beiden noch aufgelesen, hoffe es macht nichts.“
Ich schüttelte den Kopf „Wir können jeden gebrauchen.“
„Dachte ich mir. Alex hilft die Pferde rüber zu reiten. Wir haben noch einige Fahrräder mitgenommen, so können wir die Gegend auch unsicher machen.“ Ich nickte wieder. Ganz St. Claire und Tsubasa stand hinter mit, wörtlich und übertragen, und ich wusste nun was wahre Freundschaft bedeutete. Wir halfen alle Chris die Fahrräder aus dem Anhänger zu laden. Insgesamt 8 Stück. Wir machten aus, wer die Stellung hier im Lagerhaus halten sollte. Und dann kamen auch schon die Tsubasa-Reiter aus dem Wald getrabt. Mittlerweile war es schon gegen halb neun. Es waren noch viel mehr, als ich zuvor erreicht hatte. Sie waren alle da. Nina hatte für mich Nando mitgebracht, sie selber ritt Theo. Davi ritt Karlos und hatte Milford für einer der St. Claire – Reiter mitgebracht. Ich war ihr unglaublich dankbar. Tia meldete sich für ihn. Sie ritt mehrheitlich Western, aber manchmal auch englisch. Nina’s Schwester Sarah sass auf Romantiker – wie konnte es anders sein. Julia und ihre Schwester Natalia sassen auf Heart respektive Apollo. Auch Julia hatte ein Handpferde dabei, es war Schneewittchen. Noah setzte sich auf sie. Auch Aya und Vivi waren mit von der Parti mit ihren beiden Pferden El Shamir und Orlik. Doch das waren noch nicht alle Reiter. Cassandera sass auf ihrem Pferd Nasti und brachte noch Amarena mit. Daniel nahm sie in empfang und verstand sich mit ihr auf anhieb gut. Lessa ritt Cover Cirl und Moni ritt Aziera. Der Schluss bildete Alex auf Ocean Soul mit Nikolas an der Hand für Thomas. Wir teilten uns in Gruppen auf. Und machten ab, welche Gruppe welches Gebiet untersuchte. Eigentlich war es mir nicht ganz recht Madonna einfach so zurück zu lassen, aber Chloe – sie verstand auch ein wenig etwas von Pferden – versprach mir auf sie auf zu passen. Als wir dann starte klar waren, kam Cate auf Farolina daher. Nun waren wir vollzählig. Und die grosse Traube Reiter, Fussganäger und Fahrradfahrer löste sich langsam auf. Zurück blieb Mrs. Neuhaus, die Verantwortliche des ganzen Auslandaufenhalts und einige meiner früherern Klassenkamaraden. Mrs. Wilson und Mrs. Birdsall hatten sich den Suchtrupps angeschlossen. Wir mussten Samantha einfach finden!!

Doch mein Wunsch sollte so schnell nicht in Erfüllung gehen. 2 Stunden später war immer noch kein einziger Schimmer von ihr zu sehen. Betrübt kamen alle zurück, doch jeder hatte noch die Hoffnung die andern hätten sie gefunden und vergessen, die eigene Gruppe zu informieren. Doch Pustekuchen, Samantha bleib spurlos verschwunden...
Nun gab es leider keinen andern Weg mehr, die Polizei musste verständigt werden. Ich war zu tiefst verunsichert. Was hatte ich denn falsch gemacht? Weswegen ist Samantha davon gerannt? Schüchtern warf ich einen Blick zu meiner Clique rüber und dann zu Cate, die sich mit Tia, Noah, Daniel und Thomas mit Händen und Füssen zu verständigen versuchte. Die Pferde wurden langsam unruhig, wir mussten sie zurückbringen. So löste ich mich schweren Herzens von meiner Klasse, respektive ehemaliger Klasse, und setzte mich auf Madonna und schloss mich den andern an. So ritt ich mit den Tsubasa Reitern zurück. Obwohl ich dann nur ein paar wenige km von den Schülern von St. Claire entfernt war, verriss es mir das Herz. Ich gehörte doch dazu! Ich musste mich wahnsinnig beherrschen nicht los zu heulen. Es schien mir fast unmöglich, aber dann sah ich zum Glück auch schon das Gestüt. Eine Träne hielt sich nicht an die Regel und rannt mir über die Wangen, als es niemand sah, wischte ich sie mir weg. Wir ritten durch das Tor und stiegen ab. Ich brachte Madonna in ihre Box und zog ihr ihre Decke über und liess mich neben sie ins Stoh fallen. Nun konnte ich nicht mehr. Leise heulte ich vor mich hin. Mir war alles zu fiel. Ich wusste nicht was ich falsch gemacht hatte, war mir sicher, dass ich schuld an Samanthas wegbleiben war und war innerlich zerrissen. Zerrissen, weil ich nicht wusste, wo ich hingehörte. Tsubasa oder St. Claire? Für beide Schlug mein Herz. Ich wollte mich nicht entscheiden müssen, ich konnte dies nicht. Es fühlte sich falsch an hier zu sein, jedoch hätte es sich genauso falsch angefühlt dort zu bleiben und Madonna nicht heim zu bringen und mich um sie kümmern. Ich weinte und weinte. Madonna stand neben mir, als wollte sie mich beschützen und zog hin und wieder Heu aus dem Netz. Sie sah mich gelegentlich so an als wollte sie mich trösten oder am liebsten umarmen. Liebevoll strich ich ihr über die Nüstern. Mein Heulen war nun in ein Schluchzen übergegangen. Ich fühlte mich, als wäre ich vom 10 m in ein leeres Becken gesprungen... Plötzlich spürte ich hinter mir einen Atem, ich dreht mich um. Und sah direkt in die Augen von Tirina. Ich streckte langsam die Hand nach ihr aus. Ganz sorgfältig, ich wollte sie nicht erschrecken. Wirklich weit war ich mit ihr noch nicht gekommen. Sie liess sich zwar führen und putzen. Doch genau das war es. Sie liess es einfach über sich ergehen. Sie hat aufgehört zu kämpfen, teilnahmelos lebte sie da hin. Das wollte ich nicht. Ich wollte, dass sie kämpfte, auch wenn das vielleicht komisch klang. Sie liess sich einfach alles mit sich machen, als wäre das nicht sie, als wäre das nur ein Film. Das machte mir schon Sorgen genug, wenn da nicht immer dieses komisch Gefühl noch wäre. Das Gefühl drückte Hass, Angst manchmal sogar Panik aus. Es war immer da wenn ich in der Nähe von Tirina war. Doch nichts bei Tirina deutete darauf hin. Ihre Ohren hatte sie stehst in irgendeine Richtung. Ich merkte, dass sie zwar wachsam war, aber irgendwie versteckt wachsam. Ich schaute von unten auf ihre Nüstern herauf und blies vorsichtig. Es ging nur ein paar Augenblicke und dann pustete Tirina zurück. Doch dann sprang eine Katze von einem Kasten runter und scheppernd viel etwas runter. Tirina wandte sich sofort ab, dennoch bekam mein Herz Flügel: Tirina hatte für einige Sekunden ihre Schutzhülle abgelegt. Sie hatte sich mir gezeigt. Ich hatte gewusst, dass es sich lohnen würde zu warten, sie nicht zu drängen. Mit einem lächeln auf dem Gesicht stand ich auf und verliess Madonnas Box.
Nachdem ich mich im Reiterstübchen gesättigt hatte, ging ich ganz langsam Tirinas Namen murmelnd – so machte ich es immer – näherte ich mich mit einem Strick und Halfter Tirinas Box. Die Stute stand wie immer in einer entfernten Ecke. Ich zog ihr vorsichtig das Halfter über und führte sie auf die Stallgasse raus. Der Tag musste weiter gehen und ich hatte mir für diese Woche vorgenommen, jeden Tag mit ihr einen Spaziergang zu machen. So verliess ich also den Hof. Eigentlich war alles wie immer. Tirina war wieder in ihrer abwesenden Rolle, in der sie alles kampflos mit sich geschehen liess. Nicht ein kleines bisschen rebellierte sie. Auch das mir bekannte Gefühl von Abweisung merkte ich wieder. Wer Tirina nicht wirklich kannte, würde sie wohl als prima ausgebildetes Pferd ansehen. Eines das alles mit macht, aber der unterschied war, das sie es nicht aus Freude tat. Sie liess einfach alles geschehen, so als wäre sie nicht sie. Der Weg führte dem Wald entlang. Schon bald kamen wir beide zum kleinen See bei dem ich im Sommer baden ging. Ich liess den Strick durchhängen, wollte so das Gefühl der Bedrängnis vermeiden. Der Weg bog nun in den Wald ab, Schnee war noch nicht gefall, dennoch war es schon bitter kalt. Der Weg war hier ganz hart gefroren, da es hier normalerweise recht matschig war. Es war einer meiner Lieblingswege, da Fahrverbot war und man so ungestört reiten konnte. Unermüdlich suchte ich nach einem Thema zum Nachdenken, doch meine Gedanken stiessen immer wieder zu Samantha. Ich holte zum x-ten mal mein Handy aus der Hosentasche: Keine neue Nachricht obwohl es schon fast 15 Uhr war. Ich atmete tief durch und wählte dann Cate Nummer. Ich plauderte mit ihr über Gott und die Welt – beide wollten das Thema Samantha nicht anschneiden, denn noch warteten wir beide wie auf heisser Kohle auf die erlösende Nachricht. Ich hatte gerade wieder aufgelegt, als mir ein blauer Lieferwagen entgegenbrauste. Hier war doch Fahrverbot! Schnell zog ich Tirina an den Rand, als ich merkte, dass er nicht abbremste. Ich wollte mir die Nummer merken, doch ich konnte sie nicht lesen, er fuhr zu schnell und das Schild war ganz dreckig. Spinner!, dachte ich. Und setze meinen Weg fort. Da ich nichts besseres zu tun hat, beschloss ich den Spaziergang noch etwas zu verlängern. Es gab in der nähe eine alte Scheune, vielleicht 10 Minuten von da, wo ich nun war. Ich bog auf den Weg ein, Tirinas Schritte wurden immer länger und so kamen wir zügig voran. Der Wald wurde immer dichter und der Weg schmaler. Es war eher ein Trampelpfad, den man im Notfall noch mit dem Auto befahren konnte. Ich lief weiter und erst fielen mit die Autospuren gar nicht auf, doch hin und wieder sah man im teilweise noch nicht gefrorenen Boden Reifenspuren. Ich dachte mir, dass der Förster wohl hier hinten etwas zu tun hatte. Ich ging einfach weiter. Ich mochte den Weg, im Sommer konnte man hier ungestört Traben oder Galoppieren. Und dann kam auch schon die Scheune in Sicht. Mir fiel nichts weiter auf. Doch als ich näher kam, hörte ich ein merkwürdiges Geräusch. So als würde jemand jammern. So als hätte jemand Schmerzen. Doch auf einmal hörte ich ein lautes aufheulen und dann war es still. Mein Herz setze für einen Moment aus. Ich ging näher hin, war hier ein Tier in Not? Nun hörte ich das leise winseln wieder. Eine es waren höchstwahrscheinlich mehrere Tiere. Ich musste da hin, doch Tirina wollte keinen Schritt mehr näher an das Haus. Ich nahm sie und band sie etwas vom Weg am, an einem Baum an. Ich musste einfach nachschauen gehen, was da los war. Ein Tier leidet da drin wahnsinnig. Vielleicht hatte es sich die Pfote irgendwo eingeklemmt. Möglichst leise, damit ich es nicht erschrecken würde, öffnete ich die Scheunen Tür. Ein Gestank kam mir entgegen. Der Raum innen war unterteilt, das winseln kam von oben so schlich ich leise und vorsichtig die Treppe hoch Der Raum oben war ganz dunkel. Ich konnte auf der andern Seite einen Raum mit einer Tür erkennen. Ich war schon auf halben weg hinüber gegangen, da hörte ich zwei Stimmen: eine Frauenstimme und eine Männerstimme.
„Wir können nicht mehr länger warten!“ meinte die eine tiefere.
„John wird gleich hier sein.“ meinte die Frau.
„Es ist zu riskant, was wenn jemand uns verraten hat oder sogar gesehen? Heute morgen waren einige Reiter im Wald.“
Ich hielt den Atem an. Ach du heiliger Himmel, wo war ich hier gelandet? Ich drückte mich im Schatten an die Wand für den Fall, dass die beiden hinauf kommen würden.
„Okay, wir warten noch 5 Minuten. Sonst bringen wir die Viecher um.“ meldete der sich mit der tiefe Stimme.
Meine Blutgefässe schienen zu gefrieren. Heute war wirklich nicht mein Tag. Ich wünschte mich wieder zurück in mein Bett, alle Uhren einfach um 10 Stunden zurückstellen.
„Das machen wir nicht!“ schimpfte die Frau „Wir haben uns nicht diese grosse Mühe gemacht, dass du anschliessen alle tötest.“
„Und was macht John etwa mit ihnen? Tierversuche.“
„Wenn John illegal Sachen macht ist mir das egal, nein eigentlich sogar recht. Wir brauchen schliesslich die Kohle und er bezahlt gut.“
Ich bemühte mich keinen Zeichen von mir zu geben. Ich hörte wie die beiden wieder nach draussen gingen. Leise schlich ich die Treppe runter. Die Tiere waren im Raum da oben, dass war ich mir nun sicher und wenn dieser John auftaucht, werden sie da nach oben gehen. Unbemerkt kam ich wieder runter. Ich sah mich nach einem 2. Ausgang um, denn durch ein Spalt in der Wand, sah ich die beiden draussen neben einem blauen Lieferwagen stehen. Klick, machte es in meinem Gehirn. Es war DER Lieferwagen, ich versuchte das Kennzeichen zu entziffern. Doch es war unmöglich. Ich nahm mein Handy aus der Tasche und kontrollierte, ob alle Töne auf stumm waren, dann machte ich unbemerkt Fotos von den beiden und dem Auto.
„Hey, schau mal da drüben. Dort stehet ein Gaul.“ meinte die tiefe Stimme.
Mir sackten die Beine unter Körper weg. Tirina!
„Dann muss John schon hier sein. Vielleicht wieder ein neuer Auftrag, bestimmt müssen wir den wieder irgendwo hin bringen. Die Kohle können wir gebrauchen.“ schlossfolgerte die hohe Stimme.
„Dazu ist aber uns Lieferwagen zu klein. Aber warum zeigt sich John denn nicht?“
„Vielleicht hat er sein Auto auf der Hinterseite geparkt. Komm wir gehen mal sehen.“
Die beiden gingen tatsächlich davon, ich öffnete die Tür leise und schlich mich raus. Draussen schlich ich hinter dem Lieferwagen durch, der mir Sichtschutz bot. Als das Auto zu ende war, hatte ich nichts mehr, hinter dem ich mich verstecken konnte. Egal, ich wollte und musste hier weg. Und natürlich auch Tirina. Was, wenn sie John kam und sie aufklärte? Ich schlich los, den Blick immer auf den Rücken der beiden gerichtet. Die ersten paar Meter ging es gut, doch dann übersah ich einen Ast und es knarrte laut. Die beiden drehten sich sofort um und sahen mich. Ich sprinte los und sie auch. Schnell hatten sie kombiniert, dass ich zu Tirina wollte. Zu dritt – eigentlich zu viert was ich da noch nicht wusste – sprinteten wir auf Tirina zu. Ich sprang über Äste, stolperte fast und schnappte nach Luft. Nur noch ein paar Meter! Die andern kamen immer näher. Ängstlich sah ich zu ihnen rüber. Das hätte ich nicht tun sollen, denn dabei fiel ich der länge nach hin. Mein Fuss tat unglaublich fest weh. Ich rappelte mich wieder auf, doch ein steckender Schmerz zog sich durch meine Fussgelenk. Ich schrie auf. In diesem Moment packten mich zwei Hände. Ich war gefangen. Ich strampelte, schlug um mich um mich frei zu bekommen. Doch der Mann schleppte mich einfach wieder zurück Richtung die Scheune. Bis jetzt hatte ich zum Glück noch mein Handy. Doch als ich dies schon dachte, zog mir dies die Frau aus der Tasche.
„Spion! Warum schnüffelst du hier im Wald herum?“ beschimpfte sie mich, denn sie hatte natürlich sofort die Fotos angesehen.
Ich sagte nichts.
„Bring sie weg.“ orderte die Frau an.
Ich warf einen hilflosen Blick zu Tirina und traute meinen Augen nicht. Sie war nicht mehr dort. Doch dann sah ich sie auch schon wieder. Ein Mädchen schwang sich auf ihr Rücken! und trieb sie zum Galopp an. Da bemerkten auch meine Gegner was vor sich ging. Die Frau sprang ins Auto und fuhr hinter her. Tirina lauf, betete ich, auch wenn ich nicht genau gesehen hatte wer es war. Schwarze Haaren, mehr hatte ich nicht gesehen. Doch ich spürte, dass sie auf meiner Seite war. Ich sandte in Gedanken meine ganze Kraft an Tirina. Lauf, lauf, lauf flehte ich. Sie war meine Hoffnung. Der Mann zog mich mit nach oben. Ging auf die Tür zu und schloss diese auf. Dahinter kam man in einen noch dunkleren Raum. Nach einer weiteren Tür, warf er mich in eine Ecke. Und schloss alles wieder ab. Der Raum war nur ein paar wenige Quadratmeter gross und mit Schaumstoff ausgepolstert. Neben mir sassen Hunde in kleinen Käfigen. Nun verstand ich wozu die Schaumstoffwand war: Damit man die Hunde nicht hörte. In der Decke hat es einen winzig kleinen Spalt, die Scheune war schon länger eine Ruine. Das Licht reichte jedoch aus, dass ich den Hund neben mir besser betrachten konnte. Das Fell gefiel mir auf anhieb. Es war irgendwas zwischen braun, rot und gold. Der Hund drückte die Schnauze gegen den das Gitter. Ich streckte meine Hand nach ihr aus. Sofort begann sie daran zu lecken. Hatte sie wohl Durst? Wie lang mochte sie schon nichts mehr getrunken haben? Einen Napf konnte ich nirgends sehen. Ich setzte mich mit dem Rücke an die Wand. Und wartete und wartete... Hin und wieder streichelte ich durch das Gitter den Hund. Ich versprach dem Tier, dass ich sich mich um es kümmern würde, sobald ich konnte.
Nach einer Ewigkeit – so schien es mit zumindest – hörte ich ein Motor, dann Türenschlagen und dann wieder die beiden Stimmen. Leider hörte ich sie nur gedämpft durch alle den Schaumstoff. Doch dann hörte ich das Knarren der Treppe.
„Wir müssen die Tiere wegbringen. Es geht nicht anders, die beiden Mädchen haben zu viel gesehen. Das eine ist uns entwischt, diese wird die Polizei verständigen. Und was wir mit der andern machen, weiss ich im Moment noch nicht.“
„Ja. Aber wir müssen uns beeilen.“
„Und was willst du mit den Tieren anstellen?“
„Alle einladen, wegfahren. Und dann müssen wir tun, was wir tuen müssen, mit wir die sie endlich los sind. Ich HASSE Köter.“
Die Tür ging auf, ich zuckte zusammen. Der Mann hielt mich fest, während die Frau die vier Käfige raus trug. In einer sag auch ‚mein’ Hund. Um jeden von diesen Hunden tat es mir leide, doch diesen wollte ich beschützen. Ich hatte schon begriffen wie ‚Was wir tun müssen, das wir sie los sind’ bedeutete. Dann schlug die Tür zu. Polternd trugen sie die Käfige runter. Einer nach dem andern. Langsam verliessen mich meine Nerven? Und was würde mit mir geschehen. Hilfe!!
Sekund um Sekunde verging. Und dann endlich, das erlösende Geräusch: Sirenen. Ich hörte wie die beiden unten fluchten und den Motor starteten und davon rasten. Hoffentlich konnte man sie noch kriegen. Im Moment dachte ich mehr an die Situation ‚meines’ Hundes als an meine. Es vergingen nochmals eine Sekunden – für mich eine Ewigkeit, als ich endlich die Stimmen der Polizisten hörte. Sie brachen die Tür auf und stürmten herein. Ich schrie so laut ich konnte um Hilfe, da mir bewusst war, dass die Schaumstoffwände meine Stimme dämpften. Ich hatte schon Panik, dass mich niemand hörte, als ich dann doch jemand an der Tür rüttelte. Ich schrie noch lauter. „H-I-L-F-E, H-I-L-F-E!!“ Meine Stimme drohte schon zu versagen, als die Tür in mein Raum endlich eingebrochen wurde. Zwei Polizisten standen vor mit.
„Alles okay?“
„Ja. Nein.“ stammelte ich.
„Können sie gehen?“
„Meine mein Fuss... Er tut verdammt weh.“
„Okay. Ist sonst noch jemand da?“
Ich schüttelte vorsichtig den Kopf. „Glaube nicht.“ brachte ich dann zu Stande.
„Komm wir helfen Ihnen runter.“
Die Polizisten halfen mir runter zu humpeln. Ich hörte wie der eine etwas von „Sie steht unter Schock.“ sagte. Sie brachten mich zu einem Auto. Eine sehr nette Polizistin gab zog mir mein Stiefel aus und schaut sich den Fuss an.
„Ich denke, wir bringen sie nachher zur Kontrolle schnell in den Spital.“
Ich nickte.
„Wie heissen sie?“
„Lucy Davides. Eigentlich Lucinda Davides.“
„Haben sie einen Pass dabei?“
„Nein. Aber sie können meinen Vater anrufen.“
„Sie wohnen noch bei ihm?“
„Nein, in einer WG.“
„Dann sollte ich noch ihre Nationalität, ihr Geburtsdatum... haben.“
„Engländerin mit einer Aufenthaltsbewilligung in Deutschland durch mein Vater. Bin ich am 26. Juni 1995 geboren.“
„Dann sind sie noch Minderjährig.“
Ich nickte. „Ja.“
„Dann dürften wir sie eigentlich noch gar nicht ausfragen... Wir rufen jetzt ihren Vater an. Könnten sie mir seine Nummer geben.“
„Ich weiss sie nicht auswendig, habe sie auf meinem Handy gespeichert, das sie mir abgenommen haben. Rufen sie einfach auf dem Gestüt Silvermoon in Sonntal an und verlangen sie nach Tim Davides.“
Die Polizistin rief auf der Zentrale an und verlanget die Nummer. Während sie telefonierte schaute ich mir alles sorgfältig an. Die Polizisten kamen nun aus der Scheune. Sie schien nun vollständig durchsucht zu sein. Und dann hörte ich das jaulen wieder. Mein Herz schlug schneller ich sprang auf, schrie dabei vor schmerz und humpelte weiter. Immer in Richtung aus der das Jaulen kam. Die Polizisten hatten mit bemerkt und eilten herbei. Doch ich wollte keine Zeit verlieren. Schon war ich beim Bretterhaufen und was sah ich da? Zwei Käfige. Der eine Hund, ein Dalmatiner lag irgendwie komisch da und er hatte zwei grosse Wunden am Kopf. Rund um ihn war Blut. Meine Hündin jault vor schmerz, auch sie blutete, aber nicht so stark. Ich machte den Käfig auf und redet leise auf sie ein. Sorgfältig nahm ich sie raus. Die Polizisten urteilten gerade fachmännische. Der Dalmatiner hatte den Schuss in den Kopf nicht überlebt. Mein Hund jedoch hatte Glück gehabt im Unglück und nur einen Streifschuss erwischt. Notdürftig verbanden sie die Wunde und fuhren mich samt Hund in den Spital. Denn ohne ihn wollte ich nirgends hin gehen. Nun würde ich ihn beschützen. Ich bestand darauf, erst zum Tierarzt zu gehen, bevor ich zum Arzt ging. Mir tat ja nur der Fuss weh. Der Tierarzt untersuchte die Hündin. Die Wunde war zum Glück nicht lebensbedrohend und er meinte, dass es der Hündin bald besser gehen wird. Er meinte jedoch, das wir sie in ein anderes Tierheim ausserhalb von Hofling bringen müssten, dies sei voll. Ich bekam einen Schreck. Durfte ich sie nicht behalten? Als der Arzt mein Wunsch hörte, lächelte er. Er ging ins Nebenzimmer und kam mit einer Leine, einem Halsband und einem kleinen Heftchen wieder.
„Wenn das so ist, herzlichen Glückwunsch zu deinem Hund Lucy!“ meinte er und drückte mir die Leine in die Hand und zog das Halsband der Hündin an. „Aber ich bräuchte noch einen Namen für sie.“ Ich sah mir die Hündin einen Moment lang an. „Zoey.“ sagte ich dann. „Sie soll Zoey heissen“. – „Das bedeutet doch ‚Leben’?“ – „Ja, es pass perfekt zu ihr.“ Er füllt das Heftchen – der Hundepass – aus und übergab ihn mir. „Gratulation zu deiner Hündin!“ meinte er lächelnd

Als ich am Abend das Krankenhaus verliess, hatte ich einen Gips am Bein und musste mit Krücken gehen. Zoey begleitete mich auf Schritt und Tritt. Sie hatte zwar hin und wieder Angst vor etwas, aber solang ich bei ihr war, ging es einiger massen. Ich denke, dass es daher kommt, dass ich ihr geholfen hatte. Zoey durfte zwar nicht in den Spital hoch gehen, aber im den Eingang durfte sie. Die Empfangsdame hatte mir eine Schüssel Wasser für sie gebracht. Futter durfte sie erst nur in kleinen Portionen bekommen, da sie schon eine Weile keines mehr gegessen hatte und ihr sonst schlecht werden konnte. Beim Tierarzt hatte sie schon ein bisschen bekommen. Dad und Cate begleitete mich ebenfalls. Ich war echt froh einen Vater wie Tim Davides und einen Schwester wie Cate zu haben. Beide waren sofort in den Spital gekommen. Zum Glück musste ich über Nach nicht bleiben. Der Gips musste einfach 3 Wochen dran bleiben, da ich mir den Knochen angerissen hatte. Wir stiegen alle in das Auto von Dad. Ich setzte Zoey neben mich auf den Rückbank und los ging es Richtung Tsubasa Stables. Dort warteten alle andern auf mich. Und da kamen mir wieder Samantha in den Sinn. Ängstlich fragte ich: „Ist Samantha wieder da?“ Stille herrschte. „Ja. Das ist sie, erwidert Dad. Doch sie redet nicht. Sie sagt einfach nichts.“ meinte Dad dann bedrückt. „Keiner weiss warum. Die Polizisten vermuten, dass... dass ihr etwas .... dass sie eine spezielle Begegnung hat.“ Ich versuchte aus dem Gesicht meines Vaters etwas lesen zu können, doch mir gelang es nicht. „Geht es ihr gut?“
„Ja.“ meinte Cate.
„Aber warum redet sie dann nicht?“ fragte.
Dad kaute auf den Unterlippen, er schien irgendwie angespannt. „Vielleicht kann sie das nicht... Die Polizisten meinen, dass sie vielleicht mit dir darüber reden kann. Du würdest es mir aber doch sagen, wenn dir vielleicht dasselbe wiederfahren ist.“
Ich verstand nichts mehr... Nickte nur geistesabwesend. Doch dann bekam ich plötzlich einen Schreck.
„Wo ist Tirina?“
„Tirina? Wieso?“ fragte Cate
„Ja ich meine Tirina. Wo ist sie?“
„Auf dem Gestüt. Nina hat vorher gerade angerufen, dass sich Madonna heute morgen höchst wahrscheinlich nicht erkältete hätte. Und Tirina hätte nun endlich einmal Appetit. Sind das nicht zwei gute Ereignisse?
In meinem Kopf stiegen lauter Fragezeichen auf. Wie kam Tirina auf den Hof zurück? Warum sie so stark Hunger hatte, konnte ich mir schon erklären...
Und dann bogen wir auch schon auf den Hof ein. Ich wurde von allen erwartet. Nebst allen Middis war ganz St. Claire auf dem Hof versammelt. Stürmisch wurde ich von allen empfangen.
„Du machst vielleicht Sachen, gehst im Wald Räuber jagen.“ meinte Nina.
Ich musste lachen. „Ich dachte immer, du seiest die vernünftige, aber so wie das nun aussieht, muss ich mich einiges ins Zeug legen, dass du mich nicht toppst.“ meinte die übermütige Lauren.
Davi begrüsste mich mit den Worten: „Jetzt kann man euch für 3 Wochen mindestens auseinander halten.“ Lachend gingen wir über den Hof. Zoey natürlich immer im Schlepptau, aber es war nun schon bekannt, das ich die Hündin gerettet und adoptiert hatte. Auf dem Hof ging so etwas sehr schnell. Alle vom Hof waren so lieb und boten mir an, meine Pferde hin und wieder zu reiten. Auch Tia, Noah, Daniel und Thomas boten sich an, solange sie noch hier waren – also die nächsten 12 Tage. Die andern verschwanden schon im Reitstübchen, aber ich wollte noch schnell zur Weide. So ging ich mit den Krücken den Weg runter. Das gehen mit diesen Dingern war ganz schön schwierig! Als ich dann endlich das Tor geöffnet hatte und durchschlüpfen konnte, war ich fix und fertig. Ich lehnte mich an den Zaun. Madonna kam und ich gab ihr ein Leckerli. Als ich sie ein wenig gestreichelt hatte, ging ich hinüber zu Tirina. Sie sah mir entgegen. Zum Glück stand sie sehr nah am Zaun und so konnte ich mich wieder dagegen lehnen und brauchte mich nicht auf den Krücken abzustützen.
„Na du? Geht’s dir gut?“ begrüsste ich sie und gab auch ihr ein Leckerli. Ich strich ihr durchs Fell. Ihre Augen zeigten irgendwie wieder etwas Leben. Ich versuchte mir vorzustellen, wie sie als Fohlen wohl ausgesehen hatte. Ich schloss die Augen, konzentrierte mich auf die Stute und stellte mir ein kleines schwarzes Fohlen mit schräger Blesse vor wie es auf einer endlosen Weide rumspringt, wie es Schmetterlingen nachsprang, ... Plötzlich veränderte sich das Bild, erst bekam ich es nicht ganz mit was geschah, doch plötzlich sah ich Tirina in kleine mit einer grossen schwarzen Tinkerstute neben an. Und dann war es, als wäre ich das Fohlen selbst, als würde ich Klein-Tirina sein.

Ich fühlte wie ich, respektive Kleine-Tirina, über die hügelige Weide sprang. Nebel lag noch über dem Tal, die Sonne drückte aber schon etwas durch. Ich hörte dann wie jemand das Wort rief, das für mich bestimmt war: Tirina. Ich nahm einen Satz und war rundum glücklich. Zusammen mit meiner Mutter rannte ich hinauf zum Tor. Dort begrüsste mich zwei Menschen: eine grosse Frau und ein kleines Mädchen. Wie immer streckte das Mädchen die Hand nach mir aus. Ich steckte ihr mein Kopf entgegen und sie find mich an zu kraulen. Ihre langen schwarzen Haaren vielen ihr übers Gesicht.
- So also ist das gewesen, als du noch ein Fohlen warst.
- Ja.
- Danke Tirina.

Das Bild wurde langsam immer grauer und dann war es weg. Tirina in voller Grösse stand vor mir und schüttelte sich, bevor sie mich nochmals ansah und dann wiehernd auf eine Person am Zaun zutrabte. Diese Person glich extrem dem Mädchen am Zaun, dass mir Tirina gezeigt hatte, und es war niemand anders als Samantha höchst persönlich...

Zusammenfassung:
Ich und Cate treffen uns beim Lagerhaus in dem die Schüler von St. Claire (meinem ehemaligen Internat) untergebracht sind und machen einen grossen Zwillingstausch: Cate geht als Lucy hinein. Währenddessen warte ich draus und treffe auf Samantha, die aber von mir davon sprintete. Ich verfolge sie zwar, aber kriege sie nicht. Auch mithilfe eines Suchtruppes von Tsubasa kann Samantha nicht gefunden werden. Und so mache ich mir grosse Vorwürfe, da ich denke, dass ich Schuld an ihrer Flucht bin... Am Nachmittag mache ich mit Tirina einen Spaziergang im Wald und treffe auf 2 kriminelle Menschen. Als ich ihnen auffalle, sperren sie mich ein und ich treffe auf eine Hündin, die ich später vor dem Tod retten kann, adoptiere und sie Zoey taufe. Zum Glück ist für mich die Folge "nur" ein Gips am rechten Bein. Am Abend habe ich dann noch eine spezielle und irgendwie magische Begegnung mit Tirina.
Was mir zum Nachdenken gibt, sind zwei Sachen rund um Tirina.
- Einmal war sie mit mir im Wald und dann ist sie plötzlich wieder auf der Weide und keiner weiss etwas. Hat das fremde Mädchen - meine Retterin - etwas damit zu tun? Und wenn ja, warum hat sie niemandem bescheid gesagt?
- Als ich mir Tirina als Fohlen vorstelle, ändert sich das Bild plötzlich und Tirina zweit mir wie es wirklich war. Kann Tirina mit mir so Kommunizieren oder habe ich mir das alles nur vorgestellt, da einfach alles zu viel für mich ist?

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Aufgaben und Schicksal sind nicht drin, da wir im letzten Monat (ist der Beri von dann) keine hatten.
Nur das Glücksrad (-> Zoey) eingebaut. Ist ja auch so etwas ähnliches wie das Schicksal...

Nee kein Problem mit dem Geld. ;)

Als ich anfing zu schreiben, wohnte Lily noch da.

Ich freue mich, dass dir meine Beris gefallen. ;)

Ich lasse sie mal zu einem Buch drucken und dann sende ich die dir zu Weihnachten. ^^

eben ;)

Kein Problem, es kommt dann eifach der nächste. Bin auf seite 4...

WOW ! ! !
Echt genial! Voll spannend geschrieben & so, dass man gar nicht mehr aufhören wollte & überhaupt nicht gemerkt hat, dass der so lang war! :)
hab ihn gestern mitm Handy während der arbeit gelesen, aber ich musste natürlich immer wieder unterbrechen und dann wollte ich ein Kommentar schreiben, hab auf antworten geklickt & da war dann die Verbindung weg & der Kommentar auch -.-
deshalb weiß ich nicht mehr was ich genau geschrieben hab, direkt nachdem ich das gelesen hatte. ich weiß nur, dass ich echt beeindruckt bin & das gestern noch besser in worte fassen konnte als heute ;)
wunderbare geschichte, super geschrieben & jetzt will ich wissen wies weiter geht! also auf zum nächsten :D

Danke, ich freu mich das meine Berichte gut ankommen. ;D