Irgendwann hielt Kiss von selber an und senkte erschöpft den Kopf. Ich rutschte kraftlos von ihrem Rücken und viel auf den weichen Waldboden, wo ich liegen blieb und starr nach oben in die Wipfel der Bäume schaute, ohne wahrzunehmen, was ich sah.
Kiss blieb neben mir stehen und keuchte schwer, dann senkte sie den Kopf noch mehr und schnupperte an mir. Schließlich stupste sie sanft meine Schulter an und prustete leise.
Ich nahm all das nur am Rande war, in meinem Kopf sah ich Robby. Robby wie er mich betrog, wie er mich verriet. Wie er mit Georgina im Pool... Wieder schluchzte ich auf, dann setzte ich mich hin und schaute Kiss an, deren Kopf immer noch in meiner Höhe war.
„Scheiß Männer, oder?“, fragte ich, während mir die Tränen über die Wangen liefen. Statt einer Antwort drückte Kiss ihren Kopf an meine Brust und atmete heiße Luft an meinen Bauch. Ich schlang meine Arme um sie und lehnte meine Stirn gegen ihre.
„Du bist doch die aller Beste!“, murmelte ich und schloss die Augen. Tief atmete ich den Pferdegeruch ein. Kiss gab mir Halt, in einem Augenblick, in dem ich nicht mehr wusste wohin. Was sollte ich nur tun? Ich wollte ihn nie, nie wiedersehen. Aber er war da, im Monte Cassini, und ich war weit weg von zuhause.
Schließlich zog ich mich an Kiss' Mähne hoch und blickte mich um. Ich hatte keine Ahnung wo ich war, und es war mir auch egal. Mitten in Italien, tief in den weitläufigen Pinienwäldern, irgendwo in der Nähe von Terracina. Weiter vorne sah ich eine Stelle, die mir heller erschien, dort musste der Wald sich lichten. Also ging ich darauf zu, leicht benommen und immer noch mit verschwommener Sicht. Immer wieder tauchte Robby's Gesicht vor mir auf, und jedes Mal trieb es mir die Tränen in die Augen. Ich liebte ihn doch! Wie konnte er mir nur soetwas antun?
Als ich mich umblickte, sah ich verschwommen, dass Kiss mir wie selbstverständlich folgte. Sie bahnte sich selbstsicher ihren Weg durch den Wald, um bei mir zu bleiben.
Plötzlich trat ich aus dem Wald hinaus. Und blieb fasziniert stehen. So etwas Schönes hatte ich noch nie im Leben gesehen! Direkt vor mir ging es sehr steil eine Klippe hinab, und unten zog sich ein schmaler, weißer Strand an den Felsen entlang, über den immer wieder sanfte Wellen rollten. Das Meer! Es schien unendlich, und glitzerte in der tief stehenden Sonne. Bald würde sie untergehen. Es war so schön, dass mir wieder die Tränen kamen. Welch eine Ironie, dass ich ausgerechnet in diesem Moment auf solch eine Schönheit der Natur traf! Als wollte sie mich verhöhnen mit solch einer Schönheit angesichts meiner verzweifelten Lage.
Ich setzte mich auf einen kleinen Fels und schaute aufs Meer hinaus. Leise stellte sich Kiss neben mir, und blickte in die selbe Richtung. Die untergehende Sonne ließ ihr Fell rötlich Schimmern, und ihre Augen glänzten aufmerksam.
Traurig schaute ich sie an. So würde meine Zeit mit ihr also in Erinnerung bleiben. Mit einem Verrat.
Verrat, Verrat... Das Wort echote in meinem Kopf. Immer wieder fragte ich mich, wieso. Wie konnte er mir das antun? Gleichzeitig hoffte ich, es wäre ein Missverständnis. Oder das ich aufwachte, und alles nur ein Alptraum gewesen ist. Es war so irreal. So unmöglich und unerwartet, ich wollte nicht dass es wahr ist. Mit aller Kraft klammerte ich mich an den Gedanken, dass alles gar nicht so war, wie ich es doch mit eigenen Augen gesehen hatte. Doch tief in meinem Herzen kannte ich die Wahrheit; Robby hatte mich mit Georgina betrogen. Ausgerechnet mit dieser Schl**pe!
Ich konnte ihm das nicht verzeihen, niemals, und trotzdem wünschte ich mir nichts sehnlicher, als dass er mich suchen und finden würde. Dass er von hinten aus dem Wald treten würde und mich in seine Arme nehmen würde. Dass er mich tröstete und mir sagte, dass alles gut werden würde. Aber so kam es natürlich nicht, und ich war auch froh darüber. Ich wollte ihn nie wiedersehen.

Die Sonne ging unter. Es schien, als versinke sie im Meer, als würden ihre Flammen von dem Wasser gelöscht werden. Sie starb in Schönheit, würdevoll, und würde doch morgen wieder von neuem geboren werden. Im Gegensatz zu meinem Herz, es war in Stücke gerissen, auf den Bogen geschmissen und zertrampelt worden. Es war weder schön, noch würde es wieder geheilt werden. Nie wieder.
Und der Schmerz meines Herzens ließ nicht nach. Ich schaute in die letzten Reste der Sonne und die Tränen liefen mir die Wangen hinunter.

Die Sonne war schon lange untergegangen, und ein heller Mond war an ihre Stelle getreten, der sich auf den sanften Wellen des Meeres spiegelte. Ich weiß nicht wie lange ich da gesessen hatte, mit der stillen Unterstützung des Pferdes, das reglos neben mir harrte, als ich Schritte im Wald hörte. Das Flackern einer Taschenlampe drang durch die Bäume und jemand rief meinen Namen.
„Hey, da bist du ja!“, ertönte Tom's erleichterte Stimme.
„Was machst du denn hier?“ Er kam näher, setzte sich neben mich und legte den Arm um mich.
Ich starrte regungslos auf das Spiegelbild des Mondes, und wir schwiegen eine Weile, bis ich schließlich antwortete.
„Robby hat mich mit Georgina betrogen“, sagte ich tonlos.
Tom schwieg betroffen. Er war der Einzige hier, dem ich es sagen wollte, selbst mit Emma fühlte ich mich nicht so verbunden wie mit ihm. Wir teilten ein ähnliches Schicksal; Georgina hatte auch seine Hoffnungen zerstört, nicht nur meine Beziehung.
Wobei es wohl nicht an Georgina lag, schließlich gehörten immer zwei dazu, der zweite war in dem Fall mein Freund. Mein Ex-Freund.

„Komm, wir gehen, der Maestro dreht schon durch vor Sorge um Kiss!“, sagte Tom schließlich und erhob sich. Ich war ihm sehr dankbar, dass er nicht weiter darauf einging, sondern zu spüren schien, dass ich nicht darüber sprechen wollte.
Also gingen wir langsam, mit Kiss in unserer Mitte, durch den Wald. Zum Glück kannte Tom den Weg, denn ich hätte nie im Leben zurück gefunden. Wir marschierten sehr lange, bis wir auf den Weg kamen, der schließlich zum Kloster führte.
„Ähm, Lisa?“
Erwartungsvoll schaute ich ihn an. Wir waren schon in Sicht vom Kloster und waren bald da. Meine Augen waren bestimmt total geschwollen, und ich hatte Kopfschmerzen, wollte nur noch ins Bett und nicht mehr an Robby denken.
„Er weiß nicht, dass du es weißt“, warnte Tom mich. Abrupt blieb ich stehen. Ich konnte ihm jetzt nicht gegenübertreten, nicht jetzt, nicht so. Er würde mir sofort ansehen, wie schrecklich ich mich fühlte, und das wollte ich nicht. Er sollte von nun an überhaupt keine Gefühlsregungen ihm gegenüber auf meinen Gesicht sehen, am liebsten mich nie wieder sehen, aber das ließe sich wohl nicht vermeiden.
„Weißt du was, du gehst jetzt schnell in dein Zimmer, und ich bringe Kiss weg. Dann sag ich den anderen allen Bescheid, dass du da bist und dass es dir gut geht, aber du keine Kraft hast und ins Bett musstest, in Ordnung?“, schlug Tom vor.
Ich nickte dankbar.
„Tom, du bist ein Schatz!“, erklärte ich ihm und drückte ihm Kiss' Strick in die Hand, bevor ich durch die Dunkelheit zu meinem Zimmer huschte. Da alle noch nach mir am suchen waren, bemerkte mich im Kloster keiner, und ich verschloss die Tür hinter mir. Ich lehnte mich von innen dagegen, rutschte daran herunter und brach in Tränen aus.

Am nächsten Morgen wachte ich mit starken Kopfschmerzen und zugeschwollenen Augen auf. Ich stand auf und blickte in den Spiegel. Ich sah scheußlich aus, und genauso fühlte ich mich auch.
Ein lautes Klopfen ließ mich aufschrecken.
„Lisa?“, hörte ich eine laute, männliche, mir unbekannte Stimme.
„Ja?“, fragte ich zaghaft.
„Du sollst sofort zum Maestro kommen!“
Ich schluckte schwer. „Okay“, gab ich zaghaft zurück. Mein Herz blieb stehen, als ich daran dachte, was mich erwartete. Dann aber pochte es umso schmerzhafter wieder los, als ich mir vor Augen führte, was überhaupt dazu geführt hatte. Und nichts, was jetzt kommen würde, könnte schlimmer sein, als der Moment, in dem ich Robby und Georgina im Pool gesehen hatte.
Trotzdem hatte ich eine höllen Angst, als ich wenig später am Büro des Maestros klopfte. Da es noch so früh war, war ich zum Glück keinem der anderen Reiter über den Weg gelaufen.
„Was fällt dir ein, das Wohlergehen von unschuldigen Pferden zu gefährden?!“, donnerte der Maestro los.
„Ich hätte mehr Verantwortungsgefühl von dir erwartet, du hast mein Vertrauen missbraucht, und das Wohlergehen einer dir anvertrauten Stute gefährdet!“

Ich zog den Kopf ein und ließ das Donnerwetter über mich ergehen, ich hatte es schließlich verdient.
„Tut mir Leid“, murmelte ich unter Tränen, als der Maestro schließlich fertig gewütet hatte. So eine Standpauke hatte ich noch nie in meinem Leben bekommen, aber sie war verdient. Was wäre, wenn Kiss etwas geschehen wäre? Ich könnte mir das niemals verzeihen!
„Das hoffe ich doch! Du hast den ganzen Tag Reit- und Stallverbot! Und jetzt geh mir aus den Augen!“
Schluchzend zog ich mich wieder auf mein Zimmer zurück und sperrte ab. Ich wollte alleine sein, wollte niemandem begegnen. Was sollte ich noch hier? Ich wollte nur noch nach Hause, und all dass hier vergessen!

Blind vor Tränen riss ich meine Klamotten aus dem Schrank und stopfte sie in meinen Koffer, den ich anschließend natürlich nicht mehr zu bekam. Wütend ließ ich mich mit meinen Knien darauf fallen und drückte gegen den Deckel, bis ich unterbrochen wurde.
„Lisa?“, hörte ich draußen Robbys Stimme, und erstarrte. Was jetzt? Ich blieb muksmäuschen still und wartete ab, konnte mich nicht rühren.
„Was ist passiert?“, fragte er scheinheilig. Du, DU bist passiert!, schrie ich innerlich, bekam aber keinen Ton hinaus. Dass er jetzt noch nicht mal den Mut hatte, es zuzugeben, einzusehen, dass er an alldem Schuld war! Er hoffte scheinbar immer noch, dass ich nichts von seiner Affaire bemerken würde, dieser hinterhältige Blödmann!
Er redete weiter auf mich ein, verstrickte sich weiter in Lügen und tat, als wisse er von nichts.
„Verpiss dich, ich will dich nie wiedersehen!“, zischte ich ihm schließlich durch die verschlossene Tür zu, und endlich hatte er es begriffen. Es herrschte Stille vor der Tür, und ich hoffte, dass er verschwunden war.
Kurze Zeit später stand wieder jemand vor der Tür.
„Lisa?“, diesmal war Tom. „Kann ich irgendetwas für dich tun?“
„Fährst du mich zum Bahnhof?“, fragte ich ihn mit brüchiger Stimme.
Kurzer, bedrücktes Schweigen folgte, dann antwortete Tom.
„Ja, klar mache ich das, aber bist du dir sicher?“
„Ja, absolut, ich will nur noch nach Hause!“
„Okay, warte kurz, ich komme gleich“

Damit war ich wieder alleine in meinem Zimmer, setzte mich auf meinen gepackten Koffer und starrte stumpf vor mich hin.
Wenig später klopft es wieder an der Tür.
„Mach die Tür auf, Lisa“, ertönte der Befehlston des Maestros. Ich schluckte schwer, und öffnete unsicher die Tür. Ich wollte zwar dem Maestro zwar auf keinen Fall gegenübertreten, aber ich konnte nicht anders, als umgehend zu tun, was er sagte.
Er trat ein und schloss die Tür wieder hinter sich.
„Du willst also alles hinschmeißen und aufgeben, sehe ich das richtig?“, fragte er und durchbohrte mich förmlich mit seinem Blick. Ich zuckte unsicher die Schultern und schwieg. Ich konnte ihm doch nicht sagen, dass ich es nicht ertragen würde, Robby jeden Tag zu sehen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell aufgibst. Ich hielt dich für stärker als das. Egal wie hart die letzten Wochen für dich waren, du hast nicht aufgegeben, und jetzt, wegen eines unwichtigen Jungen willst du weg rennen?“
Ich zuckte zusammen. Woher wusste er das?! Allerdings sollte ich mich wohl nicht wundern, schließlich entging dem Maestro nichts, was sich in seinem Kloster abspielte.
„Soll die ganze Energie, die du in Kiss gesteckt hast, umsonst gewesen sein? Meine Energie, die ich in dich gesteckt habe? Willst du wirklich feige sein und alles aufgeben?“
Langsam schüttelte ich den Kopf. Ich wollte nicht hier weg, wollte weiterhin Kiss reiten und vom Maestro lernen. Aber wie konnte ich, wenn Robby mir jeden Tag über den Weg laufen würde?
„Ich hätte mehr von dir erwartet, Lisa, und wäre sehr enttäuscht, wenn du jetzt gehen würdest. Aber es ist deine Entscheidung.“
Damit ließ der Maestro mich wieder alleine in meinem Zimmer zurück.
Nur noch eine gute Woche sollte unser Aufenthalt in Italien dauern. Sollte ich wirklich jetzt schon aufgeben? Nein! Entschlossen schüttelte ich den Kopf. Diese Genugtuung würde ich Georgina nicht geben, die sich bestimmt sehr freuen würde, wenn ich jetzt schon abreisen würde. Schließlich hätte sie dann nicht nur Robby für sich, sondern auch Kiss wieder zurück.
Entschlossen packte ich meinen Koffer wieder aus.
„Lisa? Alles klar?“, ertönte draußen wieder Tom's Stimme.
„Ja, es geht wieder. Danke, dass du den Maestro geholt hast!“, gab ich zurück und konnte förmlich Tom's Grinsen durch die Tür sehen.
„Kommst du mit zum Frühstück? Die Angestellten essen immer direkt vor den Reitern, die jetzt noch alle am Joggen sind.“

So frühstückte ich in Ruhe mit Tom und den anderen Angestellten. Danach warf ich einen Blick auf den Plan; heute morgen würde ich Kiss wieder springen. Ein wenig freute ich mich sogar darauf, obwohl ich mit Entsetzten feststellte, dass Robby mit mir in der selben Gruppe war.

Ein leises Brummeln begrüßte mich, als ich in den Stall tat. Kiss schaute mir fröhlich entgegen und nickte mit dem Kopf. Sie schien sich tatsächlich zu freuen, dass ich kam! Gemeinsam mit ihr, meiner neu gewonnenen Freundin, würde ich die restliche Zeit schon durchstehen.
Ich war gerade dabei sie zu putzen, als meine schlimmsten Befürchtungen war wurden; Robby trat zu mir in die Box.
Ich versuchte ihn zu ignorieren und konzentrierte mich ganz auf Kiss' Fell, während Robby sich unbehaglich räusperte.
„Hey, Babe, was ist denn los? Habe ich was falsch gemacht?“, fing er an. Ich schnaubte verächtlich und drehte mich zu ihm um.
„Also, erstens Mal, ich bin nicht dein „Babe“, nicht mehr, und werde es nie wieder sein, verstanden? Und zweitens brauchst du gar nicht mehr so tun, als wäre alles in Ordnung, denn ich habe mit eigenen Augen gesehen, dass NICHTS in Ordnung ist. Und drittens; lass mich einfach in Ruhe, mach weiter mit Georgina rum, aber ICH will dich NIE wieder sehen, verstanden?!“ Am Ende wurde ich immer lauter, bis ich fast brüllte. Das hatte gesessen, er hatte kapiert, dass ich ihn im Pool gesehen hatte.
„Lisa, es tut mir Leid, das war ein riesengroßer Fehler, ich weiß auch nicht wie es dazu kommen konnte... Aber bitte lass uns deswegen nicht unsere Beziehung beenden“, versuchte es Robby halbherzig, aber er hatte im Grunde verstanden, dass zwischen uns nie wieder etwas sein würde. Es war vorbei, aus und vorbei. Ich antwortete ihm nicht mehr, sondern fuhr fort, Kiss zu putzen. Die Stute schien überhaupt nicht begeistert zu sein, dass er in ihrer Box stand. Sie hatte die Ohren flach an den Kopf gelegt und giftete Robby an, bis er endlich verschwand. Als er aus der Sicht war, lehnte ich mich erschöpft an Kiss' Schulter und schloss traurig die Augen. Eine einzelne Träne rann über meine Wange. Robby war meine erste große Liebe gewesen, aber so etwas konnte und wollte ich nicht verzeihen. Vorallem hatte ich das Gefühl, dass Robby es gar nicht so sehr bereute, seine Entschuldigung war doch sehr halbherzig herübergekommen. Was für ein Arschloch er war! Ich konnte es kaum glauben, dass ich das vorher nicht bemerkt hatte. Klar, er war schon immer ein bisschen ein „Weiberheld“ gewesen, der mit allen Frauen, die er traf, flirtete und seine lockere, lässige Art kam auch bei allen weiblichen Wesen gut an, aber als wir zusammen gekommen waren, hatte ich davon nichts mehr mitbekommen. Wie konnte ich nur so blöd sein, zu glauben, dass er seinen Charakter so ändern würde? Wer weiß, ob Georgina die erste war, mit der er mich betrogen hatte. Er hatte sowieso eher so gewirkt, als täte es ihm Leid, dass ich ihn erwischt hatte, nicht, dass er es überhaupt getan hatte.

Danach ließ Robby mich zum Glück komplett in Ruhe, und die Springstunde über bemühte ich, ihn nicht anzuschauen, obwohl ich mich danach sehnte, in seine schönen, braunen Augen zu blicken, widerstand ich erfolgreich. Kiss war mit Feuereifer bei der Sache, ließ sich mit den leisesten Signalen lenken und der Maestro schien sehr zufrieden zu sein. Er nickte mir am Ende der Stunde zu und sagte „Gut gemacht!“, wobei ich nicht genau wusste, ob er das darauf bezog, dass ich nicht abgehauen war, oder auf die erfolgreiche Springstunde. Vielleicht auch auf beides, wer weiß?

Nach der Springstunde stand plötzlich Francesco vor Kiss' Boxentür.
„Hey“, sagte er unsicher.
„Hey, alles klar?“, fragte ich ihn zurück und bückte mich, um Kiss die Gamaschen abzunehmen.
„Jop, bei mir schon....“, gab er zurück, „Aber das was Robby da abgezogen hat.. das war nicht okay. Das wollte ich dir nur sagen.“ Es hatte sich also schon rumgesprochen. Na super.
„Okay, danke“, gab ich zurück und Francesco, dem das Ganze sichtlich unangenehm war, verzog sich schnell wieder. Kurz darauf begegnete ich Emma, die mich wortlos in ihre Arme zog.
„Es tut mir so Leid!“, sagte sie, und ich wusste, sie meinte es genau so, wie sie es sagte. Sie war eine tolle Freundin, und wieder lief mir eine einzelne Träne die Wange hinab.
„Ach komm, Kopf hoch, wir brauchen doch die Männer nicht!“, versuchte mich Emma aufzumuntern.
„Ey!“, tönte da Eddy, der gerade um die Ecke kam und ihre letzten Worte gehört hatte.
„Na, du bist eine Ausnahme, du ziehst ja auch nicht so ne Scheiße ab, oder?“, besänftigte Emma und Eddy nickte.
„Ja, das ist echt Scheiße, was der gemacht hat“, bestätigte er Emma.
Ich war froh, hier echte Freunde gefunden zu haben, die mich in dieser schweren Zeit unterstützten. Und schwer war es wirklich. Jedes Mal, wenn ich Robby sah, kam der Schmerz von neuem über mich. Ich fragte mich immer wieder, warum er mir so etwas angetan hatte, ob ich es hätte verhindern können, und obwohl ich es nicht wollte, sehnte ich mich danach, ihn zu berühren, in seinen Armen zu liegen.
So vergingen die letzten Tage, in denen Kiss und ich noch mehr zusammen wuchsen und uns beim Reiten immer weiter verbesserten. Der Maestro fing an, mich öfter zu loben und ich war sehr stolz auf die hübsche Stute und mich. Georgina bedachte mich weiter mit giftigen Blicken, als sei es nicht genug, dass sie mir Robby genommen hatte. Sie stichelte mich bei jeder Gelegenheit, aber ich sah sie seitdem nie wieder mit Robby flirten. Robby hingegen verhielt sich unaufällig, war öfters alleine und die Hauptsache; er ließ mich in Ruhe.
Alles in allem war die Woche sehr ruhig, bis zwei Tage vor unserer Abreise.
Ich wachte an diesem Morgen mit dem Wissen auf, dass ich nur noch zwei Tage hier in Italien mit Kiss und mit meinen Freunden hatte, bevor ich wieder nach Deutschland zurückfliegen würde. Klar freute ich mich auf Zuhause, vorallem auf Soul, aber trotzdem war es sehr traurig, dass ich das alles hier vielleicht nie wiedersehen würde. Denn wann sollte so eine Gelegenheit nochmal kommen? Mit Robby war es schließlich aus.
Doch dieser Tag sollte alles verändern. Hätte ich von den schrecklichen Dingen gewusst, die mir bevorstanden, wäre ich bestimmt wieder ins Bett gegangen und hätte die restlichen zwei Tage lieber dort verbracht. Aber wie hätte ich wissen können, was mich erwartete? Wie kann jemand SO etwas überhaupt auch nur ahnen?

Oh, der Titel verheiss ja schon mal nichts gutes :/ Werde ihn gleich mal lesen.

Oh je min eh... Tur tust mir Leid. Arme Lisa und böser Robby! Ich hätte jetzt echt nicht gedacht, dass du so was schreibst. Bewerten werde ich dann wenn ich die andern auch bewerte. ;)

was hättest du denn gedacht? im letzten bericht war es ja schon fast klar, dass es vorbei ist^^

Ja i-wie schon, aber ich wollte es nicht wahrhaben... ;)

ja, ist glaube ich das erste mal, dass in einem bericht "die große Liebe" zerbricht^^
meistens gibt es ja ein happy end, nur bei mir (noch) nicht :/
robby ist halt ein arsch, wie sich leider herausstellen musste^^

Es gibt ja leider genügend Beispiele im realen Leben...

das stimmt.. zum glück hab ich sowas noch nie erlebt...

Hoffe ich für niemanden...

Ausführlichkeit: 33/50
Personen 24/30 ("Monte Cassino-Perosnen", Robby, du )
Schicksal des aktuellen Monats: -/20
Aufgabe des aktuellen Monats: -/10
Handlung: 41/50
Gesamt: 98 Punkte

Level / neue Punktzahl (Beri 20-24(
119+101+90+98=408 -> Neue Punktzahl: 2'062 Punkte
21. Level: Du erhälst ein Pferdezubehör deiner Wahl.
22. Level: Du kannst für 10000T dein eigenes Haus zusammenstellen
23. Level Du kannst Aktien von UNE in Hofling kaufen
24. Level: Du darfst eine Stute kostenlos decken lassen.
25. Level: Du rist in einen andern Arbeitsplatz mit mehr Gehalt versetzt (freiwillig)

Und somit bist du auch bei den Level "oben raus". Melde dich wegen den Level (besonders 21 und 25) am besten bei Nina.

Kommi zum Beri:
- Robby ist echt ein Schw***! Du tust mir leid, aber ich würde es noch besonders hassen, wenn mich dann alle so mitleidig ansehen.
- Zum Glück gibt es Kiss noch, bei der du dich ausweinen kannst. Die besten Freunde sind immer noch die Vierhufer, gäll? ;)

ja, das stimmt :)
kiss ist echt die beste, ich hab sie während der zeit total lieb gewonnen *__*