Thema von Annabella im Forum Pferde An- und Verkauf
Hallo,
demnächst (hat noch Zeit), möchte ich mir ein anderes Pferd kaufen.
Allerdings habe ich überlegt, dann dafür meine Tinkerstute Schneewittchen zu verkaufen, da das dann besser für meine Berichte passen würde.
Hätte jemand von euch Interesse?
http://vrh-tsubasa-stables.jimdo.com/privatpferde/von-samantha/schneewitchen-a/
LG
Puh, da bin ich erleichtert :D War mir nicht ganz sicher, ob Lucy dir so gefällt xD Ich plane ja, dass Sam mit jack zusammenkommt (wer hätte es gedacht?) und außerdem bekommt sie bald noch ein pferd, dann werden die beris auch länger :) Die Aufgabe hab ich aber rein, sorry, das hab ich vergessen, oben zu erwähnen ;) Wegen deinen Beris: Also ich hab mal bisschen durchgescrollt und würde sie auch echt gern komplett lesen, aber sie sind halt echt lang :D (Im gegensatz zu meinen) Wenn du aber eh ne Zusammenfassung schreibst, werd ich die lesen, weil ich im Moment viel zu tun hab ;)
Hier mein Oktoberberi, viel Spaß beim Lesen ;) ---------------------------------------------------------------- Der braune Wallach trabte mit raumgreifenden Schritten zügig die lange Seite der Reithalle entlang und stellte seine langen Ohren auf. An der kurzen Seite wurde er langsamer, aber nur um nach der Ecke in vollem Galopp wild bockend durch die Halle zu starten. Als er am Ende der Bahn angelangt war, stoppte er kurz vor der Bande und hielt inne. Was waren das für Geräusche außerhalb der Reithalle? Es folgten ein Rascheln und dann ein paar Schritte. Nach kurzem Zögern entschied er sich dafür, sie nicht als gefährlich einzustufen und ging nun ruhig im Schritt mit tiefem Hals entspannt durch die Halle. Ich folgte dem ganzen mit sicherem Abstand hinter der Bande. Julia hatte mich gebeten den Rheinländer Castello ein wenig laufen zu lassen, da er schon eine Zeit lang nicht beschäftigt wurde und demnächst wieder ins Training geholt werden sollte. Nachdem ich ihn zehn Minuten im Schritt geführt hatte, hatte ich den Führstrick von seinem Halfter abgemacht und ihn von mir weggeschickt, um ihm zu verstehen zu geben, dass er sich nun nach freiem Willen bewegen und austoben durfte. Und das hatte er auch getan! Erst jetzt, einige Galopprunden und ein paar Bocksprünge später, war er zum Schritt übergegangen. Zu guter letzt ließ sich der Wallach in den Sand fallen und wälzte sich genüsslich auf beiden Seiten, wobei er alle Viere in die Luft streckte, als er auf dem Rücken lag. Als er aufstand schüttelte er sich, sodass der Dreck in allen Seiten wegflog, doch selbst danach sah er aus wie ein paniertes Schnitzel. Da ihn die ganze Lauferei doch ein wenig angestrengt hatte, führte ich ihn noch ein wenig über den Hof und band ihn anschließend wegen seiner Wälzaktion zum Putzen an. Als er wieder in einem schönen Braun glänzte, brachte ich ihn dann anschließend wieder auf die Koppel. Nun konnte ich mich endlich meinem eigenen Pferd widmen. Heute hatte ich mir vorgenommen Schneewittchen ein wenig Dressur zu reiten. Also machte ich mich auf den Weg zu der Wiese, auf der sie mit ein paar anderen Pferden zusammen genüsslich die letzten Grasbüschel vor dem Winter mampfte. Als Snow mich sah, riss sie sich von ihrem Futter los und kam auf mich zu getrottet. In ihrem buschigen Schopf hingen noch ein paar Heuhalme vom Frühstück und dass Fell war von einigen Schlammflecken übersäht. Bevor wir mit dem Training starten konnten, würde ich wohl erst einmal eine große Putzaktion starten müssen. Also band ich sie draußen am Putzplatz an und schrubbte als Erstes mit dem Striegel den ganzen Dreck weg. Anschließend machte ich mich an die Feinheiten, indem ich den Staub mit der Kardätsche wegbürstete und mit einem Lammfellhandschuh darüber wischte, sodass auch ihre weißen Flecken glänzten. Zum Schluss flocht ich ihr noch einen spanischen Zopf und schon waren wir fertig fürs Dressurtraining. Als wir die Halle betraten, war gerade Roisin, eine neue Pferdepflegerin auf Tsubasa, damit beschäftigt ihren schwarzen Hannoveraner Rococo nach der Arbeit abzureiten. Nachdem ich die beiden begrüßt hatte, stieg ich in den Sattel und begann Schneewittchen aufzuwärmen. Zuerst ritt ich ganze Bahn und Zirkel, nach ein paar Handwechseln Schlangenlinien mit großen Bögen und schließlich ein wenig Schenkelweichen. Snow gab sich viel Mühe, aber es fiel ihr ein wenig schwer, da wir schon lange nicht mehr trainiert hatten. Jedoch hatten wir beide Spaß und dass war schließlich alles was zählte. Dann trabte ich an und ritt fleißig vorwärts. Nach ein paar Zirkeln begann die Stute, ein wenig nachzulassen und abzuschauben. Mittlerweile war Roisin fertig und verabschiedete sich. Nun hatte ich die ganze Halle für mich allein und nutze die Gelegenheit für einen Galopp. In typischer Tinkermanier fegten wir durch die Halle und ließen den Boden beben. Es war das schönste was es gab! Nun gab Schneewittchen auch den Rücken her, sodass ich sie ins vorwärts-abwärts schickte. Nach einer kurzen Schrittpause begann die Arbeitsphase. Heute wollte ich ein wenig die Versammlung üben. Also ritt ich erst fleißig vorwärts und versammelte sie anschließend. Dann folgte das selbe im Galopp. Am Ende des Trainings war ich stolz auf mich und mein Pferd, weshalb ich Snow auch wieder auf die Koppel stellte, nachdem ich sie mit ein paar wohlverdienten Karotten verwöhnt hatte. Nun wahr es schon 17 Uhr und es begann zu dämmern. Da Lucy und ich ausgemacht hatten, abends gemeinsam zu kochen und anschließend einen Film zu schauen, machte ich mich auf zu meinem Rad, stellte das Licht an und trat kräftig in die Pedale. Der eisige Fahrtwind bließ mir erbarmungslos ins Gesicht und trieb mir die Tränen in die Augen, aber ich beeilte mich wegen der Kälte, um schnell nach Hause zu kommen. Mit eisigen Fingern schloss ich die Haustür auf und stürzte ins Warme. Das war doch schon mal viel besser hier drinnen! Lucy war gerade mit Telefonieren beschäftigt, sodass ich genügend Zeit hatte, aus Schuhen und Winterjacke zu schlüpfen, sowie meine Stallklamotten gegen mein bewährts Gammeloutfit in Jogginghosen und Schlabbershirt zu tauschen. Als ich die Küche betrat, war Lucy fertig mit ihrem Gespräch und machte gerade das Radio an. " Hallo Sam!", begrüßte sie mich. " Alles klar?" " Ja, alles gut.", antwortete ich. " Und bei dir?" " Auch", meinte Lucy. " Ich hab grad mit meiner Familie telefoniert. Alles ist in Ordnung. Es gibt grad bloß ziemlich viel zu tun, aber ich besuche sie ja oft und helfe wo ich kann." Ich nickte, aber merkte das Lucy das Thema wechseln wollte. Vielleicht würde sie mir ein andermal mehr erzählen. Doch jetzt stand ersteinmal der Mädelsabend an. " Also fangen wir an zu kochen?", schlug ich vor. " Spaghetti mit Tomatensoße und Salat?", erwiderte Lucy, da sie wusste, dass dies unser Standard-Mädelsabend-Gericht war. Als erstes schmissen wir eine Packung Vollkorn Spaghetti in den Kochtopf, dann machten wir uns an den Salat. Lucy kümmerte sich um den Salatkopf, während ich Zwiebeln und Tomaten schnitt. Anschließend brieten wir noch ein paar Toastbrotstücke vom Frühstück zu Croutons in der Pfanne, während wir über die neuesten Filme diskutierten oder pläne für eine Shoppingtour schmiedeten. Schließlich fehlte nurnoch die Tomatensoße. Außnahmsweise aßen wir im Wohnzimmer auf der Couch, aber heute war das schließlich auch erlaubt. Während Lucy unser Essen auf den Wohnzimmertisch stellte und uns etwas zu trinken einschank, legte ich unsere Lieblingsdvd " Beautiful Creatures" ein. Das Essen schmeckte gut und der Film war immer noch schön, obwohl wir ihn schon dreimal gesehen hatten. Danach machten wir uns an den Abwasch. " Dieser Film ist einfach immer wieder toll, oder?", fragte Lucy. " Und es war voll romantisch!" Ich stimmte ihr zu und reichte ihr ein Handtuch. " Apropos! Hab ich die kleine Samantha vielleicht letztens beim Ausreiten mit dem neuen Cowboy gesehen?", fragte mich mein Freundin mit dem Erzähl-mir-alles-Blick. " Kann sein...", antwortete ich zögerlich und machte mich auf ein Verhör wie in Navy CIS bereit. " Kann sein?!? Ist das dein Ernst? Könntest du da bitte ein bischen genauer werden?" Sie sah mich vorwurfsvoll an und ich setzte meinen unschuldigen Welpenblick auf. " Da brauchst du garnicht so zu schauen! Nun sag schon! Wie heisst er? Wie sieht er aus? Ist er nett? Und ganz wichtig: Ist er heiß?", quetschte sie mich aus und bewarf mich mit ihrem Handtuch. Seufzend gab ich ihr das Handtuch mit einem nassen Teller zurück und begann zu erzählen: " Naja, keine Ahnung.... Vielleicht?" Lucy warf mir einen bösen Blick zu und ich legte das abgespülte Messer aus meiner Hand und gab ihr stattdessen sciherheitshalber einen Becher zum Abtrocknen. " Schon gut!", beschwichtigte ich sie. " Also: Er heisst Jack und ist vor kurzem von Amerika zu seinem Onkel hier in der Nähe gezogen und hat sein Pferd bei uns im Stall stehen." Lucy war noch nicht zufrieden. Deshalb fuhr ich fort: " Ich hab ihn beim Ausreiten am See getroffen. Und dann sind wir zusammen heimgeritten. Nichts weiter." " Soso, nichts weiter...", forschte Lucy weiter." Und wie sieht er aus?" " Er hat schwarze Haare, blaue Augen...", informierte ich sie weiter. " Geht´s bischen genauer?", quengelte Lucy weiter. " Vielleicht ähnelt er ein wenig Damon Salvatore aus " Vampire Diaries"... Keine Ahnung...", meinte ich und entschied mich, dass meine Mitbewohnerin sich soweit beruhigt hatte, sodass ich ihr wieder ein Messer zum Abtrocknen geben konnte. " Das sagt ja wohl alles!", stellte Lucy fest. Fragend sah ich sie an. " Du vergötterst Damon Salvtore! Was meinst du, stehst du auch auf Jack?" " Keine Ahnung, Lucy! Ich kenn ihn doch noch gar nicht so richtig..." " Dann lernst du ihn eben kennen!", beschloss Lucy. Nachdem wir das Geschirr aufgeräumt hatten, gingen wir schließlich zu Bett. " Gute Nacht, Sam!", flüsterte Lucy. " Schlaf schön!", antwortete ich. Ob Lucy wohl vorhin recht gehabt hatte? -----------------------------------------------
Hallo :) Ich bin wieder zurück :) Tut mir leid, dass ich so lang nichts gepostet hab, aber es gab so viel bei meinem echten Pferd zu tun... Nina hat gesagt, ich kann einfach im September wieder einsteigen. Danke nochmal :* Auf jeden Fall ist hier mein Beri :) Schicksal gabs keins, Aufgabe ist drin :) Ich war mir sehr unsicher, wie ich das mit Jack schreiben soll, aber ich habs einfach mal versucht.. So richtig zufrieden bin ich noch nicht, aber wahrscheinlich muss ich erst wieder ins Schreiben reinkommen. Das Bild unten hab ich heut früh selbst gemacht :) Viel Spaß beim Lesen :) ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Bericht September
„ Guten Morgen Hofling, es ist 6.30 Uhr und ihr hört Radio Galaxy- nur die beste, neue Musik. Ich bin Katie und das sind eure Nachrichten!“, schallte es aus dem Radio. Gerade stand ich in der Küche und bereitete alles für heute vor. Geplant war nämlich ein Ausritt im Sonnenaufgang. Ganz allein wollte ich mit Schneewittchen die vom Tau feuchten Wiesen durchstreifen und der Sonne entgegenreiten. Von so etwas hatte ich schon immer geträumt. Also stopfte ich nun die Thermoskanne voll mit heißem Kakao zusammen mit ein paar Marmeladenbrötchen in meine Tasche zu all den anderen Dingen, die ich schon gestern vorbereitet hatte. Als ich ein wenig später die Haustür hinter mir zuzog, atmete ich einmal tief die kühle Morgenluft ein bevor ich mich auf mein klappriges Fahrrad schwang und zum Stall fuhr. Was für ein schöner Tag! Schneewittchen sah mich verwundert an, als ich schon so früh vor ihrer Box auftauchte. „ Ist schon gut Süße, wir machen nur einen Ausritt“, erklärte ich ihr. Ich beeilte mich mit dem Putzen und Satteln, um möglichst früh zu starten. Wie ich mich schon auf das Gelände freute! Als Schneewittchen merkte, dass es raus ging, brummelte sie zufrieden vor sich hin. Zuerst zockelten wir gemütlich eine ruhige Strasse entlang, dann bogen wir rechts ab. Dieser Weg führte zu einem See, der im Morgengrauen besonders schön anzusehen war. Es war dieselbe Strecke, die wir auch bei unserem ersten Spaziergang gegangen waren. Als nächstes passierten wir einen Schotterhaufen, den Snow neugierig betrachtete, aber brav daran vorbei ging. Schließlich mussten wir noch über eine Brücke, um unser Ziel zu erreichen. Nun waren die Wege auch zum Traben geeignet und ich trieb sie vorwärts, sodass sie in einen flotten, aber lockeren Trab fiel. Mittlerweile lugten schon die ersten Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen hervor und ließen die Tautropfen auf den Blättern wie Diamanten glänzen. Ich liebte es, zusammen mit Schneewittchen in der Natur zu reiten, vor allem an einem so schönen Morgen wie diesem. Nach dem Spielplatz für die Dorfkinder wagten wir auch einen flotten Galopp über eine grüne Wiese. Schneewittchen schwebte förmlich über das Gras und genoss diesen Ausritt sichtlich. Dann parierte ich sie durch zum Schritt, um ihr eine Verschnaufspause zu geben. Und dann waren wir angekommen. Vor uns erstreckte sich der große See und manchmal lugte unter den weißen Nebelschwaden das eisblaue Wasser hervor. Es war so ein wunderschöner Anblick. Um den See herum wucherte das grüne Schilfgras empor und reckte sich den ersten Sonnenstrahlen entgegen, als wolle es den neuen Tag willkommen heißen. Und ich durfte diesen Augenblick ganz allein mit meinem Pferd genießen. Ich beschloss anzusteigen und Schneewittchen abzusatteln, damit auch sie diesen Moment vollkommen genießen konnte. Ich legte ihr noch ein Knotenhalfter um und ließ ihr dann mehr Freiraum, sodass sie bei mir grasen konnte. Ich selbst lehnte mich gegen einen Felsen in der Nähe, schloss die Augen und drehte mein Gesicht zur Sonne. Ich trank ein paar Schlucke von dem Kakao um mich zu wärmen. Gab es etwas Schöneres im Leben? Nein, beschloss ich und hing ein wenig meinen Gedanken nach. Ein paar Minuten später öffnete ich die Augen und merkte, dass Snow gespannt zu den Bäumen hinter dem See blickte. „ Was ist denn los?“, fragte ich und sah ebenfalls zu dem Wäldchen hinüber. Zuerst konnte ich nichts erkennen, doch dann trat eine Gestalt aus dem Nebel hervor. Wer war noch hier? Ich hatte doch niemanden bemerkt, als wir hergeritten waren. Die Gestalt kam näher und nun konnte ich mehr erkennen. Es war ein Reiter! Nun hatte auch er uns gesehen und grüßte uns. Ich grüßte zögernd zurück. Wer auch immer das war, ich kannte ihn nicht. Seltsam, denn Tsubasa war der einzige Stall weit und breit. Und da kannte ich mittlerweile jeden. Der Reiter kam näher und lenkte sein Pferd zu uns. Ich bemerkte an der Ausrüstung seines schwarzen Pferdes, dass er ein Westernreiter war. Er selbst trug Jeans und ein weißes T-Shirt. Nein, er kam mir wirklich nicht bekannt vor. Jetzt stand er mit seinem Quarter Horse direkt vor uns. Es war ein sehr schönes Pferd und es musterte Schneewittchen interessiert. Wie ich nun feststellen musste, sah der Reiter ebenfalls gut aus. Er trug leicht zerzaustes, schwarzes Haar und hatte leuchtend, eisblaue Augen. Außerdem sah er wegen seiner Muskeln sehr sportlich aus. „ Guten Morgen, Lady“, grüßte er mit amerikanischem Akzent und einem verschmitzten Lächeln. „ Was machen Sie denn schon so früh hier draußen?“ Ich versuchte, mit einen einigermaßen sinnvollen deutschen Satz zu antworten, doch ich brachte nur ein wirres Gestammel zustande. Was war denn mit mir los? Hielt mich denn jetzt schon so ein komischer Cowboy davon ab, eine vernünftige Antwort zu geben? „ Ähm, ich...wollte ausreiten...“, brachte ich schließlich hervor. Wie peinlich! Vermutlich hielt er mich jetzt für völlig unzurechnungsfähig. Na tol! Nach einer kurzen Pause, hatte ich mich wieder einigermaßen gefasst und erinnerte mich wieder an die höflichen Umgangsformen. „ Ich bin Samantha“, stellte ich mich schließlich vor und zeigte dann auf mein Pferd: „Und das ist Schneewittchen.“ „Ich bin Jack.“, antwortete er. „ Mein Pferd heißt Moonfire.“ „ Das ist ein schöner Name“, erwiderte ich. „ Darf ich fragen, aus welchem Stall Sie kommen?“ „ Sag ruhig Du zu mir. So alt bin ich nun auch wieder nicht“, meinte er grinsend. Wie alt er wohl sein mochte? Anfang oder Mitte zwanzig? Dann fuhr er fort: „ Ich bin seit gestern Abend im Stall Tsubasa“, erklärte mir Jack. „ Wirklich? Da kommen wir auch her!“ „ Wollen wir vielleicht zusammen zurückreiten?“, fragte mich Jack. Jede einzelne Faser meines Körpers schrie laut Ja. Doch ich riss mich zusammen und versuchte gelassen zu antworten: „ Klar, warum nicht?“ Jack nickte mir lächelnd zu. Ich sattelte Snow und schwang mich in den Sattel. Eine Weile ritten wir im Schritt nebeneinander her und hielten Smalltalk. Wir stellten fest, dass wir beide aus Amerika kamen und diskutierten über die schönsten Orte. Jack erzählte, dass er Nina und Julia wegen seinem Onkel schon von früher kannte, da sie sich manchmal auf Turnieren getroffen hatten. Sein Onkel war ein pensionierter Westerntrainer, der selbst schon viele Turniere gewonnen hatte und sogar Richter war. Er wohnte bei ihm in einer Einliegerwohnung am Rande von Hoflingen. Während ich mit Jack sprach, hörte ich interessiert zu und merkte ich gar nicht wie die Zeit verflog. Als wir den Hof erreichten war die Sonne schon aufgegangen und es herrschte Betrieb im Stall. Jack verabschiedete sich nun, da er noch etwas mit den Hofbesitzern besprechen musste. Ich blickte ihm noch eine Weile hinterher und brachte dann Schneewittchen wieder auf die Koppel.
Nina hatte mich gebeten noch Cosplay, eines der Turnierpferde von Tsubasa, zu beschäftigen, da sie im Moment viel zu tun hatte und der Fuchs schon ziemlich Muskeln abgebaut hatte. Also holte ich ihn aus seiner Box und begann ihn zu putzen. Cosplay war ein sehr schönes Pferd, er war groß, gut gebaut und sein Fell glänzte in der Sonne rötlich. Zuerst betrachtete er mich noch misstrauisch, aber bald entspannte er sich, als er merkte, dass von mir keine Gefahr ausging. Nachdem ich ihn für das Training vorbereitet hatte, beschloss ich, ihn erst einmal zu longieren. Schließlich hatte schon lange keiner mehr mit ihm gearbeitet. Der Fuchs freute sich sehr, endlich wieder arbeiten zu dürfen und gab sich Mühe, alle meine Anweisungen zu befolgen. Und so sehr ich auch meinen Tinker zu schätzen wusste, geriet ich bei seinen Gängen ins Schwärmen. Er schwebte elegant wie ein Tänzer über den Hallenboden und ich fragte mich, wie er wohl zu reiten sein würde. Also stellte ich meine Steigbügel ein und versuchte aufzusteigen. Doch das war schwieriger als Gedacht, schließlich war Cosplay um einiges größer als mein Schneewittchen. Mithilfe eines Stuhls schaffte ich es dann doch, mich mehr oder weniger elegant in den Sattel zu schwingen. Es war zwar ungewohnt auf dem Fuchs zu reiten, aber es machte Spaß. Auch wenn er noch nicht so lange geritten wurde, lief er schon sehr flüssig und war gut an der Hand. Als wir gerade die Lösungsphase beendet hatten, erschien Nina an der Bande. „ Na das sieht ja schon echt super aus!“, lobte sie. „ Danke!“, antwortete ich. „ Er ist toll zu reiten.“ Nina nickte: „ Vielen Dank, dass du mit ihm trainierst. Er stand schon viel zu lange, wo er doch so talentiert ist.“ Dann sah sie uns noch eine Weile zu und verschwand in Richtung Stall. Da ich Cosplay nicht überfordern und für seine gute Mitarbeit belohnen wollte, beendete ich das Training und machte mich auf den Weg nach Hause, nachdem ich ihn versorgt hatte. Dort angekommen machte ich es mir mit dem Rest des Kakaos vor dem Fernseher gemütlich und sah mir einen alten Westernstreifen an. Nachts träumte ich von einer Szene aus dem Film. Doch statt den zwei Cowboys, ritten Jack und ich der Sonne entgegen... [[File:IMG_2789.JPG|none|900px|900px]]