Lucy » Nr. 12 - Schritte zurück in die Vergangenheit

Tsubasa-Stables Forum � � Lucy � Nr. 12 - Schritte zurück in die Vergangenheit

Seite 1 von 2 � Seite 1 2 Seite �

Themen-Einstellungen

Thema drucken

Bereich wechseln

Allgemein Tsubasa-Stables Vorstellung Abwesenheit Fragen Awardvergabe Reitverein Turniere Aufgabe Schicksal Anzeigen Laberkasten Spiele Umfragen Pferdeumfragen Rollenspiele Rollenspiele auf dem Hof Sonstige Rollenspiele Kummerkasten allgemeine Informationen Punkte/Level aufstieg Berichte zum Bewerten Julia Nina Davina Training Ayaka Training Lucy Training Judith Training Cora Training Vivi Training Lilly Training Catrice Training Annabella Training Lisa Training Fiona Training Jessica Training Philomena Training Evelyn Training Carrie Sora Training Cindy Training Amy Training Lena Training Lelya Training Lilly Training Sophie Training Aceyla Training Pferdepfleger Reitlehrer Reitstunden Sattler Bereiter Turnierreiter Pferdefriseur Erste-Hilfe-Tierarzt Journalist Steckbriefschreiber Gel�ndedienst Futterdienst Hundesitter Reperateur Berichte Bewerter Reitladen Davina�s Westernst�bchen Unterricht Reiseb�ro EASY TRAVEL Buchungen und Anfragen Tierschutzbund PH�NIX Pferde An- und Verkauf Haustier An- und Verkauf Bankkredite Versicherungsvertr�ge Anderes Archiv Beendete Reitstunden Papierkorb

#1 | Nr. 12 - Schritte zurück in die Vergangenheit datum

30.12.2012 13:26

Schicksale und so weiter ist nicht drin... Passt irgendwie gerade nicht. ;)

Schritte zurück in die Vergangenheit

Ganz langsam setzte ich mich auf. Dieses Mal brauchte ich nicht erst Cate anzurufen um zu merken, dass ich nicht geträumt habe. Alles war wahr, denn sonst würde der schwere Gips nicht rund um mein rechtes Bein sein... Etwas mühsam stand ich auf und machte einige wackelige Schritte auf meinen Krücken. Zoey meine neune Hündin verfolgte mich gerade. Ich ging mit ihr hinüber, wo ich ihr den Futternapf füllt. Gierig schlang es Zoey hinunter. Doch ich gab ihr nicht mehr, obwohl sie darum bettelte. Sie war zwar immer noch etwas unterernährt, aber mehr auf einmal würde sie nicht vertragen. Ich setzte mich an den Küchentisch und angelte mir aus dem Kühlschrank den Fruchtsaft. Im stehen konnte ich die Tür nur sehr sehr schlecht öffnen. Ich hatte gerade mein Glas ausgetrunken und Zoey lag zusammengerollt unter dem Tisch, als Lily verschlafen die Küche betrat.
�Morgen.� Begrüsste ich sie.
�Hey.� Antwortete sie mir.
Wir beide waren etwas Wortkarg, denn wir wussten, dass der Abschied näherte. Lily hatte ein Haus geerbt, welches in Hofling lag. Es war natürlich logisch das sie gerne umziehen wollte. Es war für mich schon der 2. Abschied. Erst musste ich mich von Roisin verabschieden und jetzt in so kurzer Zeit auch noch von Lily. Ich mochte Veränderungen nicht, besonders keine negativen � von denen gab es in meinem doch eher kurzen Leben bis jetzt leider viel zu viele... Wir sahen uns an und in diesem Moment sagte ein Blick mehr als Tausend Worte.
�Du kannst mich ja einmal besuchen kommen in meinem neune Haus.� Meinte Lily leise.
�Ja.� Ich nickte und dann streckte ich meine Arme ihr entgegen, aufstehen konnte ich nicht sehr gut. Lily machte einen Schritt auf mich zu und wir umarmten uns. Beide viel es ziemlich schwer. Mit den Worten �Ich pack noch schnell die letzten Sachen ein.� Verschwand Lily aus der Küche. Ich kraulte Zoey hinter den Ohren. Ich brauchte dringen neue Sachen für sie. Cate und Dad waren so lieb und haben mir versprochen heute mit mir einkaufen zu gehen. Mit ihrer Hilfe war es wesentlich einfacher. Mein Handy piepste. Ich zog das Teil aus meiner Hosentasche. Es war bereits 9:03. Ich sah, dass ich eine neue Nachricht von Davina hatte:
Habe deine beiden Stuten mit Milford zusammen hinausgebracht. Hoffe das ist gut so. Nina bringt alle dann gegen den Abend wieder rein. Lg Davi
Ich schrieb zurück: Viel Dank, das ist super! Lg Lucy
Dann stand ich auf verschwand im Bad um meine Haaren � welche am Morgen jeweils katastrophal sind � mindestens etwas zu bändigen. Nach 10 Minuten Arbeit konnte ich mich sehen lassen. Ich trug die Haare im Nacken zu einem Zopf geflochten. Meine blauen Augen und meine braunblonden Haare passten einfach perfekt zum Pulli den ich trug. Naja zumindest fand ICH das. Und dann war auch schon Zeit um mich und Zoey fertig zu machen. Ich zog die Schuhe an, Zoey das Halsband und die Leine an und öffnete die Tür. Im selben Moment für Dad und Cate mit dem Gestüt Silvermoon Jeep vor. Ich schloss die Tür hinter mir und ging zu ihnen hinüber. Cate half mir Zoey ins Auto zu laden und dann ging es schon los. Wir fuhren in die Stadt rein. Da gerade Weihnachtsmarkt war, beschlossen wir noch da durch zu laufen. Cate erzählte mir, dass es da immer wieder Schnäppchen hatte. Und tatsächlich ich fand so einiges recht günstig für Zoey: ein Fressnapf, eine Marke bei der ich ihr Name und meine Handynummer eingravieren liess, ein Tennisball zum spielen, eine Decke für den Stall wenn ich Zoey mit nahem und ein dicke Liegekissen für Zuhause. Eine Lederleine und eine Lederhalsband fand ich dann noch im Tierladen. Auf dem Markt fand ich auch noch allerlei Zeugs für mich. Es war wirklich sehr günstig und ich war schon lange nicht mehr shoppen. Schon lange wollte ich endlich meinen Kleiderschrank auffüllen, doch immer kam was dazwischen. Doch heute war das nicht der Fall und so kaufte ich mir eine grosse Menge zusammen. Voll beladen mit vielen Tüten gingen wir wieder zurück zu Dad�s Auto. Leider hatte ich noch ein Arzttermin�
Zusammen mit meinem Dad ging ich hinein. Cate und Zoey warteten draussen auf uns. Es wir das kalte und weisse Spital betraten, musste ich mit mir stark kämpfen, damit ich nicht losheulte. Besonders das auf der ganzen Welt fast gleiche Wartzimmer erinnerte mich einfach zu stark an Mom� 4 Tage hatte sie nach ihrem Unfall in so einem Gebäude noch verbracht, 4 Tage in denen ich jede mögliche Minute neben ihr am Bett verbracht hatte, 4 Tage in denen ich noch Hoffnung hatte. Doch sie war nicht wieder aufgewacht, stattessen war sie von der Erde verschwunden� für immer� Ich wischte mir schnell unauffällig die grosse Träne weg, die über meine Backe kullerte. Doch Tim hatte es gesehen, tröstend legte er den Arm um meine Schultern und zog mich an sich.
�Hast du Angst?�
�Nein.� ich schüttelte den Kopf. �Es ist nur� ich vermisse Mom so sehr.�
Mein Dad nickte, wirkte aber etwas verletzt. Aber er wusste ja nicht, das ich mit diesem Satz nicht ihn treffen wollte, ich hätte sie jetzt nicht lieber hier neben mir, sondern das mich die Vergangenheit, die ich vergessen wollte, wieder einholte. Doch ich würde sie wohl nie abschütteln können, egal wie weit ich von London weg war, egal wie grosse Schutzmauern ich mir aufbaute. Das Leben warf mich immer wieder zu Boden und erinnerte mich an die schlimme Zeit. Doch ich wusste, dass ich wieder aufstehen musste. Jedes einzelne Mal. Sitzen bleiben wäre feige, würde nur zur endgültigen Niederlage führen.
�Dad�� sagte ich mit einer schwachen Stimme. Tim drehte sich zu mir um und sah mich fragend an.
�Dad� Ich bin sehr froh, dass du hier bist. Du bedeutest mir wirklich sehr viel.�
�Du mir auch, Lucy. Ihr beide.� Meinte Dad und strich mir über die Haare.
�Ja.. Vorher musste ich nur gerade an Mom denken, als sie im Spital lag.� Ich blickte auf den Boden.
�Ach Lucy� Ich wäre da gerne bei dir gewesen, das mit dir durch gemacht, aber mich hat niemand informiert. Ich wär ins nächste Flugzeuggestiegen und gekommen.�
�Ich nimm es dir nicht übel.� Und dann fragte ich etwas, dass ich ihn schon lange fragen wollte. �Warum bist du nicht zu Mom�s Beerdigung gekommen..?�
Dad sah mich an und dann an mir vorbei aus dem Fenster hinaus. Lange Zeit war er still. Ich dachte schon, dass der nichts mehr sagen würde. Minuten vergingen schweigend.
�Glaub mir, ich wollte nicht, dass alles so kam� Aber manchmal kann man getanes nicht rückgängig machen.� Meinte er zögerlich eher zu sich selbst als zu mir. Ich schwieg, wollte ihn nicht unterbrachen. Ich wusste, dass wahrscheinlich noch mehr kommen würde. Und tatsächlich redete Dad dann weiter: �Es ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht an dich und Nataly dachte. Ich habe dir viele Briefe geschrieben und Pakete gesendet mit Geschenke für dich. Doch nie bekam ich eine Antwort. Als du ungefähr 8 Jahre alt warst, bekam ich eine Zeichnung von dir. Erinnerst du dich? Darauf stand in grossen Buchstaben �For Dad�. Als ich das sah war für mich klar, dass ich für dich existierte. Ich liess alles stehen und liegen und setzte mich ins nächste Flugzeug. Max schaute zu Cate und dem Hof. Es dauerte nicht lange und ich hatte eure Adresse, doch als ich bei euch klingelte hast nicht du, sondern deine Mutter aufgemacht. Ich stand einfach plötzlich vor Nataly und ich wusste nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte. Wir schwiegen beide. Irgendwann fragte ich nach dir. Sie antwortete mir, dass du nicht da seist. Ich kam insgesamt noch 5 Mal in den nächsten 2 Tagen, doch nie konnte ich dich sehen. Als mir klar wurde, dass alles nichts nützte, buchte ich einen Heimflug. Doch bevor ich endgültig heimflog, kam ich noch ein letztes Mal. Wieder macht Nataly die Tür auf, doch dieses Mal war auch noch ihr Vater da, Colin.� Als Dad mein Grossvater erwähnte, gab es einen Stich in mein Herz. Auch ihn vermisste ich sehr. Colin erkannte mich, sagte jedoch nicht viel. Dieses Mal konnte mich Nataly nicht wieder so unfreundlich abwimmeln. Sie seufzte und rief nach dir, doch du schriest, dass sie es vergessen könne, dass du kommst. Ich stand im Eingang, sah die Zimmertür, die mit den Buchstaben L-U-C-Y verziert waren und hatte weiche Knie. Doch du hast dich geweigert. Irgendwann ging Colin zu dir rein. Er redete mit dir doch du schriest �Ich habe nur eine Mom und kein Dad.� und dann �Nein ich komme nicht mit dir raus auch wenn es wichtig ist. Ich bleibe hier drin bis Mom es mir erlaubt.� Colin sah mich traurig an, zuckte mit den Schultern. Als ich schon lange wieder daheim war, erfuhr ich von ihm, dass er dir immer mal wieder von mir erzählte und dass du bei ihm diese Zeichnung gemalt hast und dass er sie mir gesendet hat. Sie hängt immer noch in meinem Büro. Er wollte Nataly nicht in den Rücken fallen und so konnte ich dich auch nicht besuchen, wenn du bei ihm warst. Aber immer im neuen Jahr kam ein dicker Umschlag aus England mit Fotos von dir und Texten. Ich wartete wie ein ungeduldiges Kind darauf� Doch ich konnte nicht vergessen, was du gesagt hast. Nie.�
Ich sah Dad von hinten an und stellte mich neben ihn. �Das musst du nicht persönlich nehmen, ich war da noch klein und hab das nicht so gemeint�� versuchte ich ihn aufzumuntern.
Dad drehte sich ein kleines bisschen vom Fenster weg in meine Richtung. Ich konnte einen schnellen Blick auf sein Gesicht werfen. Tränen liefen im die Wange runter, dennoch schmunzelte er nun und sagte: �Das weiss ich, Lucy. Colin hat mir das gesagt. Es war einer von deinen berühmten Ich-komme-erst-wieder-aus-meinem-Zimmer-wenn-ich-reiten-darf-Tagen. Erinnerst du dich noch an die? Sie dauerten an bis du mit 11 reiten lernen durftest.� Er lächelte mich an. �Ja und wie, sie dauerten bis zu dem für mich besonderen Tag. Ich kann diesen Tag nicht vergessen, als Colin mich einfach mit zum Hof nahm mit den Worten: Deine Mutter darf aber nichts davon erfahren.�
�Ja, ich steckte dahinter. Colin konnte und wollte wegen seiner Tochter nicht, dass ich dich sah. Ich kann das schon verstehen, Nataly war schliesslich seine Tochter. Aber das hat er für mich getan.�
�Danke.�
�Gern geschehen, Cate konnte ja auch den ganzen Tag lang reiten� Das war das mindeste was ich für dich tun konnte.�
Ich war überrascht von dem, was ich da erfuhr. Ich zog ein Taschentuch aus meiner Hosentasche und gab es meinem Vater. Er wischte sich die Tränen weg. Ich drückte ihn an mich. �Jetzt haben wir uns ja gefunden.� meinte ich �Ja... Und ich denke, dass du jetzt auch verstehen kannst warum ich so glücklich war als ich dich sah. Als du sagtest, dass du nicht Cate seist am aller ersten Tag. Es war das beste Geschenk, das du mir machen konntest. Ich werde diesen Tag nie vergessen, der 4. April 2012��
In diesem Moment kam der Arzt und rief mich auf. Obwohl ich sonst Wartezeiten hasste wie die Pest, hätte ich in diesem Moment mir gewünscht sie würde nie zu Ende gehen. Ich hatte noch nicht alles erfahren und ich wusste nicht, wann sich der nächste Mal so ein Moment ergab�

Als ich dann gegen Mittag wieder mit Dad und Cate zu mir Heim fuhr, lagen diverse Untersuchungen hinter mir. Sie hatten ergeben, dass mein Bein doch weniger schlimm verletzt war als vermutet. So würde ich vielleicht schon wieder früher ohne Stöcke gehen können. Ich hoffe es sehr fest. Ich war zwar froh, dass es nichts Schlimmeres war, aber dennoch hasste ich die Krücken jetzt schon. Dad und Cate halfen mir alle meine Einkäufe auszuladen. Meine Kleider versorgte ich in meinem Schrank, Zoey�s Decke legte ich neben das Sofa und ich zog ihr das neue Halsband an. Kurze Zeit später kam Lily wieder. Sie sah mich an und übergab mir ihr Schlüssel.
�Ich sehe dich morgen im Stall.� Meinte sie und drückte mich an sich und streichelte dann Zoey noch kurz.
�Ja bis morgen.� Sagte ich und dann drehte sich Lily auch schon um und ging. Es war für beide einfacher. Dad umsorgte mich gut, wollte mir unbedingt noch etwas kochen. So sassen wir dann kurze Zeit später am Küchentisch und assen Nudel mit Tomatensauce. Danach musste Dad leider wieder gehen, doch Cate beschloss mir noch etwas Gesellschaft zu leisten. So machten wir es uns im Wohnzimmer gemütlich und sahen uns am heiter hellen Tag ein Video an. Es war eine Aufnahme des Duo Divertimento mit dem Programm Plan B. Wir mussten sehr lachen und für einige Augenblicke vergass ich alles was mich belastete: mein Bein, meine Vergangenheit, Tirina und Samantha� einfach alles. Ich war ausgelassen und glücklich. Cate bot sich noch an Madonna für mich zu reiten du so machten wir uns danach mit dem Bus auf zum Gestüt.

Ich sah hinunter in die Halle. Dort ritt Cate Madonna. So sah das aus, wenn ich meine Stute ritt. Ich sass auf der Tribüne und sah den beiden zu. Cate ritt ausgezeichnet, viel besser als ich, aber das machte mir nichts aus. Sie übte mit Madonna ein bisschen Dressur. Madonna machte sehr gut mit, was aber natürlich auch an meiner Zwillingsschwester lag. Nach 20 Minuten betrat auch Julia mit einem Pferd die Halle. Sie ritt genau wie Cate Dressuraufgaben. Ich konnte den beiden lange zusehen. Ich merkte, dass Madonna beim Linksgalopp nicht ganz so flüssig ging wie beim Rechtsgalopp. Sobald ich wieder reiten konnte, würde ich das besonders mit ihr üben. Cate beendete die Lektion indem sie Madonna einige Runden am langen Zügel gehen liess. Dann stand ich von meinem Platz auf, Zoey folgte mir und wir verliessen die Halle. Im Stall begegneten wir Nina.
�Hey Nina.� Begrüssten wir sie.
�Hey ihr beiden.� Grüsste sie zurück. �Cate ich habe dich reiten sehen, hättest du noch Lust eines meiner Springpferde zu reiten?�
�Sorry Nina ich passe. Dad setzt mich auch ständig auf Pferde rauf. Ein andermal gerne, aber nun muss ich heim. Farolina und Carry Me wollen auch noch bewegt werden.�
�Okay.� Sagte sie und war dann schon wieder weg.
Ich ging hinüber ins Reiterstübchen und schnappte mir eine Cola und setzte mich an einen Tisch. Durch ein Fenster konnte ich draussen einige Pferde sehen. Piep Piep!, meldete sich mein Handy. Ich nahm ab.
�Lucy.�
�Hey du. Ich bin�s Chloe.�
�Hallo.�
�Wir dürfen in die Stadt, kommst du mit uns zum Markt?�
�Mmh� Sorry Chloe, ich habe gerade keine Zeit. Weisst du ich war heute lange weg und habe noch einiges zu erledigen.�
�Kannst du nicht wenigstens am Abend in die Disco kommen?�
�Mit den Krücken tanzen, nee.�
�Schade. Na dann halt nicht. Aber melde dich, my sweet.�
�Yes, Yes.�
�Bye�
�Bye Chloe.�
Ich drückte die Aus-Taste. Mein Herz pochte, ich hatte doch soeben meine ABF versetzt! Ich sah hier blöd rum und tat nichts� Doch die Tatsache, dass die St. Claire Schüler nun tun durfte was sie wollten, hielt mich hier. Vielleicht würde Samantha kommen? Ich sass einfach nur da und wartete. Zoey lag bei meinen Füssen und schlief. Sie war zwar oft verspielt, doch ich merkte, dass sie all das neue auch anstrengte und sie deswegen sehr oft müde war. Ich trank einen Schluck Cola aus meinem Glas, als Vivi rein kam.
�Na Lucy, nichts zu tun?�
�Ja.�
�Jetzt kann dich Nina oder Julia nicht einmal zum Ausmisten verdonnern!� meinte Vivi.
Ich lachte. Vivi nahm sich eine Glas Wasser und trank es gierig aus.
�Du hast wohl Durst. Was hast du getan?�
�Heuballen rumgeschleppt.�
�Oh ja, das macht durstig.�
�Ich muss wieder, Orlik wartet darauf noch raus zu kommen.�
�Pass gut auf dich auf Vivi.�
�Mach ich. Tschüss Lucy.� rief Vivi und war wieder verschwunden. Ich blieb mit Zoey zurück. Ich sah draussen Aya mit Nordwind vorbei gehen. Langsam wurde es schon dunkel� Doch dann sah ich sie, respektive nur ihren Schatten. Tirina trabte auf sie zu und wieherte laut. Und dann standen Samantha und Tirina nebeneinander. Ich stand auf stellte mein Glas weg und ging mit Zoey nach draussen. Ich näherte mich langsam dem Tor. Ich hoffte nur, dass Samantha nicht wegrennen würde. Deswegen entschied ich mich in die Offensive zu gehen und begrüsste sie laut. Samantha zuckte zusammen, sah mich an und blickte mir entgegen. Sie machte einen Schritt zurück. In mir stieg Panik auf, diesmal sollte sie bleiben. 2-mal war sie schon von mir davongerannt. Vor dem Lagerhaus und am Abend als ich die komische Situation mit Tirina hatte.
�Samantha, bitte bleib hier. Wenn du willst, kannst du Tirina putzen.�
Da hellte sich ihr Gesicht auf.
�Wirklich?�
�Ja. Du musst aber mitkommen und dir alles selber holen, das kann ich schlecht mir den Krücken.� Samantha drückte Tirina einen Kuss auf die Nüstern und sah mich dann verstohlen an. Ich zeigte ihr, wo sie die Sachen fand und liess sie dann allein mit meiner Stute. Ich vertraute ihr voll und ganz. Es lag an Tirina. Sie vertraute Samantha und deswegen tat ich es auch. Als ich dann nach einiger Zeit wieder kam, war Tirina vollständig geputzt. Ich schlug Samantha vor, dass sie Tirina reiten durfte und da strahlte mein Gegenüber mehr als die Sonne. Ich verliess sie mit den Worten: Sattel findest du in der Sattelkammer, ist alles beschriftet. Kannst entweder draussen auf dem Platz reiten oder drinnen in der Halle.
Mein Instinkt sagte mir, dass es besser war die beiden erst einmal alleine zu lassen und so setzte ich mich schon das 2. Mal ins Reiterstübchen. Lustlos tippte ich auf meinem Handy rum. Ich wollte nicht heimgehen, solange Samantha ritt, es konnte immer etwas passieren. Und vor allem nahm mich die Veränderung von Tirina wunder. Ich war gerade tief in meinen Gedanken versunken, als mein Handy dann schon wieder klingelte.
�Hier Lucy.�
�Hier ist Samantha. Bin ich hier Richtig bei Lucinda Davids?�
�Äh ja� Aber reitest du nicht gerade Tirina?�
�Nein. Ich rufe wegen dem WG-Platz an. Ist der noch frei?�
�Ja klar. Du bist in diesem Fall nicht Samantha von St. Claire?�
�Nein, ich bin Samantha Brooks und habe einen Job auf Tsubasa Stables und suche noch ein Dach über dem Kopf.� Sagte sie lachend. Mir war diese 2. Samantha auf Anhieb sympathisch.
�Wenn du willst, darfst du einziehen. Ich suche noch jemand.�
�Toll. Dann bin ich froh. Wohnst du schon lange da?�
�Es geht, seit April.�
�Kennst du Tsubasa-Stables?�
�Ob ich das kenne? Sicher. Da stehen beine beiden Pferde Madonna und Tirina. Ich arbeite zwar in einem Reisebüro aber hin und wieder helfe ich auf dem Gestüt mit. Meistens im Bereich der Ausbildung.�
�Das heisst, du hast bis jetzt gute Erfahrungen gemacht?�
�Ich würde nicht mehr weg wollen. Tsubasa ist zu meinem Zuhause geworden.�
Samantha lachte.
�Naja ich verstehe mich mit meiner Schwester nicht sonderlich gut und ich möchte einen Neubeginn. Tsubasa ist perfekt! Da kann ich vielleicht auch endlich ein eigenes Pferd habe.� schwärmte Samantha.
�Ja, so fangen wir alle hier an. Und dann waren es plötzlich zwei, drei, vier� Pass bloss auf. Hast du schon mal umgeschaut?�
�Ich war schon mal kurz da, Nina hatte aber leider nicht lage Zeit. Den Job habe ich. Die Pferde habe ich schon im Internet betrachtet. Ich konnte sie dann dort auch real sehen. Ich konnte 2 auch schon reiten.�
�Welche?�
�Schneewittchen und Origami.�
�Schneewittchen kenne ich gut, habe sie eingefahren.�
�Ja sie ist meine Favoritin, aber ich will nichts überstürzen. Nina meint, dass ich mir es gut überlegen soll. Sie ist für mich reserviert bis ich bei ihr anfange.�
�Wann ist das? Also respektive wann willst du einziehen?�
�Mmh� Also ehrlich gesagt, so schnell wie möglich.�
�Das ist kein Problem. Lily ist heute ausgezogen, es ist ab Morgen frei.�
�So schnell grad auch wieder nicht. Kann ich dir das genau Datum noch später geben?�
�Klar.�
�Ich ruf dich morgen oder übermorgen nochmals an Lucinda.�
�Lucy� Mit meinem ganzen Name werde ich so gut wie nie angesprochen.�
�Okay, ich merk es mir. Bis dann Lucy.�
�Tschüss Samantha.�
So schnell ging das, jetzt hatte ich schon wieder eine Mitbewohnerin! Ich sah auf die Uhr, wenn ich Samantha noch reiten sehen wollte musste ich mich beeilen du so machte ich mich auf den Weg. Samantha ritt draussen auf dem Platz. Sie liess Tirina am langen Zügel im Schritt gehen. Meine Stute hatte die Ohren gespitzt, den Kopf gehoben, die Nüstern aufgebläht und ein leuchten in den Augen. Ich trat an den Zaun.
�Na wie ist gelaufen?� fragte ich
�Super. Vielen Danke Lucy. Es tat gut einmal wieder im Sattel zu sitzen.� Erklärte Samantha während sie vom Rücken runtersprang.
�Kann ich mir vorstellen� meinte ich.
Samantha führte die Stute raus.
�Kommt sie wieder auf die Weide?�
�Nein, Madonna und die andern sind schon im Stall. Ich zeig dir ihre Box.�
�Ist gut. Tirina schwitzt nicht mehr, habe sie trocken geritten. Braucht sie eine Decke?�
�Ja, sie häng bei ihrer Box.�
Eine Weile gingen wir schweigend nebeneinander her. Doch dann fragte Samantha:
�Du Lucy, machst du das immer fremde auf deinen Pferden ohne Aufsicht reiten zu lassen�?�
�Nein, es war das erst mal. Aber Tirina vertraut dir, also tat ich das auch.�
�Wie meinst du das?�
�Na sonst ist Tirina ganz anders wenn du nicht bei ihr bist. So ohne Lebenswille, ganz Lustlos, sie lässt einfach alles mit sich geschehen ohne etwas dagegen zu unterehmen, das macht mir manchmal auch etwas Agst� Es ist bei allen Personen so auch bei mir. Bei dir ist sie anders, das heisst du kannst super mit ihr umgehen. Ich hatte kein bisschen Zweifel.�
�Ich kenne sie auch schon lange, vielleicht deswegen�� Samantha biss sich auf die Lippen und ich sah sie fragend an und da begann sie zu erzählen:
Ich kenne sie schon sehr lange, schon seit sie geboren wurde. Cornelia, das ist die Mutter von Tirina, stand bei uns auf dem Hof. Meine Mutter und ich wohnten auf einem kleinen Hof. Wir hatten 12 grosse Boxen mit Paddock, 2 grosse Weiden und einen kleinen Reitplatz. Wir hatten selber 5 Pferde, die andern Boxen vermieteten wir und so kam zusätzlich noch etwas Geld rein. Meine Mutter besass Cornelia, Shining Star eine Araberstute und Far Away ein Araberwallach und Ginger ein deutsches Reitpony. Ich ritt alle 4. Cornelia war das aller erste Pferd meiner Mutter und sie liebte sie über alles. Wir liessen die hübsche Shirestute von See level decken. Der Hengst gehörte einer Bekannten meiner Mutter, sie hatte den ganzen Stall voll Shire Horses. Ich war bei Tirinas Geburt dabei, sie hatte den Charakter von ihrer Mutter geerbt und den Körperbau ihres Vaters, das einzige was nicht passte war die schräge Blesse, aber das machte sie auch irgendwie einzigartig� Bis sie 2 Jahre alt war, konnte sie ungestört bei uns aufwachsen, aber dann verlor meine Mutter ihr Job. Das war schon einige Male passiert, aber nach nur wenigen Wochen hatte sie wieder einen. Aber als nach 3 Monaten immer noch nichts Neues in Sicht war, mussten wir von unserem Hof weg. Alles wurde zu teuer. Und da wir dann auch noch das Geld der Einsteller nichtmehr bekamen wenn wir den Hof nicht mehr haben, konnten wir unmöglich 5 Pferde finanzieren. Für Ginger fand meine Mutter schnell einen Platz. Das Mädchen, welches sie 3 mal pro Woche ritt, übernahm sie. Far Away und Shining Star war aber deutlich schwieriger zu platzieren und meine Mutter wollte die beiden an nur wirklich gute Orte geben. Und als wir schon dachten, dass wir sie nun dem Tierschutz übergeben müssten, ergab sich wieder eine Lösung. Das Ehepaar, welches unsern Hof übernahm, wollte daraus eine kleine privat Reitschule machen. Sie behielten die beiden. Far und Shining sind heute noch da und haben es gut. Sie werden nicht übermässig im Unterricht eingesetzt und werden Pferdegerecht gehalten. Meine Mutter fand anschliessend einen Job. Er brachte zwar etwas Geld ein, jedoch nicht wahnsinnig viel und so stand sie vor der Wahl Cornelia oder Tirina weg zu geben. Sie gab ihre Stute Cornelia weg, damit ich meine behalten konnte. Als wir sie zu ihrem neuen Zuhause brachten, weinte sie nur noch� Ich hatte in dieser Zeit alles versucht, damit wir beide behalten konnten, denn genau so sehr wie ich an Tirina hing, hing sie an Cornelia. Doch schon bald wurde meiner Mutter einen besseren Job angeboten, jedoch weit weg. So kam ich zu meiner Tante und Onkel. Sie hatten in ihrem Haus eine kleine 2 Zimmerwohnung, die sie vermieteten. Da wohnten wir beide zusammen. Unter der Woche kümmerten sich meine Tante und mein Onkel um mich. Alles war neu, aber mein Anker war Tirina, die bei einem Bauer untergestellt war. Meine ganze Freizeit verbrachte ich bei ihr. Doch das Schicksal schlug nochmals zu. Die Firma, bei der meine Mutter arbeitete machte Konkurs. Wir hatten kaum genug Geld für alles Nötige und so war es uns unmöglich Tirina zu behalten. Wir verkauften sie an den Hof wo ihr Vater stand. Damals war sie 3 und ich hatte gerade damit begonnen sie an Sattel und Zaumzeug zu gewöhnen� Seit da habe ich sie nie mehr wieder gesehen.
Samantha verstummte, strich Tirina über die schräge Blesse. Nicht nur das ist an ihr einzigartig, fuhr sie fort, sondern alles, ihr ganzer Charakter. Manchmal habe ich das Gefühl, sie kann meine Gedanken lesen�
Auf meine Frage, ob sie die Stute dann nie mehr sah, antwortete sie: Nein� Ich habe sie 2003 das letzte Mal gesehen. Damals war ich zwar erst 8 und Tirina war schon da sehr gross für eine achtjährige, aber manchmal ist Vertrauen wichtiger als alles andere. Obwohl sie damals ein Fohlen war, konnte ich schon mit ihr umgehen. Doch nach dem Verkauf hatte ich nicht die Kraft auf diesen Hof zu fahren wo sie stand. Und es wäre viel zu weit gewesen um regelmässig da hin zu kommen. Ich hasste meine Mutter dafür, ich dachte sie wäre Schuld an allem. In gewissen Massen war sie das auch, aber sie tat alles Mögliche, dass ich die Stute wiederbekommen würde. Eigentlich auch alles Unmögliche, doch das Unmögliche kam erst letzten Februar zum richtigen laufen� Fast ganze 9 Jahre zu spät. Meine Mutter schrieb nämlich 2003 meinem Vater. Der wusste aber gar nicht, dass es mich gab. Sie war mit ihm erst 3 Monate zusammen, als sie merkte, dass sie mit mir schwanger war. An dem Tag, an dem sie es ihm sagen wollte, machte er mit ihr Schluss und reiste weiter. Er war schon damals schon ziemlich reich und hatte eine eigene Firma gegründet. Meine Mutter lernte ihn kennen und glaube, dass er sesshaft werden würde, wünschte sich ein Leben mit ihm, doch er wollte genau das Gegenteil. Meine Mutter war zu stolz, ihm die Wahrheit zu sagen und damit auch Geld von ihm für mich anzunehmen. Doch als meine Mutter sah, wie verstört ich ohne Tirina war, setzte sie alle Hebel in Bewegung um meinen Vater das Verschwiegene zu Beichte. Alles nur damit ich vielleicht durch sein Geld Tirina behalten konnte. Viel brauchte ich ja nicht. Doch er erinnerte sich nicht einmal an meine Mutter. Sie war eine unter vielen. Ignorierte ihr Schreiben, alle Schreiben. Er wollte nichts von einer Tochter wissen. Doch meine Mittel, das seine Vaterschaft bewiesen werden konnte. Seine Antworten waren immer dieselben: Schweigen. So vergangen mehrere Jahren, in denen ich ohne Tirina lebte und meine Mutter im Kampf gegen meinen Vater. Erst letzten Februar als seine jetzige Frau ein kleinen Jungen auf die Welt brachte, erinnerte er sich an das schreiben meiner Mutter. Er wusste nicht, das seine Anwälte auf sein Befehl hin alle weitern Briefe meiner Mutter gar nicht erst an ihn weitergeleitet hatten. Er wusste nur von einem und den hielt er für ein Fake, da die Familie wohl nur an seinem Erbe interessiert war. Er fand also alle die Brief und da machte er endlich von sich aus einen Vorstoss. Meine Mutter nannte das �er ist endlich erwachsen geworden�. Als er mich fand, veränderte sich mein Leben schlagartig. Und er suchte für mich eine anständige Schule: St. Claire. Ich muss sagen, ich find es nicht übel dort. Ich habe endlich so was wie Geschwister und es ist viel los. Ich lernte dich und die andern kennen und ich hatte viel Spass. Chloe erzählte mir, dass auch du keinen Vater hättest. Alles rund um deinen Vater erfuhr ich nicht eher als die meisten im Internat. Nur Chloe wusste ja Bescheid, aber sie schwieg. Als du, Colin und Chloe zum Flughafen gingen, wurden ich und die andern informierte, das du zu deinem Vater nach Deutschland gingst. Wer dein Vater ist, das habe ich nicht wirklich realisiert. Das einzige was mein Vater nicht ganz realisierte und mich an meiner ich-bin-nun-die-Tochter-eines-Millionären-leben störte war, das mein Vater nicht verstand, was mir Tirina bedeutete und das sie nicht ersetzt werden kann. Ich versuchte sie zu suchen und ihm so begreiflich zu machen, wer Tirina ist, doch ich fand sie nicht mehr� Sie war verschwunden. Er kaufte mir ein sehr gutes Dressurpferd mit Abstammung von Silvermoon, ja DEM Silvermoon. Ich war kein nie Mals wieder bei ihr nach dem Tag der Übergabe. Little bite of Silver wird da bewegt und verwöhnt von den Pflegern, die andern Leute dort kommen höchstens um ihr Pferd zu reiten, erwarten es dann aber fix fertig in der Halle. Ich bin nicht so wie die, das ist nicht meine Welt und ich fühle mich da nicht wohl. Für Tirina würde ich dahin gehen� Aber für Little, sie ist eine wunderschöne edle Fuchsstute. Aber sie hat viel mehr Vertrauen zu den Pflegern als zu mir. Aber ich fühle mich schon irgendwie mies. Meine Mutter redet mir auch schon ein bisschen ins Gewissen. Schliesslich kann Little nichts für ihren Käufer. Aber besonders schlimm war es, als ich dich und Cate sah an gestern Morgen vor dem Lagerhaus, da wurde mir bewusst, WER du bist und das du auch zum Silvermoon-Clan gehörst. Ich bekam wirklich eine Wut auf dich, den Pferde zu halten ist anders. Doch nun weiss ich, das du nicht so bist und deine Schwester höchstwahrscheinlich auch nicht. Ihr liebt eure Pferde und betrachtet sie nicht als Sportgerät. Als wir am ersten Tag hier waren, sprach ich mit Nina und irgendwie sprach sie dann Tirina an. An diesem Abend kam ich nicht mehr unbemerkt in den Stall, deswegen schlich ich mich am morgen früh aus dem Lagerhaus um zu sehen, ob es sich wirklich um MEINE Tirina handelte. Und als ich zurück kam da wart ihr beide da. Ich rannte in den Wald weil ich eben wütig auf dich war. Du hattest meine Tirina und steckst in der Silvermoon-Sportgerät-Verschwörung, sorry wenn ich so dachte. Meine Tirina hatte das nicht verdient! Ich wollte nicht mehr zurück zur den Wir-gehen-auf-St. Claire-und-sind-reich-Leuten zurück. Ich wollte nur noch weg von allem, meine Ruhe. Weg aus diesem unbekannten Leben voll mit Geld. Einfach wieder damit Tirina weitermachen, wo ich aufgehört hatte. Im Wald konnte ich schon immer gut nachdenken und so wanderte ich einfach querfeldein. Mir war nicht wirklich bewusst, dass es solche Ausmasse annehmen würde mit Suchtrupps. Mrs. Neuhaus hat mir alles gesagt und mich gefragt, warum ich das getan hätte und ob mir was zugestossen wäre, aber was soll ich sagen? Das mit das Leben mit genügen Geld gestört hat, das ich lieber arm lebe wollte? So was hätte sie nie verstanden und das ich wütend auf dich war auch nicht� Ich schwieg einfach, denn ich wusste ja nichts und zudem hatte ich so auch Tirina reiten können und mich ungestört ein bisschen mit ihr beschäftigen, damals wusste ich ja noch ich das du nicht zu dieser Gruppe gehörst, der ich dich zuordnete. Es war also ob sich das Schicksal endlich mal gut gelaunt war.
Ich sah Samantha an, sie mich. Beiden war klar was die andere im Wald für eine Rolle gespielt hatte. Keiner wusste, dass ich Tirina dabei hatte und ebenso wusste keiner das Samantha auch da war bei dieser Hütte. Ich streichelte Zoey über den Kopf, das war nun auch ihre Geschichte. Schweigen sahen wir uns an, aber dennoch kommunizierten wir miteinander. Wir konnten jetzt die ganze Geschichte verstehen. Und dann löste das Klingeln meines Handys die besondere Situation. Für heute hatte ich schon genug telefoniert, am liebsten hätte ich das Teil an die Wand geschmissen. Schade wäre es nicht gewesen, denn es war nur ein ganz billiges und uraltes Teil. Dad hat es mir gegeben damit ich wieder eines habe, da mir meines ja gestohlen wurde. Ich nahm ab.
�Lucy.�
�Guten Tag spreche ich mit Lucinda Davids?�
�Ja, das bin ich.�
�Gut ich bin von der Polizei Hofling, Renate Meyer ist mein Name.�
�Was gibt�s?�
�Wir haben Neuigkeiten zu ihrem Fall.�
�Und?�
�Wir haben die beiden Leute gefasst. Das Handy das Ihnen abhandengekommen ist, wurde nicht ausgeschaltet und so konnten wir es Orten. Heute Morgen kurz vor eins konnten wir sie kurz vor der Grenze Fassen.�
�Und was ist mit den Hunden geschehen?�
�Wir konnten leider nichts mehr für sie tun� Sie sind von uns gegangen.�
Ich schloss die Augen, hörte noch genau ihr Winseln und Jammern. Es war mir als ob sie gewusst hätten, dass ihr Leben sich zu Ende neigte. Einzig meine kleine Hündin Zoey konnte überleben. Sie hat gekämpft und Glück im Unglück gehabt. Ich wollte mir nicht vorstellen, was mit ihr passiert wäre, wenn ich nicht da gewesen wäre�
�Die beiden Verhafteten sagten, dass eine weitere Person und ein Pferd anwesend gewesen seien.�
Ich sah Tirina an, dann Samantha. �Nein, das stimmt nicht. Nach meinem Wissen war ich alleine.�
Samantha sah mich an, wir waren stillschweigend übereingekommen, dass dieser Teil der Geschichte für die Polizei unwichtig war. Das war etwas ganz persönliches.
�Okay. Ich werde mich wieder bei Ihnen melden, ihr Handy können sie dann einmal auf dem Posten abholen kommen und ich hoffe ihre Verletzungen heilen schnell.�
�Viel Dank, ich werde einmal vorbeikommen. Auf Wiedersehen.�
�Bis dann.�
Ich legte auf. Sah Tirina an und da geschah es wieder. Ich hatte das Gefühl, dass Tirina wieder in meine Gedankenwelt eintrat.

Danke Lucy. Danke, dass du mich nicht aufgegeben hast und dass du mir und Samantha diese Stunden geschenkt hast. Ich habe ganz vergessen, wie schön es sein kann mit Menschen zusammenzuleben.

Ich sah etwas verwirrt drein, alltäglich war so etwas nicht. Es war nicht so, dass Tirina sprechen konnte, nein es war mehr so als würde ich ihr Gedanken lesen können oder das sie ihre Gedanken in meinen Kopf senden konnte. Samantha hatte recht, nicht nur Tirinas Blesse war einzigartig. Alles an ihr war einzigartig.

Dreams do come true!