Schicksal "des Schwans Federlein" und "ein schweres Herz" ist beides drin. ;)
Der Teil, bei dem Sammy einzieht, haben wir zusammen geschrieben (das Gespräch). Es ist aber ganz leicht abgeändert von dem, was Sammy in ihrem Beri hat. Habe manchmal noch was dazu gefügt, da es sonst unlogisch geworden wäre... ;)

---

Nr. 13 - Jedem Anfang folgt ein Ende und jedem Ende ein Anfang

Ganz langsam setzte ich mich auf. Ich sah aus dem Fenster neben mir. Heute würde ein langer Tag werden, das stand schon fest. Alles andere war noch unklar. Heute war ein Tag, der mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben würde. Mein Herz pochte, doch ich konnte nicht sagen, ob ich aufgeregt oder enttäuscht, fröhlich oder traurig war. In mir war ein Gefühlschaos und das würde an diesem Tag noch viel schlimmer werden. Natürlich würde ich es versuchen zu verhindern, aber ich wusste jetzt schon, dass dies wahrscheinlich nicht möglich sein wird. Ich seufzte und sah zu Zoey hinunter, die zusammengerollte noch schlief. Ich rutschte ein Stück zurück und lehnte mich an der Wand an. Heute würde als der Tag sein, heute würde Chloe und Co. gehen, ich würde mich mit Tobias treffen und Samantha würde einziehen. Ohne eine Mitbewohnerin war das Haus für mich viel zu ruhig. Ich mochte das nicht. Seit Lily ausgezogen ist, passierte aber trotzdem allerhand... Samantha hat unserer Clique ein Teil ihrer Geschichte erzählt, ich war darüber erleichtert, denn Chloe hatte ich noch nie etwas verschwiegen. Ihr konnte ich alles sagen, egal wie schlimm es war. Das mochte ich auch so sehr an ihr, dennoch war mir in den letzten Tagen aufgefallen, dass wir beide uns verändert haben - wahrscheinlich besonders ich. Ich hatte gelernt zu Leben, erlebt was das bedeutet. Sie weiss das nicht wirklich, sie lebt hinter den Internatsmauern, die eine Art Schutzschild bilden. Ich bekam die volle Portion. Das Gute und das Schlechte. Doch obwohl ich mich immer mal wieder auf wackeligen Boden begab, wollte ich mein Leben nicht mehr eintauschen. Die Zeit im Internat war einzigartig, aber gehörte zu meiner Vergangenheit. Ich wusste nicht, ob ich mich überhaupt jemals wieder dort einleben könnte, würde ich zurückkehren... Dieser Gedanken gab mir einen kleinen Stich ins Herz. Ich war doch eine von St. Claire! Doch ich hatte mich entschieden, damals und ich hatte bis heute meine Entscheidung nicht bereut. Okay, vielleicht hätte ich mir dann das Bein nicht angebrochen. Aber wer nichts wagt, gewinnt nicht. Und zu meinem Bein gibt es auch good news: Ich habe einen Gehgips bekommen und brauche die Krücken nicht mehr! Darüber war ich sehr froh, denn somit hatte ich meine Hände wieder frei. Ich habe in der letzten Zeit viele lange Spaziergänge mit Madonna und Tirina unternommen. Sammy kam natürlich täglich zu Tirina. Meine Stute hat sich total verändert. Sie hatte jetzt wieder Lebenswille, war manchmal etwas rebellisch geworden, liess nicht einfach alles mit sich geschehen – ein normales Pferde eben! Aber eigentlich war sie nicht normal, da hatte Sammy schon Recht. Tirina war einzigartig. Und das auf viele Art und Weisen... Doch ehrlich hatte ich die ganze Zeit über ein flaues Gefühl im Magen gehabt, wenn sich die beiden so gut verstanden. Vielleicht wollte Sammy Tirina wieder heimnehmen? Könnte ich sie überhaupt jemals wieder hergeben? Nein, ich glaube nicht. Wir waren zum Dreamteam geworden, zumindest auf dem Boden. Wie es beim Reiten aus sah, würde sich in den nächsten Tagen zeigen. Ich stand auf und streckte mich. Es war zwar schon beinahe 9 Uhr, aber ich war immer noch tot müde. Eigentlich war das kein Wunder, denn gestern war die Abschlussparty. Und das Beste war, Cate und Dad haben hinter meinem Rücken zusammen mit den Lehrerin und den St. Claire Schülern eine riesige Party organisiert. Mein Vater hatte seine Reithalle zur Verfügung gestellt. Es hatte ein grosses Buffet, alles war wunderbar geschmückt und die Musikfreaks hatten tolle Lieder ausgewählt. Es war alles cool gewesen, obwohl ich inmitten einen Zusammenbruch hatte. Sie hatten Chloe und mein Lied gespielt: Time of our lifes. Dieses Lied lief im Radio, beim DEM Abschied. Ich kann mich an jedes Wort noch genau erinnern und jedes mal wenn ich es hörte musste ich besonders an Chloe denken und natürlich auch an meine Clique, St. Claire, London und an meinen Grossvater Colin. Doch es war nicht so schlimm, Chloe hat mich in den Arm genommen und wir haben zusammen geheulte, irgendwann haben wir beschlossen, dass wir nun genug Tränen vergossen hatte und wir den Abend geniessen würden. Das taten wir dann auch. Wir tanzten wild zur Musik, stopften uns mit Süssigkeiten voll und alberten herum. Ich war da so glücklich wie nur selten, fast alle, die mir war bedeuteten waren da. Nur Colin und Tobias fehlten. Meine Mom – da war ich mir sicher – schaute aus dem Himmel zu. Ich war nicht sehr religiös, aber ich glaubte, dass alle, die von uns gegangen sind, auf uns aufpassen von irgendwo in der Weite des Universums... Nataly war mein Schutzengel und passt auf mich auf und ich glaube ihr Herz schlug höher, als sie mich so glücklich sah. Ich schloss die Augen „Mom I miss you.“ flüsterte ich, atmete tief durch und ging aus meinem Zimmer. Zoey wachte natürlich auf und folgte mir in die Küche. Ich füllte mir ein Glas mit Saft und schüttete Corn Flaks in eine Schüssel. Zoey rollte sich unter dem Tisch wieder zusammen, als ich mich setzte und mein Frühstück ass. Danach duschte ich mich ausgiebig und zog mir frische Sachen an. Ich steckte meine Haare mit geübtem Handgriff hoch. Ich lächelte mich im Spiegel an. Obwohl ich das schon sehr lange nicht mehr getan hatte, konnte ich es immer noch. Es lag schon ungefähr ganze vier Jahr her, seit ich und Chloe auf die etwas verrückte Idee kamen, mit tanzen zu beginnen. Wir hatten 3 Stunden pro Woche und das Hochstecken der Haare auf diese Art gehörte einfach dazu. Chloe hat immer gefunden, das es nur mir von uns beiden stehe. Dann nahm ich Zoey’s Leine und Halsband, zog beides der Hündin an und ging mit ihr nach draussen. 30 Minuten hatte ich gerade noch, bis mich Dad und Cate abholen wollten, um zum Flughafen zu fahren.

Ich sah aus dem Autofenster. Draussen zogen verschiedene Felder vorbei. Auf der Rückbank hinter mir sass Cate und neben mir am Steuer mein Vater. Wenn ich noch etwas müde war, dann musste mich ja keiner ansprechen. Und Cate war da kein bisschen anders, so tat ich ihr den Gefallen und sprach nicht mit ihr. Doch auch mein Vater war stumm. Ging es ihm gleich wie mir und Cate? Ich wusste es nicht, denn so gut kannte ich ihn doch auch wieder nicht. In der Ferne sah ich zwei Reiter und die Sehnsucht über kam mich, doch lange musste ich ja nicht mehr warten, bis ich mich wieder auf den Rücken meiner beiden setzen konnte...
„Lucy?“ fragte mein Vater.
„Ja?“ antwortete ich. Dann gab es eine grosse Pause. Beide schwiegen wieder eine Zeit lang.
„Würdest du gerne mit ihnen mit gehen?“
„Nach St. Claire?“
„Ja, ich möchte nicht, dass du wegen Cate und mir dein Leben aufgibst. Du wolltest doch da hin es war dein Traum. Ich habe gestern gesehen, wie glücklich du warst...“
„Nein, Dad das will ich nicht.“
„Ich habe mir Mrs. Neuhaus gesprochen, sie hat gemeint, dass du gut wieder aufgenommen werden könntest. Du würdest nur ein Jahr später fertig werden als die andern.“
„Nein Dad. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. St. Claire gehört der Vergangenheit an. Es war eine schöne Zeit und ich wenn ich mich nochmals entscheiden müsste, ob ich da hin gehen würde, täte ich es wieder. Aber es war ein Kapitel meines Lebens. Ein schöner Teil, an den ich mich immer erinnern werden, aber jetzt hat ein neues angefangen. Tsubasa Stables.“ Meinte ich und drehte mich vorsichtig zu Dad um. Er sah auf die Strass hinaus, was daran lag, dass die Ampel gerade auf grün schaltete. Ich sprach weiter: „Cate, Du, Nina, Julia und alle andern, Madonna, Tirina, meine WG, dein Gestüt... Alles sind kleine Puzzleteile in diesem Kapitel meines Lebens. Aber das Puzzle ist noch lange nicht fertig...“ wieder sah ich meinen Dad an und dieses Mal blickte er zurück. Streckte seine Hand aus, ich legte meinen hinein und er drückte sie ganz fest. Ich sah, dass es ihm viel besser ging. Er hatte den Mut gehabt sein Thema anzusprechen, mit dem Risiko mich zu verlieren. Doch ich war zu feige und dasselbe zu tun... Ich hatte Sammy nicht auf Tirina angesprochen und sie auch nicht mich.

„Etwas will ich aber noch wissen, Lucy.“ Kam es von Cate.
„Ja?“ ich war froh darüber meine Gedanken wieder verdrängen zu können.
„Vermisst du deine Clique sehr?“
„Ich habe jetzt hier neue Freunde.“
„Und was ist mir Chloe? Sie hat mir erzählt, dass ihr so was wie Schwestern wart...“
„Das stimmt.“ Ich schmunzelte, denn mir kamen viele toll Momente mit Chloe in den Sinn „Ja, sie ist meine zwar nicht biologische, dafür beste Schwester...“
Cate schwieg, hatte ich sie verletzt? Schnell fügte ich hinzu: „Aber obwohl ich sie und Colin hin und wieder vermisse, habe ich jetzt eine neue beste Schwester.“ Meinte und sah Cate Reaktion im Rückspiegel gespannt an. Sie lächelte.
„Danke Lucy.“
„Wofür? Das ich dich als Schwester bezeichnet habe? Du weisst schon, dass dies bedeutet, dass ich dich nerven werde. Unsere Schwachpunkte kenne ich leider zu gut...“
„Denke daran, dass auch ich das tun kann.“
„Nee, man plagt nicht kleinere!“ neckte ich meine Zwillingsschwester zurück.
„Lucy, Cate hört auf! Auch wenn das normale Schwestern tun.“
„Wir sind keine NORMALEN Schwestern!“ protestierten wir im selben Moment und mussten anfangen zu lachen.
Mein Dad parkierte sein Auto und wir stiegen aus. Dad legte die Arme um unsere Schultern und sagte: „Meine beiden kleinen Mädels.“ Er meinte es natürlich sehr liebevoll und das tat mir gut. Mom hatte das auch immer zu mir gesagt, aber in der Einzahl... Doch Cate und ich waren gerade so guter Laune, dass ein einziger Blick genügte und wir dann beide gleichzeitig unsern Vater in die Hüfte kniffen. „Ihr beide...!“ setzte Dad an, doch Cate und ich setzten unser ‚Wir-sind-ganz-unschuldig-Lächeln’ auf.
„Na kommt jetzt, wollen wir sehen ob die andern schon da sind.“ Meinte Dad und zog uns mit.

Als dann einer nach dem andern durch den Zoll verschwand, da war ich den Tränen nah. Ich wusste, dass ich von ganz vielen lieben Menschen umgeben bin, aber trotzdem war das alles ein Teil von mir. Ein Teil, den ich für einige Tag wieder zurückholen konnte und der mir jetzt wieder entrissen wurde. Ich wäre am liebsten losgerannt und hätte alle zurückgeholte. Sie durften nicht gehen! Ich fühlte mich als wär ich nur noch die Hälfte von mir. So als würde ich nur noch aus der Tsubasa-Dad-Cate Hälfte existieren. Meine andere Hälfte ging mit ihnen mit nach London. Tat ich einen riesengrossen Fehler? Hätte ich mitgehen sollen? Ich zitterte leicht. Vor nicht mal einer ganzen Minuten hatte ich Chloe noch umarmt. Wir hatten zusammen geweint und uns versprochen bald wiederzusehen. Bei ihr war mir der Abschied am schlimmsten gefallen. Sie war meine ABF und ich vermisste sie schrecklich... Aber auch bei Sammy war es mir schwer gefallen. Chloe war meine ABF, aber Sammy und ich hatten auch eine Freundschaft aufgebaut. Wir hatten uns täglich um die Pferde gekümmert und viel Spass gehabt. Sammy war mit dem Pferdevirus angesteckt, was Chloe nicht war und ich manchmal etwas vermisste. Aber ich wusste denn noch, dass ich Sammy wohl früher wiedersehen würde als Chloe und der Rest der Clique. Sammy hat viel im Stall geholfen und Nina und Julia somit viel Arbeit abgenommen. So war es auch kein Wunder, dass sie schnell den Übernamen ‚Stallfee’ bekam. Um alle die kleinen Details - für die normalerweise keiner Zeit hat – hatte sich Sammy freiwillig gekümmert. So war die Sattelkammer entrümpelt worden, alle Schabracken gewaschen und die Ledersachen eingefettete worden. Natürlich waren die Pferde auch nicht zu kurz gekommen. Sammy hatte sich liebevoll jeden Tag um ein paar gekümmert. Sie geputzt und manchmal sogar geritten oder sonst irgendwie bewegt. Nina und Julia hatten sie eingeladen wiederzukommen und für den Fall, dass sie freiwillig wieder hilft, ihr auch das Flugticket zahlen würden. Das mit dem Stall würde Sammy wohl sowieso machen, egal ob es Pflicht oder freiwillig war. Man merkte schnell, das sie sich im Stall viel wohler fühlte als unterwegs mit der Clique oder sonst wo. Auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sie lange Zeit Einzelgängerin war und sich nur mit Pferden beschäftigt hat.

„Lucy? Alles okay?“ fragte Cate und legte den Arm um mich.
„Ja.“
„Bist du sicher?“ Ich nickte und sah sie an. Cate schien zwar noch etwas skeptisch zu sein, aber trotzdem lief sie Dad hinterher, der schon auf dem Weg zum Auto war. Ich war noch einen letzten nachdenklichen Blick zum Zoll hinüber. Keiner war mehr zu sehen. Dann ging ich langsam den andern hinterher. Ich musste mich zu jedem Schritt zwingen und am liebsten hätte ich mich einfach in eine Ecke gehockt, eine Decke über mich gezogen und losgeheulte. Krampfhaft versuchte ich meine Augen offen zu halten: Nur ja nicht weinen! Ich würde Dad nur ein schlechtes Gewissen machen, weil er meint, dass ich nur wegen ihm hier bleibe. Doch ich wusste gut, dass wenn ich mit gegangen wäre, ich mich genauso fühlen würde. Es war einfach dann der andere Teil von mir, den ich verloren hätte. Ich war aufgeteilt in zwei Welten die viele Kilometer auseinander lagen, in zwei Leben und in keinem fühlte ich mich richtig Zuhause...

Als Dad mich dann wieder bei meiner WG raus liess, hatte ich gerade noch genügend Zeit mein Make-Up zu überprüfen und etwas Wimperntusche aufzutragen, als es auch schon an der Haustür klingelte. Es war Tobias. Wir hatten gestern ausgemacht, dass wir heute gemeinsam mit Zoey spazieren gingen. Tobias musste heute Abend wieder fahren, damit er noch rechtzeitig im Studentenheim ankommen würde. Ich fand es saublöd, dass er so weit weg zur Schule ging und wir uns deswegen nur am Wochenende sehen konnten. Manchmal konnte er auch nicht zu seiner Tante – und damit mich besuchen – kommen, wenn er seine Familie besuchen musste. Leider wohnte die gerade in die andere Richtung. Aber er verstand sich mit seiner Stiefmutter nicht besonders gut und deswegen ist er ziemlich oft bei seiner Tante. Für mich eindeutig ein plus Punkt.
Ich schnappte mir also Zoey, zog ihr das Halsband an – ja ich zog es ihr jeweils aus im Haus, was eher unüblich ist... Aber was ist schon normal im Leben? Und wenn ich Zoey wäre, würde mich das Ding tierisch aufregen – und hackte die Leine ein. Dann öffnete ich die Tür.
„Hey Tobias. Ich bin bereit!“ begrüsste ich ihn.
„Hallo Lucy.“ Begrüsste er mich und kraulte Zoey.
„Na dann wollen wir mal.“ Sagte ich um das Schweigen zu unterbrechen.
Wir gingen nebeneinander der Strasse entlang. Durch meinen Gips hinkte ich zwar etwas, aber alle mal viel besser als Krücken! Im Park angekommen, liess ich Zoey frei. Das war etwas, was ich noch nie gemacht hatte. Zoey war zwar höchste wahrscheinlich einmal erzogen worden, denn sie war stubenrein, klaute kein Essen vom Tisch, sprang nicht auf mein Bett und so weiter. Aber auf Hörzeichen achtete sie nicht, sie sah mich einfach verwundert an. Nur auf Zoey hörte sie mittlerweile recht gut. Doch ich hoffte einfach, dass sie mit ihrem Namen und notfalls einem Hundkecks zu mir locken konnte: Neuerdings befanden sich in meinen Hosen nicht nur Pferdeleckerlis sondern auch Hundkeckse. Zoey sprang freudig hin und her, schnupperte da und dort und jagte unsichtbare Gespenster. Wir mussten über sie lachen. Dann plötzlich hob sie den Kopf, rannte ein paar Meter voraus. Dort fand sie einen wohl besonders fein riechenden Erdklumpen, denn sie fing wie wild an da herumzuschnüffeln. Ich liess Zoey machen und setzte mich auf die Bank in der nähe. Tobias liess sich neben mich nieder. Wir beide waren stumm wie Fische, aber dennoch genoss ich den Moment. Ich wollte immer so neben Tobias sitzen bleiben. In meinem Bauch schlüpften einige hundert Schmetterlinge, als Tobias meine Hand anfasste. Ich sah ihn an und da wo er mich berührte, fühlte es sich so an, also gerade etwas explodieren würde. Dann näherte sich seine Lippen meinen. Es war zwar nicht meine erster Kuss mit Tobias... Vor einigen Wochen – bevor er gezwungener massen zwei seiner Wochenende bei seiner Familie verbringen musste – hatten wir uns schon einmal geküsste. Danach wusste ich nicht genau, was das zu bedeuten hatte. Wir hatten zwar einander geschrieben. Aber mehr auch nicht. Er hat mir Mitgeteilt, dass er leider nicht übers Wochenende zu seiner Tante könne. Aber bei den SMS hat es kein „ich lieb dich“ oder so was in der Art gehabt. Da war ich plötzlich nicht mehr so sicher, ob auch er sich in mich verliebt hat... Doch jetzt hatte ich meine Antwort. Glücklich sah ich ihn an und dann küsste ich ihn zurück. Zu den mindestens schon 500 Schmetterlingen in meinem Bauch kamen noch weitere 200 hinzu. Wenn das so weiter ging, würde mein Bauch irgendwann platzen! Doch dann spürte ich plötzlich eine Hundeschnauze auf meinem Bein und im gleichen Moment sprang ich auf. „Zoey, du Dreckschwein!“ schimpfte ich. Nun war nicht nur ihr Fell sondern auch meine Hose ganz schlammverschmiert. Doch Zoey kümmerte sich nicht darum, sondern sprang fröhlich, über die wiedergewonnenen Aufmerksamkeit, weiter den Weg entlang. Tobias und mir blieb nichts anderes übrig als hinterher zu gehen. Wir liefen langsam weiter immer in Richtung Wald. Zoey rannte immer voraus und sah dann immer zurück ob wir auch kamen, sobald wir wieder nahe genug waren, ging das Spiel von vorne los. Das war meine Zoey! Ich konnte einfach nicht anders als sie zu lieben, sie war ein Hund den man einfach sofort ins Herzen schliessen musste. Dann kamen wir in den Wald und Zoey holte uns unermüdlich neue Äste, die wir ihr werfen mussten, leider holte sie nicht sehr zuverlässig zurück, nur manchmal wenn sie gerade Lust hatte und kein neuer in Aussicht war. Oder manchmal schnappte sie sich ein Ast und legte sich damit auf den Weg. Ihr Ziel war es dann ihn in möglichst kleine Stücke – Sägemehl – zu verarbeiten. Meine ca. 1 Jahre alte Hündin zerplatze fast vor Lebensenergie! Doch dann auf einmal veränderte sich ihr Verhalten schlagartig. Erst bliebe sie wie versteinert stehen und dann kam sie zu mir zurück und drängte sich an mein Bein. Und schlagartig wurde auch mir mulmig, denn ich erkannte wo wir uns befanden...

„Lucy, was hat Zoey?“ fragte Tobias besorgt.
„Angst“ antwortete ich wohl etwas zu ruppig und knappt. Und des wegen fügte ich noch ein leises „Sorry“ hinten an.
„Aber wovor denn?“
„Nur wenige Meter von dieser Kreuzung da vorne ist es geschehen. Sie kann sich erinnern.“
„Dein Unfall?“
„Ja, dort bin ich gestürzt, als ich von meinen Verfolgern davon rannte.“ Mir wurde leicht unwohl bei dem Satz so ganz 100% sagte ich Tobias nicht die Wahrheit. Ob er das wohl merkt? Aber ich konnte und wollte das nicht sagen, es war meine und Sammy’s Geheimniss, dass Tirina und sie auch noch anwesend waren. Das ging eigentlich niemand etwas an, denn wirklich wichtig war dieser Moment nur für Sammy und Tirina.
„Ich würde die Arschlöcher am liebsten umbringen.“
„Lieber nicht...“
„ Was wäre wohl geschehen, wenn die Polizei nicht gerade vorbeikam. Du kannst Sammy dankbar sein, das sie genau an diesem Tag abgehauen ist und die Polizei sowieso im Wald.“ Meinte Tobias böse, ich konnte seine Wut auf die beiden Menschen richtig spüren. Denn noch hatte er Recht: Ich war Sammy unglaublich dankbar, aber nicht für diese Tat, die er meinte.
„Ja... Aber Zoey hatte Glück im Unglück. Der Dalmatiner neben ihr, hatte die Schüsse nicht überlebt. Zoey war mit einem Streifschuss davongekommen...“
„Oh...“meinte Tobias „Wieso machen die so was?“
„Keine Ahnung. Die Hunde waren vermutlich ursprünglich für Tierversuche gedacht gewesen. John solle sie abholen kommen...“
„Dann hat Zoey ja doppelt Glück gehabt: Das sie nicht für ein Tierversuch sterben musste und das sie nicht da war, wo der Dalmatiner war.“
„Oder einer der vielen andern. Die wurden dann später alle tot aufgefunden.“
Tobias sah geschockt drein. „Das wusste ich ja gar nicht...“ meinte er nachdenklich.
„Komm lass uns gehen, ich will hier weg.“
„Äh.. ja klar.“ Sagte Tobias, er war mit seinen Gedanken immer noch wo anders.

Als wir dann endlich heimkamen, war Zoey tot müde. Aber trotzdem trug ich sie erst einmal ins Badezimmer und spülte sie mit Wasser ab. Ich hatte keine Lust später überall im Haus Schlammklumpen zu haben. Zoey fand die ganze Prozedur nicht gerade witzig, aber sie ergab sich einfach und stand mit hängendem Kopf und traurigen Augen da und versuchte aus mir Mitleid zu entlocken. Doch ich gab nicht nach, obwohl mir Zoey leid tat. Alles zu putzten nervte mir aber gewaltig mehr. Als ich sie dann mit einem Tuch halbwegs trocken gerubbelt hatte und ich sie aus dem Badzimmer liess, rannte sie beleidigt auf ihre Decke neben dem Sofa und würdigte mich keines Blickes mehr. Doch leider hatte ich mit Hunden Erfahrung, denn mein Grossvater hatte auch welche gehabt und so wusste ich, dass meine kleine Hündin keinen wirklichen Schaden davon trug. Pech Zoey! Tobias wollte unbedingt noch etwas bleiben und so liess er sich auf dem Sofa nieder, während ich kurz mein Zimmer auf die schnell aufräumte. Ich wollte Samantha, meine neue Mitbewohnerin, nicht gleich erschrecken mit meinem manchmal etwas chaotischen Zimmer. Danach setzte ich mich neben Tobias und wir sassen einfach nur nebeneinander und ich hatte meine Kopf auf seine Schulter gelegt. Ich genoss es einfach.

„Lucy?“
„Ja.“
„Bin ich für dich dein Freund?“ fragte Tobias zögerlich.
„Bin ich für dich deine Freundin?“ fragte ich zurück. Tobias beugte sich zu mir rüber und gab mir einen Kuss. „Reicht dir diese Antwort? Oder brauchst du noch eine?“
„Von dieser Art Antworten hätte ich gerne noch viele. Und um deine Frage zu beantworten: Ja!“ ich strahlte ihn an. Ich hatte einen Freund, einen deutschen Freund! In London war ich zwar schon ein paar mal geküsst worden und ich hatte einen Freund – zumindest war er das für mich, ich war das für ihn aber nicht... Doch mit Tobias war das anders, bei Tobias hatte ich das Gefühl, dass er dasselbe fühlte! Zufällig streifte mein Blick die Uhr. Mist es war schon fast 14 Uhr!
„Tobias du musst gehen.“
„Warum?“
„Es ist schon fast 14 Uhr und dann kommt Samantha. Ich weiss noch genau wie verwirrt und aufregend alles für mich war, als ich hier einzog. Ich möchte ihr einfach alles so einfach wie möglich machen. Und da bist du wohl leider einfach fehl am Platz... Sorry, ich will es ja eigentlich auch nicht...“
„Schon gut Lucy. Ich kann das verstehen. Ich sollte mich eigentlich auch auf den Weg machen. Ich habe morgen noch eine Prüfung und war so doof, dass ich die Bücher zu diesem Thema im Studentenheim vergessen habe. Wäre wohl besser, wenn ich noch einen Blick da rein werfe...“
„Du bist der Beste.“
„ Und du DIE Beste.“
„Danke, Tobias.“
Ich begleitete ihn zur Haustür und da küsste er mich natürlich wieder, wie könnte es auch anders sein?! „Bis nächstes Wochenende.“
„Musst du dann nicht zu deiner Familie?“ fragte ich traurig.
„Willst du dann nicht, dass ich komme?“
„Doch, sicher will ich das.“
„Na dann ist ja gut. Bis dann.“ Er umarmte mich.
„Mach’s gut Tobias. Und stelle ja keinen dumme Sache an.“
„Ich gebe mir Mühe.“ Antwortete er, strich mir durchs Haar und ging dan. Ich sah ihm lange nach, bevor ich ins Haus stürzte und wild begann zu tanzen. Ich hatte einen festen Freund!! Normalerweise teilt man so was sofort der ABF mit, doch die sass bei mir irgendwo über den Wolken zwischen Deutschland und England. Also blieb mir nur noch meine Schwester übrig. Ich wählte ihre Nummer.

„Cate, ich muss dir was wichtige sagen.“ Überflutete ich gerade mit einem Redeschwall meine Schwester. Wahrscheinlich redete ich auch noch viel zu schnell – eine Spezialität von mir, wenn ich aufgeregt war.
„Ist ja gut Lucy. Schiess los.“
„Tobias, du weisst schon der von gestern...“
„... eine etwas braunere Haut als wir und...“
„Jaja, dieser!“ sprach ich genervt, „Wir sind zusammen!“
„Zusammen im Sinn von ZUSAMMEN?“
„Ja! Cool oder?“
„Ich freu mich für dich!“
„Oh, sorry Cate ich muss Schluss machen. Es hat an der Tür geklingelt, das muss Samantha sein, meine neue Mitbewohnerin.“
„Geh aufmachen, aber wehe du rufst später nicht zurück!“
„Mach ich. Bye“ schrie ich schon beinahe ins Handy, als ich zur Tür stürzte und diese öffnete.

„Hallo, du musst Samantha sein, oder? Wir haben ja schon telefoniert. Und Sie sind Mr. Brooks, ihr Vater, nicht wahr?“
fragte ich die Personen, vor denen ich stand. Konnten sie meine gute Laune wohl merken? „Kommt doch rein“, fuhr ich fort. 

„Ist das dein Hund Zoey? Ich hab ihr ein Kauseil mitgebracht, als Begrüßungsgeschenk.“ Fragte Sammy
„Oh, das ist ja nett von dir! Ihr letztes ist nämlich schon wieder kaputt. Sie kommt bloß nicht her, weil sie Fremden gegenüber etwas misstrauisch ist. 
Aber mit deinem Geschenk wirst du bei ihr bestimmt Pluspunkte sammeln“, meinte ich freundlich
„Gut, ich sehe ihr kommt klar. Ich verabschiede mich mal jetzt.“ Sagte Mr. Brooks und wenn ich seiner Stimme nach richtig urteilte, war er leicht verdrossen.
„Bis dann Dad“, antwortete Sammy und umarmte ihn noch einmal ganz fest. Ich wusste wie es Sammy jetzt wohl zu mute war. Mir war es am Flughafen in London wohl ähnlich ergangen. 
Ich versuchte Sammy abzulenken:
„Komm Sam, ich zeig dir das Haus und dein Zimmer.“ Sam bekam schlagartig bessere Laune. Ich humpelte voraus „Also hier links von uns ist so ein kleiner Miniraum, mit einer Staffelei. Wenn du magst, kannst du hier auch Schach spielen.“
„Ich kann kein Schach“, winkte Sam lachend ab.
“Ich auch nicht wirklich, stand beides schon da, als ich hier einzog.“ Meinte ich und ging weiter.
„ Und hier: Herzlich Willkommen im Badezimmer! Und sorry für den Schmutz, ich musste Zoey vorhin gerade duschen. Man hat sie gar nicht mehr gesehen unter dem Schlammschicht. Ich hatte noch nicht Zeit, alles wieder zu putzen. Sorry...“
„Kein Problem.“ Meinte Sam und ich führte sie weiter.
„Das ist unser Zimmer. Wie ich dir schon am Telefon gesagt habe, müssen wir es uns teilen. 
Aber ich glaube, das werden wir hinkriegen. Wir könnten ja auch eine Vorhang aus Lichterketten basteln und dazwischen hängen, wenn du magst.“

Sam nickte.
„Du kannst das erste Bett nehmen und die unteren drei Schubladen von unserer Kommode, wenn das in Ordnung für dich ist.“
 meinte ich
„Klar. Ich freue mich schon total auf unsere WG“, antwortete Sam schüchtern und stellte ihr Gepäck ab.

„Ich mich auch. Hier hinten gibt´s noch ein Laufband, aber ich hab´s noch nie benutzt. Gleiche Herkunft wie der Schachtisch. Überhaupt sieht die WG ausser dem Wohnzimmer etwas schlicht aus. Aber ich hatte in letzte Zeit viel zu viel um die Ohren um mich auch noch um das zu kümmern. Davor hatte Lily das meiste zur Einrichtung gemacht. Leider hat sie auch alles mitgenommen, was ihr gehörte...“, erklärte Lucy weiter.
„Wir können uns ja auch was einfallen lassen. Ich mach das gerne.“
„Ja. Früher habe ich und meine Clique auch aus jedem ungemütlichen Raum ein gemütlicher gemacht. Ich bin lange Zeit im Internat gewesen. In London.“
„London? Sprichst du Englisch?“
„Ja. Ist meine Muttersprache. In den ersten 3 Jahren meines Lebens, sprach ich wahrscheinlich auch noch Deutsch...“
„Man merkte es deinem Deutsch aber nicht an.“
„Danke. Ich bin aber auch schon seit April hier und hatte davor im Internat Deutschunterricht.“
„Trotzdem. Ich wuchs in Amerika auf und spreche auch Englisch. Ich wünschte ich würde auch so gut Deutsch sprechen wie du.“
„Das kommt schon. Ich werde mir in diesem Fall mühe geben mit dir Deutsch zu reden und nicht Englisch. Obwohl es meinem Englisch wohl gut tun würde... Vielleicht verlerne ich es sonst noch.“
„Denke ich nicht.“
„Wie dem auch immer sei... Also komm wir gehen weiter. Hier ist noch das Wohnzimmer und die Küche.“


„Ich habe einen Marmorkuchen mitgebracht!“, präsentierte Sam mir ihr Einzugsgeschenk.

„Wie cool, ich liiiiiiebe Kuchen! Vielen Dank!“ rief ich ausgelassen.
Es schmeckte köstlich und während wir den Kakao tranken verstanden wir uns prächtig.
„Du hast auch Pferde, oder?“, fragte Sam dann.

„Mir gehören zwei Stuten. Ein Shirehorse und ein Noriker. Das Shire heißt mit vollem Namen See Level´s Tirina. 
Ich hab sie aus ziemlich schlechten Verhältnissen gerettet und wieder aufgepäppelt. Mittlerweile sind wir so was wie ein Dreamteam.“ Ich lächelte und nahm noch einen Schluck aus meiner großen Tasse. 
Dann fuhr ich fort: „Die andere Stute heißt Madonna. Ich habe sie von meinem Vater geschenkt bekommen, als ich herzog. 
Er wollte nicht, dass ich das Gefühl habe, dass er Cate bevorzugt. Er hat mir auch angeboten bei ihm zu wohnen, aber ich will lieber hier in der WG wohnen."
„Dein Vater mag also auch Pferde?", wollte Sam wissen, „ Ist er früher mal geritten?"

Ich musste lachen. Wusste Sam echt nicht, wer mein Vater war? „Ich glaube, dass du meinen Vater kennst. Oder hast du etwa noch nie von Tim Davids und dem Gestüt Silvermoon gehört? 
Nun, ich bin die verschollene Tochter von ihm. Cate - Catherine Davids - ist meine Zwillingsschwester."

„Klar kenne ich ihn! Wer eigentlich nicht?! Und er ist dein Vater? Aber warum bist du die verschollene Tochter? Und wo ist Cate?"
.„Das sind zu viele Fragen auf einmal... Dad und Cate wohnen drüben in Sonntal im Gestüt. Als ich und Cate noch ziemlich klein waren, wurden wir getrennt. 
Ich wuchs mit meiner Mutter Nataly in London auf. Da ging ich dann auch die letzten paar Jahre ins Internat, da meine Mutter einen Job bekam, bei dem sie viel reisen musste. 
Als sie anfangs 2012 starb, fand ich ein Fotoalbum mit einem Bild von mir, Cate, Mom und Dad. Da habe ich mich auf die Suche nach ihnen gemacht. 
Es war gar nicht so schwer sie zu finden." Ich versuchte zu lächeln, ich wollte Sam nicht unnötig Sorgen mit alten Geschichten machen.
„Tut mir leid. Ich wollte nicht zu viel fragen. Aber ich weiß, was du durchgemacht hast. Meine Mom ist auch tot", antwortete Sam leise und blickte aus dem Fenster. 
Und darüber, dass ihre Mutter tot war, freute mich, auch wenn es komisch klang. Endlich hatte ich jemand getroffen, der ungefähr im selben Alter seine Mutter verloren hatte. Ihr Mitgefühl war garantiert nicht gespielt! 
Nachdenklich antwortete ich: „Ja, manchmal ist nicht alles so wie man es sich wünscht. Aber ich bin froh, dass ich hergekommen bin. Nur Colin, meinen Großvater, vermisse ich manchmal. Er lebt immer noch in London." Wahrscheinlich wusste Sam nicht was sie darauf antworten sollte und wechselte darum das Thema: 
„Gehst du heute in den Stall? Ich wollte einen Spaziergang mit Schneewittchen machen. Kannst du mit deinem Bein mitkommen?"
„Ich komme auch noch zum Stall. Heute morgen hat Cate Madonna kurz geritten - aber etwas mehr Bewegung würde ihr noch gut tun . Aber um Tirina muss ich mich noch kümmern. Sammy, eine Freundin aus dem Internat, kann sich leider nun nicht mehr um Tirina kümmern. 
Sammy heißt eigentlich auch Samantha. St. Claire, das Internat auf dem ich war, macht drei Wochen Sprachaufenthalt hier. 
Sie kommt aus England und ich kenne sie noch von früher. Heute Morgen sind sie alle zurückgeflogen. Aber ich glaube ein Spaziergang wird zu viel für mich" 
Plötzlich erinnerte ich mich wieder an meinen Vorsatz, Sam nicht unnötig zu belasten und ich fügte an „Sorry, wenn ich ein bisschen unhöflich war. Aber das ist meine Geschichte. 
Geh doch ruhig deine Sachen auspacken, als Entschädigung kann ich allein abwaschen. Dann fahr ich zum Stall, aber nur kurz. 
Ich habe leider noch einen Termin beim Arzt. Wenn du willst, können wir uns heute am Abend ja einen Film anschauen.“
„Oh cool, ich freu mich schon. Ich geh dann mal in unser Zimmer.“, antwortete Sam und trat auf den Flur hinaus. Was wohl Sam alles durchgemacht hatte? Ihre Vergangenheit klingt auch nicht gerade nach Frieden-Freude-Eierkuchen... Ich seufzte, ich würde es bestimmt noch früh genug erfahren. Aber ich war froh endlich jemanden zu haben wie Sam. Ich hatte das Gefühl, das sie mich verstehen konnte. Nicht nur weil sie Englisch sprach, in einem andern Land aufgewachsen ist und nun nach Deutschland kam, sondern auch wegen ihrer Mutter und einfach auf Grund ihres Charakters.
Schnell war ich mit dem Abwasch fertig und ich machte mich und Zoey startklar.
„Ich fahr dann mal zum Stall!“ rief ich noch bevor ich das Haus verliess.
„Okay, bis später.“ Kam es von Sam. Und dann ging ich mit Zoey auf den Bus. Mein Gips störte echt, aber wenn ich Glück hatte, dann war er vielleicht schon bald weg. Ich musste zwar erst in 2 Tagen zum Arzt – das vorhin war eine kleine Notlüge, ich wollte unbedingt ein wenig Zeit für mich um Cate anzurufen. Ich hoffte Sam würde es mir verzeihen... Aber ich war gerade so überrumpelt, das mir auf die schnelle nichts anderes einfiel. Und wie schon gesagt, ich wollte Sam das Einleben so leicht wie möglich machen und heute sollte sie die Hauptperson sein und nicht mein Freund und ich. Denn noch wollt ich ihr Freiraum biete. Im Flugzeug habe ich auch geweint und vor meiner neuen Mitbewohnerin wäre es mir vermutlich peinlich gewesen – was auch der Grund war, warum ich so schnell in den Stall wollte. Es war aus meiner Sicht vollkommen normal, das man in so einer Situation mal weinte. Schliesslich hat man alles Bekannte hinter sich gelassen und seine neue Welt noch nicht wirklich kennengelernt…

Der Bus kam pünktlich und während der Fahrt telefonierte ich mit Cate. Ich musste ihr natürlich alles haarklein erzählen und so war ich immer noch am telefonieren als ich den Stall erreichte. Ich ging mit die Stallgasse entlang nach hinten in die Sattelkammer. Dort zog ich deine Hundedecke aus dem Spinnt und band Zoey an. Dann schnappte ich mir eine Longe ging zu der Box von Madonna. Sie begrüsste mich mit einem leisen bummeln und ich zupfte ihr ein wenig Stroh aus der Mähne. Unter der Winterdecke, die sie trug, war sie nicht dreckig und ihre Mähne war schnell verlesen. Doch dann merkte ich, dass ich den Hufauskratzer vergessen hatte. Ich wollte gerade einen holen gehen, da lief draussen auf der Stallgasse Davina mit Milford vorbei. Ich grüsste sie. Sie erwiderte ein kurzes „hey“ und sah suchen umher. Ich fragte sie, ob ich ihr helfen könne und so erfuhr ich, dass sie Milford‘s Putzbox suchte. Ich half ihr und fand sie dann schlussendlich in Milford’s Box. Als Danke lieh mir Davi einen Hufauskratzer und so war Madonna kurze Zeit später zwar nicht blitzblank geputzt, aber sauber. Ich wusste, dass tägliche Fellpflege dazugehöre, aber heute hatte ich einfach nicht mehr Zeit und in den letzten Tagen hatte ich mir dafür jeweils sehr viel Zeit genommen. Madonna würde davon schon nicht einen Zacken ab der Krone fallen – naja bei meiner Prinzessin vielleicht schon…! Aber ich konnte sowieso Gift drauf nehmen, dass sie sich, sobald ich sie auf die Weide brachte, ausgiebig wallen würden.
Ich betrat den Roundpen und hackte die Longe aus. Dann trieb ich Madonna von mir weg. Sie trabte erst 2 Runden und dann beschnupperte sie am Boden den Sand. Ich musste lachen, sie machte Zoey allerhand Konkurrenz! Als mein wieder zu Madonna wanderte war sie frisch mit Sand „paniert“. Meine Putzarbeit hätte also nicht mal 5 Minuten hingehalten! Ich ging langsam auf sie zu und klickte die Longe ein und liess sie erst einige Runden im Schritt gehen. Ich merkte wie sich Madonna langsam entspannte. Dann liess ich sie langsam antraben. Madonna machte erst einige Schritt die nicht im Rhythmus waren, aber dann hatte sie sich schnell wieder entspannt. Ich wechselte die Seite und liess sie auch da Traben. Madonna sollte keinesfalls einseitig werden! Als ich mir ganz sicher war, dass sie vollkommen locker ging, liess ich sie angaloppieren. Es wirbelte gerade etwas Sand auf, als Madonna so voller Kraft lossprang. Ich lächelte. Das war meine Prinzessin, ganz liebevoll, aber wenn es ans Galoppieren ging auch kraftvoll. Meine Norikerstute fand ihren Takte schnell und ich liess sie einfach rennen. Dann fing ich an das Tempo zu verlangsamen oder zu steigern. Natürlich tat ich das auch auf beide Seiten. Nach ungefähr 45 Minuten war nicht nur ich – mein Gips war wie ein Klotz am Bein – etwas kaputt sondern auch beim Madonna zeigten sich erste Anzeichen von leichter Ermüdung. Ich liess sie wieder in den Schritt gehen. Immer wenn Madonna ausatmete stieg eine kleine weisse Wolke auf, so kalt war es. Ich wechselte die Seite und liess sie weiter im Schritt gehen. Ich war ganz konzentriert auf meine Stute und die Sehnsucht auf ihr Rücken zu steigen wuchs in mir. Doch ich musste mich noch ein bisschen gedulde… Ich wickelte die Longe auf die Länge eines Strickes zusammen und ging zum Eingang. Da bemerkte ich, dass ich versehentlich die Tür wohl etwas offen stehen lassen hatte. Ich stiess sie auf und sah einen Schatten aussen davon springen. Ich merkte schnell, dass es ein Mädchen war. Vielleicht so um die 8-9 Jahre. Sie sah mich ängstlich an. Und sofort erinnerte ich mich wieder, wie ich früher jeweils zu allen Pferden in meiner Umgebung geschlichen bin, bevor ich reiten lernen durfte.
„Du brauchst keine Angst zu haben!“ rief ich zu ihr hinüber. Sie hatte dunkelbraune Haare und eine braune Haut.
Sie sah etwas unsicher zu mir hinüber. „Wer ist das?“ fragte sie schliesslich.
„Das ist Madonna und ich bin Lucy. Willst du sie streicheln?“
Ich sah in ihrem Gesicht ein Strahlen. „Ja!“
„Lass Madonna erst an deiner Hand schnuppern und dann kannst du sie streicheln.“
„Das weiss ich.“
„Kannst du dann reiten?“
„Ich bin schon drei Mal geritten. Zwei Mal bei meiner Grossmutter in Italien auf einem Gestütsfest und ein Mal mir meinem Vater auf dem Jahrmarkt.“
Ich dachte an die armen Ponys, die den ganzen Tag das Getümmel aushalten mussten…
„Madonna hat das gerne.“ Meinte dann das kleine Mädchen.
„Ja, das hat sie. Wie heisst du eigentlich?“
„Emilia.“ Antwortete sie und fragte: „Warum reitest du sie nicht? Ist sie böse?“
„Nein, nein… Madonna ist mega lieb. Aber ich habe eine Verletzung am Bein und darf deswegen nicht reiten.“
„Oh… Tut es fest weh? Ich bin vor ein paar Tagen umgefallen und habe mir das Knie aufgeschlagen. Das hat auch sehr weh getan.“ Sprach Emilia nachdenklich. „Bist du von Madonna gefallen? Sie ist ja soooo gross, da tut das doch bestimmt sehr weh, oder?“
„Ich bin über einen Ast gestolpert und so gross ist sie auch wieder nicht.“
„Ich würde gerne mal auf so einem grossen Pferd reiten. So wie eine Königin!“ schwärmte Emilia
„Hast du einen Helm dabei?“
„Nein. Wieso?“
„Na dann könnest du ein paar Runden Madonna reiten.“
Emilia war schlagartig traurig, ich hatte sogar das Gefühl, dass sie beinahe in Tränen ausbrechen würde. Ich fühlte mich überfordert…
„Wir Nina fragen, ob sie einen hat.“
Emilia nickte und sie strahlte. Puh, Glück gehabt!
Ich ging also mit Madonna und Emilia in den Stall rüber. Dort traf ich zwar nicht auf Nina sondern auf Julia, welche mir einen Kinderreithelm auslieh. Sie gab mir auch noch ein kleines Zettelchen. Ich faltete es auseinander und las:



Emilia zog ihn freudestrahlend an und wir gingen wieder zurück in bedeckten Roundpen. Alle Plätze draussen waren zu dieser Jahreszeit gefroren. Ich ging mit Madonna in die Mitte und dann half ich Emilia aufsteigen. Erst war sie etwas verwundert ohne Sattel reiten zu dürfen, aber dann fand sie es auch schon mega cool. Ich liess Madonna im Schritt losgehen und erklärte Emilia wie sie sitzen musste. Meine Prinzessin gab ein gutes Lehrpferd ab, denn sie benahm sich tadellos. Ursprünglich hatte ich Emilia vielleicht drei vier Runden reiten lassen wollen. So wie ich mir das früher immer gewünscht hatte: Das jemand kommt und mich auf sein Pferd setzte. Aber mittlerweile waren wir bestimmt schon bei 10 Runden. Ich wechselte die Seite. Emilia schien schon etwas Talent zu haben, denn dafür, dass sie davor nicht wirklich geritten ist, machte sie sich gut. Runde um Runde wurde sie sicherer und am Ende getraute sie sich die Hände loszulassen und dabei die Augen zu schliessen oder auf Madonnas Hals hinunter zu liegen. Es machte nicht nur Emilia grossen Spass, sondern auch mir und Madonna. Ich erinnerte mich auf einmal extrem gut an meine ersten Reitversuche!
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Julia und ein Mann stürzten in die Halle. Ich hörte wie der Mann aufatmete und „Vielen Danke“ zu Julia sagte. Der Mann erzählte, dass er und Alessandra – Emilia’s Mutter - sich schon grosse Sorgen um Emilia gemacht hätten. Ich beruhigte ihn erst mal, dass ihr nichts geschehen war. Und dann erzählte er mir noch, dass Emilia eben früher bei ihrem leiblichen Vater gewohnt hätte und der sich leider nun nicht mehr um seine Tochter kümmern konnte. Deswegen sei sie nun zu ihrer Mutter und ihm gekommen und das erst vor wenigen Tagen. Alessandra freue sich natürlich extrem, dass sie ihre Tochter nun bei sich habe, aber sie merke auch, dass sie ihren Vater vermisse und als sie dann plötzlich verschwunden war, glaubten sie, dass Emilia versuchen würde zurückzulaufen… Doch Emilia wollte nur einfach jemanden zum Spielen finden und lief durch die Strassen von Holfing bis sie die Pferde sah, welche sie magisch anzogen. Naja wohl ein doofes Missverständnis. Aber trotzdem musste Emlila versprechen nicht mehr einfach so alleine nach draussen zu gehen, ohne jemandem etwas mitzuteilen. Sie protestierte zwar anfangs, sie hätte das bei ihrem Vater auch nie machen müssen. Sie hätte da den ganzen Tag machen können was sie wolle und nicht ständig sagen müssen wohin sie ginge. Ich merkte daraus, dass sich ihr Vater wohl wirklich wenig um sie gekümmert hatte. Der Mann – der sie später bei mir Entschuldig, weil er sich nicht vorgestellt hatte – hiess Ted und wollte mich als Dank für die kleine Mini-Reitstunde zum Nachtessen einladen. Ich lehnte danken ab, doch er bestand darauf, dass ich mindestens noch kurz vorbeikommen würde. Ich willigte dann eben ein; ich konnte gar nicht anders. Eigentlich hatte ich noch Tirina bewegen wollen, aber Julia beruhigte mein Gewissen und meinte, dass Sammy heute früh schon auf dem Hof gewesen wäre….
So fuhr Zoey und ich mit Emilia und Ted zu ihnen nach Hause. Sie wohnten nicht weit von mir, doch war mir Ted und Alessandra noch nie begegnet. Als wir in die Wohnung eintraten, kam mir eine ziemlich feste Frau entgegen, die aber sonst Emilia sehr ähnlich sah – es war vermutlich ihre Mutter. Die Person strahlte viel Liebe, Wärme und Geborgenheit aus und war mir auf Anhieb sehr sympathisch. Sie stellte sich als Alessandra vor. Wie ich ja bereits vermutete hatte, war es die Mutter von Emilia. An ihrem italienischen Akzent an merkte man, dass sie vermutlich in Italien aufgewachsen war. Sie bedankte sich vielmals bei mir für die Mini-Reitsunde und wollte mich genau wie Ted zum Abendessen einladen. Als ich ihr erklärte, dass ich schon mit meiner Mitbewohnerin verabredet war, ging sie in die Küche und kam mit einer gigantischen Portion – hätte wohl für eine ganze Fußballmannschaft gereicht –Spaghetti und einer ebenso grossen Menge Sauce wieder zurück. Etwas überrumpelt nahm ich das Essen an. Ich wollte mich gerade bedanken, als Alessandra sich umdrehte und Zoey, die ein nicht ganz aufgeblasenen Fussball im Maul hatte, mit einem scharfen „No“ anschrie. Ich wollte schon etwas sagen, weil das duldete ich eigentlich nicht, das jemand MEINEN Hund so anschrie, als Alessandra schon wieder viel lieber „Dai“ sagte und anschliessen als Zoey den Ball sofort losliess ein „Brava“ folgte.
„Wow!“ entfuhr es mir.
„Entschuldigung.“ Meinte Alessandra zögerlich.
„Was haben sie zu Zoey gesagt?“
„No, Dai?? Das sind italienische Hörzeichen.“
„Und Zoey hat darauf reagiert!“
„Was heisst bei Fuss?“
„Piede.“ Sagte Alessandra und Zoey kam ganz selbstverständlich neben ihren linken Fuss.
„Wow, das ist krass“ meinte ich und fuhr fort „Ich habe Zoey noch nicht sehr lange und sie hat auf keinen Befehl reagiert, deswegen dachte ich, dass sie nicht erzogen wurde…“
„Von wo hast du sie? In Italien gibt es einige Strassenhunde und wenn ich mir sie so ansehe, könnte sie so von der Mischung relativ gut dahin passen…“
„Könnte sein. Ich bin ihr aber das erste Mal hier in Deutschland begegnet.“
„In Italien auf dem Land hat es viele Hunde, die zu Bauernhöfen gehören. Doch meistens werden es dann ganze Rudels und irgendwann zu viele... Einige von ihnen werden dann vertrieben und gelangen in die Stadt. Dort kommen dann manche von ihnen in Tierheime und manchmal gibt es so blöde Touristen, die so ein herziges Hündchen als Ferienerinnerungen mit nach Hause nehmen. Naja Zuhause ist das Hündchen dann eben nicht mehr so herzig und es wird ausgesetzt oder bei etwas verantwortungsbewussteren Leuten ins Tierheim gebracht.“
Ich danke einen Augenblick nach. Was Alessandra da erzählte war traurig und vielleicht war auch Zoey hier so hier her gelandet. Vielleicht war sie auch von diesen Hundedieben – wie ich sie nannte – in Italien geholt worden auf der Stasse oder im Tierheim… „Vielen Dank für die Informationen, Alessandra.“
„Nichts zu danken. Aber warte noch kurz, dann schreibe ich dir noch ein paar Hörzeichen für Zoey auf. Meine Mutter und mein Vater lebten hier in Deutschland, als ich zur Welt kam, aber sie sprachen oftmals Italienisch mit mir. Seit dem Tod meines Vaters lebt meine Mutter im einem Dorf in Italien, wo auch ihre Geschwister leben. Hörzeichen für Hunde brauchte meine Mutter hier in Deutschland allerdings sehr selten, wir hatten leider nie Hunde da mein Vater allergisch war. Früher hatte sie immer Hunde und auch jetzt noch…“ erzählte Alessandra
Während ich Alessandra zuhörte, schaute ich Ted, Emilia und Zoey zu, die nun um ein altes Stück Seil kämpft.
„Emilia mag Tiere nicht wahr?“
„Ja, ich denke schon. Mein Ex-Mann hatte das Sorgerecht für sie bekommen und die Besuchszeiten hat er nie eingehalten. Nur in den Sommerferien holte meine Mutter sie manchmal zu ihr, aber ich hatte den Mut nicht sie dann zu sehen. Ich weiss vieles über sie nicht so genau...“
Ich schwieg einen Moment. „Vielleicht fühlt sie sich ein wenig allein gelassen. Sie hat ja nicht selber entschieden hier her zu kommen. Wissen sie, ich zog im April hier her, davor lebte ich in London. Und ich bin auch mit dem Pferde-/Tiervirus angesteckt, so wie ihre Tochter...“
Alessandra lachte, wurde dann aber wieder ernst. „Vielleicht hast du recht Lucy.“
„Sie könnten ihr ein Tier kaufen?“
„Das ist gar keine so schlechte Idee...“
„Sie würde auch lernen Verantwortung zu übernehmen. Vielleicht wären Hasen im Garten oder sonst ein kleines Nagetier sinnvoll. Das braucht nicht so viel Zeit wie ein Hund oder sogar ein Pferd... Und ich habe gerade 2 Stück von diesen grossen 4-Beinerigen-Wieherenden-Freunden.“
„Und du denkst ein Tier wäre wirklich gut für sie?“
„Ja. Es ist immer da für sie. Es soll ihr Tier werden, aber ihr müsst ihr auch klar erklären was das heisst: Füttern, Putzen etc.“
„Ich werde das mal mit Ted besprechen. Und noch eine kleine Frage habe ich: Sind sie Reitlehrerin?“
„Nein, ich arbeite im Reisebüro um den Unterhalt für mich und meine 3 Vierbeiner zu verdienen und helfe dann eben auf Tsubasa Stables noch hin und wieder, meistens im Bereich Ausbildung der Pferde.“
„Kann man da auch Reistunden nehmen?“
„Ja. Davina, Nina und Sam geben stunden. Es ist guter Unterricht, sie können sich da bestimmt einmal umsehen und ihrer Tochter würde es Freude bereiten.“
„Ja. An wenn müsste ich mich dann da wenden?“
„An Nina oder Julia. Am besten rufen sie vorher noch kurz an, sie haben meistens einiges vor und sonst kann ich ihnen den Stall auch mal zeigen.
„Danke.“
„Kein Problem, schliesslich liegt das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde. Aber ich müsste nun wirklich gehen. Entschuldigung.“
„Kein Problem. Hier ist die Liste“



Ich verabschiedetet mich, musste aber Emilia erst noch versprechen, das sie Zoey und Madonna wieder einmal besuchen kommen durfte und ging dann mit zwei prall gefüllten Schüsseln Richtung WG. Sam war noch nicht wieder zurück und so stellte ich den Radio an und ging in die Küche um die Spaghetti auf zu wärmen. Ich schmiss einfachheitshalber alles in eine Pfanne und vermischte Teigwaren und Sauce gut.
Es war alles beinahe fertig, und meine Magen knurrte schon sehr, als Sam wieder kam. Ich konnte schon von weitem sehen, das es mit Schneewittchen gut gelaufen ist, denn ihre Mundwinkle zeigten verdächtig weit nach oben. Sie freute sich über das Essen und wir assen schweigend, da wir sehr hungrig waren. Danach machten wir es uns auf dem Sofa gemütlich und Sam brachte den Film. Wir schoben in rein und da merken wir, das es nicht die Richtige DVD war. Auf der Hülle stand ein ganz anderer Titel. Aber wir liessen uns dem Abend nicht verderben und so schauten wir eben „Bervely Hills: Chihuahua“ Und ich der Abend wurden dann doch noch zum Erfolg, der Film war einfach zu komisch mit all den Hunden... Und für weitere solche Abende war auch schon gesorgt, denn schliesslich gab es noch eine 2 und 3! :D

lol

Ich stell es mir gerade vor. ^^

*push*

ja mach das, habe i-wie keinen Bock weiter zu schreiben, wenn ich für den hier keine Bewertung habe...

Nö eigentlich nicht, nur ich finde es i-wie blöd die aufzuteilen. Aber kann das ja ab jetzt machen, wenn sie extrem lang sind. ;)

Ach hier viel noch die Zusammenfassung:
-> "mein" Internat St. Claire reisst zurück nach London und somit auch die ganze Clique
-> Ich fühle mich halbiert, weil ich mit ihnen mit möchte, jedoch genauso gerne hier bleiben.
-> Ich treffe auf Emilia, ein Mädchen aus Holfing, dass Tiere sehr gerne mag und ich lasse sie ein paar Runden auf Madonna reiten.
-> Emilia's Familie will mich zum Nachtessen einladen, ich habe aber keine Zeit und so gehe ich einfach nur kurz vorbei und bekomme dan einen riesigen Berg Essen, welches ich Nachhause nehmen kann. Aber das beste ist. Emilia's Mutter spricht Italienisch und ich finde heraus, dass Zoey bestens auf italienische Hörzeichen hörte!! Sie ist also doch einmal erzogen worden, vermutlich in Italien, im Tessin (italienisch sprechender Teil der Schweiz) oder bei einer Familie die Italienisch spricht, aber z.b. in Deutschland wohnt.

JULIA, BEWERTEN!! :D

Emilia: Ich weiss gar nicht mehr wie ich die beschrieben habe ^^
Naja, dieser Bericht ist mal wieder etwas traurig geworden, aber der nächste ist dafür umso positiver. ;) Aber das muss so sein weil ich schon an dden über-über(über...) nächsten Beri denke, weil es denn dan sonst nicht geben würde ^^Naja egal, viel zu kompliziert.
Fehler: Das sind immer noch Spezialeffekte meiner Tastatur! Vergessen?? :D

Danke für die Bewertung. ;)

Naja das Problem ist nur, dass ich schon so in der Zukunft denke, dass mir erst heute wieder aufgefallen ist, wo ich eigentlich bin und das hat mich irgendwie deprimiert. Aber dann war meine Laune schnell wieder oben, als ich erfahren habe, dass mein WR (Wirtschaft & Recht) Lehrer krank ist und wir so 2 Stunden frei haben. Die meisten haben dann an ihrer Chemiearbeit weitergearbeitet die wir morgen abgeben müssen. Aber die habe ich schon gestern gemacht (in der festen Überzeugung, die heute abgeben zu müssen XD). Naja habe dann für TS getippt. Also mein Beri wird folgen...!!! :D