Ich sitze im Zug und starre aus dem Fenster. Dort gibt es zwar nichts besonders zu sehen, doch der Anblick von vorbei ziehenden Landschaften hilft mir etwas klaren Gedanken zu fassen. Ab sofort werde ich in ein neues Leben anfangen und es nochmal von vorn gestalten müssen. Es war eine schöne Zeit im Sauerland. Ich bin mit John durch die Berge geritten und auch auf dem Hof seiner Mutter nebenan fühlte ich mich auch immer wohl. Megan und ich hatten viel Spaß und meine Eltern waren und sind wundervoll. Sie haben sich gut, vielleicht sogar zu gut, um uns gekümmert und versucht uns jeden Wusch zu erfüllen. Doch um ganz ehrlich zu sein, es hat mich etwas genervt. Immer dieses betüddelt und wie ein Kleinkind behandelt zu werden! Meine Güte, Mum ich bin alt genug! Naja, jedenfalls vermisse ich sie, also alle! Sie sind zwar nur drei Stunden Zugfahrt von mir entfernt, doch diese liebevolle Zuwendung tat mir aber oft auch sehr gut.
Draußen ist es sehr windig und die Bäume schaukeln hin und her und hin und her. Die Landschaft ist zwar nicht sehr trostlos, doch Farbenfroh genauso wenig. Ich sitze schon fast drei Stunden in diesem Zug und so langsam tut mir mein Hinterteil weh. Wann sind wir endlich da?! Die Fahrt habe ich entweder mit schlafen oder essen verbracht. Meine Spezialität! Pfannkuchen! Mhmmmm… lecker! John hat mir kochen und reiten beigebracht. Mein Vater hofft immer noch, dass er irgendwann sein Schwiegersohn wird, doch wir sind uns einig, dass das nie passieren wird. John ist und bleibt meine beste Freundin! Er meint es heißt bester Freund, doch das glaube ich ihm nicht! „Nächster Halt: Hofling!“, dröhnt aus den Lautsprechern und ich zucke vor Schreck zusammen. „Ausstieg in linker Fahrtrichtung!“ Schnell krame ich meine Sachen beisammen und mache mich zum Ausstieg bereit. Die Tür öffnet sich und ich mache den Schritt in mein neues Leben oder eher gesagt auf den Bordstein des Bahnhofes. Ich steige in mein schon vorbestelltes Taxi ein und lasse mir unterwegs von dem Fahrer etwas über das Dorf Hofling erzählen.

An der Adresse angekommen, klettre ich mit einem Seufzer aus dem Auto und stelle mein Gepäck links und rechts neben mir auf den Gehweg ab. Der Fahrer grinst „Ist ihr Leben denn so anstrengend, junge Dame?“ Auch ich grinse und antworte ihm: „Ja aber sicherlich!“ Auf dem Weg hierher haben wir uns schon super verstanden. Alle Leute sind so nett hier! Ich bezahle ihn mit reichlich Trinkgeld wegen seiner Schilderung des Dorfes und seiner Freundlichkeit und gehe in Richtung Haus, in dem ich von nun an leben werde. Aufgeregt und voller Vorfreude fische ich den Schlüssel aus dem Blumentopf. Nina hat mir zum Glück gesagt, dass er dort liegt. Sie meinte auch es wird eine Philomena Irgendwas bei mir einziehen. Zu meiner Verteidigung, sie hat einen echt komplizierten Namen! Im laufe des Tages wird sie sich zu mir gesellen, was mich echt froh macht, denn dann bin ich nicht so alleine in dem großen Haus. Ich lasse mein Gepäck im Eingang stehen, um erstmal die Wohnung zu erkunden. Voller Begeisterung nehme ich jede Etage und jedes Zimmer unter die Lupe. Nach einem sorgfältigen Rundgang trage ich mein Gepäck mit viel Mühe in die oberste Etage, in der ich mir ein blaues Zimmer in Beschlag genommen habe. Schnell habe ich mein Zeugs ausgepackt und eingeräumt. Da ich von der Reise sehr hungrig geworden bin, gehe ich hinunter in die Küche und koche mir eine leckere Hühnersuppe. Ich verputze sie in Rekordzeit, da ich total aufgeregt auf meine neue Mitbewohnerin bin. Wie ist sie wohl? Ist sie klein oder groß, verrückt, verspielt und gut drauf oder eher streng, ernst und rechthaberisch? Doch ganz entscheidend ist: Wird sie mich mögen? Ich muss sie sofort kennenlernen! Ich hopse auf meinen Stuhl hoch und runter vor Aufregung. Doch dann gähne ich laut und sofort merke ich wie erschöpft und müde ich eigentlich bin. Also mache ich mich Bettfertig und kuschle mich seufzend in das große Doppelbett. Sofort schlafe ich ein und träume von meiner neuen Mitbewohnerin, ja vielleicht sogar Freundin?!

Warme Sonnenstrahlen holen mich aus dem Schlaf und lassen mich augenblicklich hellwach werden. Ist das Mädchen schon da? Nein, ich hätte sie gehört. Oder? Zur Kontrolle durchsuche ich das Haus, doch ich finde keine Bewohnerinnen Spuren. Ich mache mich zügig fertig und rufe Nina an, um sie zu fragen, wieso Philomena noch nicht angekommen ist. Es wählt ein, zwei Mal, bevor eine fröhliche Stimme durch den Hörer kommt. „Hallo, Evelyn, richtig?“
Ich lächle. „Jap, hier ist Evelyn. Sorry, dass ich mich gestern nicht gemeldet habe, aber ich war total platt.“
„Kein Problem, wie kann ich dir helfen?“
„Ach ja, ich wollte fragen, wieso Philomena noch nicht da ist.“
„Philomena? Die kommt doch Heute erst! Oh Entschuldigung, ich glaube, dass ich dir den falschen Tag genannt habe.“
„Ja sieht so aus aber kein Problem, dann weiß ich ja jetzt Bescheid. Nur ich habe mich halt gewundert und dachte schon, dass irgendwas passiert ist.“
„Gut. Also kommst du die Tage zum Hof? Wahrscheinlich mit Philomena zusammen, oder?“
„Ja genau, ich denke, dass sie sich erstmal ausruhe muss aber morgen kommen wir bestimmt!“
„Okay dann freue ich mich mal auf euch. Dann bis Morgen! Adieu!“
„Ciao!“ Ich drücke lächelnd die rote Taste. Endlich werde ich morgen meinen neuen vierbeinigen Freund kennen lernen und heute sogar schon Philomena! Mein Gott ich freue mich so! Es klingelt. Das muss sie sein! Bevor ich tür aufmache befehle ich mir cool zu bleiben und mich abzureagieren. Dann mache ich die Tür auf und mustre ich das Mädchen kurz.
„Ja, bitte?“
„Hallo, ich bin Philomena, ich ziehe hier ein.“
„Achso! Hallo, ich bin Evelyn, du kannst mich ruhig Eve nennen. Komm rein.“ Ich nehme sie strahlend in Empfang und warte bis sie ihre Taschen abgestellt hat. „Philomena also, hm? Tut mir Leid, aber ich habe etwas anderes erwartet.“, rutscht es mir raus, doch sie reagiert ganz gelassen.
„Kein Problem.“. Sie ist kleiner als erwartet. Ich liebe sie schon jetzt, alleine wegen ihren langen Haaren, deren Spitzen dunkellila mit Farbverlauf gefärbt sind. Ich hoffe, wir uns verstehen werden.
„Ich bin auch erst gestern angekommen, also habe ich auch noch nicht so viel vom Dorf gesehen. Wir können uns das ja demnächst zusammen mal näher anschauen.“ „Gerne! Zeigst du mir, welches Zimmer ich haben kann?“
„Jap, komm ich nehme die Tasche.“ Wir heben ihre Sachen auf und ich führe Philomena die Treppe hinauf. „Also, so weit ich weiß haben wir drei Zimmer, eines hier.“, ich deute auf eine Tür direkt neben der Treppe. „Und zwei oben, wovon ich mir eines reserviert habe.“
„Okay, ich schaue mir erst dieses an.“, ich nicke um mir zu zeigen, dass ich einverstanden bin. Sie öffnet die Tür und guckt sich das kleine Zimmer an. Weitere Minuten vergehen, in denen sie sich jedes Detail ansieht und dann eine Grimasse zieht, die mir schon sagt was sie denkt. „Können wir uns das Zimmer oben ansehen?“ Ich nicke wieder, wir stellen die Taschen noch mal ab und stapfen die Treppe hoch.
„Das blaue Zimmer hier vorne habe ich mir reserviert, ich hoffe, dass ist in Ordnung?“, frage ich sie unsicher woraufhin sie wieder zustimmt. Ich fahre die Besichtigung fort, indem ich sie jetzt zu dem übrigen Zimmer führe. Auch diesmal guckt sie sich um doch anscheinend gefällt dieses Zimmer ihr.
„Darf ich dann dieses Zimmer haben?“
„Sicher! Komm, wir holen deine Taschen hoch, dann kannst du dich kurz einrichten und ich zeige dir den Rest des Hauses. So viel ich weiß ist da hinten.“, ich deute auf die Tür neben der Treppe, knapp gegenüber meiner. „Das ist so eine Art Hobbyraum und dir gegenüber ist das Badezimmer. Du wirst staunen! Es hat zwei Duschen und sogar noch eine Badewanne!“ Ich mache eine ausholende Bewegung und grinse sie an. „Aber wir können gleich ja noch einmal zusammen gucken.“
„Gerne.“, bestätigt sie und lächelt breit zurück.
Nachdem wir ihre Sachen in ihrem zukünftigen Zimmer gestellt haben, lässt sie sich auf das riesige Bett fallen und streckt die Arme aus. Ich gucke ihr lächelnd zu. Echt, wie kann das sein? Ich liebe sie jetzt schon. Sie erinnert mich etwas an Maggie. Schon bekomme ich bei dem Anblick, wie sie strahlend an die Decke guckt und ihre Augen glücklich funkeln, tränen in den Augen. Ich wische sie schnell weg, bevor ich noch ganz anfange zu weinen. Ich beschließe sie alleine und in ruhe auspacken zu lassen, drehe mich um und gehe hinab in die Küche. Da Phliomena bestimmt Hunger von ihrer Reise bekommen hat, mache ich ihr meine Spezialität, damit sie etwas zwischen die Zähne bekommt. Ich rühre den Teig an und kippe etwas Öl in die Pfanne. Und schon ist der erste Teigflatschen in der Pfanne. Ich schwenke ihn hin und her und Schwups hat er einen Salto gemacht. Ich habe schon einige Pfannkuchen auf einen Teller neben mir verstaut, als Philomena endlich die Treppe hinunter gesprintet kommt.
„Hey, schon fertig?“, frage ich sie, ohne sie hinter meine Schulter hinweg anzusehen. „Mhm, ja, ich habe ja nicht so viel.“
„Dann müssen wir unbedingt Shoppen gehen!“, rufe ich begeistert und meine Augen fangen sofort an zu leuchten.
„Okay, was kochst du denn da?“, fragt sie neugierig und linst über meine Schulter. Sie greift nach einem Pfannkuchen, doch ich haue ihr dank meinen unglaublichen Reflexen mit dem Löffel auf die Hand.
„Finger weg! Die sind noch nicht fertig!“, drohe ich ihr. Man, wir benehmen uns schon, als ob wir uns schon ewig kennen würden!
„Schon gut!“ Sie hebt abwehrend die Hände und wir grinsen uns an.

Als wir fertig mit Essen sind, räumen wir den Tisch gemeinsam ab.
„Wir haben nur ein Problem.“, meint sie, während sie die Teller auf einer Hand balanciere und mit der anderen einen übrig gebliebenen Pfannkuchen zusammenrollt um ihn zu essen.
„Welches denn?“, frage ich sie neugierig.
„Ich kann nicht kochen.“
„Och, dass ist nicht schlimm, ich kann es dir beibringen!“, meine ich, doch dank ihrer Reaktion ahne ich schon, dass es mir misslingen wird
„Da hast du dir aber was vorgenommen! Ich bin wirklich eine Niete!“ Also richtig geraten!
„Werden wir ja sehen, wenn ich mit dir fertig bin.“
„Versuchs doch, ich krieg es eh nie hin!“
„Mit dieser Einstellung schon mal gar nicht, junges Fräulein!“ Ich drohe ihr gespielt wieder mit dem Löffel.
„Ist doch so.“, murmelt sie und weicht meinem ersten Schlag aus.
„Das hab ich gehört!“ So eine Hexe!
„Ich weiß. Wir werden die besten Freundinnen.“
„Wieso eigentlich nicht.“, sage ich wieder sachlich und stelle unsere Gläser in die Spülmaschine. Bevor sie etwas erwidern kann, spreche ich schnell weiter. „Lass uns jetzt weiter das Haus durchsuchen.“ Ich packe sie am Handgelenk und ziehe sie hinter mir her.

Als wir um sieben Uhr erschöpft auf das Sofa fallen, waren wir schon richtig gute Freundinnen. Ich wusste, dass wir uns blind verstehen werden! Wir quatschen den ganzen Abend über dies und jenes, Vergangenheit, Pläne und Freuden. Es ist, als wären wir schon immer die besten Freundinnen. Doch das Gefühl, welches ich bei ihr habe, ist anders als bei meinen anderen Freunden. Es ist so, als ob wir wie Zwillinge wären, die sich wiederum nicht ganz ähnlich sind. Wir ergänzen uns einfach und das macht uns zu einem ganzen, als ob es nie anders gewesen ist.
„Ich bin Hundemüde.“, gähne ich und richte mich mühsam auf. „Ich will in mein Bett.“ „Ich auch. Schlaf gut.“, stimmt sie mir zu und gemeinsam helfen wir uns schlaftrunken die Treppe hoch in unsere Zimmer. Ich falle stöhnend in mein Bett und denke über den Tag nach. Er war ohne Einwände echt spitze! Das war eindeutig der schönste Tag meines Lebens! Ich bin soooooo glücklich! Morgen werde ich erstmal Mum und Paps anrufen, um ihr von meiner neuen besten Freundin zu erzählen. Auch werde ich John bescheid sagen und ihn fragen, ob er mich nicht am Wochenende besuchen kommen kann. Ich vermisse ihn schrecklich. Wirklich! Jetzt schon! Zum einen möchte ich, dass er kommt, weil ich ihn sehen möchte und ihm hier alles zeigen möchte und zum andern möchte ich, dass er Philomena, die ich jetzt übrigens immer Lollie nennen werde. Sie ist so durchgedreht aber auch gleichzeitig süß so wie der Name. Aber ich finde das gerade macht sie zu etwas ganz Besonderes! Mit vielen weiteren Gedanken über Philomena und unsere kurze aber auch intensive Freundschaft, finde ich mich bald in meinen Träumen wieder.

"Ich hoffe, wir uns verstehen werden." Yoda?! ^^

Also erstmal ziemlich angepasst ^^ Die meisten Sätze sind ja gleich :P Aber ich mag den Bericht, und dass wir Zwillinge sind :D Hab dich Lieb

Lollie/Mini/ etc...

Hab ich den Yoda satz echt geschrieben? :O
Ich liebe dich schatzi:*

Ja, schau nach !!! Ist nur kopiert ^^ Ich hab mich so weggelacht :P

Ich dich auch :*

Ich mag ihn! xD Der ist so schön... und besser als mein erster auf jeden Fall... :D Nina, Lucy und Lisa können es dir bestätigen... :D

@Philomena: Ohhh... jetzt sehe ich es auch :D

Oh danke Fiona.... (gut dass du nicht siehst wie ich vor Rührung rot werde!)

Achja und wer es noch nicht weiß... Da Philomena und ich zsm wohnen, haben wir uns überlegt, dass wir die gleichen Szenen schreiben, in denen wir beide mitspielen. Aber natürlich machen wir es immer aus unserer eigenen Sicht. Also bitte nicht wundern wieso wir manchmal die gleichen Szenen haben. Wir setzen uns häufiger zsm und schreiben die bestimmten Stellen gemeinsam. Hoffe das ist Okay.... lg Evelyn *-*

super erster bericht :)
die Freundschaft mit Philomena ist super schön beschrieben, und ich bin gespannt, wie es mit euch beiden weitergeht :D
& ich finde es auch nicht schlecht, dass ihr die Szenen gleich habt, ist ja viel realistischer als wenn jeder eine andere kennenlern-szene schreiben würde^^

Dankhö :) Und ja das dachten wir uns auch! Es wäre sicher spannend zu wissen, wie Philomena und ich die gleiche Situation empfinden und beschreiben....

Stimmt ^^ Ich finde den aus deiner Sicht auch super toll und ich hab dich echt gaaaaanz dolle lieb *-*

ICH DICH AUCH MEIN SCHATZIMAUSIPUPS <3 :*

Nein, dass geht eindeutig zuweit... -.-

:D

Das ist auch nicht lustig, Lisa! *vorwurfsvoll auf sie zeigt, dabei Lachkrampf unterdrück*

Ach Schnuckilein.... ^^