Soi, hier schon der nächste, der eigentlich nicht so geplant war aber mir einfach aus den Fingern geflossen ist ^^ Ich wollte eigentlich gar nichts schreiben und habe doch in einer Stunde einen ganzen 3seitigen Bericht fertig gekriegt *yiiiipiieee* Und berichtigt! *Doppel-yiiippiieee* Erst führt dieser einen glaube ich auf eine falsche Fährte, aber ich habe mir das schon ganz gneua überlegt *Hände reib* Ich hoffe das ist bei euch in Ordnung, wenn ich auch aus anderen Sichten schreibe als nur Philomenas, es hat sich so angeboten ^^

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Frauen sind komische Wesen. Warum hat Gott sie überhaupt erschaffen? Sie sind zickig, schnell beleidigt und wollen, dass man sie rund um die Uhr anhimmelt. Also, warum? Vielleicht ist es ja seine Strafe, immer an die falschen Frauen zu geraten.
Der junge Mann mit den schwarz-braunen Haaren verlässt niedergeschlagen das Cafe, in dem er noch bis vor wenigen Minuten mit einer jungen Dame gesessen und Kaffee getrunken hatte. Schließlich ist sie wütend davongelaufen und hat ihm wüste Beleidigungen an den Kopf geworfen.
Wieder mal eine Niete für ihn. Wieder eine, die ihn nicht verstand. Er weiß, dass er vieles falsch gemacht hat, dass er viele Fehler begangen hat und dass sein Leben nicht optimal verlaufen ist, aber er hat doch auch dafür gebüßt! Er hat sich seine Strafe abgeholt! Warum kann ihn das Schicksal dann nicht einfach in Ruhe lassen? Warum hat man ihn so gestraft, schließlich kann er doch nichts dafür!
Aber anscheinend ist das allen anderen egal. Sie sehen nur ihn, einen dunklen Kerl, ein ehemaliges Mafiamitglied, der Mitmenschen umgebracht hat und Drogen schmuggelte. Der sein Leben hingeworfen hat für Geld. Nichts als Geld.
Und jetzt ist er einsam. Alle, die er jemals liebte haben ihn verlassen. Seine Mutter, sein Vater, von dem er vor nicht allzu langer Zeit noch gar nichts wusste. Als er versuchte, ihnen zu erklären, warum er für ein ganzes Jahr ohne ein Wort verschwunden war, hatten sie ihn rausgeschmissen. Und jetzt?
Jetzt lebt er wie ein Obdachloser, muss sich selbst seine Kohle zusammen suchen und jeden Pfennig sparen. Und er hat Angst um sein Leben. Zu jeder Zeit, ruhig schlafen kann er nicht, selbst sitzen fällt ihm schwer. Er ist immer auf der Flucht und man sieht ihm an, wie wenig Schlaf er bekommt.
Die Sonne brennt heiß und erbarmungslos vom Himmel und tränkt alles in eine rotes Licht, worin der Staub wirbelt. Die Luft ist schwül es fällt ihm schwer zu atmen.
Er überquert die unsauber gepflasterte Straße hastig und schaut sich immer wieder gehetzt nach allen Seiten um. Wenn sie ihn finden, ist es vorbei mit seinem Leben. Dann töten sie ihn, langsam und qualvoll, um ihn daran zu erinnern, was er ist. Ein Nichts. Etwas, um das sich keiner einen Dreck schert. Ein Ausgestoßener, der niemanden hat, der ihn liebt.
Er geht vorbei an den dreckigen Häusern des Slums, weicht besoffenen alten Männern aus, die ihn um Geld anflehen, dass er nicht hat.
Früher mal, ja, ganz früher als er noch klein war, hat er alles bekommen, was er sich wünschte. Alles, was er brauchte und auch nicht. Jedes andere Kind hat ihn beneidet, für seinen Reichtum. Wohl eher den Reichtum seiner Eltern.
Er kommt an eine Straßenecke, an der eine junge Frau steht. In seinen Augen eher ein Mädchen, mit grade mal vielleicht sechzehn Jahren, dass einen Kinderwagen mit einem weinenden Kind vor sich herschiebt. Auch um sie macht er einen großen Bogen. Er will mit den ganzen Leuten hier im Slum nichts zu tun haben, obwohl er eigentlich einer von ihnen ist. Jemand, für den nirgendwo mehr Platz ist und der nirgendwo bleiben kann, sodass für ihn nur noch die dreckigen Vororte Mumbai’s erreichbar sind.
Und dort, wo alles arm ist und wo jeder sich um jeden kümmern muss, ist er stecken geblieben. Einfach ausgestiegen und stecken geblieben, wie ein Finger in einem viel zu kleinen Flaschenhals, den man einfach nicht mehr abkriegt.
Nicht, dass ihm das nicht schon passiert wäre!
Er nähert sich der kleinen Wohnung in einem schöneren Viertel des Slums. Und mit schön ist grottenhässlich gemeint.
Dicke graue Wohnblöcke reihen sich eng aneinander, die Wohnungen sind dreckig und stinken nach den Vorbewohnern. Die Wände sind nicht schalldicht, sodass er jeden Abend hört, wie seine Nachbarn mal wieder „Yoga“ praktizieren.
Er erreicht das schäbige Gebäude, in dem seine Wohnung ist und tritt ein.
Die Tür ist sowieso nie verschlossen, was auch gar nicht nötig wäre, denn die Fenster sind eingeschlagen und jeder kann sie von außen aufmachen. Er steigt die Treppe hoch, vorbei an der Wohnung des Junkies, nach dem das ganze Haus riecht, vorbei an der alten Frau mit den vielen Falten, deren Namen er sich nicht merken kann, doch die immer so freundlich zu ihm ist und ihm in der Not ein wenig von ihrem Essen abgibt.
Dafür hilft er ihr mit den Einkäufen. Sie lächelt ihn an und er lächelt zurück.
„Selamat siang, anak muda.“, begrüßt sie ihn.
Die alte Indonesin spricht mit einer rauen Stimme, die angenehm in seinen Ohren klingt.
„Selamat siang, wanita tua.“, er nennt sie immer so, denn ihr Name ist für ihn unaussprechlich. Mit ganz vielen komischen Lauten, die dazu führen würden, dass seine Zunge bricht.
Sie geht zurück in ihre Wohnung und er hört, wie sie den Sicherheitsriegel vorschiebt. Manchmal ist die alte Frau sehr ängstlich und glaubt, jemand würde ihr ihre neuen Zähne klauen.
Der junge Mann geht weiter hinauf, bis er ganz oben angekommen ist und die Tür zu seiner kleinen, schäbigen Wohnung öffnet. Der Qualm von selbst gedrehten Zigaretten steigt ihm in die Nase, als er die Tür mit einem lauten Knall hinter sich schließt und weiter in die Wohnung vordringt. Er schmeißt den Schlüssel in die Schale neben der Tür und geht ins kleine eingerichtete Wohnzimmer, falls man es als solches beschreiben darf.
„Ich bin wieder da, Pfefferminze!“
„Wie schön für dich!“, ruft sie zurück. Minze, seine Mitbewohnerin ist nicht gerade die netteste Person, aber er kann damit umgehen. Sie sitzt im Wohnzimmer und schaut mal wieder auf ihre Karten.
„Und? Was sagen sie heute?“, fragt er.
„Du hast einen Brief bekommen.“, antwortet sie gelassen.
„Einen Brief? Ich bekomme nie Briefe?“, er ist verwundert und glaubt, sie macht einen Scherz.
„Das war ernst gemeint, er liegt auf deinem Bett. Hab mich ganz schön gewundert, als auf einmal der Postbote vor der Tür stand.“
Sie nimmt einen tiefen Zug von der Zigarette und schaut dann wieder auf ihre Karten. Ihre langen roten Haare hat sie zu einem lockeren Zopf geflochten, über der Jeans trägt sie nur einen BH und wie immer ist sie barfuss unterwegs. Für ihn nichts neues, doch wenn andere sie sehen denkt man, sie hätte einen Knall.
Minze ist die einzige Deutsche, die er bis jetzt kennen gelernt habe und sie hat ihn herzlich aufgenommen in ihre kleine Wohnung. Schon fast ein Jahr wohnt er jetzt bei ihr und kann sich eigentlich auch nicht beklagen. Mit gemischten Gefühlen geht er zu seiner Matratze und finde dort wirklich einen Brief. Mit Briefmarke und weißen Umschlag, mit allem drum und dran.
Sein Magen grummelt als er ihn ungeduldig öffnet. Wie erwartet ist er von seinem Vater, er hat seine Handschrift schon auf dem Briefumschlag erkannt. Es ist ein Wunder, dass dieser überhaupt selber geschrieben hat, normalerweise kommen immer nur getippte oder diktierte Briefe. Schnell hat er den Text überflogen, muss ihn allerdings noch ein weiteres Mal lesen, ehe es langsam in sein Hirn sickert. Dann start er auf das Flugticket, das dabei liegt. Erste Klasse, mit allem drum und dran. Hinter dem ersten Ticket kommt noch ein zweites zum Vorschein. Was glaubt er denn, wen ich mitnehmen soll? Er schaut zu Minze, die wieder tief über ihre Karten gebeugt dasitzt und vor sich hin murmelt.
Vielleicht sie? Minze ist schon lange nicht mehr in Deutschland gewesen, geschweige denn geflogen.
„Und? Was steht drin?“, ruft sie ihm scheinbar uninteressiert zu, doch der junge Mann kennt den Unterton, der von ihrer Neugier zeugt.
„Ein Brief von meinem Vater. Übermorgen fliegt ein Flugzeug nach Deutschland und ich soll nach Hause kommen. Willst du nach Deutschland?“
Sie schaut ihn einen Moment stumm an und an ihrem Gesichtsausdruck kann man nichts ablesen. „Lass mir bis heute Abend Zeit.“
Er nickt nur und verzieht sich dann auf seine Matratze, wo er sich grübelnd hinlegt und versucht, einzuschlafen. Es war ein anstrengender Tag und er ist nun sehr müde, doch der Brief seines Vaters lässt ihn nicht los.

Lieber Luciano,
Deiner Mutter und mir tut unsere letzte Auseinandersetzung sehr leid, wir lieben dich doch, aber wir mussten erstmal verdauen, was du uns da berichtet hast. Deine Mutter leidet immer mehr unter Schockzuständen und fragt mich immer nach dir. Komm doch bitte nach Hause und hilf ihr. Ich bin in meiner Arbeit sehr eingespannt und kann mich nicht jeden Tag um sie kümmern. Luciano, es tut mir so leid, der ganze Stress und die Beschimpfungen, die ich dir an den Kopf geworfen habe. Bitte verzeih mir… Wenn du nach Deutschland kommst, warte ich am Flughafen auf dich. Bring ruhig jemanden mit, wenn du willst, oder schenk das zweite Ticket irgendjemandem. Ich würde mich sehr freuen, wenn du kommst, wir vermissen dich sehr. Außerdem müssen wir dir etwas erzählen, etwas, was du vielleicht nicht mögen wirst aber schließlich bist du nun alt genug, um es zu verkraften. Du hattest ja Geburtstag und wir haben noch ein Geschenk für dich. Ich weiß gar nicht, ob dieser Brief dich überhaupt erreicht, weil du ja deinen Namen ändern musstest, aber ich hoffe doch, dass du ihn ließt und zu uns zurückkommst. Deine Mutter steht jeden Tag auf dem Friedhof und kann es immer noch nicht fassen, dass du da theoretisch liegst.
Luciano, Menschen ändern sich und auch ich habe es geschafft. Du wirst es mir nicht glauben, aber deine Mutter und ich haben gemeinsam eine Therapie gemacht und mir geht es nun besser. Bitte komm zu uns zurück!

In Liebe
Dein Vater

Er hat diesen Brief gelesen, als hätte sein Vater ihn vorgelesen. Er hört genau seine Stimme, den belehrenden und teils strengen Ton, den er immer drauf hat. Er erinnert sich genau an das Gesicht seiner Mutter, als er ihr erzählt hat, dass er Menschen getötet hat und immer noch Alpträume davon hat. Wie sie ihn angesehen hatte, so voller Entsetzen das ihr Sohn so etwas tut, so etwas tun Kann! Und dann ist er weggerannt, wie ein Feigling, weggerannt vor seinen eigenen Eltern! Er schämt sich so für die Dinge, die er getan hat.
„Ich komme mit!“, erschrocken fährt er auf und blickt auf zu den zerzausten roten Haaren, die sich über ihn ergießen.
„Wirklich?“, fragt er vorsichtig. Manchmal ist Minze sehr impulsiv und denkt nicht richtig nach, doch jetzt nickt sie nur voller Tatendrang.
„Ich kann dich doch nicht alleine in die Höhle des Löwen ziehen lassen!“, er lacht, dann wird er so rot wie ihre Haare. Sie hat sich tief über ihn gebeugt, die langen Haare fallen fließend um ihn herum, kitzeln im Gesicht. Minze wird still und schaut ihm tief in die Augen und er schaut zurück in das blitzende Grün mit den bronzenen Farbtupfern. Er hatte sich immer gefragt, wie diese Augenfarbe zustande kommt. Sie trägt keine Kontaktlinsen und anders hätte er sich es nicht erklären können.
„Darf ich jetzt etwas ganz Komisches sagen?“, flüstert sie. Plötzlich fühlt er sich klein und machtlos, ohne jegliche Kontrolle über die Dinge, die mit ihm passieren. Und vielleicht ist das auch gut. Einfach mal zu entspannen, ohne auf der Flucht zu sein.
„Ja, was denn?“, haucht er und zieht sie ein wenig näher zu sich heran.
„Ich glaube, ich liebe dich.“ Nun starrt sie auf seine Lippen und kommt langsam näher. Er weicht nicht zurück, als sie auf seine treffen. Er hatte nie daran gedacht, Minze zu lieben. Für ihn ist sie eine Freundin, fast eine Schwester. Und jetzt liegen sie hier gemeinsam im Bett und er weiß nicht, wie es weitergehen soll. Sie kommt mit nach Deutschland, aber ist das auch das richtige? Was ist es, was sein Vater ihm unbedingt sagen will? In zwei Tagen wird er es wissen und von da an wird sich sein ganzes Leben auf den Kopf stellen. Ob er es gut findet oder nicht, weiß er jetzt noch nicht, doch es hängt ganz von ihm ab, was er tut.

In der Nacht plagt Luciano der gleiche Traum wie immer. Er sucht nach etwas, dass er nicht findet. Er weiß noch nicht mal, wonach er sucht, aber er weiß, dass er es unbedingt finden muss. Denn das Gesuchte ist von unschätzbarem Wert für ihn. Und immer wenn er glaubt, er hat es gefunden, entgleitet es ihm und er wacht auf, nass geschwitzt und vollkommen fertig. Und am nächsten Abend ist es wieder der gleiche Traum und er scheint seinem Ziel nicht wirklich nahe zu kommen.

Das ist der beste Beri den ich von dir gelesen habe! Schreib weiter, sofort! :D

Bin dabei, aber es müssen der 3te und der 4te noch bewertet werden ^^ Ich hinke aber auch hinterher :(

Oh hopla. Mach ich gleich.

Supi ^^ Der nächste ist auch schon in Arbeit, der wird richtig toll *-*

Sorry, die Bewertung für den hier habe ich im Word getippt und dann aus versehen alles gelöscht. Muss ich nochmals machen, aber erst muss ich englisch büffeln. Aber du bekommst es noch! :D

Wie gesagt, es ist nicht wichtig, mir gehts ja eher drum, dass es dir/euch gefällt und weniger um die Punkte ^^ Ich bin auch wieder fleißig am tippen, nur wird das am Wochenende nichts, weil Japantag und so xp

Kein Problem. ;) Ich denke ich schaffe die Bewertung noch morgen oder so wo unter zu "quetschen". Im Moment ist bei mir auch viel los und habe jetzt ja gerade noch Probleme mit meiner Page. :/
Ich habe zwar die Zahlen noch so +- im Kopf aber ich möchte das fair machen und nicht so schnell-schnell. Kommt also noch. Versprochen.

Lass dir Zeit ^^

Sorry dass es so lange gedauert hat. Ich habe immer daran gedacht, dass ich einen Beri von jemand noch bewerten muss, aber dann habe ich bei Lilly gesehen und da waren alle bewertet... Ich Depp!! Aber durch deinen neuen habe ich den hier widergefunden...

Ausführlichkeit: 38/50
Personen: 10/30 (Minze, Luciano)
Schicksal des aktuellen Monats: /20
Aufgabe des aktuellen Monats: /10
Handlung: 45/50

Gesamt: 93

Level undo so bei 5.

Sehr schöner Bericht!
Finde es super, dass du aus der Sicht von Luciano geschrieben hast, das war mal was anderes und jetzt ist es spannend zu erfahren, wie das ganze mit mena in Verbindung steht.
Die Slums hast du anschaulich beschrieben, genau wie Details wie z.B. Minzes aussehen.
Was ich mit am besten fand; die (zwar sehr kurze und für die Story unrelevante) Begegnung mit der alten Frau im Treppenhaus. Die bringt sehr viel Authentizität mit in die Geschichte und war einfach super geschrieben, weiß auch nicht warum :D
Auf jeden Fall wirkt die Story dadurch viel lebendiger und nicht so 'dahergedichtet'.
Die traumszene am ende lässt dann wieder an den Bezug zu mena denken, vlt ist sie es, was er sucht? Oder die hilft ihm dabei?
Die Sache mit Minzes 'ich liebe dich' wiederum finde ich nicht so optimal, man hatte zunächst nämlich überhaupt nicht den Eindruck, dass die beiden sich nahe stehen, sondern es schien mir eher eine zweckgemeinschaft zu sein... Und auf einmal sagt sie, dass sie ihn liebt? Dass sie ihn plötzlich küsst etc ja okay, sozusagen menschliche Bedürfnisse befriedigen :D

Da bin ich jetzt mal gespannt wie es weitergeht :)