*Also z.b. gibt es Dinge wie Schule, Berufsbezeichnungen, die Bezeichnung „Ausbildungsturniere“ und sonst noch viel rund um den Turniersport. Bei der Schule habe ich mich versucht schlau zu machen und ich weiss nicht, ob ich jetzt den richtigen vergleichbaren Abschluss genommen habe wie ich wollte oder nicht und ob der vom Alter her passt, aber egal ^^ Bei der Berufsbezeichnung heisst es bei uns Pferdefachmann statt Pferdewirt, dass konnte ich noch ändern, aber sonst komme ich dabei eurem Deutscher Aufteilung nicht ganz draus, wegen der Fachrichtung. Deswegen sind die jetzt so wie ich es für die Schweiz im Kopf habe. :D Ich weiss auch nicht ob es bei euch solche Ausbildungsturniere gibt, wie ich beschreibe... Keine Ahnung. Und auch sonst, bitte überlest solche Sachen einfach, wenn es für euch im Kopf real nicht aufgeht, weil bei euch das anders ist. : D

* 1 Aufgabe drin: Summer Girl ausreiten. (Teil 2)

* Teil 1/3 (Seiten 1-10)


Nr. 33 - Verbindungen (Teil 1)

Manche Leute bezeichnen alles hier um mich als chaotisch, andere als verrück – doch für mich war es mein ganz normaler Alltag. Ein stinknormaler Alltag, wenn man so wollte. Arbeiten im Reisebüro, Pferde, Zwillinge, meine zusammengewürfelte „Familie“... Ich hatte endlich mein Leben wieder im Griff. Oder zumindest so weit unter Kontrolle, wie man es haben konnte. Und das Beste war eindeutig, dass Colin in Deutschland bleiben wollte! Er war ganze 3 Monate am Stück hier gewesen und nun musste er, weil sein Visum ablief, wieder zurück. Doch er hat mir fest versprochen, dass er spätestens vor meinem Geburtstag wieder zurück sein würde und dann für immer bleibe. Er hatte sich schon eine kleine Wohnung in der Nähe ausgesucht. Dad hätte ihm jederzeit das Gästezimmer für immer überlassen, doch das wollte Colin nicht. Auf die Dauer brauchte er seine Ruhe und das wusste ich genauso gut wie er und alle andern. Trotzdem habe ich bei seiner Abreise geweint, doch ich wusste, dass er spätestens in 2 Monaten wieder da sein würde. 2 Monate ohne Colin, ich konnte mir das erst gar nicht vorstellen, weil es einfach zu meinem neuen Leben auf dem Gestüt dazugehört hatte, ihn täglich zu sehen. Aber bald, bald würde er wieder hier sein... Und bis dahin hatte ich noch allerhand zu tun. Also nicht nur das alltäglich, sondern mein Geburtstag stand vor der Tür, meine Abschlussprüfung im Reisebüro und natürlich DAS Turnier, das WB-Züchterduell. Dad hatte mich gefragt, ob wir wieder starten wollten – wir das bedeutet Tim, Cate und ich. Wir würden das Gestüt Silvermoon vertreten, die Davids Familie. Dabei wurden meine Knie zitterige. Das letzte Mal, war die komplette Davids Familie am reiten gewesen, dieses Mal würden wir drei unsere Familie vertreten. Das war anders, irgendwie verursachte es mir mehr Druck als mir lieb war. Letztes Mal waren keine weiteres Familienmitglieder da gewesen, das reiten hätte können und vor dme ich nun Rechenschaft ablegen musste. Doch ich hatte zugesagt, Cate und Dad hatten bis über alle Ohren gestrahlt. Manchmal dachte ich ,dass Cate sich auf Turnieren mehr Zuhause fühlt als hier auf dem Gestüt. Bei Dad war es nicht anderes – das Gestüt war sein Traum und die Turnierwelt ein wichtiger Teil seines Lebens. Und ich? Nein, die Turnierwelt war mir fremd...
In den Regeln des WB-Züchterfamilienduell stand nun klipp und klar DREI Reiter und ihre DREI Pferde, nun gab es auch für die Davids Familie keine Möglichkeit mehr die Regeln zu ändern. So mussten wir jeder ein Pferd nehmen – für Dressur und Springen. Tirina konnte ich nicht nehmen, da sie verletzt war. Bounty könnte zwar super springen und ging auch in der Dressur sehr gut, aber in ihrem Alter wollte ich ihr nicht mehr so viel zumuten. Meistens hatte sie gute Tage und man sah ihr nichts an, aber an machen, war sie steif und einfach froh, wenn man mit ihr nur einen gemütlichen Spaziergang machte. Nein, Bountys Gesundheit wollte ich nicht aufs Spiel setzten und so viel meine Wahl auf Madonna. Cate würde Carry Me reiten – das war Ehrensache – und Dad würde Astral nehmen. Wir würden jeder wieder ein Dressurprüfung, eine Springprüfung reiten und dann noch Fragen beantworten. Beim Springen und in der Dressur konnte man je max. 10 Punkte holen und es gab 3 Fragen mit je 1 Punkt. Es gab nicht mehr Punkt, wenn man etwas Schwereres zeigte, sondern es kam drauf an, was man sonst ritt. Cate die an der Spitze mit mischte musste mehr zeigen für 10 Punkte als ich. Das fand ich fair. So konnte jeder der Familie sein Bestes geben und die volle Punktzahl holen. Es gab sogar eine Dressur-Aufgabe mit Führzügel und eine ganz einfach Dressur unter dem E Niveau ohne Galopp für die etwas älteren Kinder. Eine von diesen Nummern durfte man aber nur zeigen, wenn man noch nie an einer Dressurprüfung E/A/... gestartet war. Das gleiche galt für das Springen. Es gab die normalen Höhen und dann aber noch – für alle, die noch nie einen Springparcours auf einem Turnier gemacht hatten - eine Führzügelklasse mit max. 30 cm Höhe und eine Klasse bis max. 60 cm Höhe. Ich würde mit Madonna bei letzterem Teilnehmen können da ich bei keinem offiziellen Turnier gestartet bin, bloss das letzte Mal mit Bounty auch in dieser Klasse. Madonna war zwar kein Meister im Springen, aber Dad meinte, dass wenn sie Cavalettis springen kann – und das kann sie – wir auch 60 cm hinbringen sollten. Bei 30 cm musste sie ja mit ihrer Grösse ohne Probleme drüber steigen. 60 cm sollte also noch gehen, da sie nur leicht springen musste – aber das war in meinen Augen wirklich die Grenze, das war auch Dad klar., denn Madonna hat kein wirkliches Potenzial im springen. Und ich würde mit ihr sicher eine E Dressur zeigen, aber wir arbeiteten auch noch an der A. Vielleicht könnte ich sogar die zeigen. Wer weiss? Madonna beherrschte die Lektionen unter Dad und so sollte auch ich es schaffen. Mal sehen... Deswegen war üben, üben, üben angesagt und da duldete Dad keine Widerrede. Man konnte glatt meinen, er sei gleich verbissen zu gewinnen wie seine Eltern! Doch ich wusste, dass dies nicht der Fall war. Es war ein Turnier und er wollte, dass wir unsere gute Seite zeigten, aber wenn dies nicht reichte für den Sieg – ja dann war das eben so. Aber insgeheim hofften wir alle wohl, dass wir unsere letztjährige Platzierung wieder erreichen konnten. Doch das würde hart werden. Und deswegen wollte Dad, das auch ich mindestens vier bis fünf Mal pro der Woche in seine „Reitstunde“ kam. Cate musste das täglich über sich ergehen lassen, wenn sie arbeitete und auch an ihren Freitagen manchmal extra Trainings mit Carry Me oder einem andern Pferd. Doch ich glaube für sie waren diese Stunden wie Mittagessen oder Schlafen – sie gehörten zum Alltag. Manchmal gab auch Max diese Stunden und natürlich gab Max Tim stunden, Dad trainierte genauso hart, wie er seine Angestellten dran nahm... Aber auch Natascha nahm er ziemlich streng dran. Sie und Impo machten daher auch super schnell Vorschritte. Sie kreuzte täglich auch und ritt ihn, wenn Dad gerade unterrichtete ritt sie in der Stunde mit, sonst übte sie alleine. Am Wochenende half sie manchmal auch auf dem Gestüt, ritt noch zusätzlich Pferd von meinem Vater. Ihre Eltern waren einige Male auf dem Gestüt aufgekreuzt. Ich fand sie sehr nett, doch man merkte schnell, dass sie nichts mit Pferden anfangen konnten. Trotzdem kam sie, sahen Natascha und Impo hin und wieder zu und freuten sich für ihre Tochter. Ihr Vater versuchte zwar hin und wieder seiner Tochter zu helfen z.b. beim Frühen oder so. Meisten musste Natascha Impo dann zwischen durch eingreifen und Impo mit ihrer Körpersprach mitteilen, was eigentlich gefordert war. Aber ich fand es süss von ihm. Er wollte am Leben von seiner Tochter teilhaben und versuchte dafür vieles – auch wenn es nicht wirklich klappte. Aber Natascha hatte eine Engelsgeduld mit ihrem Vater und erklärte ihm x-mal alles immer wieder aufs Neue. Warum Impo Gamaschen trug, warum es so wichtig war, die Hufe schön sauber zu behalten, warum...


„Lucy, jetzt streck dein rechtes Bein nicht immer so vom Pferdekörper weg.“ Schnauzte mich Dad an. Wie viel Male musste er dies schon gesagt haben? Eindeutig nicht das erste Mal... Ich bemühte mich also eines korrekten Sitzes und versuchte weiterhin wie angeklebt im Sattel sitzen zu bleiben während Madonna galoppierte. Ich wusste, warum ich normalerweise den leichten Sitz bevorzugte. Dad quälte mich Natascha und Cate und mich noch 20 Minuten länger, ehe er uns anordnete, die 3 Pferde trocken zu reiten und die Halle zu verlassen. Puh, geschafft. Wir führten unsere Pferde nach draussen und brachten sie rüber in den Stall. Weil ich nicht täglich mit Madonna vom Hof hier hin reiten konnte – dazu hatte ich einfach die Zeit nicht – hatte ich sie bis zum Turnier auf Gestüt Silvermoon geholt. Ungefähr einen Monat lang würde sie hier stehen. Ich gab ihr einen Kuss auf die Nüster und ging hinüber ins Haus. Dort liess ich mich total erschöpft aufs Sofa fallen. Zum Glück hatte mein Vater keine weisses Sofa, dachte ich, denn dann würde man die ganzen Pferdehaare noch besser sehen. Ich stand schon nach kurzer Zeit wieder auf und Angelika, Ben und meine Zwillinge zu suchen. Ich hatte sie seit heute Morgen nicht mehr gesehen. Ich arbeitet bis Mittag, ging dann auf den Hof, arbeitet mit Orio, machte einen 10 Min Spaziergang mit Tirina (ja das durfte ich endlich wieder!) und ging dann auf dem Heimweg noch einkaufen, ehe ich fast zu spät zu Dads Reitstunde kam. Ich fand Angelika ob in Dad und ihrem Zimmer mitsamt den Kindern. Sie wirkte erschöpft und müde.
„Kannst du mal eine Zeit lang auf die Band aufpassen?“ meinte sie. Ich schluckte, ich hatte mich so auf ein warmes Bad gefreut. Doch schliesslich hatte Angelika schon den ganzen Tag auf Mel und Liv aufgepasst.
„Okay, aber lass mich mindestens noch schnell meine Reithose ausziehen gehen. Bin in 2 Minuten zurück.“
„Danke Lucy.“
Ich flitzte nach oben, zog mich um und kam wieder nach unten. Angelika war extrem dankbar, dass ich auf alle drei aufpasste. Mel und Liv waren beide mittlerweile extrem gewachsen. Sie konnten sich schon selbstständig ihren Kopf halten und griffen nach allem was ihre Nähe kam. Bevorzug meine Haare! Ich hatte auch das Gefühl, dass sie mittlerweile meine Stimme erkennen. Das löste immer wieder ein unbeschreibliches Glücksgefühl in mir aus. Ich hatte meine Zwillinge so unheimlich liebe und konnte mir ein Leben ohne sie nicht mehr wirklich vorstellen... Ben begann zu schreiben. Zum Glück waren meine beiden so ruhig! Ich befreite meine Haare aus Mels Hand und nahm Ben auf den Arm. Er war schon kleiner als Mel und Liv, aber man würde trotzdem nicht glauben, dass zwischen ihnen 3 Monate lagen. Er war sehr gross für sein Alter, Melanie und Livianne sehr klein. Ich versuchte Ben zu beruhigen, was mir nur bedingt gelang. Ich sah in die blauen Augen von ihm, Mel und Liv hatten braune. Mein Brüderchen, der Gedanke war immer wieder ein kleiner Schock. Es fühlte sich so komisch an... Das ich Mutter war, hatte ich mittlerweile auch tief in mir drin akzeptiert, aber das Ben mein Bruder war und er praktisch so alt war wie meine Kinder, dass war eine andere Sache. Wie er wohl später aussah? Würde er Cate und mir gleichen? Er hatte zu 50% Dad in sich und zu 50% fremdes Blut durch Angelika. Würde man die Hälfte, die er gleich hatte, sehen? Und würde Mel und Liv mir und Cate gleichen? Würden sie am Ende uns sogar noch mehr gleichen als Ben? Schliesslich hatten sie zur Hälfte „uns“ – Cate und mich - drin und zur Hälfte, fremdes Blut, unbekanntes Blut... Schnell verdrängte ich den Gedanken wieder. Denk nicht daran! Ermahnte ich mich.

Es war Abend, Mel und Liv schlummerten schon. Ich nahm sie immer noch zu mir ins Bett, auch wenn das vielleicht nicht ganz so normal war, aber es war einfach am einfachsten, weil sie doch nicht ganz jede Nacht durchschliefen, aber fast. Ich setzte mich noch an meinen Computer um meine Mails anzusehen. 3 neue Nachrichten. 2 Werbemails und die Dritte versetzte mir einen Schlag: Chloe Harrison. Betreff: Invitation. Ich wusste nicht mehr wann ich das letzte Mal von ihr gehört hatte. Letzten Sommer? Nachdem ich in London war, nachdem, nach jeder Sache in jedem Lokal als sie mich einfach hängen liessen, hatte ich nicht mehr gross mit ihr geschrieben. Ihr nicht mehr gross aus meinem Leben erzählt. Wir hatten uns einfach zu stark voneinander entfernt... Ich zögerte. Sollte ich öffnen? Ach, was, dachte ich. Lesen kannst du es ja, reagieren musst du ja dann nicht.

From: chloe.herrison@mail.com
To: lucy.davids@mail.com
Subject: invitation

Dear Lucy

I hope your’re fine. I get your last mail early in September. You know we’re now in the senior year and in July we’re going to have our senior party. You was in our class so many years an that’s why we would like to invite you too. It’s on the 7.07.14 at St.Claire.
The teachers have allowed us, that you can came as a special guest, because usually ex-students aren’t allowed to come. (Catherine is allowed to come, too.)
I hope I hear from you soon, miss you.
Chloe

Ich starrte die Mail an. Besonders das „Miss you“. Also ob sie mich vermissen würde. Ha! Nein, ich würde nicht gehen, auch wenn ich irgendwie gerne gegangen wäre. Nicht wegen Chloe, nicht wegen den andern. Mit diesem Teil meines Lebens hatte ich letzten Frühling abgeschlossen. Sondern, weil ich gerne einfach mal wieder London Luft geschnuppert hätte, das Englisch um mich herum gehabt hätte. Schliesslich hatte ich 13 Jahre dort gelebt... Aber ich konnte nicht gehen, was war mit Mel und Liv. DIE WUSSTEN ALLE NICHTS VON MELANIE UND LIVIANNE!
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehte mich um Dad.
„Sorry, dass ich dein Mail gelesen habe, aber wenn du gerne gehen würdest, dann geh. Wir werden auf deine Zwillinge aufpassen. Ich hörte aus seiner Stimme, dass ihm das nicht ganz so recht war, wie er es sagte.
Ich schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass ich gehen werde.“ Meine ich zu Dad.
„Bist du sicher, Cate würde bestimmt mitkommen.“
Ich sah Dad an. Sein Gesicht sagt was anderes als normalerweise.
„Ich spüre, dass du nicht willst, dass ich gehe Dad. Und ich weiss auch nicht, was ich will, also gehe ich nicht.“
„Tu es nicht wegen mir. Tu das was du willst, es wird dir schon nichts geschehen...“
Ah, daher rührte sein Bedenken. Ich schluckte, ich hatte selber auch daran gedacht im ersten Moment, aber war dann beruhigt, dass es im Internat statt fand, dort konnte wohl wirklich nichts passieren... „Ich überlege es mir.“
Dad nickte.
„Und nun raus mit der Sprache, warum bist du herauf gekommen in mein Reich?“ fragte ich ihn lachend, um die Stimmung wieder aufzubessern.
„Dad setzte sich neben meine Zwillinge aufs Bett.“
„Lucy hör zu, wir haben dir versprochen dich mit den Zwillingen zu unterstützen, aber Angelika wird das einfach zu viel, Tag ein Tag aus gleich 3 auf einmal.“
Was sollte das heissen?
„Klar, sollst du deine Ausbildung fertig machen, dass steht nicht zur Diskussion, aber was dann? Du kannst unmöglich den ganzen Tag Zuhause sein, dazu bist du noch viel zu Jung. Du hast ja selber gesagt, dass du gerne nach deinem Abschluss im Reisebüro weiterarbeiten würdest – das kann ich auch gut verstehen, aber du musst auch an deine Zwillinge denken.“
Ich wurde einfach nicht schlau aus Dad, was wollte er?
„Also andere arbeitende Menschen, geben ihre Kinder in eine Krippe...“
„Nein, das tu ich nicht Dad. Niemals, da höre ich erst auf zu arbeiten und verkaufe meine Pferde, weil ich sie mir nicht mehr leisten kann. Ich gebe sie sicher nicht den ganzen Tag in eine Krippe. Das hier ist ihr Zuhause, ihr sollen sie aufwachsen. Zwischen all den Menschen, Pferden, Hunden...“
Dad lächelte mich an. „... und dem ganzen Dreck!“ meinte er lachend.
„Ach was, für ein Stall ist Silvermoon wirklich sauber.“ Meinte ich grosszügig. Aber nun verstand ich ihn wirklich nicht mehr.
Dad wurde wieder ernst. „Das du sie hier haben willst, haben wir uns gedacht und dies wollen wir auch nicht, aber wir haben eher daran gedacht, jemanden anzustellen, der ein Auge auf die kleinen hat und den Haushalt. Aber du müsstest natürlich einverstanden sein.“
„Ist das nicht ein bisschen übertrieben?“ fragte ich zögernd.
„Naja es sind immerhin 3 kleine Kinder, wir sind eine grosse Familie – vor 2 Jahren lebten in diesem Haus gerade mal 2 Personen gelebt, jetzt 7, mit Colin, Natascha und Max 10 -, das Gestüt ist auch viel Arbeit und Angelika wird über kurz oder lang nicht mehr die Hausfrau spielen wollen, sondern mindestens ein Teil des Tages sich um ihrer Zucht und ihre Pferde kümmern wollen.“
Ich nickte. Angelika war ein Pferdemensch genau wie Dad und ich. Er hatte schon recht, 7 Personen in einem Haushalt machten viel mehr Arbeit und Colin, Natascha und auch Max tauchte oft zum Abendessen auf. Allein schon das Kochen für 10 Personen war einiges anstrengender als für 2! Am Mittag assen wir meisten etwas Kaltes drüben auf dem Gestüt im Aufenthaltsraum mit den andern oder aufgewärmte Resten.
„Naja, ich kann es schon etwas nachvollziehen, aber ist so was nicht teuer?“
„Nicht viel teurer als 3 Krippenplätze und es wäre uns auch im Haushalt geholfen. Angelika möchte nun einmal wieder arbeiten und ich möchte auch nicht aufhören...“
Mein Vater ohne Gestüt? Nein, das ging nicht. Ganz klar. Niemals.
„Okay, ich müsste natürlich die Person erst kennenlernen... Und irgendwie finde ich den Gedanken komisch, dass jemand anderes meine Kinder betreut.“
„Aber ist Angelika nicht auch jemand anderes?“
„Jein... Es ist Angelika...“
„Wir müssen keine voreiligen Schlüsse ziehen Lucy, aber überlege es dir einmal. Aber ich finde die Lösung einer Krippe auch nicht toll, das Gestüt ist der viel besser Ort für Kinder. Dass hier ist ihr Zuhause, da gebe ich dir voll und ganz recht.“
Ich nickte. Dad stand auf, wünschte mir eine gute Nacht und verliess das Zimmer. Mmh.. Dad hatte schon recht, wenn Angelika neben an noch arbeiten wollte, dann war der Haushalt und 5 Kinder – 3 davon sogar noch Babys - einfach zu viel... Also wäre eine Person, die sich um unser Haus kümmert und wenn ich arbeite, um die Kinder, nicht allzu schlecht. Ich wollte einfach nicht, dass es so endete wie es klischeehaft in den Filmen endet. Die Eltern stecken von Kopf bis Fuss in der Arbeit und die Kinder sehen sie – wenn es hoch kommt – morgens und abends beim Essen... Nein, dass wollte ich nicht, aber anderseits stimmte es schon, ich liess sie jetzt ja auch meistens einen halben Tag, wenn es nicht anders ging ausnahmsweise auch einmal etwas mehr, so wie heute, bei Angelika. Wenn ich also der andern Person vertrauen könnte wie ihr, dann würde sich nicht viel ändern für mich. Angelika hätte dann den Freiraum um sich um ihre Zucht und ihrer Pferde zu kümmern und auch Zeit für sich allein. Es hatte mich bis jetzt schon gewundert, dass sie nie Ruhe für sich brauchte. Mom brauchte das ständig, Doch Angelika war da schon einiges stärker der Hausfrau-Mutter-Typ. Mom war auch für mich da gewesen, aber sie brauchte auch ihrer Freiheiten, Zeit für sich und brauchte vor allem ihren Job. Ihr wäre in den letzten Monaten schon lange die Decke auf den Kopf gefallen. Angelika war da anders, sie war einfach mütterlicher auf eine gewisse Art und Weise und ich glaube das war der Grund, warum ich sie so schnell in mein Herz schliessen konnte, nachdem ich akzeptiert hatte, dass Dad nun eine feste Freundin hatte...
Ich blickte auf den Computer, starrte auf das Mail. Nein, ich konnte Dad nicht diesen Schmerz, diese Angst aufbinden, nicht nach allem, was er für mich, Mel und Liv tat. Kurz entschlossen klickte ich auf antworten und begann zu schreiben, was mir gar nicht so leicht viel. Immer wieder vielen mir Wörter nicht ein. Verdammt, konnte ich englisch wirklich so schnell verlernen? Innerlich hoffte ich, dass Tim Tom angestellt hatte, dann hätte ich jemand mit dem ich englisch sprechen konnte. Mittlerweile redetet ich ja sogar mit Colin Deutsch! Oder diese Person, die Dad anstellen wollte, könnte englisch sprechen, dann würden die Zwillinge auch meine und Natalys Sprache sprechen, die Sprache, die in meinem zur-Hälfte-Heimatland gesprochen wurde und vor allem war es die Sprache, die vermutlich ihr Vater sprach. Aber ich wusste es nicht, da ich ja rein gar nichts über ihn wusste. Ich wendete mich wieder dem Mail zu.


From: lucy.davids@mail.com
to: chloe.herrison@mail.com
Subject: RE: invitation

Dear Chloe

I can’t come to the party. Sorry.

Love Lucy

Kurz und bündig, den Grund musste sie erst gar nicht wissen, sie würde es eh nicht verstehen. Ich drücke auf senden. Blieb aber noch einen Moment am Computer und ehe ich ihn herunterfuhr, sah ich nochmals nach den Nachrichten. 1 Neue Mail von Chloe Herrison.


From: chloe.herrison@mail.com
To: lucy.davids@mail.com
Subject: RE: invitation

Dear Lucy

Why? It’s at weekends and I think you have than free too, or? What’s the reasen?

Miss you, Chloe

Das ‚Miss you’ regte mich genau so auf wie zuvor. Erst wollte ich nicht antworten, aber ich wusste, das Chloe stürmen würde bis sie die Antwort hatte. Egal, also musste ich Wohl oder Übel antworten. Sie hat es so gewollt! Ich würde es ihr gerade aus sagen und sie konnte dann damit anfangen was sie wollte, nur schade, dass ich ihr Gesicht nicht sehen konnte.

From: lucy.davids@mail.com
to: chloe.herrison@mail.com
Subject: RE: invitation

Dear Chloe

First of all, I have two nearly 4 months old lovely twin baby-girls (Yes, I’m the mother of them. Melanie Colleen an Livianne Nataly were born on 8 January 2014) and I can’t let them alone at home, I think you understand that. And my father isn’t happy about the fact, that Cate an I are going to be alone in London. Not after that was has taken place last year... A unknown guy had mixed somthing in my Cola and noone of you was there to help me when we were in this bar/club/disco... So the evening endet in this way: I was a touched in the head because of the thing in the drink and he had sex with me. (I never ever would do this with him by choice!). So... that’s happend! His the father of my girls, but I don’t know him.

I don’t come to the party, but thanks for the invitation, Lucy.

Ich blieb extra noch wach um zu sehen, ob Chloe zurückschrieb. Aber das tat sie nicht, vielleicht hatte sie die Mail noch nicht gesehen. Ich musste dann aber endlich ins Bett gehen, weil ich sonst den nächsten Tag mehrheitlich verschlafen würde. Und das wollte ich nicht, denn es war mein freier Tag. Samstag. Ich freute mich schon die ganze Woche darauf und das Beste war, Tobias würde vorbei kommen. Mit diesem Gedanken schlief ich ein friedlich ein.

Da ich den Rollladen nie runter liess und auch die Vorhänge prinzipiell nicht zuzog, weckte mich am nächsten Morgen die Sonne. Verwirrt stand ich auf. Irgendwas war anders. Livianne wachte auch auf und fing an zu quengeln. Ich nahm sie auf den Arm und sofort war sie wieder friedlich. Ich hatte echt glück im Unterschied zu Ben... Und da viel es mir wie Schuppen von den Augen. Ben! Er hatte mich diesen Morgen noch nicht geweckt. Ich hörte unten im Bad Geräusche. Bestimmt Cate. Ich zog mich an, band meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und ging hinunter ins Wohnzimmer. Cate war schon dort.
„Du bist ja schon wach?“ fragte ich sie. Normalerweise war sie der Langschläfer.
„Mmh...“ brummte sie. „Wenn unser Brüderchen mich sonst immer so früh weckte, bin ich ohne sein Geschrei aufgewacht. Kannst du für mich auch gleich eine Tasse aus der Küche bringen?“ ich nickte und holte zwei, füllte sie mir warmen Tee und gab ihr ein.
„Sag mal, hat Dad heute etwas besonders vor?“
„Nein nicht, dass ich wüste. Erst morgen ist das Turnier...“
Ich nickte. „Hilfst du mir die Pferde zu füttern? Weil dann könnten wir Dads Wecker ausstellen, er hat es einmal verdient ausschlafen zu können, wenn Ben ihn zur Abwechslung mal nicht weckt.“
„Eigentlich wäre ich heute nicht mit dem Füttern dran, aber Dad... Aber okay.“

Kurze Zeit später - ich hatte die Zwillinge in den Kinderwagen gepackt - waren wir drüben in der vertrauten Stallgasse. Ich begrüsste meine Prinzessin und half dann Cate die Heunetzte zu verteilen, die zum Glück am Vorabend schon gestopft wurden. Es ging recht zügig, aber da Dad fast den ganzen Stall voll hatte, dauerte es doch eine Weile. Ich musste gerade noch 4 Netzte aufhängen, also ich von hinten angesprochen wurde.
„Hey Lucy!“
Ich drehte mich um. Tom. Ein lächelt prangte auf meinem Gesicht, Dad hatte ihn also eingestellt.
„Weißt du wo Tim ist? Er sagen, dass ich Samstag um 7 Uhr hier sein soll. Er mir zeigen wie alles geht und so...“ Ich konnte das grinsen nicht verkneifen. Er bemühte sich so korrekte Sätze zu stand zu bringen, ob ich auch einmal so gesprochen hatte?
„Oh, he’s coming later. Usually he is here at 7, but not today.“
„Äh Lucy, könntest du bitte Deutsch sagen. Ich soll möglichst schnell lernen Deutsch zu sprechen.“
„Okay.“ Ich war ein wenig enttäuschst nicht Englisch zu sprechen, aber okay. „Du wirst es bestimmt auch sehr schnell sehr gut können.“
„Ich hoffen es. Äh ich hoffe es“
„Ben, mein kleiner Bruder, hat in dieser Nacht uns nicht ständig mit seinen Schreien geweckt und er schläft auch jetzt noch schön ruhig, deswegen haben wir Dad schlafen gelassen. Cate wird gleich von den Hengstboxen zurück sein, dann kann auch sie dir alles zeigen.“
„Was muss ich wem zeigen?“ meinte Cate und betrat den Stall. „Oh hallo Tom, schön dich wiederzusehen.“
„Wir haben wohl doch etwas nicht gewusst... Kannst du Tom an Tims Stelle alles erklären? Ich kann ja dolmetschen, wenn er was nicht versteht.“ Meinte ich, denn ich wusste, dass Cate es nicht unbedingt liebte Englisch zu sprechen, schon gar nicht am frühen Morgen.
„Ja, klar.“ Meinte sie. „Also Tom. Normalerweise kommen die Angestellten um 7:40. Jeweils 2 kommen schon um sieben, das ist immer Abwechslungsweise, jeder kommt mal dran, aber nicht oft. Um sieben beginnen wir mit dem Heu verteilen, eine halbe Stunde später dann das Kraftfutter. Steht alles bereit und alle Netze, sowie die Kübel und Boxen sind angeschrieben, du kannst also prinzipiell nichts falsch machen.“
Tom nickte, als ich ihn fragte, ob er alles verstanden hätte.
„Gut. Um zwanzig vor acht kommen dann alle andern und dann werden die Pferde nach draussen gebracht – je nach dem auf den befestigten Auslauf oder auf die Weide. Sollte es einmal ganz schlimmes Wetter sein, bleiben sie drinnen, schliesslich hat es vor der Box noch einen kleinen Auslauf. Wenn die Pferde draussen sind, mistest du als erstes deine 3 Boxen.“
„Meine 3?“ fragte Tom.
„Ja, du bekommst 3 Pferde zugeteilt, um die du dich kümmerst.“ Erklärte Cate.
„Okay.“
„Also und dann mistest du noch die Boxen, von den Pferden, deren Pfleger heute frei hat. Das wird jeweils aufgeteilt und steht für jeden Tag vorne am schwarzen Brett. Danach machst du das Heu und Kraftfutter für den Abend bereit. Danach gibt es Frühstücks-/Z’nüni-Pause. Am Mittag bekommen die Pferde nochmals Heu, wenn sie nicht auf der Weide sind und am Abend erst Heu, dann 30 min. später Kraftfutter, dafür bleiben auch immer zwei hier, alle andern können heim, wenn die Pferde wieder reingeholt sind und das Futter für seine drei Pferde für den nächsten Tag parat. Soweit alles klar?“
Tom nickte. „Gut, komm mal mit dann zeige ich dir noch den Rest des Hofes während ich erkläre. Also am Morgen und am Nachmittag wirst du reiten – je nach dem wie lange du schon hier bist oder was für Pferde du hast, arbeitest du frei alleine mit ihnen, Dad gibt dir Anweisungen, wie du arbeiten sollst oder du wirst in Stunden bei ihm eingeteilt. Zusätzlich bekommst du jeden Tag noch weitere Arbeiten, wie zum Beispiel Koppel säubern, aber das sieht du alles auf dem schwarzen Brett vorne beim Haupteingang des Hauptstalles. Ach ja, also für das Material deiner Pferde bist auch du zuständig, also z.b. Sattel fetten etc...“
Schon bald war Cate und Tom verschwunden. Ich schnappte mir die Kessel mit dem Kraftfutter und begann es zu verteilen. Dann brachte ich Madonna raus auf die Koppel und als ich wieder in den Stall kam, waren die andern auch schon dabei ‚ihre’ Pferde raus zu bringen. Liv und Mel waren immer noch ganz ruhig und so beschloss ich schnell Madonnas Box zu misten. Bald schon tauchte Cate und Tom wieder auf und Cate machte ganz selbstverständlich sich daran Carry Me, Farolinas und Piccolos Box zu säubern. Tom stand etwas hilflos rum, deshalb begann ich mit ihm die Boxen zu misten, in denen Pferde standen, deren Pfleger heute frei hatten. Zu meiner Verwunderung war Tom extrem schnell.
„Wow, du hast ganz schön Übung darin!“ meinte ich.
„Musste ich auch eine Ewigkeit bei Maestro machen – äh ich meine Edoardo Rossero auf Monte Cassino.“
„Aha.“ Ich wusste, dass ich hier auf dünnem Eis war, was das Kloster anging und den Reitstall von Edoardo Rossero mit all seinen Starreitern. Schnell änderte ich das Thema und war extrem froh, als Dad um die Ecke kam.
„Hi Dad.“
„Morgen Lucy. Tut mir Leid, aber mein Wecker hat nicht geklingelt... Tut mir Leid. Sorry.“
„Wir haben ihn ausgestellt, dass du einmal durchschlafen kannst, wenn Ben dich nicht schon weckt.“
„Echt? Das habt ihr gemacht?“ Dad Gesicht leuchtete voller liebe auf.
Ich nickte. Dad kam auf mich zu, umarmte mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Dann wandte er sich an Tom. „Wenn du hier fertig bist, komm hinüber in mein Büro. Und Lucy, kannst du Angelika sagen, dass wir doch um die normale Zeit Frühstücken?“
„Ja mach ich.“ 10 Minuten später waren die Boxen sauber. Ricky war wie fast jeden Morgen wieder auf dem Weg zur Bäckerei um frisches Brot zu holen und ich ging hinüber um Angelika bescheid zu sagen. Kurze Zeit später sassen alle heute anwesenden Angestellten am langen Tisch und natürlich auch die komplette Davids-Familie inklusive Natascha, die, als hätte sie das frische Brot gerochen, exakt 5 Minuten bevor wir anfingen auftauchte. Ich genoss diese Frühstückspause oder wie man sie auch immer nennen wollte unheimlich. Es war nicht normal, dass in einem Gestüt so etwas fest eingeplant in den Tagesablauf gehörte, aber es stärkte das ganze Team extrem. Es wurde fröhlich geplaudert und gelacht – besonders über Mel, die Rickys Haare hielt und sie nicht mehr los liess. Liv sass auf meinem Schoss und sah mit grossen Augen in die Runde. Ich strich ihr liebevoll über den Kopf, wie lange es wohl gehen würd, bis sie hier selber am Tisch sitzen konnte?

Ich sah aufs schwarze Brett, so wie alle andern Angestellten auch. Theoretisch hätten sie das schon viel früher machen müssen, um zu sehen welche weitern Boxen sie noch misten mussten, doch es hatte sich schon so eingebürgert, dass man einfach seine Boxen machte und dann irgendwo weiter. Eben so lange bis alles sauber war. Ich sah mir die Liste an mit dem heutigen Tagesablauf. Ich war gleich in der ersten Stunde eingeteilt. Eine Dressurstunde auf Madonna zusammen mit Ricky auf Anouk und Tom auf Miracle. Der Rest ging mich nichts an, wer wann was sonst noch erledigen musste. Dad nahm mich wegen dem blöden Züchterfamilienduell echt hart rann. Oder war das einfach ganz normaler Unterricht? Für mich war es streng, weil ich sonst immer genau das macht, wozu ich gerade Lust hatte und das war mehrheitlich Bummeln im Gelände. Dies liebte ich genauso wie Madonna. Ich fragte also Angelika, ob sie meine Zwillinge mitnehmen könnte, weil ich gleich Stunde hatte. Dann ging ich zu Madonna und putzte sie. Als ich gerade den Sattel holen wollte, traf ich auf Tom, der völlig verwirrt dastand.
„Alles okay? Du solltest in 10 Minuten in der Stunde sein und wenn Dad etwas hasst, dass man zu spät zu seinen Stunden kommt. Er ist kein Unmensch, aber er nimmt das Training sehr ernst, genau so wie die Gesundheit seiner Tiere.“
„Äh, ja schon... Aber ich kann Miracle nicht finden und draussen bei den Weiden war schon keiner mehr... Am Halfter steht zwar schon der Name, aber ich kann schlecht die ganzen Weiden absuchen...“
„Oh, Mist. Du kennst sie ja noch nicht. Komm wir holen sie schnell gemeinsam.“
Wir stellten beim putzen von Miracle und beim Satteln und Trensen der beiden wohl einen neuen Weltrekord auf, denn wir waren exakt zu jenem Zeitpunkt in der Halle, als die Stunde begann. Eine Sekunde später und wir wäre zu spät gewesen. Ich ritt nach Dads Anweisungen Madonna warm. Verstohlen blickte ich immer wieder zu Tom hinüber. Man merkte ihm immer noch sein Westernstyle an, aber es war weniger schlimm als ich befürchtet hatte. Ich nahm mir vor dann im Trab und Galopp nochmals genau darauf acht zu geben und bei Bahnfiguren, weil dann waren die Hilfen natürlich viel öfters im Einsatz und es schwerer als im Schritt zu reiten. Doch ich hatte dann keine Chance mehr dies zu tun, denn Dad forderte einmal mehr meine ganze Aufmerksamkeit und auch die von Madonna. Den andern ging es wohl nicht anders. Nach einer Stunde sass ich tot Müde im Sattel, als Dad anordnete, dass wir die Pferde noch 15 Minuten im Schritt trocken reiten sollten. Dad verliess die Halle, weil er gleich eine Springstunde geben musste. Armer Dad, aber ich wusste, dass er meistens 3 Stunden pro Tag gab, die andern übernahm Max oder sonst wer. Ich nahm meine Füsse aus den Steigbügeln und liess meine Beine Baumeln. Ricky kam neben mich geritten.
„Du und Madonna macht echt Fortschritte!“ meinte sie.
„Hoffe ich auch bei all den Stunden bei Dad. 4-5 pro Woche, fast jeden Tag. Mindestens 2 Mal Dressur und 2 Mal Springen oder wie Cate es nennt, Cavaletti-Steigen, weil Madonna ja nicht springen kann.“
„Hättest du dann kein anderes Pferd von Tim nehmen können? Z.b. ‚meine’ Anouk, die ist doch total lieb.“
„Hätte ich, aber will ich nicht.“
Ricky nickte. „Was hast du heute noch so vor?“
„Tobias treffen und den Tag geniessen, nachdem Dad mich nun fast umgebracht hat.“ Meinte ich lachend.
„Ach was, würde er doch nie tun.“
„Nein, aber beinahe. Was hast du noch so vor?“
„Für deinen Vater arbeiten. Habe heute Nachmittag noch eine Springstunde bei Max und auch sonst gibt es noch viel, was ich machen muss. Aber es macht Spass, ich bin so froh, hier die Ausbildungsstelle bekommen zu haben.“
Ich sah sie an. „Auch die Reitstunden?“
„Auch die. Glaubst du ich hätte sonst die Chance gehabt so guten Unterricht zu bekommen, so weit zu kommen wie ich jetzt bin, hätte ich mir nie erträumt.“
Ich dachte nachdenklich über ihrer Worte nach... Es stimmte schon, Dads Augen sahen einfach alles und das war auch positiv.

oh lucy, drei neue berichte!! o.O
ich hätte mal nach unten scrollen müssen, bin immer noch vorbeigeflogen & habs dann doch gelassen, weils meistens zu zeitintensiv ist...
aber jetzt weiß ich dass da berichte sind, :D
& die von den anderen muss ich auch noch lesen.... also eins nach dem andern, aber ich denke ein zwei stück werde ich heute schaffen =)

Cool. Danke für deinen Kommentar! Nächster Beri ist schon im Arbeit. ;)

gelesen :)
schöner bericht, wie immer gut und flüßig geschrieben :)
Ich bin auf Chloes reaktion total gespannt (hoffentlich kommt überhaupt eine!) und ich finde es schön, dass du tom einbaust =)
so ein netter typ darf nicht einfach untergehen, stimmts? :D
und ich drücke dir(bzw euch) die daumen für das turnier, und es ist doch echt toll, dass du so viel unterricht hast! das ist genau das was ich auch gerne (real) hätte :D
naja, vlt kann ich ja auch bald wieder den revo reiten... hoffentlich!

Irgendwann wirst du ihn wieder reiten können, ganz bestimmt. Du musst nur ganz fest daran glauben und keinen Zweifel haben!

ja :)
ich sollte sowieso nicht zweifeln, schließlich meinte der arzt in der klinik auch, dass alles wieder gut wird & sogar vielseitigkeit geht/gut ist weil er sich viel bewegen soll :)