@Lucy: Du kannst mitmachen. Wenn du beide Handpferde schaffst dann kannst du auch zwei mitnehmen.
@Nina: Es geht über unterschiedliche Wege. Aber vor allem dürch den Wald. Am besten du nimmst noch ein Packpferd mit. Mein Caprice ist dafür leider noch zu jung. Tja dann muss ich eben alles auf Fuego laden. Oder vielliéicht dürfte ich mein Gepäck auf eines von Lucys Handpferden tun?
@Lilly: Natürlich kannst du Nando oder Hylia mitnehmen musst du halt einfach schauen wen oder ob du beide mitnimmst.
An alle: Wir fangen morgen an. Wer sich noch anmelden möchste sollte das heute noch machen.
Hallo,
ich würde mir gerne einen Hund kaufen. Und zwar für das Geld was ich bei meinem Jobauftrag (Leihsets putzen) bekommen habe. Das ist zwar noch nicht eingetragen aber das geht doch trotzdem oder?
Wenn ja dann hätte ich gerne Cleopatra´s little Sunshine.
Es war ein schöner Morgen. Ich schlug die Augen auf und wusste gleich dass heute etwas besonderes war. Genau! Heute sollte ja Caprice ankommen! Ich sprang blitzschnell aus dem Bett und schlüpfte in meine Sachen. Dann stürmte ich ohne etwas zu frühstücken zum Stall. Nina war schon wach und machte eine Box für ihn fertig. „Hallo!“, rief ich, „wann kommt er?“ Nina grinste mich an. „Nur keine Panik“, meinte sie beruhigend, „spätestens in einer Dreiviertelstunde“ ich nickte und half ihr ein bisschen bei einstreuen. Wir waren gerade fertig als ein Hänger angefahren kam. Ich ging langsam heraus. Julia hatte Caprice netterweise geholt. „Möchtest du ihn ausladen?“ Fragte sie mich. Ich nickte und ging stolz zu meinem neuen Pony. Julia öffnete die Hängerklappe und ich kletterte vorne hinein. Leicht löste ich den Strick und da ging es los. Caprice riss den Kopf hoch und riss mir den Strick aus der Hand. Er stieg und versucht hinten heraus zu gehen. Aber das ging nicht, da die Stange noch zu war. Es gelang mir irgendwie den Strick zu packen und ich zog ihn entschlossen herunter. „Ruhig, hoo hoo…“ sprach ich ihm beruhigend zu und er senkte den Kopf ein wenig. Ich sprach weiter auf ihn ein während Julia und Nina die Stange lösten. Die Absperrung hatte Julia bereits herausgetan und ich konnte ihn wenden. Langsam führte ich ihn vorwärts aus dem Hänger heraus und klopfte ihm den Hals. „Soll ich ihn ein wenig am Reitplatz laufen lassen bevor er in den Stall kommt?“, Erkundigte ich mich. Julia nickte. „Ist wahrscheinlich besser. Er muss sich ja austoben.“ Ich führte Caprice zum Platz und löste das Halfter. Kaum bemerkte er seine Freiheit, riss er die Beine hoch und legte los. Er buckelte und schlug aus, dann sauste er um die Bahn. Den Kopf trug er hoch in der Luft und zwischendurch stieg und buckelte er. Nachdem er sich ausgetobt hatte kam er zu mir getrabt und stupste mich an. Er wollte irgendwas machen. Ich dachte nach, dann fiel mir etwas ein. Ich nahm ihn am Halfter und brachte ihn in den Stall, dann lief ich nach Hause. Ich kramte in der einzigen Umzugskiste die ich noch die ausgepackt hatte und lief zurück zum Stall.
Ich führte Caprice erneut aus der Box und ging mit ihm auf den Reitplatz. Er trabte ein bisschen um die Bahn kam dann aber wieder gelangweilt zu mir gelaufen. Diesmal aber war ich darauf vorbereitet. Ich hatte ein Frisbee in der Hand, das stark nach Apfel roch und damit eingerieben war. Ich hielt es in der Hand und sagte: „Hol!“ Er nahm es ins Maul und das machten wir immer wieder. Nach einiger Zeit legte ich es direkt vor ihn hin. „Hol!“ Sagte ich wieder bestimmt und er roch an meinen Fingern. Aber nach ein paar Sekunden hatte er es kapiert. Er senkte den Kopf und hob das Ding verwundert auf. Dann erwartete er eine Belohnung und ich gab sie ihm. Nach einiger Zeit brachte ich ihn wieder in seine Box und ließ ihn dort fressen. Das Frisbee wusch ich aus und dann ging ich mit Fuegos Halfter zur Weide. Ich pfiff und er kam angetrabt. Brav ließ er ich das Halfter anlegen und wir gingen zum Putzplatz. Das Putzzeug hatte ich dort schon hingestellt und ich fuhr ihm mit der Kardätsche und dem Striegel gründlich über sein Fell. Er liebte diese Art von Massage und darüber freute ich mich. Kurz darauf konnte ich ihn satteln. Ich ging mit ihm auf den Hof, dort saß ich auf und ließ Fuego antreten. Am langen Zügel verleißen wir den Hof in Richtung Felder. Inzwischen waren nämlich die Stoppelfelder gemäht und dort konnte man sehr schön rüberfetzen. Wir kamen an einen kleinen Feldweg und ich ließ Fuego antraben. Der Fuchs ließ sich das nicht zweimal sagen und trat mit weiten Bewegungen an. Ich trabte leicht und spürte den sanften Sommerwind im Gesicht.
Als der Feldweg zu Ende war begannen links die Stoppelfelder. Ich lenkte ihn herauf und er tänzelte. Als ich ihm die Zügel nur leicht vorgab schoss er los. Ich hatte mir eingebildet vorbereitet zu sein, aber trotzdem riss mich Fuegos erster Satz beinahe aus dem Sattel. Ich ging in den leichten Sitz und der Haflinger beschleunigte noch mehr. Ich wollte und konnte ihn nicht bremsen aber das war mir egal. Ein Stoppelfeld kam nach dem anderen. Am dritten wo Fuego mindestens doppelt so schnell war wie beim ersten, begegneten wir Lilly und Marry Me. Lilly wollte gerade angaloppieren und rief mir zu: „Wer zuerst am anderen Ende ist!“, ich machte gerne mit und mit Marry an der Seite wurde Fuego noch schneller. Mal war Marry vorne dann wieder Fuego. Die Hauptsache war ja das alle Beteiligten Spaß hatten. Wir erreichten nebeneinander das Ende vom Feld und parierten vollkommen fertig durch. Fuego der sich begeistert warmgelaufen hatte machte einen kleinen Buckler. Dieser Hupfer riss mich, da ich schon einen Bügel verloren hatte, dummerweise aus dem Sattel. Besorgt ritt Lilly zu mir. „Alles okay?“ Erkundigte sie sich. Ich nickte grinsend und stand auf. Das Grinsen bezog sich darauf das Fuego verwirrt zu mir herunterguckte. Wieso war sein Reiter so plötzlich abgestiegen? Ich saß wieder auf und ritt neben Lilly am langen Zügel an den Stoppelfeldern vorbei zum Hof zurück. Ich saß dort ab und überlegte mir etwas. Fuego hatte bei der Hitze so geschwitzt das er dringend eine Abkühlung brauchte. Der Pferdepool wäre genau passend. Ich sattelte mein Pferd blitzschnell ab und rannte nach Hause. Ich zog mich um und rannte zum Hof zurück. Aus Halfter und zwei Stricken baute ich ein provisorisches Zaumzeug und führte Fuego zum Pool. Ich schwang mich auf seinen nackten Rücken und ritt mit ihm ins Wasser. Er war vollauf begeistert und begann gleich zu schwimmen. Ich griff in seine Mähne und es war eine lustige, rollende Bewegung fast wie in einem Boot. Ich liebte es mit Pferden zu schwimmen! Wir schwammen eine kleine Runde und dann begann ich mit ihm leichte Bahnfiguren zu „schwimmen.“ Der Zirkel funktionierte recht gut, aber die Volte verwirrte Fuego dann doch ziemlich.
Ich hörte vom Beckenrand jemanden: „Fuego“, rufen. Verwundert drehte ich mich um und sah ein hübsches Mädchen. Fuego drehte den Kopf und wir schwammen an den Beckenrand. Das Mädchen sah mich schüchtern an und ich begrüßte sie freundlich. „Hallo, wer bist du denn?“ Fragte ich. „Ich bin Alessandra und du?“, stellte sie sich vor. „Ich bin Fiona“, stellte ich mich ebenfalls vor, „woher kennst du Fuego?“, „ich habe ihn gepflegt und manchmal geritten bevor du ihn gekauft hast“, Erklärte Alessandra. Ich nickte. „Ich habe dich hier noch nie gesehen“, sagte ich. Sie wurde leuchtend rot. „Ich bin immer vor die ausgewichen“, gab sie zögernd zu. „Wieso das?“, fragte ich überrascht. „Ich, ich war sauer auf dich. Weil du Fuego gekauft hast, das tut mir jetzt unheimlich Leid…“, Alessandra schluckte. Ich verstand sie und sagte ihr das auch. Früher bevor Hrimfaxi mein Liebling wurde, war ich oft Svanur geritten. Bis herauskam das Becky mit dem dominanten Wallach besser auskam. Da war ich eine Zeit lang sehr enttäuscht gewesen. „Du kannst ihn gerne auch mal reiten“, meinte ich auch wenn es wehtat das Fuego dann auch noch eine zweite Bezugsperson haben würde, „ich habe gerade ein Jungpferd bekommen, mit der Ausbildung werde ich wahrscheinlich weniger Zeit für Fuego haben, aber natürlich nur wenn du willst“, Alessas Augen leuchteten. „Unheimlich gerne, danke…“, ich wollte mit Fuego gerade aus dem Wasser reiten, als Alessa warnend rief „achtung festhalten!“, denn beinahe wäre die zweite Bruchlandung heute passiert. Fuego schüttelte sich und ich wäre beinahe über die Kruppe hinweg abgerutscht. Lachend sprang ich ab und lief neben Alessandra zum Stall. Wir banden Fuego zusammen an und begannen mit den Schweißmessern das Wasser von ihm abzuziehen. „Hast du eigentlich auch einen Spitznamen?“, erkundigte ich mich, „Alessandra ist so schwer zu merken.“ „Ja, Lessa“, meinte sie. Ich nickte. „Und du?“, fragte Lessa. Mir traten Tränen in die Augen. Ich hatte meinen Spitznamen nach dem Tod meiner Eltern abgelegt. Einzig und allein Becky konnte ihn sich nicht abgewöhnen. Denn Fio (mein Spitzname) hatten meine Eltern immer gesagt. Nie Fiona, nicht einmal wenn sie furchtbar sauer waren. Ich schluckte „nein“, sagte ich. Vielleicht würde ich es ihr irgendwann verraten. Aber jetzt noch nicht. Es war noch nicht so weit. Jetzt noch nicht! „Okay…“ sagte Lessa. Dann stellte ich Fuego in die Box. Ich verabschiedete mich von Lessa und wir verabredeten uns für Morgen um elf wo wir mal schauen wollten ob es mit ihr und Fuego gut klappte. Alles andere wollten wir dann Morgen besprechen. Lessa ging noch eine Box ausmisten und ich verabschiedete mich von Fuego um nach Hause zu gehen. Mein Handy vibrierte in meiner Tasche. Ich hatte eine SMS bekommen. Von Becky. Ich bekomme ein Pferd! Das war alles was sie schreib und ich war hellauf begeistert. Aber dann fiel mir ein das Isa selten Pferde verkaufte. Ich schrieb also zurück: Super! Woher? Die Antwort kam keine Minute später und Becky schrieb das sie sich noch nickt sicher war aber sich in nächster Zeit umsehen wollte. Ich überlegte selber und suchte über mein Handy im Internet, ich schickte Becky vier Links. Gestüt Sommerwiesengrund, Verkaufsstall Diamond, Islandpferdezucht WindInDerMähne (abgekürzt WIDM) und Reiterhof Fantasy. Da Becky sich sicher die Seiten noch ansehen musste, schaltete ich mein Handy ab und ging weiter.
Zu Hause angekommen zog ich mich erst einmal um und legte mich dann auf´s Sofa. Nach einiger Zeit kam Beckys Antwort. Sie hatte bei allen Höfen angerufen und durfte morgen gegen vier am Gestüt Sommerwiesengrund probereiten. Sie fragte mich ob ich mitkommen wollt und natürlich sagte ich zu. Dann schickte sie drei Links mit den Pferden die sie morgen probereiten würde. Es war ein Connemaragestüt mit guten Auszeichnungen und die Pferde hatten alle schon Turniere gewonnen. Die erste war eine wunderschöne Schimmelstute mit Araberkopf und sanften, lieben Augen. Ihr Name war Sommerfee, sie war sehr hübsch aber ich mochte ein wenig kräftig gebaute Ponys lieber, da sie sehr viel Kraft ausstrahlen. Der zweite gefiel mir deshalb auch besser. Er war ein Apfelschimmel mit dichter Mähne und Schweif die ein sehr dunkles Grau hatte. Er war kräftig und schon ein paar mal im E-Springen unter den ersten drei platziert worden. Der dritte war ein Fohlen mit staksigen Beinen und einem hübschen Kopf. Er war ein Dunkelfuchs aber würde mit der Zeit wahrscheinlich noch heller werden. Keines der Pferde hatte zu meiner Überraschung ein Abzeichen aber Becky mochte einfarbige Pferd wie Svanur sowieso am liebsten. Klar war das sie kein Großpferd kaufen würde denn vor denen hatte sie seit einem Sturz beim Springen unheimlich Angst. Ich schrieb Becky noch meine Meinung zu den verschiedenen Ponys und überlegte dann was ich noch machen sollte. Mir fiel nichts mehr ein, das war noch nie passiert. Ich entschied mich ein gutes zu tun und endlich mal Fuegos Box auszumisten. Das hatte ich schon gestern machen wollen aber es hatte es so geschüttet das ich es gelassen hatte. Ich schob mir meine Haare aus der Stirn und lief zum Stall. Die Schubkarre stand vor der Halle und ich schob sie in die Stallgasse. Eine neue Pferdepflegerin hier hatte Diana direkt vor seiner Box angebunden. „Ähmm…“, sagte ich „könntest du Diana eine Box weiter anbinden? Ich würde hier gerne ausmisten“, Klar!“ Meinte das Mädchen. Sie band die Stute woanders an und ich nickte ihr dankbar zu. „Wie heißt du eigentlich?“ Erkundigte ich mich. „Katha und du?“ Antwortete und fragte sie gleichzeitig. „Fiona“, stellte ich mich vor. Sie nickte und ging dann in die Sattelkammer um einen Sattel zu holen.
Ich schob die Schubkarre in die Box und kehrte als erstes alles mit dem Besen auf einen Haufen. Das ging schnell und einfach. Ich holte eine Schaufel und machte sie mit dem alten Stroh voll. Die Schubkarre war schon nach fünf Schaufeln voll und ich lief mit ihr zum Misthaufen. Ich lehrte sie dort aus und machte sie wider voll. Nach drei vollen Schubkarren war die Box leer. Ich lief zur Kammer wo die Sägespäne drin waren ich machte die Schubkarre damit voll und fuhr mit ihr zurück zur Box. Dort leerte ich sie aus und verteilte alles mit dem Besen. Dann war ich endlich fertig. Zufrieden brachte ich die Schubkarre weg und ging nach Hause.
Dort warf ich Nudeln in den Topf und schaltete den Herd ein. Während es kochte, deckte ich meinen kleinen Tisch. Ich holte die Apfelschorle aus dem Kühlschrank und bald waren die Nudeln fertig. Ich warf sie mir auf den Teller und begann zu essen. Hinterher tat ich den Teller und mein Glas in die Spülmaschine und schaltete selbige ein. Dann ging ich in mein Schlafzimmer und lehnte mich ans Fenster. Nachdenklich sah ich den Sonnenuntergang an. Morgen hatte ich ja ziemlich viel vor. Und mit Caprice ein bisschen arbeiten musste ich ja auch noch. Aber egal. Becky wollte mich um drei abholen damit wir pünktlich waren. Sie hatte auch herausgefunden dass sie die Pferde zum Probereiten selbst satteln sollte. Das fanden wir beide nicht schlecht. Es wurde später und später und irgendwann schlüpfte ich auch in meine Schlafsachen und legte mich ins Bett.
Am nächsten Morgen war ich sofort hellwach. Hoffentlich würde Lessa mit Fuego klarkommen. Aber sie hatte mir ja erzählte dass sie mit ihm schon gesprungen war. Ich schwang mich aus dem Bett und lief in die Küche. An der Uhr sah ich dass es gerade mal acht war. Ich nahm mir ein Brot. Aber diesmal kein Toast… wenn ich da an meinen letzten Versuch dachte. Ich holte Butter und Marmelade aus dem Kühlschrank und setzte mich damit an den Tisch. Ich bestrich mein Brot und aß es schnell auf. Dann zog ich mich um und lief zum Stall. Da erlebte ich schon die nächste Überraschung. Als ich den Weg entlangkam, kam Caprice fröhlich und mit hängendem Führstrick auf mich zu getrabt. Offenbar sollte er eigentlich auf die Koppel gebracht werden. Ich packte den Führstrick und hielt mein Pferd an. „Du“, sagte ich lachend „das führen müssen wir wohl noch üben.“ Ich führte ihn neben mir her auf den Hof wo Nina ziemlich fertig stand. Erleichtert sah sie mich an als ich samt meinem Pferd am Führstrick auf den Hof kam. “Entschuldigung“, sagte sie, „aber ich konnte ihn wirklich nicht halten.“ „Kein Problem“, ich lachte „jetzt kann ich ihn ja gleich putzen.“ Caprice hüpfte neben mit her und stupste mich immer wieder an. Offenbar wollte er spielen. Ich holte mein Putzzeug und band Caprice an. Als ich den Striegel nehmen wollte, bemerkte ich dass der nicht da war. Verwundet sah ich mich um. Dann sah ich hoch. Aha! Caprice hatte ihn im Maul. Ich versuchte ihn ihm wegzunehmen aber er gab ihn nicht her. Er schien mich gar nicht ärgern zu wollen sondern wollte einfach spielen. Ich lachte und spielte ein bisschen mit. Bald gab er ihn freiwillig her. Ich begann ihm in Kreisen über das Fell zu fahren. Danach machte ich mit der Wurzelbürste weiter. Ich machte den ganzen Körper und gab dann noch mit der Kardätsche den letzten Schliff. Ich kratzte noch die Hufe aus dann war ich fertig.
Ich ging mit Caprice zur Weide. Diesmal folgte er mir brav und raste auch nicht gleich los als ich das Tor öffnete. Ich drehte ihn um und löste das Halfter. Dann ging ich zurück auf den Hof. Es war neun Uhr. „He Fiona!“, rief Julia mir zu, „würdest du heute Bassira reiten? Sie muss mal wieder ein wenig trainiert werden!“ Überrascht hob ich den Kopf. „Natürlich! Gerne!“ Ich freute mich, denn Bassira war sehr weich im Maul wenn auch manchmal etwas schneller. Ich holte gleich das Halfter von Bassira und ging zur Koppel. Ich holte die Stute von der Koppel und ging mit ihr zum Putzplatz. Ich striegelte sie und kratzte sorgfältig die Hufe aus. Dann holte ich Sattel und Trense. Ich legte ihr den Sattel auf den Rücken und schloss den Sattelgurt im ersten Loch. Dann trenste ich sie auf und ging mit ihr auf den Platz. Ich gurtete nach und ließ die Steigbügel herunter die zu meiner Überraschung passten. Dann saß ich auf und ritt am langen Zügel erst einmal drei Runden im Schritt. Danach gurtete ich erneut nach und ließ sie antraben. Ich nahm die Zügel auf und trabte eine Runde leicht. Nun parierte ich zum Schritt durch und ritt ein aus dem Zirkel wechseln. Dann trabte ich wieder an und saß diesmal aus. In der Ecke bei C ließ ich Bassira angaloppieren. Es war ein traumhafter Galopp und ich fühlte mich vollkommen wohl. Bei A parierte ich durch zum Schritt und hielt bei F an. Ich richtete sie eine Pferdelänge rückwärts und versuchte dann aus dem Stand anzutraben. Tatsächlich gehorchte sie und diesmal trabte ich im leichten Sitz. Ich ritt einige Zirkel und galoppierte dann wieder an. Ob sie eine Volte im Galopp konnte? Einen Versuch war es jedenfalls wert. Ich lenkte sie eine Volte und sie machte das tatsächlich. Ich klopfte ihr den Hals und lobte sie überschwänglich. Dann ging ich auf den Springplatz wo zum Glück Hindernisse in der Höhe von achtzig-neunzig cm standen. Ich saß auf und zeigte Bassira die Hindernisse. Sie hatte offenbar keine Angst davor so dass ich sie erst einmal außen um den Platz traben ließ. Dann ritt ich das erste Hindernis an. Es war ein kleines Kreuz. Ich trabte erst und galoppierte sie dann kurz vorher an. Ich trieb energisch und sie sprang rüber. Lobend klopfte ich ihr den Hals und ritt dann das nächste Hindernis an. Es war eine zweifache Kombination. Meiner Schätzung nach passten zwei Galoppsprünge dazwischen. Ich galoppierte sie an und sie übersprang das erste Hindernis. Ich zählte mit, eins…zwei und dann ließ ich sie erneut abspringen. Ich übersprang noch zwei Kreuze und ritt dann energisch auf den Oxer zu. Ohne Angst sprang Bassira ab und ich lobte sie. „Super gemacht!“ Ich ritt noch am langen Zügel ab, sattelte und trenste ab und brachte sie zurück auf die Koppel.
Ich schaute auf die Uhr. Ah, fünf vor elf. Ich ging zurück zum Hof wo Lessa schon am Putzplatz auf mich wartete. „Hi“, begrüßte ich sie. „Hallo“, antwortete sie. Wir holten Fuego und banden ihn am Putzplatz an. Ich übernahm die linke und Lessa die rechte Seite. „Was hast du denn schon mit ihm gemacht?“ Wollte ich wissen. „Ein bisschen gesprungen und auch Dressur geritten“, sagte sie. Ich nickte. „Warst du auch mit ihm im Gelände?“ Fragte ich. „Ja, aber nur einmal, sonst bin ich auch andere Pferde draußen geritten“, erklärte sie. Wir sattelte und trensten ihn auf, dann gingen wir in die Reithalle. Lessa gurtete nach und stellte sich die Bügel ein. Dann saß sie auf. Am langen Zügel ritt sie Schritt. Ich setzte mich auf die Zuschauertribüne. Von Anfang an sah ich das Lessa einen perfekten Sitz hatte und ihr Pferd traumhaft gut beherrschte. So gut wollte ich auch mal reiten können. Nach drei Runden trabte sie an und hatte ihr Pferd von Anfang an unter Kontrolle. Sie ritt einige Zirkel und Volten, bevor sie angaloppierte. Fuego galoppierte schön und versammelt an. So gut hatte ich ihn noch nie gehen sehen. Nach einer Runde im Galopp ritt Lessa eine Volte. Es sah toll aus. Dann parierte sie durch zum Schritt. Sie war eine halbe Stunde geritten und fragte jetzt: „Und, darf ich?“ „Natürlich!“ Rief ich fröhlich und Lessa saß glücklich ab. Sie übergab ihn mir und ich saß auf. Lessa dagegen stieg auf die Zuschauertribüne. Ich ritt erst einmal Schritt und ließ ihn dann daraus angalopppieren. Zum ersten Mal brachte er den Schwung aus der Hinterhand mit. Glücklich klopfte ich ihm den Hals und umarmte ihn. Dann ritt ich nur noch Schritt. Schließlich hatte er bei Lessa gerade genug gearbeitet. Ich sattelte ihn ab während Lessa wieder an die Arbeit ging. Dann brachte ich ihn auf die Weide und verabschiedete mich von Lessa.
Ich lief nach Hause. Dort holte ich Spaghetti und Tomatensoße aus dem Schrank. Ich machte das Wasser heiß und tat dann die Spagetti rein. Ich tat mir einen Teller auf den Tisch. Eine Viertelstunde später war das Essen fertig. Ich tat es auf meinen Teller. Als ich fertig war, tat ich meinen Teller in die Spülmaschine. Da vibrierte mein Handy. Es war ein Anruf von Becky. „Hi!“ Rief ich „Hallo“, Becky schien aufgeregt. „Ist es okay wenn ich dich jetzt schon abhole? Der Termin hat sich verschoben.“ „Klar!“ Rief ich zurück. „Okay, dann bin ich in einer halben Stunde da“ „Alles klar. Ciao“ ich legte auf. Dann setzte ich mich vor den Fernseher. Es kam ein Film über die Ausbildung von Jungpferden. Es war eine Serie. Die Leute erklärten wie man jungen Pferden beibringt sich brav im Schritt und Trab führen zu lassen. Interessiert sah ich zu. Auf diese Art musste ich auf mit Caprice arbeiten. Als die Serie fertig war entschied ich sie Morgen wieder anzusehen. Kurz darauf klingelte es an der Tür. Es war Becky. Sie war ziemlich nervös, was ich allerdings nachvollziehen konnte. „Hallo“, begrüßte ich sie. „Hi“, antwortete Becky. Wir gingen zum Auto und ich setzte mich auf den Beifahrersitz. Beckys Hände zitterten so dass sie nicht aufpassen konnte wo sie hinfuhr. So musste ich ihr mehrere Male sagen: „Links!“ und „bremsen.“ Wir kamen an einer Weide vorbei wo wirklich wunderbare Pferde grasten. Sie hatten eindeutig Arabereinschlag. Ein Rappe galoppierte mit wehender Mähne über die Wiese. Eine Fuchsstute mit Fohlen graste ruhig in einer Ecke und zwei junge Stuten kraulten sich die Mähne. Wir fuhren auf den Parkplatz und stiegen aus. Dann gingen wir über den Hof zu einem Büro. Dort klingelte ich. Eine Frau öffnete uns. Sie hatte hellbraune Haare und blaue Augen. Wir stellten uns vor und sie nickte. „Ach ja ihr wolltet Sommerfee, Cookie und Jupiter ansehen oder?“ Becky nickte. Die Frau führte uns in die Sattelkammer. „Am besten du probierst als erstes Jupiter aus“, sie gab Becky das Halfter und wir gingen zur Weide. Der hübsche Apfelschimmel war Jupiter. Becky holte ihn und wir gingen zum Putzplatz. Becky striegelte ihn gründlich, dann brachte die Frau die sich uns als Kerstin vorgestellt hatte den Sattel und die Trense. Becky war kurz darauf fertig und wir gingen zum Platz. Becky gurtete nach und stieg auf. Erst einmal ritt sie drei Runden Schritt. Jupiter war sehr schnell, so dass Becky die ganze Zeit nur Paraden gab. Nach den Drei Runden trabte sie an. Jupiter hatte traumhafte Bewegungen. Becky ritt Zirkel und ein paar Volten, dann ließ sie ihn angaloppieren. Auf den kleinen Bocksprung am Anfang war sie vorbereitet und auch der Galopp strahlte nur so vor Takt und Raumgriff. Kerstin baute ein kleines Hindernis auf. Becky wurde blass. Seit dem Sturz war sie nicht mehr gesprungen. „Na los!“, sagte Kerstin aufmunternd, „Connemaras sind traumhaft sichere Springponys.“ Becky galoppierte an. Sie trieb kaum, aber Jupiter sprang. Becky griff zwar etwas ängstlich in die Mähne aber sie lächelte. „Siehst du“, meinte Kerstin lachend „war doch gar nicht so schlimm. Becky lachte und ritt Jupiter noch trocken. Jetzt durfte der Apfelschimmel wieder auf die Weide. Dann holte sie zusammen mit Kerstin die hübsche Sommerfee von der Koppel. Das Pony erwies sich als unheimlich brav und lieb aber irgendwie schien Becky mit Jupiter zufriedener gewesen zu sein. Sie putzt und sattelte die Schimmelstute. Danach gingen wir wieder auf den Reitplatz. Becky stieg aus und ritt die Stute warm. Sie war brav und gehorsam aber schlug immer wieder mit dem Kopf. Das lag daran erklärte Kerstin das sie manchmal so einen weißen Punkt im Auge sah den sie loswerden wollte. Becky ritt Sommerfee in allen drei Grundgangarten um die Bahn und dann baute Kerstin wieder ein kleines Hindernis auf. Sommerfee hüpfte rüber aber hatte dabei längst nicht so viel Ausdruck wie Jupiter. Becky ritt sie noch ab und stieg dann aus dem Sattel, sattelte und trenste Sommerfee ab und brachte sie auf die Koppel. Kerstin hatte das Fohlen Cookie bereits geholt und Becky durfte es streicheln. Dann gingen wir zum Platz. Kerstin ließ Cookie los und der galoppierte so gleich am Rand des Platzes entlang. Er hatte schöne Bewegungen aber irgendwie gefiel er mir nicht. Becky war recht begeistert und durfte ihn dann sogar über ein Hindernis treiben. Kerstin fing in wieder ein und brachte ihn zurück auf die Koppel. „Und hat dir einer gefallen?“ Wollte sie wissen. „Ja“, sagte Becky. Gespannt hörte ich zu, „am besten gefallen hat mir Jupiter, meinst du, du kannst ihn für eine Woche reservieren?“ Kerstin nickte. Sie besprach mit Becky noch alles andere und dann verabschiedeten wir uns. Wir stiegen ins Auto und Becky fuhr los. „Wie hat die Jupiter gefallen?“, fragte sie mich. „Super“, antwortete ich „er ist ein Traum.“ Den Rest des Weges sprachen wir nicht mehr. Als wir vor meinem Haus ankamen stieg ich aus und verabschiedete mich. Ich winkte Becky noch nach und ging dann ins Haus.
Hallo, Hier können sich alle melden die hier gerne einen Wanderritt machen wollen. Wir werden fünf Tage unterwegs sein und natürlich dürfen Haustiere auch mitkommen (also, zumindest Hunde) wir werden das aber nur machen wenn ich genug zusammenbekomme die mitmachen. Ihr dürft ein Pferd mitnehmen, das darf gerade nicht trächtig und nicht krank sein. Außerdem sollte es schon eingeritten sein, natürlich könnt ihr wenn ihr das schafft auch ein Handpferd mitnehmen. Ich reite Fuego. Wenn ihr mitmachen wollt. Dann könnt ihr euch hier einfach melden, sagen welches Pferd ihr mitnehmt und ob ihr ein Handpferd oder andere Haustiere mitnehmt.
Hallo,
Ich will jetzt nicht irgendwen beleidigen, aber mit ist aufgefallen das ich obwohl ich schon zwei Jobaufträge gemacht habe, noch nicht das Geld bekommen habe. Vielleicht könnt ihr mir das doch noch eintragen?
"Hallo Süßer", grinsend ging ich zu Caprice in den Stall. Heute wollten wir mal wieder mit dem Frisbee üben. Ich hatte es diesmal mit Apfelmus eingeschmiert und wollte es auch mal mit werfen versuchen. Ich führte in auf den Reitplatz und kaum sah er das Frisbee war er sofort aufmerksam. Ich legte es erst einmal vor ihn auf den Boden und sagte: "Hol!" Er sah mich verwirrt an, senkte dann den Kopf und hob das Frisbee auf. Ich klopfte ihm lobend den Hals und versuchte ihm das Ding wegzunehmen. Das war allerdings nicht ganz so einfach. Er trabte erstmal davon, wieherte laut und deutlich, gab es mir aber dann doch. Nachdem ich diese Übung ein paar mal wiederholt hatte, warf ich das Frisbee. Nur ganz leicht und nicht zu weit weg. Ich sagte ihm hol und er hob verwirrt den Kopf. Dann trabte ich neben ihm dorthin und er verstand. Ich übte das noch ein paar mal, dann blieb ich stehen. Er trabte ohne weiteres dorthin und ich lockte ihn mit einem Leckerli. Dann kam er auch wieder zurück. Er gab mir das Frisbee und nahm das Leckerli. Ich warf das Frisbee diesmal weiter und noch während es flog sauste er los. Im vollen Galopp bremste er, nahm das Frsibee und trabte zu mir zurück. Ich lobte ihn überschwänglich. Wir spielten noch ein bisschen dann brachte ich ihn zurück in den Stall.
Ich hoffe das hier ist das richtige Forumabteil hierfür. Ich habe mir gerade die Bilder von Caprice angesehen. Irgendwie kommt die Größe nicht so recht hin, außerdem wundertes mich wie er auf den Bildern geritten sein kann wenn er noch nie einen Reiter auf dem Rücken hatte?
LG Fiona
Black Beauty habe ich nur das Buch gelesen. Seitdem íst es kaputt weil ich so geheult habe. Den Film Stripes, ein Zebra im Rennstall mag ich auch sehr gerne der ist total witzig. Habe auch alles Immenhof gesehen aber die Filme fand ich doof weil sie so anders als das Buch waren. Empfehlen würde ich auch: Dreamer, ein Traum wird wahr. Es ist leider ein bisschen unrealistisch. Ein Rennpferd bricht sich das Bein und geht sieben Monate später wiéder ein Rennen und gewinnt. Ích fand diesen Film vor allem schön weil er sosehr sie Bindung zwischen Mensch und Pferd beschreibt und trotzdem lustig ist.
@Lucy: Ich habe es jetzt ja dann doch neu gemacht. Hast du aber wahrscheinlich eh gesehen oder? Ich bin mit mit der Länge gerade nicht so sicher. Mein Computer hat nämlich einen deutlich kleineren Bildschirm als der an dem ich vorher geschrieben habe. Ich weiß nicht ob dann die Seiten bei Word nicht auch kleiner sind...
So, jetzt kommt der ganze Bericht nochmal von vorne. Tut wirklich Leid. Mit Jungpferdeausbildung kenne ich mich (in der realen Welt) leider nicht so toll aus...
Ich wachte von einem lauten Vogelgezwitscher auf. Verwundert rieb ich mir die Augen. Und drehte mich zum Fenster. Mehrere Vögel hatten sich protestheischend auf den Ast vor meinem Fenster gesetzt. Was war denn mit denen los? Während ich mich darüber noch wunderte stand ich auf und zog mich an. Dann ging ich langsam in die Küche. Es war erst acht Uhr in der Früh. Und das an einem Samstag! Ich blickte blinzelnd auf den Kalender. Neues Pferd besuchen, stand da mit Rotstift geschrieben. Ach ja ich wollte ja heute Caprice besuchen. Nina hatte mir vor zwei Tagen erzählt das ein Deutsches Reitpony zum Verkauf stand. Das wollte ich mir heute ansehen. Er war noch nicht mal drei aber ich wollte ihn trotzdem unbedingt haben. Ein Pferd selber zuzureiten war schon immer mein Wunsch gewesen. Leider konnte der erst in Erfüllung gehen wenn Caprice (Das Pferd das ich kaufen wollte) vier war. Aber bis dahin konnte ich sicherlich auch noch viel machen. Ich brotete mir ein Toast. Äh! Ich toastete mir ein Brot. Genau, so. Dieses kam kurz darauf mit einem lauten Piepsen herausgesprungen und war wie immer... pechschwarz. Resigniert warf ich das in den Müll und legte ein neues Brot in den Toaster. Irgendwie mussten in letzter Zeit alle Elektrogeräte etwas gegen mich haben. Diesmal stellte ich den den Drehknopf nur auf eins und drückte das Ding herunter. Erleichtert setzte ich mich an den Tisch und wartete. Dann kam der Toast hops raus und war noch weiß. Manno! Ich stellte den Drehknopf wieder auf drei und toastete das Brot nochmal. Es war wieder kohlrabenschwarz. Wütend warf ich das auch in den Eimer. Offenbar musste das Frühstück heute ausfallen, denn ich hatte kein Brot mehr.
Kurz darauf war ich allerdings wieder fröhlich da ich endlich zu Fuego konnte. Ich lief zum Stall und öffnete die Stalltür bei den Hengstboxen. "Fuego!" Rief ich und ein lautes Wiehern kam zurück. Er hatte mich begrüßt. Ich öffnete seine Boxentür und gab ihm eine Karotte. "Heute besuche ich unser neues Familienmitglied." Flüsterte ich im zu und er schaute fast so als hätte er mich verstanden. Ich holte eilig das Halfter und streifte es ihm über. Dann band ich ihn links und rechts an und holte die Putzbox. Er beschäftigte sich solange mit dem Knoten. Ich bürstete mit Striegel und Kardätsche gründlich über sein Fell. Dann holte ich den Sattel. Zum allerersten Mal konnte ich mit meinem eigenen neuen Sattel reiten. Er war ziemlich sauber und leuchtete. Ich sattelte und trenste ihn, dann gingen wir in die Reithalle. "Tor frei!" Rief ich und kurz darauf kam "Ist frei!" Eindeutig von Lilly zurück. Sie longierte gerade Hylia als ich herein kam. "Hallo", begrüßte ich sie und Lilly grüßte zurück. Ich stellte die Bügel ein und saß auf. Leicht drückte ich mit den Schenkeln und er trat an. Das war ein schönes Gefühl. Nach zwei Runden gurtete ich noch einmal nach und nahm die Zügel ein bisschen auf. Der Hengst begab sich sofort in dressurmäßige Haltung. Ich ritt ein paar Zirkel und Volten und ließ ihn dann antraben. Ich trabte leicht und ging auf den Zirkel. Nun klopfte ich ihm den Hals. "Ein bisschen Dressurarbeit ist auch manchmal wichtig.", flüsterte ich ihm zu. Nahm die Zügel auf, legte mein äußeres Bein zurück und er sprang sofort richtig an. Sollte ich mal versuchen eine Volte im Galopp zu reiten? Ich hatte das selbst noch nie gemacht aber entschied es zu probieren. Die erste Hälfte klappte auch gut aber dann galoppierte er doch wieder geradeaus. Ich lobte ihn trotzdem schließlich war es meine Schuld. "Du musst den inneren Zügel stärker annehmen und außen Paraden geben.", empfahl mir Lilly. "Danke!", ich nickte. Und galoppierte ihn neu an. Ich machte es so wie Lilly es gesagt hatte und er ging tatsächlich eine tolle Volte. Ich parierte ihn durch und lobte ihn dann überschwänglich. Er wieherte als wollte er sagen: Das war doch selbstverständlich! Die Panne mit dem Brot hatte ich längst vergessen.
Nachdem ich abgeritten hatte führte ich ihn aus der Halle und sattelte ihn ab. Dann führte ich ihn zum Waschplatz den ich neulich gesäubert hatte. Ich band ihn dort an und ließ das Wasser laufen. Nun spritzte ich ihn ab. Er schien das zu mögen und machte den Hals ganz lang. Lächelnd lobte ich ihn und kurz darauf war er klatschnass. Nina kam gerade aus dem Haus. "Hallo Fiona!", rief sie mir zu. "Hi", antwortete ich und sie kam auf mich zu. "Ich gehe heute Caprice besuchen!", jubelte ich ihr zu. "Super! Er kommt an wenn er drei ist oder?", fragte mich Nina und ich nickte. "Willst du reiten?", Erkundigte ich mich und Nina nickte. "Ins Gelände", erklärte sie. "Viel Spaß!" "Danke." Ich zog Fuego mit dem Schweißmesser das Wasser ab und gab ihm aus einem Eimer der hier stand zu trinken. "Bist ja mein Bester!" Lobte ich ihn. Dann dachte ich über meine Worte nach. Würde er immer noch mein Bester sein wenn ich Caprice hatte? Und Hrimi auch? Eigentlich stand für mich fest: Natürlich!!! Aber Caprice würde auch mein Bester sein. Hoffentlich zumindest. Ich machte mir aus zwei Führstricken und dem Halfter Zügel und stieg auf das Anbindeteil vom Waschplatz. Von dort ließ ich mich auf seinen Rücken gleiten. Ich drüchte im leicht die Schenkel an die Seiten und er trat mit weiten Schritten an. Er sollte jetzt auf die Weide schließlich war das ja sonst gemein, wenn er als einziger im Stall bleiben musste. Ich ließ im die Zügel lang und legte meine Arme um seinen Hals. Dann ritten wir zur Weide. Davor saß ich ab, öffnete das Tor und ließ ihn laufen. Ich schloss das Tor und legte den Riegel davor das er nicht darauf kam auszuprobieren wie das Tor aufging...
Ich ging den Weg zwischen den Weiden zurück und überlegte was ich noch machen konnte. Es war erst elf und ich war erst um drei Uhr verabredet. Der Bus ging um halb zwei. Wie es der Zufall wollte kam mir Nina gerade entgegen. Sie saß noch im Sattel und wollte gerade losreiten. Im Vorbeireiten fragte sie mich ob ich noch Zeit hätte. "Klar!", antwortete ich ihr. "Willst du mit Brenda spazieren gehen?" Bat sie mich. "Klar!" Ich nickte und Nina erklärte mir noch wo die Sachen von Brenda waren dann ritt sie weiter. Ich freute mich sehr mit der hübschen Stute spazieren gehen zu dürfen. Langsam lief ich zum Stall zurück um ihre Sachen zu holen. Ich nahm das Halfter und stellte die Putzbox schon an den Putzplatz. Dann ging ich zur Weide. Brenda stand nah am Zaun und ließ sich auch brav aufhalftern. Wir marschierten zum Putzplatz wo ich sie anband. Sie war zum Glück recht sauber aber ich wollte trotzdem erst einmal Kontakt mit ihr aufnehmen. Sie schnaubte freundlich und ich strich ihr über die Nase. Mit ruhiger, geduldiger Stimme sprach ich auf sie ein und sie senkte entspannt den Kopf. Nun nahm ich den Striegel und fuhr ihr in großen, weiten Kreisen über das Fell. Als ich beide Seiten so bearbeitet hatte machte ich mit der Kardätsche weiter. Ein langer Strich nach dem anderen... Nach einiger Zeit nahm ich den Hufauskratzer und kratzte alle vier Hufe aus. Danach konnten wir los. Ich kehrte noch den Putzplatz und band sie dann ab. Langsam gingen wir los. In Richtung Wald. Am langen Strick gingen wir entspannt nebeneinander her. Sie hatte den Kopf gesenkt und wir kamen an eine Wiese. Ehe ich den Strick kürzer nehmen konnte knickte sie mit den Beinen ein und wälzte sich hin und her. Nach einiger Zeit erhob sie sich wieder. "Du Ferkel!" Rief ich und lachte. "Wenn Nina dich so sieht bekommt sie einen Riesenschock! Das heißt dann wohl duschen..." Seufzend ging ich mit ihr weiter.
Nach einiger Zeit kamen wir an einen schönen breiten Feldweg. Ich ruckte leicht am Strick und setzte mich in Trab. Brav kam sie neben mir her. Aber das Tempo was sie vorlegte machte mich fertig. So ein Trab sah schön aus aber wr ziemlich schnell. Ich stürmte nassgeschwitzt neben ihr her. Am Ende des Feldwegs ließ ich sie durchparieren und legte mich erschöpft ins Gras. Die eine Hand ließ ich am Führstrick während die Stute fraß. Nach ungefähr einer halben Stunde gingen wir in Richtung Wald. Am langen Strick knabberte sie hier und da ein Bäumchen an oder blieb stehen um am Gras zu kosten. Nach einiger Zeit erreichten wir den Hof wieder und ich ging mit Brenda direkt zum Waschplatz. Dort band ich sie an und holte ein Pferdeshampoo. Ich drehte den Wasserhahn auf und spritzte sie erstmal ab, mit der Hoffnung das Schlamm und Grasflecken auch so abgingen. Leider vergeblich. Nachdem sie klatschnass war nahm ich das Pferdeshampoo. Ich fing bei der Mähne an. Ich tat mir erstmal auf die linke Hand Shampoo und verrieb es dann. Mit beiden Händen seifte ich die Mähne kraftvoll ein. Jetzt machte ich mit dem Körper weiter. Als ich am Bauch ankam begann sie zu tänzeln. "Bis du kitzlig Süße?", fragte ich lachend, "keine Angst wir sind gleich fertig." Ich seifte auch die Beine und den Schweif ein. Jetzte kam ich wieder mit dem Wasserschlauch. Ich spritzte die Stute von Kopf bis Fuß an beiden Seiten ab. Hinterher glänzte sie wunderschön. Man konnte sich fast in ihr spiegeln. Das Shampoo war ja super! Ich fettete noch ihre Hufe ein und führte sie dann in die Box. Nina kam gerade zurück. "Hallo!", rief ich ihr zu und sie erwiderte meinen Gruß.
Ich sah auf die Uhr. Halb eins. Ich hatte noch eine gute Stunde Zeit. Wenn ich mich jetzt fertig machte (in klitschnassen Klamotten konnte ich ja schlecht gehen) wäre ich gerade rechtzeitig am Bus. Also lief ich zurück nach Hause. Ich schloss die Tür auf und zog mir als erstes meine schlammigen Gummistiefel aus. Dann ging ich ins Schlafzimmer und schlüpfte aus meiner Jeans. Die Reithose hatte ich extra aufgehoben das sie nicht schmutzig wurde. Ich kämmte mir noch einmal die Haare und wählte dann Beckys Nummer. Sie ging zum Glück sofort ran. "Hallo Fio!" Rief sie fröhlich. "Gehst du jetzt dein neues Pferd anschauen?" "Ja!" Antwortete ich. "Ich hoffe ich kann sobald wie möglich kommen", meinte sie. "Ja das wäre cool.", erwiderte ich. Wir verabschiedeten uns. Ich legte auf und steckte mein Handy in die Hosentasche. Nun erhob ich mich langsam zog meine Reitstiefel an und ging aus dem Haus. Langsam lief ich in Richtung Bushaltestelle. Ich kam auch noch an Fuegos Weide vorbei. Der Hengst kam sofort auf mich zu getrabt und stupste mich in Erwartung einer Möhre an. Ich lachte und zog eine der beiden Karotten aus der Tasche. Die fütterte ich ihm. "He nicht füttern!" Hörte ich eine strenge Stimme hinter mir. Sie stammte von Luna. Als ich mich umdrehte wurde sie rot. "Tschuldigung..." murmelte sie. "Ich hab dich auf die Entfernung gar nicht erkannt." "Schon okay", antwortete ich. "Was machst du jetzt?", wollte sie wissen. "Ich gehe ein neues Pony für mich anschauen", erwiderte ich. "Cool!", rief Luna, "was für eines?" "Ein Deutsches Reitpony!", erzählte ich fröhlich. "Okay, ciao", verabschiedete sich Luna. "Tschüss!", antwortete ich.
Ich gelangte zur Bushaltestelle und setzte mich dort auf die Bank. Eine Karte hatte ich und der Bus kam in zehn Minuten. Ich sah mir noch ein Foto des jungen Pferdes an. Sein Fell hatte einen schönen Braunton und die dunkle Mähne gefiel mir. Er hatte auch ein lustiges Fohlengesicht und sein Trab sah wunderbar aus. Ich konnte es kaum erwarten in kennenzulernen. Der Bus bremste vor mir und die Türen öffneten sich. Ich stieg ein und suchte mir einen Platz weiter vorne. Der Bus rumpelte los und ich sah aus dem Fenster. Das Amulett von Becky hatte ich wie immer um den Hals. Draußen flog die Welt vorbei so wie es das Leben manchmal tat... Der Bus blieb stehen und es rumpelte hart. "Am Torplatz", plapperte der mechanische Sprecher. Ich schaute raus. Vor mir war ein großer Platz aus Teer. Es gab ein Eiskaffe, eine Lotterie und einen Brunnen. Außerdem stand da ein großer Stier aus Plastik zum klettern. Viele Menschen tummelten sich dort und aßen Eis oder saßen einfach im Schatten. Der Bus fuhr wieder an und ich lehnte mich zurück. Wir fuhren durch eine große Stadt. Von vorne hörte ich zwei Leute reden. "Und wen bekommst du für die aktuelle Saison?" Fragte eine ältere Frau eine jüngere Dame. "Ich soll die Atlanta nehmen", erwiderte die andere. "Aber die Atlanta ist doch...", die Frau konnte ihren Satz nicht zu Ende sprechen. Gleich kam die Antwort. "Ich weiß aber das bekomme ich schon hin." Aha es ging um ein Pferd.
"Reitstall Sommerfeld", kam es wieder von der mechanischen Stimme. Die zwei Frauen stiegen aus. Ich blieb weiter sitzen und der Bus fuhr an. Es ruckelte mal wieder und ich wurde von der plötzlichen Anfahrt nach vorne gerissen. Erst einmal wurde mir schwarz vor Augen. Als ich wieder aufwachte (vielleicht eine Minute später) saß ich im Fußraum vor meinem Sitz. Resigniert blieb ich hier sitzen, da ich noch nicht die Kraft in den Beinen hatte um aufzustehen. So was passierte aber auch nur mir!!! Neben einer der Frauen die dort standen saß ein kleiner Bobtail. Total süß. Ich hätte auch zu gerne einen Hund gehabt. Aber meine Eltern wollten nie einen. Und jetzt besaß ich bald zwei Pferde. Aber irgendwann wurde der Traum von einem Hund auch in Erfüllung gehen. Ich saß ruhig da und starrte nur geradeaus. Irgendwann hatte ich wieder die Kraft aufzustehen und mich auf meinen Sitz zu setzen.
Strandhotel Dünensause“, schnarrte wieder der Sprecher. Aha an der nächsten Station musste ich raus und dann noch zwanzig Minuten laufen. Endlich kam ich nach ewiger Zeit an. Ich stieg aus und fühlte mich allerdings trotzdem noch ziemlich unsicher auf den Beinen. Ich lief ein Stück über Straßen und bog dann auf einen Feldweg ab. Nach einiger Zeit kam ich an ein Tor wo ein Schild stand. Daran geschrieben war: GESTÜT ELWEN! Aha da war ich also. Ich kam auf den Hof und ging langsam zu einem Haus. Dort war gleich auch ein Büro. Ich klopfte dort an die Tür. "Herein!", ertönte eine freundliche Stimme. "Hallo", begrüßte ich die junge Frau die dort hinter dem Schreibtisch saß. "Hi", freundlich sah sie mich an. "Du bist diejenige die Caprice kaufen will oder?", erkundigte sie sich. Ich nickte. "Komm mit er wartet schon", ich lief ihr aus dem Haus hinterher zu einem Stall. "Ich bin übrigens Leila", stellte die Frau sich vor. "Fiona", stellte ich mich ebefalls vor. Wir gingen in einen Stall und in einer der Boxen stand er. Mein neues Pferd. Er hatte ein wunderhübsch glänzendes kastanienbraunes Fell und eine lange schöne Mähne.
Leila holte ihn am Führstrick heraus und er hüpfte erst einmal ein bisschen herum. Das gab sich aber kaum waren wir aus dem Stall im Freien. Wir gingen zu einem hübsch angelegten Platz. Leila löste den Strick. Caprice hob den Kopf und sah sich mit seinen wunderhübschen schwarzen Augen neugierig um. Dann trabte er an. Er hatte einen wunderschönen schwebenden Trab und eine passende Knieaktion. Nach ein paar Runden trieb Leila den Kleinen noch ein wenig mehr an. Er sprang sofort im Galopp an. Er hatte eine traumhaft weite Galoppade. Sein Kopf war ruhig erhoben und schaute interessiert. Irgendwann hatte der Braune es dann satt und kam einfach in die Mitte zu uns getrabt. Er blieb mit aufmerksamen Blick vor Leila stehen und schien etwas zu erwarten. "Er will immer spielen", erklärte Leila mir lachend und ich grinste. Dann baute sie ein kleines Hindernis auf.
Caorice sah sich neugierig um und dann trieb Leila ihn auf das Hindernis zu. Er galoppierte kurz vorher und machte dann einen kleinen Sprung da hinüber. Ich war vollkommen überwältigt von dem Anblick dieses Pferdes. Caprice kam nun wieder zu uns in die Mitte und schnoberte an mir. Jetzt legte Leila ein paar Trabstangen auf den Boden während ich irgendwie versuchte durch Caprices aufmunterndes Nasenstupsen nicht auf den Po zu fallen. Als Caprice diese Trabstangen sah wandte er sich von mir ab und trabte darauf zu. Leila trieb ihn leicht und er trabte darüber. Seine weiten Bewegungen passten sich an die Stangenweite an und es sah sehr elegant aus. Leila fing ihn danach wieder ein und führte ihn zu mir. Ich durfte ihn streicheln und dann gab sie mir den Führstrick. Neben mir benahm er sich noch nicht soo mustergültig aber das konnte ja noch kommen. Nach einer Runde im Schritt öffnete Leila mir das Tor und ich ging mit ihm hinaus. "Darf ich ihm eine Karotte geben?" Fragte ich und sie nickte. Ich packte die Karotte aus und gab sie ihm. Dann brachten wir ihn in den Stall und ich verabschiedete mich. Alles in allem war es ein schöner Tag gewesen. Ich fuhr noch nach Hause und schlief dort auf meinem Bett sofort ein.
Hi Hier ist mein nächster Bericht. Der mit dem Wanderritt muss leider noch ein bisschen warten. Aber damit ich Caprice möglichst schnell besuchen kann schreibe ich den jetzt erstmal und daneben an meinem anderen weiter. Davina kann Fuego natürlich trotzdem schon pflegen.
Ich wachte von einem lauten Vogelgezwitscher auf. Verwundert rieb ich mir die Augen. Und drehte mich zum Fenster. Mehrere Vögel hatten sich protestheischend auf den Ast vor meinem Fenster gesetzt. Was war denn mit denen los? Während ich mich darüber noch wunderte stand ich auf und zog mich an. Dann ging ich langsam in die Küche. Es war erst acht Uhr in der Früh. Und das an einem Samstag! Ich blickte blinzelnd auf den Kalender. Neues Pferd besuchen, stand da mit Rotstift geschrieben. Ach ja ich wollte ja heute Caprice besuchen. Nina hatte mir vor zwei Tagen erzählt das ein Deutsches Reitpony zum Verkauf stand. Das wollte ich mir heute ansehen. Er war noch nicht mal drei aber ich wollte ihn trotzdem unbedingt haben. Ein Pferd selber zuzureiten war schon immer mein Wunsch gewesen. Leider konnte der erst in Erfüllung gehen wenn Caprice (Das Pferd das ich kaufen wollte) vier war. Aber bis dahin konnte ich sicherlich auch noch viel machen. Ich brotete mir ein Toast. Äh! Ich toastete mir ein Brot. Genau, so. Dieses kam kurz darauf mit einem lauten Piepsen herausgesprungen und war wie immer... pechschwarz. Resigniert warf ich das in den Müll und legte ein neues Brot in den Toaster. Irgendwie mussten in letzter Zeit alle Elektrogeräte etwas gegen mich haben. Diesmal stellte ich den den Drehknopf nur auf eins und drückte das Ding herunter. Erleichtert setzte ich mich an den Tisch und wartete. Dann kam der Toast hops raus und war noch weiß. Manno! Ich stellte den Drehknopf wieder auf drei und toastete das Brot nochmal. Es war wieder kohlrabenschwarz. Wütend warf ich das auch in den Eimer. Offenbar musste das Frühstück heute ausfallen, denn ich hatte kein Brot mehr.
Kurz darauf war ich allerdings wieder fröhlich da ich endlich zu Fuego konnte. Ich lief zum Stall und öffnete die Stalltür bei den Hengstboxen. "Fuego!" Rief ich und ein lautes Wiehern kam zurück. Er hatte mich begrüßt. Ich öffnete seine Boxentür und gab ihm eine Karotte. "Heute besuche ich unser neues Familienmitglied." Flüsterte ich im zu und er schaute fast so als hätte er mich verstanden. Ich holte eilig das Halfter und streifte es ihm über. Dann band ich ihn links und rechts an und holte die Putzbox. Er beschäftigte sich solange mit dem Knoten. Ich bürstete mit Striegel und Kardätsche gründlich über sein Fell. Dann holte ich den Sattel. Zum allerersten Mal konnte ich mit meinem eigenen neuen Sattel reiten. Er war ziemlich sauber und leuchtete. Ich sattelte und trenste ihn, dann gingen wir in die Reithalle. "Tor frei!" Rief ich und kurz darauf kam "Ist frei!" Eindeutig von Lilly zurück. Sie longierte gerade Hylia als ich herein kam. "Hallo", begrüßte ich sie und Lilly grüßte zurück. Ich stellte die Bügel ein und saß auf. Leicht drückte ich mit den Schenkeln und er trat an. Das war ein schönes Gefühl. Nach zwei Runden gurtete ich noch einmal nach und nahm die Zügel ein bisschen auf. Der Hengst begab sich sofort in dressurmäßige Haltung. Ich ritt ein paar Zirkel und Volten und ließ ihn dann antraben. Ich trabte leicht und ging auf den Zirkel. Nun klopfte ich ihm den Hals. "Ein bisschen Dressurarbeit ist auch manchmal wichtig.", flüsterte ich ihm zu. Nahm die Zügel auf, legte mein äußeres Bein zurück und er sprang sofort richtig an. Sollte ich mal versuchen eine Volte im Galopp zu reiten? Ich hatte das selbst noch nie gemacht aber entschied es zu probieren. Die erste Hälfte klappte auch gut aber dann galoppierte er doch wieder geradeaus. Ich lobte ihn trotzdem schließlich war es meine Schuld. "Du musst den inneren Zügel stärker annehmen und außen Paraden geben.", empfahl mir Lilly. "Danke!", ich nickte. Und galoppierte ihn neu an. Ich machte es so wie Lilly es gesagt hatte und er ging tatsächlich eine tolle Volte. Ich parierte ihn durch und lobte ihn dann überschwänglich. Er wieherte als wollte er sagen: Das war doch selbstverständlich! Die Panne mit dem Brot hatte ich längst vergessen.
Nachdem ich abgeritten hatte führte ich ihn aus der Halle und sattelte ihn ab. Dann führte ich ihn zum Waschplatz den ich neulich gesäubert hatte. Ich band ihn dort an und ließ das Wasser laufen. Nun spritzte ich ihn ab. Er schien das zu mögen und machte den Hals ganz lang. Lächelnd lobte ich ihn und kurz darauf war er klatschnass. Nina kam gerade aus dem Haus. "Hallo Fiona!", rief sie mir zu. "Hi", antwortete ich und sie kam auf mich zu. "Ich gehe heute Caprice besuchen!", jubelte ich ihr zu. "Super! Er kommt an wenn er drei ist oder?", fragte mich Nina und ich nickte. "Willst du reiten?", Erkundigte ich mich und Nina nickte. "Ins Gelände", erklärte sie. "Viel Spaß!" "Danke." Ich zog Fuego mit dem Schweißmesser das Wasser ab und gab ihm aus einem Eimer der hier stand zu trinken. "Bist ja mein Bester!" Lobte ich ihn. Dann dachte ich über meine Worte nach. Würde er immer noch mein Bester sein wenn ich Caprice hatte? Und Hrimi auch? Eigentlich stand für mich fest: Natürlich!!! Aber Caprice würde auch mein Bester sein. Hoffentlich zumindest. Ich machte mir aus zwei Führstricken und dem Halfter Zügel und stieg auf das Anbindeteil vom Waschplatz. Von dort ließ ich mich auf seinen Rücken gleiten. Ich drüchte im leicht die Schenkel an die Seiten und er trat mit weiten Schritten an. Er sollte jetzt auf die Weide schließlich war das ja sonst gemein, wenn er als einziger im Stall bleiben musste. Ich ließ im die Zügel lang und legte meine Arme um seinen Hals. Dann ritten wir zur Weide. Davor saß ich ab, öffnete das Tor und ließ ihn laufen. Ich schloss das Tor und legte den Riegel davor das er nicht darauf kam auszuprobieren wie das Tor aufging...
Ich ging den Weg zwischen den Weiden zurück und überlegte was ich noch machen konnte. Es war erst elf und ich war erst um drei Uhr verabredet. Der Bus ging um halb zwei. Wie es der Zufall wollte kam mir Nina gerade entgegen. Sie saß noch im Sattel und wollte gerade losreiten. Im Vorbeireiten fragte sie mich ob ich noch Zeit hätte. "Klar!", antwortete ich ihr. "Willst du mit Brenda spazieren gehen?" Bat sie mich. "Klar!" Ich nickte und Nina erklärte mir noch wo die Sachen von Brenda waren dann ritt sie weiter. Ich freute mich sehr mit der hübschen Stute spazieren gehen zu dürfen. Langsam lief ich zum Stall zurück um ihre Sachen zu holen. Ich nahm das Halfter und stellte die Putzbox schon an den Putzplatz. Dann ging ich zur Weide. Brenda stand nah am Zaun und ließ sich auch brav aufhalftern. Wir marschierten zum Putzplatz wo ich sie anband. Sie war zum Glück recht sauber aber ich wollte trotzdem erst einmal Kontakt mit ihr aufnehmen. Sie schnaubte freundlich und ich strich ihr über die Nase. Mit ruhiger, geduldiger Stimme sprach ich auf sie ein und sie senkte entspannt den Kopf. Nun nahm ich den Striegel und fuhr ihr in großen, weiten Kreisen über das Fell. Als ich beide Seiten so bearbeitet hatte machte ich mit der Kardätsche weiter. Ein langer Strich nach dem anderen... Nach einiger Zeit nahm ich den Hufauskratzer und kratzte alle vier Hufe aus. Danach konnten wir los. Ich kehrte noch den Putzplatz und band sie dann ab. Langsam gingen wir los. In Richtung Wald. Am langen Strick gingen wir entspannt nebeneinander her. Sie hatte den Kopf gesenkt und wir kamen an eine Wiese. Ehe ich den Strick kürzer nehmen konnte knickte sie mit den Beinen ein und wälzte sich hin und her. Nach einiger Zeit erhob sie sich wieder. "Du Ferkel!" Rief ich und lachte. "Wenn Nina dich so sieht bekommt sie einen Riesenschock! Das heißt dann wohl duschen..." Seufzend ging ich mit ihr weiter.
Nach einiger Zeit kamen wir an einen schönen breiten Feldweg. Ich ruckte leicht am Strick und setzte mich in Trab. Brav kam sie neben mir her. Aber das Tempo was sie vorlegte machte mich fertig. So ein Trab sah schön aus aber wr ziemlich schnell. Ich stürmte nassgeschwitzt neben ihr her. Am Ende des Feldwegs ließ ich sie durchparieren und legte mich erschöpft ins Gras. Die eine Hand ließ ich am Führstrick während die Stute fraß. Nach ungefähr einer halben Stunde gingen wir in Richtung Wald. Am langen Strick knabberte sie hier und da ein Bäumchen an oder blieb stehen um am Gras zu kosten. Nach einiger Zeit erreichten wir den Hof wieder und ich ging mit Brenda direkt zum Waschplatz. Dort band ich sie an und holte ein Pferdeshampoo. Ich drehte den Wasserhahn auf und spritzte sie erstmal ab, mit der Hoffnung das Schlamm und Grasflecken auch so abgingen. Leider vergeblich. Nachdem sie klatschnass war nahm ich das Pferdeshampoo. Ich fing bei der Mähne an. Ich tat mir erstmal auf die linke Hand Shampoo und verrieb es dann. Mit beiden Händen seifte ich die Mähne kraftvoll ein. Jetzt machte ich mit dem Körper weiter. Als ich am Bauch ankam begann sie zu tänzeln. "Bis du kitzlig Süße?", fragte ich lachend, "keine Angst wir sind gleich fertig." Ich seifte auch die Beine und den Schweif ein. Jetzte kam ich wieder mit dem Wasserschlauch. Ich spritzte die Stute von Kopf bis Fuß an beiden Seiten ab. Hinterher glänzte sie wunderschön. Man konnte sich fast in ihr spiegeln. Das Shampoo war ja super! Ich fettete noch ihre Hufe ein und führte sie dann in die Box. Nina kam gerade zurück. "Hallo!", rief ich ihr zu und sie erwiderte meinen Gruß.
Ich sah auf die Uhr. Halb eins. Ich hatte noch eine gute Stunde Zeit. Wenn ich mich jetzt fertig machte (in klitschnassen Klamotten konnte ich ja schlecht gehen) wäre ich gerade rechtzeitig am Bus. Also lief ich zurück nach Hause. Ich schloss die Tür auf und zog mir als erstes meine schlammigen Gummistiefel aus. Dann ging ich ins Schlafzimmer und schlüpfte aus meiner Jeans. Die Reithose hatte ich extra aufgehoben das sie nicht schmutzig wurde. Ich kämmte mir noch einmal die Haare und wählte dann Beckys Nummer. Sie ging zum Glück sofort ran. "Hallo Fio!" Rief sie fröhlich. "Gehst du jetzt dein neues Pferd anschauen?" "Ja!" Antwortete ich. "Ich hoffe ich kann sobald wie möglich kommen", meinte sie. "Ja das wäre cool.", erwiderte ich. Wir verabschiedeten uns. Ich legte auf und steckte mein Handy in die Hosentasche. Nun erhob ich mich langsam zog meine Reitstiefel an und ging aus dem Haus. Langsam lief ich in Richtung Bushaltestelle. Ich kam auch noch an Fuegos Weide vorbei. Der Hengst kam sofort auf mich zu getrabt und stupste mich in Erwartung einer Möhre an. Ich lachte und zog eine der beiden Karotten aus der Tasche. Die fütterte ich ihm. "He nicht füttern!" Hörte ich eine strenge Stimme hinter mir. Sie stammte von Luna. Als ich mich umdrehte wurde sie rot. "Tschuldigung..." murmelte sie. "Ich hab dich auf die Entfernung gar nicht erkannt." "Schon okay", antwortete ich. "Was machst du jetzt?", wollte sie wissen. "Ich gehe ein neues Pony für mich anschauen", erwiderte ich. "Cool!", rief Luna, "was für eines?" "Ein Deutsches Reitpony!", erzählte ich fröhlich. "Okay, ciao", verabschiedete sich Luna. "Tschüss!", antwortete ich.
Ich gelangte zur Bushaltestelle und setzte mich dort auf die Bank. Eine Karte hatte ich und der Bus kam in zehn Minuten. Ich sah mir noch ein Foto des jungen Pferdes an. Sein Fell hatte einen schönen Braunton und die dunkle Mähne gefiel mir. Er hatte auch ein lustiges Fohlengesicht und sein Trab sah wunderbar aus. Ich konnte es kaum erwarten in kennenzulernen. Der Bus bremste vor mir und die Türen öffneten sich. Ich stieg ein und suchte mir einen Platz weiter vorne. Der Bus rumpelte los und ich sah aus dem Fenster. Das Amulett von Becky hatte ich wie immer um den Hals. Draußen flog die Welt vorbei so wie es das Leben manchmal tat... Der Bus blieb stehen und es rumpelte hart. "Am Torplatz", plapperte der mechanische Sprecher. Ich schaute raus. Vor mir war ein großer Platz aus Teer. Es gab ein Eiskaffe, eine Lotterie und einen Brunnen. Außerdem stand da ein großer Stier aus Plastik zum klettern. Viele Menschen tummelten sich dort und aßen Eis oder saßen einfach im Schatten. Der Bus fuhr wieder an und ich lehnte mich zurück. Wir fuhren durch eine große Stadt. Von vorne hörte ich zwei Leute reden. "Und wen bekommst du für die aktuelle Saison?" Fragte eine ältere Frau eine jüngere Dame. "Ich soll die Atlanta nehmen", erwiderte die andere. "Aber die Atlanta ist doch...", die Frau konnte ihren Satz nicht zu Ende sprechen. Gleich kam die Antwort. "Ich weiß aber das bekomme ich schon hin." Aha es ging um ein Pferd.
"Reitstall Sommerfeld", kam es wieder von der mechanischen Stimme. Die zwei Frauen stiegen aus. Ich blieb weiter sitzen und der Bus fuhr an. Es ruckelte mal wieder und ich wurde von der plötzlichen Anfahrt nach vorne gerissen. Erst einmal wurde mir schwarz vor Augen. Als ich wieder aufwachte (vielleicht eine Minute später) saß ich im Fußraum vor meinem Sitz. Resigniert blieb ich hier sitzen, da ich noch nicht die Kraft in den Beinen hatte um aufzustehen. So was passierte aber auch nur mir!!! Neben einer der Frauen die dort standen saß ein kleiner Bobtail. Total süß. Ich hätte auch zu gerne einen Hund gehabt. Aber meine Eltern wollten nie einen. Und jetzt besaß ich bald zwei Pferde. Aber irgendwann wurde der Traum von einem Hund auch in Erfüllung gehen. Ich saß ruhig da und starrte nur geradeaus. Irgendwann hatte ich wieder die Kraft aufzustehen und mich auf meinen Sitz zu setzen.
Strandhotel Dünensause“, schnarrte wieder der Sprecher. Aha an der nächsten Station musste ich raus und dann noch zwanzig Minuten laufen. Endlich kam ich nach ewiger Zeit an. Ich stieg aus und fühlte mich allerdings trotzdem noch ziemlich unsicher auf den Beinen. Ich lief ein Stück über Straßen und bog dann auf einen Feldweg ab. Nach einiger Zeit kam ich an ein Tor wo ein Schild stand. Daran geschrieben war: GESTÜT ELWEN! Aha da war ich also. Ich ging hinein und sah einen Riesenbetrieb. Ponys wurden für den Reitunterricht gesattelt, Springen trainiert und viele kamen vom ausreiten. „Hallo“, wandte ich mich irgendwann verzweifelt an irgendwen, aber er antwortete nicht. Ich kam mir vor wie unsichtbar. Vielleicht war ich das ja auch. Ich sah an mir herunter. Nein ich selber sah mich noch…
„Hallo wer bist du denn?“ Fragte mich jemand. Es war eine junge Frau. „Ich, ich bin hier um mir ein Pferd anzuschauen“, meinte ich. Eine gewisse Erleichterung packte mich, also war ich doch zu sehen. „Welches denn?“, erkundigte sich die Frau. „Caprice LW“, nannte ich den Namen des Ponys. „Aha, für den bin sowieso ich zuständig, der ist gerade auf der Koppel“, antwortete sie und lief vor mir zur Koppel. Hier war das einzige Paradies. Jungpferde tobten buckelnd über die Weide oder lagen gemütlich im Gras. „Caprice!“ Rief die Frau neben mir. „Ich bin übrigens Leila“, stellte sie sich vor. „Fiona“, antwortete ich. Dann wurden wir durch ein lautes Wiehern unterbrochen. Ein wunderhübsches Pony mit elegant pechschwarzer Mähne und kastanienbraun leuchtendem Fell. Ich war seinem Charme sofort verfallen. Das musste Schicksal sein…
Leila öffnete das Tor und nahm einen Führstick. Sofort beschnupperte mich Caprice gründlich. Er schien mit meinem Geruch zufrieden zu sein und legte den Kopf auf meine Schulter. „Er will immer spielen oder kuscheln“, erklärte Leila grinsend und drückte mir einen Strick in die Hand. Ich befestigte den Panikhaken am Halfter und führte den Braunen neben mir her. Leila schloss hinter mir das Tor. Wir gingen über den vollen Hof zum Putzplatz und ich band ihn dort mit Pferdeknoten an. Leila brachte mir das Putzzeug. „Ich muss jetzt leider weiter, aber du kannst ihn putzen. Ich bin bei einem der Ställe und hole mir eines von den Pferden und dann können wir zusammen mit denen spazieren gehen. Ich nickte und sie ging zu einem Stall. Ich begann mit der Kardätsche gründlich über Caprices Fell zu fahren. Er versuchte in die Bürste zu beißen und hüpfte herum. Ich lachte und spielte mit aber nach zehn Minuten hatte auch Caprice keine Lust mehr und ich konnte ihn in Ruhe putzen. Ich hatte es verstanden. Caprice war eines der Ponys das lieber spielte als zu arbeiten. Na ja, okay das war doch schön. Ich mochte so was. Irgendwann ließ er dann sicher auch mit sich arbeiten. War ja kein Problem. Ich war bald fertig mit putzen und auch Leila kam gerade mit einer hübschen Fjordpferdestute. „Das ist Aura“, stellte sie die Stute vor.
Wir gingen vom Hof auf einen schönen Feldweg. Caprice hüpfte herum und Leila errötete. „Das führen ist noch nicht so ganz ausgereift…“, meinte sie entschuldigend. „Kein Problem“, ich lachte. Wir gingen stumm nebeneinander her und Caprice beruhigte sich auch irgendwann. Wir kamen an einen Wald und bogen dorthin ab. Leila schlug einen Trab vor und ich nickte begeistert. Caprice begann etwas zu zeihen aber als er merkte dass er mich nicht umreißen konnte beruhigte er sich. Am langen Strick trabte Leila entspannt mit Aura vor und ich hielt den Strick kürzer und kam hinterher. Wir parierten zum Schritt durch und kamen an die Straße. Ein Lastwagen fuhr rumpelnd vorbei aber Caprice blieb vollkommen ruhig, das kannte er ja. Wir gingen über die Straße und kamen an eine große Wiese. „Hier kannst du ihn loslassen“, meinte Leila. Ich starrte sie überrascht an. „Rennt er dann nicht weg?“ Fragte ich verwundert. „Wieso sollte er?“ Erkundigte sich Leila gelangweilt und ließ Aura los. Damit Caprice mich nicht umriss musste ich schließlich auch den Panikhaken lösen. Der Wallach raste buckelnd los und hinterließ eine Staubwolke. Wir husteten gleichzeitig. Nach zehn Minuten war Caprice im Wald verschwunden und Aura auch. Leila pfiff und kurz darauf kam Aura aus dem Gebüsch. „Ruf mal Caprice“, forderte Leila mich auf. „Caprice!“ Rief ich unsicher. Kurz darauf kam der Braune aus dem Gebüsch gerast und wir machten uns auf den Heimweg.
Ich puzte Caprice zum Abschied noch mal und gab ihm eine Möhre. „Bald kommst du zu mir“, flüsterte ich und brachte ihn auf die Koppel. Ich verabschiedete mich noch von Leila und fuhr dann nach Hause.