„Wie bekommst du nur so was runter?“, fragte ich angeekelt meinen Freund, der mir gegenüber saß und seine clam chowder aß. Ich verfolgte mit einem kurzen Anflug von Übelkeit seine schwabbelige, sämige Auster, die er im nächsten Moment in den Mund steckte und runterschluckte. Meeresfrüchte und ich waren nicht besonders Freunde, vor allem Auster oder eher allgemein Muscheln.
„Jessi. Nun sei doch nicht so angeekelt! Es ist eine stinknormale Auster und dazu noch eine Leckere“, gab er zwischen seinen Austern von sich und grinste mich dann mit vollem Mund an. Einerseits war dies echt süß, andererseits war es ekelig wegen der Auster. Ich musste mich über den kalten Schauer, der mir über den Rücken lief, schütteln und blickte dann hinab auf mein Essen. Ich hatte mir ein einfaches „Filet mignon with baked potato“ bestellt, dass ein einfaches kleines, kurzgebratenes Steak vom Rinderfilet mit Folienkartoffel war und nicht sehr exotisch war. Ich stocherte in der Folienkartoffel herum und schaute noch einmal zu Flavio. Dieser schaute mich besorgt an und legte dann seine Gabel neben den Teller. „Was ist los, Süße? Dich bedrückt was.“
„Ich würde so gerne hier bleiben, es ist so wunderbar hier und alles so einfach“, erklärte ich ihm mit einem Seufzer und schaute aus dem Fenster des Space Needle. Rechts lag die Skyline von Seattle und links die normalen Häuser, dabei war alles in einem wunderschönen Rot-Lilaton getaucht. Das Wasser spiegelte die untergehende Sonne wieder. Schlicht und einfach war es super schön. „Aber ich könnte es nicht übers Herz bringen, alles wieder aufzugeben, was ich gerade angefangen und aufgebaut habe.“
„Kluge Wort, Kleines. Also kann ich mich darauf einstellen, dass du später mit mir und Accento zurück fliegst?“ Flavio schaute mich fragend an und zog dabei die Augenbraue hoch. Ich musste grinsen und schüttelte ungläubig den Kopf.
„Meinst du ich würde dich gleich wieder verlassen? Ich habe dich doch erst gerade bekommen, da lasse ich dich bestimmt nicht wieder los. Du hast mich noch etwas am Hals.“ Ein leises Kichern huschte mir über die Lippen.
„Ich werde es wohl überstehen und mit Stolz tragen. Außerdem haben wir noch einen Tanzabend offen.“ Ich stöhnte nicht gerade fraulich auf und sackte auf meinen Stuhl zusammen.
„Muss das sein?“, fragte ich genervt, denn ich hatte gar keine Lust meine Ex-Beste-Freundin wieder zusehen und vor allem nicht ihren Mister Right.
„Ja, muss. Schließlich muss ich mich ja auch etwas präsentieren und wenn ich mit dir auftauche, bin ich immer ein Hingucker wert“, sagte er überzeugend und brachte mich wieder zum Grinsen.
„Du bist so oder so ein Hingucker wert, jedenfalls tuen es die Frauen schon!“, entgegnete ich ernst und stocherte weiter in der Kartoffel herum.
„Ja, die Frauen. Aber für die Männer will ich auch ein Hingucker sein!“ Entsetzt blickte ich ihn an und glaube beinahe, mir würde der Mund offen erfrieren. Wie konnte er nur?
„Du benutzt deine Freundin, damit die Männer mir hinterherschauen und dich dann ansprechen und du somit Gespräche führen kannst?“, fragte ich ihn entsetzte und setzte zudem noch nach, „Du willst mich ausnutzen! Deine eigene Freundin!“
„Nein, Jessi“, sagte er sanft zu mir und hob abwehrend die Hände. „Ich benutze dich nicht. Ich würde das nie wollen! Außerdem bringst du mich selber in ganz schöne Verhängnisse, wenn du reizend aussiehst.“ Ich schaute ihn kurz verblüfft an, schob mir dann aber ein Stück zermatschte Folienkartoffel in den Mund. Kurz darauf stürzte ich ein Glas Wasser hinunter. Ich hatte mir die Zunge verbrannt.

***Zurück in Deutschland***

Mit kalter Luft und pfeifenden Wind wurden wir begrüßt. Aber es gab hier keinen Schnee, immer noch nicht. Ich fand dieses Wetter etwas deprimierend, aber als mir ein schönes Bild vor Augen kam, wo alle Hofmitglieder im Reiterstübchen gemütlich zusammen saßen und ein wenig quatschten, freute ich mich direkt wieder auf den Reiterhof. Nachdem wir durch das Dorf gefahren waren, erblickte ich schon die ersten Weiden von Tsubasa und wenig später fuhr Flavio auf den Hof. Schnell stieg ich aus und als hätte es mein Hengst gewusst, wieherte er laut und schrill. Prompt kam eine Antwort aus dem Hengststall, woraufhin Archi nochmal laut wieherte. Jedoch kam nun keine Antwort aus dem Stall, sodass auch mein Schimmel still war und sich dann doch lässig ausladen ließ. Archi schaute sich gespannt um, dann entspannte er sich wieder und schnaubte. Es sah so aus, als hätte er sein Zu Hause gleich wieder erkannt und konnte sich nun wieder seinen hengstigen Manieren nachkommen, die er gleich nach dem Schnauben auflegte. Er tänzelte direkt gleich los, als er Fiona mit der Isistute Branda entdeckte, die gerade aus dem Stall kam. Fiona hielt sich nicht lange mit dem Begrüßen auf, denn sie merkte schnell, dass ich alle Hände voll zu tun hatte mit dem quirligen Hengst. Also blieb es nur bei einem kurzen Grüßen und Informationsaustausch. Danach brachte ich meinen Hengst in seine Box und nahm ihm seine Transportgamaschen ab.

„Seit wann bist du so hengstig?“, fuhr ich meinen Hengst an und deckte ihn dann noch in seine Winterdecke ein. „Du bist doch komplett bekloppt geworden oder was? Dein Daddy wäre nicht stolz auf dich! Der ist immer lieb und artig!“, predigte ich Archi ein, der mich anstupste, als wüsste er Bescheid und so strich ich dem Sturkopf noch einmal über die Stirn. „Manchmal bist du echt ein Chaot!“
„Ich glaube, dass kannst du ihm noch öfter erzählen!“, lachte eine Stimme und Nina trat in meinen Blickwinkel. Ich drehte mich zu ihr um und grinste ihr entgegen.
„Ja, ich glaube schon. Aber ich mache es immer wieder gerne!“, gab ich zu und gab dem Hengst einen letzten Klapser. Dann ging ich aus der Box und verschloss sie hinter mir. Egal wie verrückt der Hengst ist, ich liebte ihn einfach. Ein großer Teil meiner Liebe zu ihm, entstand schon in seinen jungen Jahren, denn ich hatte den jungen Hengst als Fohlen angefangen auszubilden und nun kaum zu glauben, gehörte der junge Mann mir.
„Du siehst gut aus. Richtig erholt“, sagte Nina, die nun neben mir stehen blieb und mich anlächelte. Archi empfand dies als beste Gelegenheit und stöberte direkt in ihren Jackentaschen herum. Dafür kassierte er von ihr einen leichten Klaps auf die Nase, denn ihn hochschnellen ließ und sie empört anschaute. „Ich habe ihn schon irgendwie vermisst“, entgegnet Nina und bedachte meinen Hengst mit einem breiten Grinsen, bevor sie sich wieder mir zuwendete.
„Danke, es war auch recht erholsam. Heute Abend muss ich schon wieder nach Vesland. Flavio will, dass ich mit ihm auf einen Ball gehe und ich hasse Bälle.“ Ich beobachtete meinen Schimmel, wie er sich in seine Box zurückzog, weil er wohl keine weitere Lust hatte, bei seinem nächsten Versuch, eine Gewischt zu bekommen.
„Ach. Ein bisschen Tänzen bekommst du doch noch hin! Jedenfalls hat es Flavio behauptet, dass du echt gut tanzen sollst. Deswegen hat er mich gebeten dir frei zugeben, da er nicht wusste, ob du morgen fit genug bist und weil du ja bei ihm daheim schlafen würdest“, erwiderte sie mir und ich starrte sie an.
„Was weißt du noch? In welcher Stellung ich gerne Sex habe?“, gab ich belustigt von mir und zog die Augenbraue hoch, dabei verschränkte ich die Arme.
„Wer hat wie Sex?“, schnappte Davi auf und schaute uns groß an. Nina und ich schauten uns kurz an und verfielen in ein herzhaftes Lachen. Sie hatte ihren Tinkerhengst Kalle in die Box gebracht und trat dann zu uns. „Was?“
„Du hast es etwas falsch aufgeschnappt“, lachte ich und fing mich dann doch mal. „Nina weiß nur irgendwie mehr als ich, über mich weiß. Aber scheinbar weiß sie doch nicht alles, was ein Glück!“ Dann fingen wir gemeinsam an zu lachen, bis Davi wieder das Wort ergriff.
„Und wie war es sonst so in Seattle? War es schön?“, fragte sie mich, bevor ich mich verabschieden konnte, denn ich wollte noch Cody reiten. Ich hatte ihn richtig vermisst, denn so ruhig und routiniert wie er, war Archi nicht und vor allem hatte ich den Wallach ins Herz geschlossen.
„Es war wunderschön. Schnee, Sonne und nicht zu kalt und Wasser, wohin das Auge sah. Eine traumhafte Skyline und ein unbeschreibliche Stadt“, schwärmte ich vor und lächelte dann vielsagend.
„Hört sich toll an und du siehst echt erholt aus. Hast richtig Farbe bekommen!“, sagte Davi und grinste mich an.
„So, Mädels. Ich will jetzt noch zu Cody und ihn etwas bewegen“, verabschiedete ich mich von den Beiden und huschte in den anderen Stall.

Der schicke Fuchs schaute schon über die Boxentür, als ich den Stall betrat und ich ging zielstrebig auf ihn zu. War es schön, den jungen Wallach wiederzusehen und streichelte ihm über die Nüstern, als ich angekommen war.
„Hallo, mein Süßer. Na wie war die Woche ohne mich? Hast du dich artig benommen?“, fragte ich den Wallach aus und halfterte mir den Fuchs auf. Dann holte ich den Wallach aus seiner Box und band ihn an. Nun ging ich los, um seine Sachen zu holen und ihn fertig zu machen. Der Wallach war schnell für eine kleine Trainingseinheit eingekleidet, sodass ich mich auf den Weg in die Halle machte.

In der Halle ritt gerade keiner, sodass ich gleich hinein gehen konnte und ihn dann mittig anhielt. Beim Betreten der Halle, hatte ich bemerkt, dass einige Cavalettis herum lagen, die ich super in meine heutige lockere Trainingseinheit einbinden konnte und freute mich noch mehr darauf endlich in seinen Sattel zusteigen. Gerade als ich nachgurtete und die Steigbügel einstellte, betrat Lucy mit ihrer Madonna die Halle. „Oh Hallo!“, begrüßte ich sie, bevor ich von einer Aufstieghilfe mich auf Codys Rücken schwang und er brav wartete bis ich ihm die Hilfen zum Schritt gab. Lucy gesellte sich irgendwann im Schritt zu mir und die beiden Pferde schritten gelassen nebeneinander her.
„Na, wie war dein Urlaub. Scheint dir gut getan zu haben?“, entgegnete Lucy mir und grinste mich dann an.
„Sah ich vorher wirklich so schrecklich aus?“, fragte ich sie und runzelte die Stirn, was ich aber schnell wieder ließ. Ich musste echt schrecklich vorher ausgesehen haben!
„Warum? Nein, das hatte ich nicht gemeint. Ich meine damit, dass du viel erholter und deine Stresszüge aus dem Gesicht gewichen sind. Dabei hast du noch so eine rosige Farbe auf den Wangen“, antwortete sie mir und strich ihrer Stute über den Mähnenkamm.
„Weil du die Dritte bist, die das meint“, sagte ich ihr und grinste sie an. Ich musste echt dermaßen erbärmlich ausgesehen haben!
„Oh, tut mir leid“, entschuldigte sie sich und ich winkte ab. Ich wusste selber, dass ich in letzter Zeit etwas gestresst war und eine Auszeit echt gebraucht hatte.
„Alles ist ok. Ich brauchte die Auszeit echt einmal“, sagte ich und klopfte dem Fuchs den Hals. Lucy und ich unterhielten uns noch etwas. Danach hing ich die Abschwitzdecke weg und fing an ihn anzutraben.

Auf großen gebogenen Linien arbeitete ich vorwärts-abwärts und band die Cavalettis in meine Arbeit mit hinein. Dann fing ich an ihn allmählich zu stellen und zu biegen. Willig trat er an die Hand heran und arbeite mit mir, nicht gegen mich, lies sich fallen, trug sich dabei aber selber, sodass ich kaum etwas in der Hand hatte. Es war toll und so leicht, anders und ein Ausgleich zu Archi. Als ich ihn nach einem leichten Galopp auf ein kleines Cavaletti lenkte, sprühte er vor Lust und Laune und buckelte nach dem Hopser einmal heftig los. „He, du Spinner!“, rief ich und wollte ihn ausschimpfen, doch ich musste loslachen. Der Fuchs war ein super Verlasspferd im Parcours, soweit ich ihn nun schon kannte auf dem L-Nievau, aber hatte es auch mal faustdick hinter den Ohren.

Nach dem Aufwärmen mit der Galopprunde, arbeitete ich ihn in allen Grundgangarten. Mal ließ ich ihn etwas Seitwärtsgehen, dann baute ich ein Cavaletti ein, woraufhin Cody wieder komplett konzentriert bei mir war. Ich hatte es schnell raus bekommen. Sobald ich Cody zu sehr mit Dressurlektionen nervte, arbeitete ich mehr mit den Stangen und schon war er wieder konzentriert bei der Sache. Zum Schluss klappte es recht gut mit den Seitwärtsgängen und allgemeinen Übergängen, sodass ich ihm einige Runden ganze Bahn im Galopp gönnte. Kaum ging ich in den leichten Sitz, merkte ich, wie er sich unter mir aufbaute und an der langen Seite unbedingt nach vorne schießen wollte. Jedoch hatte ich mich darauf eingestellt gehabt und fing ihn ganz routiniert ab, ließ ihn nur sachte anziehen. „Morgen gehe ich mit dir ins Gelände. Vorausgesetzt das Wetter spielt mit!“, sagte ich zu ihm, als ich ihn lobte und in die Tiefe trabte. Der Fuchs streckte sich nach vorne und die Nase nach unten, wobei ich manchmal Angst hatte, dass er nochmal über seine eigene Nase fallen würde. Denn manchmal war er echt weit nach unten geraten, bevor ich es korrigieren konnte, nahm er selber wieder seinen Kopf höher und trat an das Gebiss ran.

Nach einigen Runden parierte ich zum Schritt durch und schmiss ihm seine Abschwitzdecke auf die Kruppe. Am langen Zügel zog er seine Bahnen und ich konnte mich entspannt in den Sattel setzen. „Wollen wir zum Ausdampfen ins Gelände?“, fragte ich ihn und als Lucy aus der Halle ging, da sie auch fertig war mit der Arbeit, schlüpfte ich mit Cody ins Freie und ritt mit ihm noch eine Schrittrunde um den Hof.

Auf dem Hof wieder angekommen, sah ich, dass Flavio sich ein warmes Plätzchen im Reiterstübchen wahrgenommen hatte und mir wohl, die komplette Zeit zugeschaut hatte. Vor dem Stall saß ich von dem Fuchs ab und klopfte ihm den Hals. Dann zog ich die Steigbügel hoch und schlug die Decke nach vorne über den Sattel. Nun führte ich den Fuchs an seinen Platz und bastelte seine Sachen wieder ab, stellte ihn dann mit Abschwitzdecke in seine Box. Er hatte etwas geschwitzt und holte daher noch eine Wurzelbürste. Mit dieser ging ich über sein, mittlerweile fast trockenen, Schweißflecken hinüber und deckte ihn später um. Danach schob ich ihm noch eine Möhre zu und verschloss die Boxentür hinter mir. „So, mein Kleiner. Bis Morgen!“, verabschiedete ich mich von dem Wallach, der mich nochmal anstupste und eine weitere Möhre von mir bekam. Ein letztes Mal strich ich dem Fuchs über den Hals und Stirn, dann verschwand ich aus dem Stall.

Draußen überquerte gerade Flavio den Hof und schaute mich erwartungsvoll an. „Einen Moment, bitte! Ich muss Archi noch Tschüss sagen!“, rief ich meinem Freund entgegen und lief hinüber in den Hengststall. Als ich die Stallgasse hinunter kam, schaute der Schimmel über die Boxentür und grummelte mir entgegen. „So, auch dir wünsche ich eine schöne Nacht, mein Süßer! Bestimmt hast du einen schicken Jetleg, daher keine Arbeit und außerdem muss ich heute Abend noch weg.“ Als ich die Worte ausgesprochen hatte, schaute ich auf meine Uhr. Es wurde wirklich Zeit, es war schon Mittag vorbei und bis wir dort waren oder eher bei Flavio wäre es bestimmt schon 19 oder 20 Uhr. Ich steckte meinem Hengst noch 2 Möhren zu, Gleichberechtigung musste ja auch irgendwo sein und beeilte mich zum Auto zukommen. Flavio wartete schon im Auto auf mich und sobald ich eingestiegen war, fuhr er los.

*** 19:30 Uhr bei Flavio ***

Flavios Wohnung befand sich direkt neben dem Elternhaus und war gute 30 Minuten von dem Jubiläumsball, den dieser Steffen Kinnsert veranstaltete. „In einer Stunde sollte sie fertig sein, bitte“, befahl Flavio, als die Friseurin und Kosmetikerin kamen, um Hand an mir anzulegen. Ich verdrehte genervt die Augen und ließ es aber dennoch über mich ergehen. Was konnte ich auch schon groß gegen Flavio aussetzen? So hatte ich auch Zu Hause mein gutes Ballkleid im schlichten Schleierformat mitgenommen, was in einem schönen Creme-Roséton war und auf der linken Seite leicht aufgeschnitten war. Dieser Schnitt endete mittig an meinem Oberschenkel, jedoch fiel es nicht sofort auf, da der restliche Teil des Kleides teilweise drüber fiel. Zum Schluss hatte mir die Friseurin eine leichte Hochsteckfrisur gemacht und sie noch mehr das offene gelockt hatte, als ich es eh schon hatte. Die Kosmetikerin hatte mir Smokeyeyes gemacht und etwas Make-up aufgetragen, jedoch nicht zu viel, sondern recht schlicht, jedoch war es zu erkennen, dass ich gemacht war und ich musste sagen mit dem Kleid und den Absatzschuhen in Schwarz sah das Ergebnis gar nicht so schlecht aus. Bestätigt wurde diese Vermutung von mir, als ich hinunter kam – jeder muss doch mal, wie eine Prinzessin die Treppe hinunter kommen, wo geht es besser als bei Flavio auf der großen Wendeltreppe – und Flavio mich mit aufgerissenen Augen anstarrte.

Die letzte Stufe kam ich wackelig hinunter, jedoch fiel ich nicht, sondern wurde von ihm aufgefangen und angegrinst. Verlegen strich ich mir eine Strähne, die mich schon die ganze Zeit nervte, hinters Ohr und lächelte ihn schüchtern an.
„So übermütig brauchst du nicht gleich sein. Reicht, wenn du es später bist. Spätestens, wenn wir wieder zu Hause sind.“ In seinem Satz lag ein schelmischer Unterton, der mein Inneres entfachte. Wahrscheinlich auch nur, da es nur gerade darauf brannte, endlich mit ihm zu schlafen. Selbst in der einen Woche in Seattle hatte er sich Gentleman-like immer wieder zurückgezogen, wenn es zu etwas Intensiveres kam. Jedoch hatte ich ihm nie erzählt, dass ich es endlich wollte, sondern er ging immer noch vom Stand aus, dass ich noch nicht wollte.
„Was wäre dir lieber?“, fragte ich, anstatt es tiefer im Gedanken zu versinken zulassen, sondern wollte es von ihm hören. In Flavios Augen blitzte es kurz auf und dann drückte er mich dicht an sich. Augenblicklich raste mein Herz und seine Lippen trafen meine. Leidenschaftlich erwiderte ich es, doch Flavio zog sich zu schnell wieder zurück und schaute mir in die Augen.
„Ich bekomme sonst Probleme“, entgegnete er leicht gereizt, aber nicht wütend, sondern leidenschaftlich und grinste mich an.

*** Auf dem Jubiläumsball ***

Flavio hatte mir die Autotür aufgehalten und führte mich nun in die opulente Foyerhalle hinein. „Ah! Schön, dass ihr kommen konnten und wie entzückend ihre Begleitung aussieht!“, begrüßte uns direkt am Eingang Steffen uns und zog mich beinahe mit einem Blick aus. Angewidert verzog ich kurz den Mund, bevor ich ihm lächelnd zunickte und mich noch dichter an Flavio presste. Flavio begrüßte Steffen mit einem Handschlag und drückte mich lächelnd an sich. Er merkte meine Missmut und Unwohl Steffen gegenüber und flüsterte mir auf dem Weg in den Hauptraum ins Ohr: „Keine Sorge. Ich verlasse dich nicht und werde immer an deiner Seite bleiben.“ Die Worte stärkten mich leicht, jedoch verließen sie mich wieder als ich Josi erblickte.

„Süße deine Freunde sind da“, sagte Steffen zu Josi, die sich uns zuwand und von einem Ohr zum Nächsten lächelte. Jedoch schaute ich Steffen an und verdrehte dann die Augen genervt. Muss ich das nun auch noch wieder berichten? Oder sollte ich, Mister Perfekt, eine Definition abverlangen? Flavio hatte Josi mit einem kurzen Nicken begrüßt und schaute nun beunruhigt zu mir hinunter. Ihm war die Situation immer noch nicht wohl, vor allem weil ich wusste, was die Beiden hatten. Ich setzte mein bestes Lächeln auf und begrüßte meine Ex-beste-Freundin. Dies hatte nur ein Resultat, nämlich das Flavio, sowie Josi mich etwas verwirrt anblickten. Sie hatten wohl gedacht, dass ich komplett in die Luft gehe und ihnen alles vorwarf, jedoch hatte stellte ich mich drüber. Der erste Song wurde aufgelegt und Flavio forderte mich direkt zu einem Walzer auf, nachdem Steffen und Josi es eröffnet hatten.

Ich schmiegte mich etwas dichter als sonst an Flavio und schaute ihm in die Augen. Mich interessierten die anderen Leute nicht, sonst war ich immer eine Person gewesen, die gerne mal über jemanden herzog, wenn dieser für meinen Geschmack zu viel anders war. Jedoch war dies eher sehr selten und kam nur vereinzelt mal vor, wenn ich schlechte Laune hatte. Flavio wich manchmal meinem Blick aus, einmal konnte ich Verlegenheit in seinem Blick erkennen und sonst achtete er darauf, dass wir nicht kollidierten mit anderen tanzenden Paaren. Doch dann wurde ein leichter Walzer aufgelegt und er hielt meinem Blick länger stand.
„Was ist los? Du bist sonst nicht so verschlossen?“, fragte er mich nach einer Weile und schaute mich besorgt an. Er drehte mich noch einmal, bevor ich ihm eine Antwort geben konnte.
„Weißt du, dass ich echt gerne…nun ja…“, fing ich an, nur wusste dann nicht weiter, „Ich würde gerne mit dir schlafen. Ich wollte es dir schon mal in Seattle sagen, habe aber mich nicht getraut sich anzusprechen.“ Als ich meinen ersten Satz vollendet hatte, stockte er in der Bewegung und starrte mich überrascht an. Ich huschte kurz mit meinem Blick durch die Menge, jedoch schien es nicht besonders interessant zu sein, dass plötzlich ein Paar stehen blieb und sich nur anstarrte. Nach kurzer Zeit machte es mich nervös. „Flavio?“, fragte ich vorsichtig nach und biss mir auf Unterlippe. Dann kam erst eine Reaktion. Er fing wieder an im Takt zu schaukeln!
„Entschuldige. Aber ich war nun nicht hier und jetzt darauf gefasst, dass du mir das nun sagen würdest“, erklärte er sich und grinste mich dann an. Nun drückte er mich dichter an sich und beugte sich zu meinem Ohr vor. „Mal sehen, was heute Abend so passiert?!“ Mein Inneres zog sich schmerzlich zusammen und dann lagen schon meine Lippen innig und feurig auf seinen. Ja, es würde was passieren!
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so hatte gerade Schreiblaune :D Dieses Mal mehr Pferd drin, aber auch das Liebesleben sollte nicht zu kurz kommen ^^ ;)

Maaann :(
jetzt habe ich dir ne Bewertung geschrieben, dann kam mein freund heim und ich hab solange nicht weitergemacht bis die seite neu geladen werden musste & alles weg war -.-

also noch mal^^
wieder ein gelungener bericht, mit sehr schönen Flavio-Szenen :)
das mit der wörtlichen rede hast du auch diesmal schöner gelöst, finde ich.
dafür hast du einige wörterdreher eingebaut, zB.:
"jedoch hatte stellte ich mich drüber"
& noch ein paar andere
ich vermute das kommt daher das du schnell geschrieben hast?
Ich habe das manchmal, dass ich schnell schreibe um nur nix zu vergessen was ich schreiben wollte... Gedanken sind halt schneller als wörter^^

also alles in allem wieder ein gelungener bericht :)

(und vorher habe ich das glaube ich ausführlicher geschrieben, manno... -.- )


Ausführlichkeit: 43/50
Personen: 18/30 (Flavio, Nina, Davina, Lucy, Josi&Freund, Fiona)
Schicksal des aktuellen Monats: -/20
Aufgabe des aktuellen Monats: -/10
Handlung: 47/50
Gesamt: 108/160

814 + 108 = 922
und somit Level 11 & 12:
11.Level ab 820 Punkten: Du gewinnst einen Gratis-Urlaub
12.Level ab 900 Punkten: Du bekommst ein Brautkleid deiner Wahl + Schuhe

ach ja, & freut mich dass die schreibblockade wieder vorbei ist :)

Danke. ^^
Ja, kann sein ^^ hab ich oft, wenn Ideen einsprudeln und ich sie nicht verlieren will ;D aber mein Dad kam mindestens 5 mal rein und hat mich was gefragt. Dann hab ich es nur noch mal flott übergelesen:/

das ist ja nicht schlimm, habe ich auch oft ;)

Wenn ich deine Texte lesse merke ich keinen Unterschied zu einem Buch.mSuper super super!!!

Danke dir, Lucy <3 freut mich, dass die gut sind ^^